Unterstützen Sie unabhängigen Journalismus für Regensburg!
Hallo. Schön, dass Sie hier lesen oder kommentieren. Fast noch mehr freuen würden wir uns, wenn Sie die Arbeit von regensburg-digital mit einem kleinen (gern auch größerem) Beitrag unterstützen. Wir finanzieren uns nämlich nur zu etwa einem Drittel über Werbeanzeigen. Und für die gibt es bei uns auch ausdrücklich keine zusätzliche Gegenleistung, etwa in Form von PR-Artikeln oder Native Advertising.
Mehr als zwei Drittel unseres Budgets stammt aus Spenden – regelmäßige Beiträge von etwa 300 Mitgliedern im Verein zur Förderung der Meinungs- und Informationsvielfalt e.V.
Anders ausgedrückt: Wir bauen auf Sie – mündige Leserinnen und Leser, die uns freiwillig unterstützen. Seien Sie dabei – mit einem einmaligen oder regelmäßigen Beitrag. Herzlichen Dank.
Die Steinerne Brücke zu Regensburg ist ein Ort voller Missverständnisse. „Erst hat es geheißen, das wird 2010 fertig, dann hat es geheißen 2011 und jetzt weiß bald niemand mehr, ob das überhaupt noch was wird.“
Der Stadtführer schmunzelt, als er mit den Touristen auf der Brücke steht und dort über den mit Planen und Gerüststangen eingehausten Abschnitt spricht. „Nein, das ist kein Kunstwerk“, erfahren die staunenden Regensburg-Besucher von ihm. „Das ist eine Baustelle.“ Ungläubiges Staunen bei den Mittfünfzigern, doch der Regensburg-Kenner weiß: Dieser Mann hat recht.
Seit über einem Jahr ist das nördliche Ende der Steinernen durch eine stahlverstärkte Plane verhüllt. Seit über einem Jahr, genauer gesagt, seit dem 25. März 2010, werden Radfahrer und Fußgänger über einen Behelfssteg umgeleitet. Und seit knapp einem Jahr ist hinter dieser Plane nichts passiert. Was für die einen eine Baustelle ist, ist für andere einer der ruhigsten Orte von Regensburg, ein unbewegtes Stilleben aus Stein, Stahl und Bretterverhau.
Fachfirma: Keine Zeit für die Steinerne
Auf den Internetseiten der Stadt Regensburg findet man einen „aktuellen Blick in die Einhausung“. Dieser Blick vom Juli 2010 hat bis heute nichts von seiner Aktualität eingebüßt (siehe unseren topaktuellen Blick vom Mai 2011). Im Juni 2010 wurde der Oberbelag der Steinernen Brücke entfernt; seitdem harrt das Bauwerk der Dinge, die da kommen mögen.
Einer der ruhigsten Orte Regensburgs: Bauabschnitt I auf der Steinernen Brücke. Foto: as
Eigentlich hätten die Arbeiten an diesem ersten von insgesamt drei Bauabschnitten spätestens Ende März fortgesetzt werden sollen. Zwei Brückenbögen hätten (bis August) saniert, die Brüstung (bis Juni) erneuert und schließlich (Ende September) das neue Pflaster aufgebracht werden sollen. Im Oktober wollte man – dem offiziellen Zeitplan zufolge – fertig sein und mit dem Behelfssteg weiter ziehen, den nächsten Bauabschnitt verhüllen.
Doch im Moment scheint es fraglich, ob in diesem Jahr überhaupt noch etwas passiert.
Nach Pflasterstreit, (eben noch gut ausgegangener) Schilderwald-Debatte und eigentlich permanenten Kommunikationsproblemen mit dem Landesamt für Denkmalpflege ist es nun eine Firma, die nicht so spurt wie (nicht nur) die Stadt Regensburg das gerne hätte.
Man habe den Auftrag zur Sanierung der Brückenbögen Mitte April an eine Fachfirma vergeben, heißt es auf Anfrage bei der Stadt. Diese habe „das wirtschaftlichste von sechs Angeboten für die Natursteininstandsetzung“ abgegeben.
Unstimmigkeiten mit dem Landesamt für Denkmalpflege über Auftragsvergabe hatten für eine einmonatige Verzögerung gesorgt. Ein entsprechender Nachprüfungsantrag im Stadtrat allerdings ergab keine Anhaltspunkte für Unregelmäßigkeiten und wurde zurück gezogen.
Doch nun ist es wiederum diese „bekannte und anerkannte fachkundige Firma“, die zwar die Ausschreibung gewonnen und den Auftrag an Land gezogen hat, nun aber nicht anfangen will, zu arbeiten. Der Baubeginn scheint Verhandlungssache zu sein.
„Aus Kapazitätsgründen“ möchte man dort „mit den Bauarbeiten erst später beginnen“. Und was „später“ heißt, weiß man offenbar noch nicht so genau. Man führe nach wie vor Gespräche mit den „Verantwortlichen“ über einen „möglichst zeitnahen Baubeginn“, so die Auskunft der Pressestelle. Wann das sein wird? Es ist nicht angeraten, darüber all zu offenisiv zu spekulieren. Die Steinerne Brücke ist nun mal ein Ort voller Missverständnisse.
Die Steinerne Brücke in Regensburg: Ein Ort voller Geheimnisse. Foto: as
Interesant wäre, wieviel Kosten die Vorhaltung des ja doch außergewöhnlich aufwändig konstruierten Gerüstes, sowie die Vorhaltung der Stege wöchentlich verursachen. Üblicherweise werden solche temporären Bauwerke mit einer Grundvorhaltedauer von 4 Wochen ausgeschrieben, jede Woche länger kostet Geld, und zwar meist richtig viel. Grob geschätzt reden wir hier wohl von einem sechs (!) -stelligen Betrag pro Jahr. Wer hat da eigentlich diese unnützen Kosten – über 1 Jahr Standzeit, ohne Bautätigkeit – zu verantworten? Kann man die Haftpflicht eines Planers heranziehen? Oder liegt diese exorbitante Verschwendung von Steuergelder wieder einmal an den gewohnt schlafmützigen öffentlichen Bauverwaltungen, wo es von frustrierten Beamten mit BOREOUT- Syndrom nur so wimmeltg? In der freien Wirtschaft wäre so etwas undenkbar, da rollen nach ein paar Wochen schon zu Recht die verantwortlichen Köpfe.
Lieber Hans Hauser, über diesen Satz bin ich doch etwas gestolpert:
>In der freien Wirtschaft wäre so etwas undenkbar, da rollen nach ein paar Wochen schon zu Recht die verantwortlichen Köpfe.<
Ich denke dabei an die Milliardenverluste die Schrempp und Kollegen zu verantworten haben.
Die Leistungen des Herrn Swaczyna sind doch toll!! Da sage noch einer was!
Bestimmt wird Herr Swaczyna seinen Eintritt in den Ruhestand verzögern um das Bauwerk zu vollenden.
Ja dann wartens wir mal ab…..
[…] werden. Damit verzögert sich das Ende der Sanierungsarbeiten auf einen unbestimmten Zeitpunkt. Wieder einmal. War zunächst vom Jahr 2014 (ganz zu Beginn sogar 2013) die Rede, wurde dieser bereits vor knapp […]
Christof
| #
Lauter Profis am Werk!
Hans Hauser
| #
Interesant wäre, wieviel Kosten die Vorhaltung des ja doch außergewöhnlich aufwändig konstruierten Gerüstes, sowie die Vorhaltung der Stege wöchentlich verursachen. Üblicherweise werden solche temporären Bauwerke mit einer Grundvorhaltedauer von 4 Wochen ausgeschrieben, jede Woche länger kostet Geld, und zwar meist richtig viel. Grob geschätzt reden wir hier wohl von einem sechs (!) -stelligen Betrag pro Jahr. Wer hat da eigentlich diese unnützen Kosten – über 1 Jahr Standzeit, ohne Bautätigkeit – zu verantworten? Kann man die Haftpflicht eines Planers heranziehen? Oder liegt diese exorbitante Verschwendung von Steuergelder wieder einmal an den gewohnt schlafmützigen öffentlichen Bauverwaltungen, wo es von frustrierten Beamten mit BOREOUT- Syndrom nur so wimmeltg? In der freien Wirtschaft wäre so etwas undenkbar, da rollen nach ein paar Wochen schon zu Recht die verantwortlichen Köpfe.
bert
| #
Lieber Hans Hauser, über diesen Satz bin ich doch etwas gestolpert:
>In der freien Wirtschaft wäre so etwas undenkbar, da rollen nach ein paar Wochen schon zu Recht die verantwortlichen Köpfe.< Ich denke dabei an die Milliardenverluste die Schrempp und Kollegen zu verantworten haben.
die Stimme aus dem Off
| #
erinnnert mich irgendwie an den Turm von Eichhofen.. wann wird den die steinerne Brücke zum Spottpreiss von 1 € angeboten ?
ich glaub, dann schlag ich nämlich zu ….
Brucki
| #
Die Leistungen des Herrn Swaczyna sind doch toll!! Da sage noch einer was!
Bestimmt wird Herr Swaczyna seinen Eintritt in den Ruhestand verzögern um das Bauwerk zu vollenden.
Ja dann wartens wir mal ab…..
Steinerne Brücke: Zeit ist viel Geld | Regensburg Digital
| #
[…] werden. Damit verzögert sich das Ende der Sanierungsarbeiten auf einen unbestimmten Zeitpunkt. Wieder einmal. War zunächst vom Jahr 2014 (ganz zu Beginn sogar 2013) die Rede, wurde dieser bereits vor knapp […]