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Planungsausschuss

„Vorabmaßnahme“: Parkplätze und Durchgangsverkehr werden aus Regensburgs Obermünsterviertel verbannt

Ein Antrag der Brücke zur Verkehrsberuhigung des Obermünsterviertels erfährt breite Zustimmung. Im Frühjahr müssen bewirtschaftete Parkplätze und Durchgangsverkehr raus.

Bei einem Straßenfest im September 2022 wollten die Altstadtfreunde und viele andere Organisationen auf das Potential des Obermünsterviertels aufmerksam machen. Foto: Archiv/Bothner

14 Jahre, nachdem den Bewohnern rund ums Obermünsterviertel, eine Verkehrsberuhigung versprochen wurde, soll diese nun voraussichtlich im Frühjahr 2025 kommen. Das sagte Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD) am Donnerstag bei der Sitzung des Planungsausschusses im Regensburger Stadtrat zu.

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Sämtlich bewirtschafteten Parkplätze sollen dann in einer ersten Vorab-Maßnahme wegfallen. Die Obermünsterstraße wird für den Durchgangsverkehr gesperrt. Es bleiben lediglich die Anwohner-Parkplätze und die Zufahrt zum Diözesanzentrum. Eigentlich war das schon bei Fertigstellung des neuen Parkhauses am Petersweg vor zehn Jahren in Aussicht gestellt worden, das eigens größer geplant worden war. Bis heute, das räumt die OB ein, ist dieses Parkhaus zu den normalen Geschäftszeiten nicht vollständig ausgelastet.

Nur die FDP stimmt dagegen

Die Brücke-Fraktion im Regensburger Stadtrat hatte einen entsprechenden Antrag gestellt, „umgehend“ Maßnahmen zu ergreifen, um den motorisierten Verkehr im Obermünsterviertel „erheblich zu reduzieren“. Er erlebe dort „jeden Tag haarsträubende Situationen“, so Stadtrat Florian Rottke. Es sei jetzt Zeit, etwas zu unternehmen, und zwar „binnen Wochen, nicht Monaten“.

Vor gut einem Jahr war die Brücke mit einem ähnlich lautenden bei der damals noch (halbwegs) fest zusammenstehenden Koalition abgeblitzt. Damals hieß es von der SPD, wohl aus Rücksicht auf den Koalitionspartner CSU, noch, dass das zu schnell gehe und ein „geordnetes Vorgehen“ notwendig sei. Nun stimmen nicht nur die Sozialdemokraten sondern auch die CSU, in Person von Stadträtin Bernadette Dechant, zu. Lediglich die FDP lehnt das Ansinnen ab.

Brücke kommt der OB zuvor

Innerhalb der SPD hatten viele nach der Aufkündigung der Koalition im Juni gehofft, dass OB und SPD-Fraktion mit einem entsprechenden Antrag vorpreschen und ein sichtbares Zeichen für eine andere Politik setzen würden. „Es wird andere Themen geben und es wird anders entschieden werden“, hatte die OB damals verkündet. Bislang folgenlos. Nun ist die Brücke beim Thema Obermünsterviertel ihr und ihrer Fraktion zuvor gekommen.

Doch anmerken lassen sich das weder Maltz-Schwarzfischer noch Ausschusssprecher Klaus Rappert nichts. Man stimme dem Brücke-Vorstoß gerne zu, sagt Rappert. Sie freue sich über diesen Antrag, so die OB. Die Brücke renne damit bei ihr wie auch bei der Verwaltung offene Türen ein. Die Streichung der Parkplätze sei als „Vorabmaßnahme“ und als „Testung“ im Vorgriff zur gerade in Planung befindlichen Aufwertung des Obermünsterviertels bereits im kommenden Frühjahr möglich.

„Die Verwaltung wäre schon längst so weit gewesen.“

Die freiwerdenden Stellflächen sollen umgewidmet werden zu Stellplätzen für Fahrräder und E-Scooter, zu begrünten Aufenthaltsflächen und Freisitzen für die Gastronomie. Leise Kritik von Benedikt Suttner (ÖDP), der darauf verweist, dass so etwas schon vor zehn Jahren möglich gewesen wäre – damals gab es eine umfassende Bürgerbeteiligung, die nun erneut durchgeführt wird – weist die OB zurück. „Wir können alle froh sein, dass das damals nicht so umgesetzt wurde.“ Die Planungen von vor gut zehn Jahren hätten „wesentlich autogerechter“ ausgesehen, so Maltz-Schwarzfischer.

Begrüßt wird der Vorstoß der Brücke auch von Maria Simon (Grüne). „Die Verwaltung wäre schon längst so weit gewesen, das umzusetzen. Jetzt gibt es dafür auch eine politische Mehrheit.“

In den letzten Jahren hatten sich mehreren Initiativen unter Federführung der Altstadtfreunde dafür stark gemacht, die seit langem versprochene Verkehrsberuhigung des Obermünsterviertels endlich umzusetzen. Peter Morsbach, langjähriger Vorsitzender der Altstadtfreunde, hatte damals erklärt: „Ich träume von einem attraktiven, grünen und verkehrsfreien Viertel, in dem Menschen sitzen und Kinder spielen können.“ Der Anfang dafür scheint nun gemacht.

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Kommentare (4)

  • thomas otto

    |

    ein gefährliches spiel, da ist der schritt zu mietsteigerungen, luxus-sanierungen und closed quarter nicht weit.

  • joey

    |

    “verkehrsfreien Viertel”. Eine Stadt braucht eine Durchmischung von (Klein-) Gewerbe und Wohnen.

  • Nesrin

    |

    Maria hat geholfen!

  • Mr. B.

    |

    Kommentar gelöscht. Das hat nichts mit dem Thema zu tun.

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