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Koalition trifft Entscheidung

Stadt sagt Christkindlmarkt ab

Ein paar weitläufig verteilte Buden mit Kunsthandwerk sollen zwar bleiben, einen Christkindlmarkt im eigentlichen Sinne aber wird es in Regensburg nicht geben. Dazu hat sich der Koalitionsausschuss am Montag durchgerungen. UPDATE: Pressemitteilung der Stadt Regensburg am Ende des Berichts.

Fällt heuer nun definitiv aus: der städtische Weihnachtsmarkt am Neupfarrplatz. Foto: Archiv/Staudinger

Ob man es nun wirklich als Absage verstehen will oder als nochmals deutlich verschlanktes Konzept, darüber gehen die Meinungen innerhalb der Regensburger Rathauskoalition auseinander. Allerdings geht es eher um Formulierungsfragen. Einig ist man sich nämlich sehr wohl darüber, dass es keinen städtischen Christkindlmarkt im eigentlichen Sinne geben wird. Auch die zunächst geplante dezentrale Version mit lediglich 30 Buden am Neupfarrplatz und dem Rest verteilt übers Stadtgebiet ist vom Tisch. Geben soll es ein paar weitläufig verteilte Stände von Beschickern, die sich bereits für den dezentralen Markt beworben hatten und die daran auch jetzt noch Interesse haben – mit ausreichend Abstand.

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Formulierungen werden noch abgestimmt

Das habe der Koalitionsausschuss bereits am Montag beschlossen, sagt Bürgermeister Ludwig Artinger und bestätigt damit einen Bericht der Rundschau Regensburg. „Was anderes ist angesichts des momentanen Infektionsgeschehens leider nicht möglich“, so der Bürgermeister.

Als Standorte für die Buden kommen demnach Neupfarrplatz, Domplatz, Kassiansplatz, Thundorfer Straße und der Platz vor dem Museum der Bayerischen Geschichte infrage. Glühwein wird es laut Artinger aller Voraussicht nach nicht geben, stattdessen Kunsthandwerk und Weihnachtsartikel. Allerdings scheint es bei einigen Details noch Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Koalition zu geben – eine ursprünglich schon für Montag geplante Pressemitteilung der Stadt befindet sich nach wie vor im Abstimmungsprozess (UPDATE: Am Donnerstagvormittag veröffentlichte die Stadt dazu eine Pressemitteilung. Die gibt es komplett am Ende des Textes.).

Kittel-Kirmes: Stadt wartet auf Rechtsgrundlage

Mit ihrer Entscheidung über die Genehmigung für den „Romantischen Weihnachtsmarkt“ des Veranstalters Peter Kittel im fürstlichen Schloss will die Stadt hingegen noch abwarten. Bislang fehle hier noch die Rechtsgrundlage, so Artinger. Die derzeit gültige Infektionsschutzmaßnahmenverordnung des Freistaats, die Ende November ausläuft, sei hier eindeutig. Zulässig sind demnach nur „Wochenmärkte und andere Märkte zum Warenverkauf unter freiem Himmel, die keinen Volksfestcharakter aufweisen und keine großen Besucherströme anziehen“. In den entsprechenden Durchführungsverordnungen ist demnach von einer Größenordnung von bis zu 200 Besuchern die Rede.

„Auf dieser Basis haben wir den Markt im November auch nicht genehmigt“, so Artinger. Für die Zeit nach dem 30. November warte man nun auf die weiteren Maßnahmen auf die sich Bund und Länder geeinigt haben und anschließend auf die nächste, die 9. Infektionsschutzmaßnahmenverordnung des Freistaats Bayern. „Ich gehe nicht davon aus, dass es dort Lockerungen geben wird“, so Artinger.

Den Lucrezia-Markt am Haidplatz und Kohlenmarkt sowie den Adventsmarkt im Spitalgarten hatten die Veranstalter bereits aus eigener Initiative abgesagt.



Pressemitteilung der Stadt Regensburg vom 26.11.20

Regensburg schmückt sich trotzdem für die Adventszeit

Angesichts der aktuellen Covid-19-Infektionslage hat die Stadt beschlossen, den städtischen Christkindlmarkt, der coronabedingt ohnehin schon als dezentrale Veranstaltung auf mehrere Straßen und Plätze in der Altstadt verteilt gewesen wäre, für dieses Jahr abzusagen. Vorweihnachtliche Stimmung im öffentlichen Raum soll es aber dennoch geben.

Einzelne Buden sollen Beschicker unterstützen

Um die Marktbeschicker zu unterstützen, werden über die Altstadt verteilt einzelne Buden mit ausreichend Abstand zugelassen. Das Sortiment soll sich vor allem auf den Verkauf von Weihnachtsartikeln und weihnachtlichem Kunsthandwerk beschränken. Glühwein und andere alkoholische Getränke wird es dagegen nicht geben. Die Abstimmung mit den Marktbeschickern läuft derzeit auf Hochtouren.

 „Es ist uns wichtig, dass wir dieses Angebot an die Händler so ausgestalten, dass es ihren Bedürfnissen, soweit es unter diesen Umständen möglich ist, entspricht“, betont Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer.

Immer gilt allerdings: Die Realisierung jedweder über die Altstadt verteilter Stände zum Verkauf von Waren steht unter dem Vorbehalt der künftigen Entwicklung der Pandemie und den jeweils geltenden gesetzlichen Regelungen.

Regensburg leuchtet in der Weihnachtszeit

Die Weihnachtsbäume auf dem Rathausplatz, dem Neupfarrplatz, dem Haidplatz, dem Arnulfsplatz, an der Wurstkuchl und in Stadtamhof werden wie jedes Jahr aufgestellt. Außerdem prüft die Stadt weitere Möglichkeiten für zusätzliche Beleuchtung an Bäumen oder Fassaden, um trotz der Absage ein wenig vorweihnachtliche Stimmung in die Stadt zu bringen. So wird beispielsweise das Kulturreferat das Thon-Dittmer-Palais künstlerisch und weihnachtlich illuminieren.

Die Weihnachtsbeleuchtung in den einzelnen Gassen und Straßenzügen wird von den Straßengemeinschaften der jeweils dort ansässigen Einzelhändler und Gastronomen organisiert. Wenn dabei heuer wegen Corona Deckungslücken entstehen, wird die Stadt diese auf Antrag bis zu einer Höhe von 1.000 Euro je Straßengemeinschaft ersetzen.

„Wir hätten uns sehr gewünscht, eine andere Entscheidung treffen zu können“, sagt Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer. „Aber das anhaltend hohe Infektionsgeschehen lässt das leider nicht zu. Wir hoffen, dass es gelingt, auch mit einzelnen Buden und dem Beleuchtungskonzept zumindest ein wenig von der vorweihnachtlichen Stimmung in der Altstadt zu verbreiten, die wir gerade heuer alle so sehr herbeisehnen.“

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Kommentare (14)

  • Elfriede

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    Hoffentlich gibt es wenigsten dann einen Ostermarkt?

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  • Mathilde Vietze

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    Zu “Elfriede” – Ihre Sorgen möchte ich haben.

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  • Petr Czelle

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    Mathilda Vieze einf mal andere Leute machen lassen, ist nicht jeder ein Panikverbreiter.

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  • empörer007

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    zur “Kittel-Kirmes”, hat der Spezi M. Söder doch nicht geholfen (trotz Fürbitten, und Antichambrieren bei der gesamten kommunalen Entourage)…, um diese “romantisch, verbrämte Abzocke (Eintrittspreis!) auf die jährliche Reihe zu bringen, Kein Mitleid mit dem Veranstalter K. , eher Gott sei gedankt, ist jetzt doch erstmals, diesem “Weihnachtszirkus, ein Aus bereitet worden..”…
    An die gewählten “Stadtversager” (von derOB bis zu den BM)…, was muss sich der Bürger eigentlich noch gefallen lassen, damit Sie den Ernst der Lage erkennen wollen…
    Vom “Riesenrad” zum Stadtpark mit all dem “Schwachsinn”, den Sie verabstaltetet bzw. genehmigt haben, diese Zeche zahlt ja der Bürger…

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  • Mathilde Vietze

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    Zu “Petr Czelle:” Wie kommen Sie darauf, daß ich eine “Panikverbreiter” bin.
    Und – ich würde mich freuen, wenn Sie das nächste Mal meinen Namen
    r i c h t i g schreiben würden.

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  • Tom

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    Ehre wem Ehre gebührt. „Kittel-Kirmes“ gefällt mir sehr gut! ?

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  • Politikerbeobachter

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    Wenn nun der Weihnachtsmarkt vom “Kirmes-Kittel” tatsächlich über die Bühne gehen sollte, das wäre ein einziger – deutschlandweiter – Skandal. Und eine Watschn für jeden, der sich an die Regeln – Abstand, Maske, möglichst wenig Kontakte hält.

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  • Namtug

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    Die Diskussion ob es einen Christkindlesmarkt geben soll ist irgendwie obsolet.
    Wenn man die aktuelle Situation betrachtet, bei dem schon jetzt mehrere Straßenverkäufe Glühwein ausschenken, sich davor Menschentrauben versammeln, ohne Maske, keinen Meter Abstand, wirkt die Absage der Christkindlesmärkte irgendwie absurd.

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  • Mr. T.

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    Das Aussitzen einer Entscheidung hat sich jetzt wohl erfolgreich erledigt. Die aktuellen Beschränkungen gegen nichts Christkindlmartktähnliches mehr her, wenn ich sie richtig deute. Maximal die vereinzelten Warenverkaufsstellen. Keine Speisen und Getränke. Und ohne das wird auch der Pegida-Peter nichts gewinnbringendes veranstalten können.

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  • Thomas

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    Hart aber herzlich, eine sehr vernünftige und richtige Entscheidung der Stadt!

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  • XYZ

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    Dann sorgt’s halt für Abstand und Masken und Auflagen, an der frischen und kühleren Luft besteht wohl weniger Gefahr. Das wird sicherlich gerne von den Besuchern eingehalten, auch bei anderen Weihenacht- Märkten und sonstwo. Bleiben da nur noch etwaige Verbote, aber dafür gibt es ja Eilentscheidungen der Verwaltungsgerichte, u.a. in R.

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  • XYZ

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    Vergessen: der Ausschank von gepanschtem Punsch wird strengstens untersagt. Das wird wohl auch vor dem VG R am Haidplatz mit Justizia-Brunnen juristisch halten.

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  • Sweeti

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    die Größe eines Politikers zeigt sich in der Bewältigung von Krisen. z.B Helmut Schmid meisterte 1962 die Hochwasserkatastrophe in Hamburg wie ein Riese, Gertrud M-S passt dagegen in ein Überraschungsei!

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  • KW

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    @Sweeti
    Sie stellen ernsthaft die Sturmflut vom Februar 1962 in Hamburg auf die gleiche “Krisenkategorie” wie das Absagen eines Weihnachtsmarktes in Regensburg? Kopfschüttel.

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Kommentare sind deaktiviert

drin