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Zwischen Drei-Mohren, Schrems und Danziger Freiheit

Stadt lässt Straßennamen prüfen

Mehr als 2.100 Straßen und Plätze gibt es in Regensburg. Mit Beschluss des Bildungsausschusses vom 8. Juli sollen diese künftig von Experten auf ihren historischen Kontext hin überprüft und eingeordnet werden. Umbenennungen wolle man dabei nicht kategorisch ausschließen.

2015 schufen Unbekannte die Drei-Möhren-Straße. Anders als in einem MZ-Artikel vermutet, hatte dies aber keinen vegetarischen Hintergrund. Foto: bm

Seit etwa zwei Wochen läuft auf der Online-Plattform change.org eine Petition zur Umbenennung der Drei-Mohren-Straße in der Regensburger Altstadt. Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer wird darin persönlich aufgefordert, für eine Umbenennung der Straße zu sorgen, deren Name „kolonialrassistisches und rückschrittliches Gedankengut” offenlege. Dass die Petition gerade jetzt gestartet wurde, kann im Kontext der weltweiten Proteste nach dem gewaltsamen Tod des US-Amerikaners George Floyd Ende Mai gesehen werden. Vielerorts entspann sich dabei eine Debatte darüber, wie ein kritischer Umgang mit Straßennamen und Statuen von historisch umstrittenen Persönlichkeiten aussehen soll.

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Während in zahlreichen US-Städten insbesondere Konföderierten-Generäle von ihren Sockeln gerissen werden, sind es unter anderem in Berlin und Hamburg Bismarck-Statuen, die in den Fokus geraten sind. Der Gründer des Deutschen Reiches gilt als Wegbereiter der europäischen Kolonialpolitik in Afrika. Nicht zuletzt die von ihm durchgesetzten Sozialistengesetze seien klarer Ausdruck einer antidemokratischen Gesinnung, lautet ein weiterer Vorwurf.

Überprüfung bereits  seit 2016 Thema

So neu sind diese Debatten nicht. Die Verwaltungsvorlage zur Überprüfung von Regensburger Straßen und Plätzen auf ihren historischen Kontext, die vergangene Woche im Bildungsausschuss des Stadtrats debattiert wurde, war bereits 2016 von Bildungsreferenten Dr. Hermann Hage und Raphael Birnstiel von der Stabsstelle Erinnerungs- und Gedenkkultur als wesentlicher Bestandteil des städtischen Gedenkkonzepts vorgeschlagen worden. Im selben Jahr kam es in Regensburg auch zu einer kurzfristigen Umbenennung des Bismarckplatzes. Aktivisten überklebten damals die Straßenschilder und tauften den Platz kurzerhand in Clara-Zetkin-Platz um. In der sozialistischen Frauenrechtlerin sahen sie eine bessere Namensgeberin als Otto von Bismarck.

Spurensuche nach antidemokratischen Hintergründen

Umbenennungen sollen mit der Überprüfung nicht ausgeschlossen werden. Die Vorlage sieht aber vor allem eine kritische Analyse und Einordnung vor. Es brauche eine „städtische Spurensuche hinsichtlich der baulichen Relikte, Namen und Benennungen von Straßen, Plätzen, Gebäuden und Räumen, die aus der NS-Zeit stammen und bis heute auf sie verweisen oder einen älteren antidemokratischen Hintergrund haben“. Weiter heißt es in dem Beschlussvorschlag: „Diese (Straßennamen; Anm. d. Red.) im öffentlichen Raum zu analysieren, zu definieren und in kritisch-aufklärerischer Absicht zu markieren, scheint für den Regensburger Stadtraum angebracht.“

Im Kasernenviertel reihen sich Straßen mit den Namen von Admirälen und Offizieren der Vergangenheit aneinander. Mit der Mackensenstraße ist dort auch ein Anhänger des NS-Regimes vertreten.

Der Stadt gehe es dabei um ein „ganzheitliches Konzept“, wie die Oberbürgermeisterin während der Ausschusssitzung mehrfach betont. Dazu soll zeitnah ein Gremium mit mehreren Expertinnen und Experten der Regensburger Hochschulen geschaffen werden, darunter auch der Leiter der Gedenkstätte Flossenbürg, Dr. Jörg Skriebeleit.

Ausgewiesene Experten beteiligt

Der renommierte Wissenschaftler tritt am 1. Oktober eine Honorarprofessur an der Uni Regensburg an. Bereits jetzt ist Skriebeleit dort federführend am Aufbau eines Zentrums für Erinnerungskultur beteiligt, das zur Erinnerungsarbeit an die Opfer der Gewaltherrschaft des Nationalsozialismus und zum Kampf gegen Antisemitismus eingerichtet werden soll, und das eng mit der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg zusammenarbeiten wird.

Wie genau das Gremium arbeiten und wie das Gesamtkonzept aussehen wird, ist bisher noch unklar. Laut Bildungsreferent Hage sollen solche Details in den kommenden Wochen gemeinsam mit dem Gremium diskutiert werden.

Mackensen und Schrems: zwei Fälle von vielen

Dass das hiesige Straßennetz nach wie vor Namen beinhaltet, die historisch und politisch eingeordnet werden müssen, zeigen mehrere Beispiele. So erinnert die Mackensenstraße im Kasernenviertel an den preußischen Militärführer und Hitler-Anhänger August von Mackensen.

Strittig ist auch die Rolle des früheren Domkapellmeisters Theobald Schrems. Ein bislang unter Verschluss liegendes städtisches Gutachten kommt zu dem Schluss, dass Schrems „weder ein persönlicher Günstling Adolf Hitlers“ noch ein „überzeugter Nationalsozialist“ gewesen sei, sondern ein „Opportunist, der ein Nahverhältnis zum nationalsozialistischen Regime bewusst in Kauf nahm, um ‚seinem‘ Domchor zum größtmöglichen Erfolg zu verhelfen“.

“Kein Günstling Adolf Hitlers”: Theobald Schrems (rechts neben Adolf Hitler, nach einem Konzert auf dem Obersalzberg 1938).  Foto: rd-Archiv

Dies sei nach Aussage des Gutachters nicht ausreichend für eine Aberkennung der Ehrenbürgerwürde sowie eine Umbenennung der nach ihm benannten Straße, heißt es in einer etwas älteren Auskunft der Stadt Regensburg. „Der Vorgang wird aber im Rahmen einer Konzepterarbeitung zur Erinnerungs- und Gedenkkultur nochmals bewertet.“ Ob seine Rolle als Täterschützer und Vertuscher von Gewalt und sexuellem Missbrauch bei den Domspatzen bei den künftigen Überlegungen eine Rolle spielen werden, bleibt abzuwarten.

Streitpunkt Danziger Freiheit

Maltz-Schwarzfischer selbst nennt am Mittwoch auch die Danziger Freiheit in der Konradsiedlung als problematisches Beispiel. Der Platz erhielt seinen Namen 1933 und verweist auf eine Parole des Reichsministers und Hitlervertrauten Joseph Goebbels. Zu Propagandazwecken wurden im gesamten Reich Plätze entsprechend umbenannt, um auf den Status der „Freien Stadt“ Danzig hinzuweisen, die damals unter nationalsozialistischer Kontrolle stand. Auch in München gab es einen solchen Platz: die heutige Münchener Freiheit.

Doch gegen die Überlegungen der Stadt, diesen historisch belasteten Straßennamen zu überprüfen und eine Umbenennungen zumindest nicht auszuschließen, regte sich schon 2016 Widerstand in der Konradsiedlung. Gegenüber der Mittelbayerischen Zeitung ließ der ehemalige Vorsitzende der Siedlervereinigung Josef Mös wissen, was er von einer Überprüfung der Straßennamen hält: „Blödsinn. Krampf. Dagegen werde ich mit aller Kraft, die noch in mir steckt, ankämpfen. Da gehe ich bis zum Bürgerentscheid.“ Laut Mös habe die Danziger Freiheit eine identitätsstiftende Rolle für die Konradsiedlung und deren Bewohner.

Brücke hat Bedenken

Vor genau diesem Hintergrund begründeten damals auch die ehemaligen SPD-Stadträte und heutigen Brücke-Vertreter Thomas Thurow und Ernst Zierer ihre Ablehnung einer Neubenennung. „Als Stadträte aus dem Stadtnorden (…) lehnen wir eine Umbenennung der Danziger Freiheit ab und vertreten damit die Mehrheitsmeinung der Bürgerinnen und Bürger der Konradsiedlung“, ließen die Politiker in einem Schreiben 2016 wissen.

Für ihren Fraktionsvorsitzenden Joachim Wolbergs hingegen steht am vergangenen Mittwoch nicht so sehr die Umbenennung zur Debatte. Vielmehr berge die Ausweitung der Untersuchung über die Zeit des Nationalsozialismus hinaus große Gefahren. Mit einer Untersuchung auf einen generell antidemokratischen Hintergrund hin tue sich die Stadt keinen Gefallen. „Ich würde mir das gut überlegen. Wenn wir das komplett auf antidemokratische Hintergründe untersuchen, dann sind wir in sechs Jahren noch nicht fertig.“

„Differenziert betrachten und einen Umgang finden“

Zudem drohe eine Debattenflut, ist sich Wolbergs sicher. „Ich wünsche viel Spaß mit all denen, die dann andere Debatten auf machen, um sie im Zweifel gegeneinander auszuspielen. Da können Sie vom Kollegen Janele und solchen Typen schon die ersten Dinge erwarten. Dann wird’s nämlich um die Frage gehen: Müssen wir bei rechtem Terror nicht so umbenennen wie bei linkem Terror?“

„Diese Debatten werden wir ohnehin bekommen“, entgegnet die Oberbürgermeisterin. Umso wichtiger sei es, fundierte Analysen zu haben, mit denen dann argumentiert werden könne. Dem Beschluss stimmt die Brücke-Fraktion dennoch zu – wie auch die übrigen Stadträte. „Ist natürlich Ihre Entscheidung“, so Wolbergs an die OB gerichtet. „Ich stimme nicht dagegen, weil man das wieder öffentlich nicht vermitteln kann.“

Auch den Vorwurf, man vermische hier alles und setze die „NS-Zeit als einmaliges Ereignis“ mit anderen historischen Ereignissen gleich (Wolbergs), möchte Maltz-Schwarzfischer nicht stehen lassen. „Man befasst sich hier differenziert mit Gedenkkultur. Genau darum geht es ja. Differenziert betrachten und die Frage stellen, wie man damit künftig umgeht.“

Keine weitere Ehrung im öffentlichen Raum

So könnten auf Empfehlung des Gremiums künftig Hinweistafeln oder Verweise auf entsprechenden Internetseiten konzeptionell ausgearbeitet werden. Eine Überlegung, der man bei den Grünen grundsätzlich zustimmt, wie deren Stadtrat Daniel Gaittet mitteilt. „Unser Ziel ist es, dass Gegner der Demokratie im öffentlichen Raum nicht geehrt und nicht zur Schau gestellt werden.“ Umbenennungen wolle man auch bei den Grünen nicht ausschließen. „Das muss dann aber im Kontext bewertet werden“, so Gaittet.

Neben der NS-Zeit sollen auch Namenspatrone wie der bekennenden Antisemit Martin Luther unter die Lupe genommen werden.

Allerdings dürften gerade bei Personen wie Mackensen Umbenennungen durchaus realistisch sein. Ein ähnlicher Fall war zum Beispiel die Florian-Seidl-Straße. Diese wurde schon 1999 in Johann-Hösl-Straße umbenannt. Vor einigen Jahren folgte die Umbenennung der Josef-Engert-Straße zu Am Biopark. Engert und Seidl waren ebenso wie Mackensen als Anhänger des NS-Regimes.

Wagner, Luther, Dreimohren: Aufgaben für das Gremium

Diskussionen gab es auch um den ehemaligen Regensburger Bürgermeister Hans Herrmann, BVP-NSDAP- und CSU-Politiker. Die nach ihm benannte Mittelschule heißt heute Willi-Ulfig-Mittelschule. Die angeschlossene Grundschule trägt den Namen Schule der Vielfalt und Toleranz.

Neben Vertretern und Befürwortern des Nationalsozialismus sieht Irmgard Freihoffer (Linke) mit Richard Wagner und Martin Luther weiter Fälle, die dringend untersucht werden müssten. Auch hier brauche es eine kritische Auseinandersetzung, meint die Stadträtin und verweist auf deren antisemitische Weltbilder.

Ob es eine Umbenennung der Drei-Mohren-Straße geben wird, wie von der erwähnten Petition gefordert oder ob der Bismarckplatz irgendwann Clara-Zetkin-Platz heißen wird, ist nun Aufgabe des künftigen Gremiums.

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Kommentare (37)

  • Renate

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    ‚Überprüfung bereits  seit 2016 Thema‘
    Vermutlich wirds nach mehr als vier Jahren wieder nix. Dabei hätte R mehr und größere Probleme, die umgehend umgesetzt werden müssten.

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  • Nocheinüberlebender

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    Langsam platzt mir der Kragen hier: Sexuellen Kindesmissbrauch nicht aufdecken wollen (wie in meinem Fall), aber Straßennamen prüfen, blöde Lieder zensieren (Einst ging ich am Strande der Donau entlang…) und zweideutige Bilder abhängen wollen aus Museen – Ablenkungsmanöver, sonst nichts!

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  • Harry

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    Mir stößt in dem Zuge auch der Burgweintinger Agnes-Miegel-Weg auf. Agnes Miegel war Dichterin und hat sich auch nach dem 2. Weltkrieg nicht von ihren Hitler-Glorifizierungen distanziert. Dadurch, dass der Weg dann genau in einer Straße mündet, bei dem eine Künstlerin geehrt wird, die durch die Nationalsozialisten Berufsverbot bekam, und einen Kreisel weiter eine, die durch die Nazis enthauptet wurde, kann ich wirklich nicht nachvollziehen, wieso jemand dachte, das sei eine gute Idee, “hauptsache irgendeine Frau”, schien die Devise zu sein. Wieso nicht z.B. Bertha von Suttner, Else Lasker-Schüler, Bettina von Arnim oder Mascha Kaléko, wenn es schon keinen Regensburger Bezug brauchte? (Rosa Luxemburg fände ich auch gut, ich glaube aber nicht, dass ich das noch im schwarzen Bayern erleben darf.)

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  • Mr. T.

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    Die Aufarbeitung ist ein ganz wichtiges Signal! Es hat ja schon lange genug gedauert, bis man sich mal durchringen konnte, sich von Hitler als Ehrenbürger zu distanzieren. Auch Umbenennungen sehe ich nicht unbedingt als problematisch an. Es war ja anscheinend auch 1933 kein Problem, den Platz in Danziger Freiheit umzubenennen. Und jetzt sollte es ein Problem sein, den nach einer nationalsozialistischen Parole benannten Platz umzubennen? Mit einem Danziger Platz, einer Regensburger Freiheit oder dem ursprünglichen Namen (wie war der überhaupt?) sollte die auch Identität nicht stiften gehen. Ansonsten ist es mindestens erforderlich, sämtliche fragwürdigen Benennungen und Gedenkstätten prominent geschichtlich einzuordnen. Es darf sich niemand wundern, warum hier noch ein Platz nach Bismarck benannt ist oder eine Straße Spuren von Kolonialismus zeigt. Man muss zumindest zeigen und klar stellen, dass man sich damit aktiv befasst. Warum nicht ein Informationszentrum zu kolonialistischer Politik in der Drei-Mohren-Straße als Gegengewicht? Warum nicht eine kritische Auseinandersetzung mit Bismarck auf dem nach ihm benannten Platz? Man muss nicht alle Spuren tilgen als hätte es sowas nie gegeben. Es stehen ja auch noch die grausamen Konzentrationslager. Aber sie werden aktiv zur Aufklärung und Verhinderung einer Neuentwicklung ähnlichen Gedankenguts genutzt. Da ist nicht nur Flossenbürg ein Paradebeispiel – gerade hier wurde eine Zeit lang versucht, alle Möglichkeiten an eine Erinnerung zu löschen. Man darf auf keinen Fall aus Angst vor Debatten und Diskussionen dieser Aufgabe aus dem Weg gehen und sie weiter nach hinten schieben.

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  • Altstadtkid

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    Könnte die 3 Mohren Straße nicht schon vor der Kolionalzeit so geheißen haben?
    Wir hatten ja viele ausländische Gesandtschaften hier in Regensburg u.a. eine Marokanische hab ich mal gehört.
    Vielleicht weiß ja einer mehr

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  • David Liese

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    Wenn man nicht davon abkommt, Straßen und Plätze nach historischen Persönlichkeiten zu benennen, kann man die Umbenennung in vielen (nicht in allen) Fällen auch gleich sein lassen. Vielleicht gibt es ja einfach niemanden, der zum Idolisieren taugt.

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  • meine5cent

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    Reformationstag abschaffen wäre ja dann auch konsequent, wenn man schon auf Lutherjagd geht. Letztes Jahr hatten wir noch ein großes “Lutherjahr”….
    Nahezu alle Könige und Kaiser waren ja Antidemokraten, sonst wären sie von selbst darauf gekommen, abzudanken.
    Thomas Mann hat den ersten Weltkrieg befürwortet. Friedrich Ebert hat durch Noske die Reichswehr und Freikorps losgelassen.
    Karl Marx: ebenfalls antisemitisch belastet.
    Frau Freihoffer könnte sich auch bei den ideologischen und parteilichen Vorfahren der Linkspartei mal umsehen, wer da alles vom Sockel gestoßen werden müsste, und Leute, die vom Erschießen von Reichen oder “nützliche Arbeit verrichten lassen” schwadronieren gleich mal mit aus der Partei werfen. ..

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  • Oleg

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    @Mr. T.: Die Danziger Freiheit wurde nicht unbenannt, sie hieß schon immer so.

    Kein Mensch ist Tadellos und man kann alles mögliche in eine Person und dessen Handeln hinein interpretieren. Deshalb ist es auch irrsinnig Straßen nach Leuten zu benennen- wenn alles so künstlich aufgebauscht wird.

    Tiere sind auch so eine Sache- dürfen Raubtiere oder “sexistische”- Tiere als Straßennamen verwendet werden?

    Zahlen sind auch so böse, kann man sie doch in Buchstaben umwandeln……….

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  • Mr. T.

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    Oleg, die Danziger Freiheit heißt erst seit 1933 so – wie schon im Artikel und im Link von Rigobert steht.
    Weiß jemand, wie sie vorher hieß – oder war der Platz bis dato namenlos?

    “Künstlich” aufgebauscht ist das sicher nicht – die Kritik ist berechtigt.

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  • Untertan Giesinger

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    Ich kann am Wort “Mohr” nichts rassistisches finden und sehen. Ich bin mit dem Wort aufgewachsen. Es bedeutet ja wohl “Maure” oder aus Afrika stammender Mensch mit dunkler Hautfärbung. Wo ist das Problem?
    Unter “Drei Mohren” habe ich mir eigentlich immer die “Heiligen drei Könige” der christlichen Glaubenslehre vorgestellt. Liege ich da wohl falsch?
    In meiner Kindheit gab es noch “Negerküsse” und “Mohrenköpfe” (bei den Preißen). Außerdem gab es noch die Sarotti-Schokolade.

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  • Untertan Giesinger

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    Wenn es den Mohr im Sprachgebrauch nicht mehr geben darf, was machen wir dann mit Redewendungen, wie:
    ——–
    Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan,
    Der Mohr kann gehen.
    ———-
    Werden die dann auch umgebastelt?

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  • Dominik Müller

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    @ Mr.T. Ein bisschen Stadtgeschichte, die ganze Siedlung wurde erst 1933 gebaut.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Konradsiedlung-Wutzlhofen
    Nur wenige Straßen wurden umbenannt, z.B. die Krotoschiner Str. – obwohl ausgerechnet zu dieser namensgebenden Stadt Regensburg einen Bezug hätte.

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  • R.G.

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    Vergebt einfach Blumennamen.
    Aber was wird das diskriminierte Gemüse fühlen?
    Allen Ernstes, nach dem Weltkrieg wichen mehrere Städte auf Pflanzennamen aus.

    Sonst Bayerische Urtypen.
    Stehpinkler-, Maßsaufer-, Komasäufer-, Sofakartoffler-, Schnellfahrer-, Schleichfahrer-, Anschwärzer-, Reinwürger-, Schwarzangler-(Schwarzfischer war schon besetzt), Nasenbohrer-, Parkzusperrer(irgendwo muss man die Politiker unterbringen)- Straße.

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  • Mr. T.

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    Danke für die Aufklärung, Herr Müller. Ist ja logisch – jetzt.

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  • SH

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    Dass man an der Danziger Freiheit nach 1945 einfach mal schlappe 75 Jahre mit diesem Namen zufrieden weitergelebt hat, ohne ihn in Frage zu stellen, ist doch an sich ein historisches Zeugnis. Man sollte es so lassen, aber nicht vergessen auf die Gedenktafel zu schreiben, dass es uns einfach wurscht war und wir es eigentlich ganz schön so finden.

    Drei- Möhren- Straße finde ich super, da muss man sich gar nicht mehr inhaltlich streiten, sondern nur noch um die i- Tüpfelchen. Ich bin definitiv für i- Tüpfelchen.

    Ansonsten stimme ich dem Kommentator David Liese zu. Ich finde im Gegensatz zu Oleg allerdings schon, man sollte es mal mit Tier- oder Pflanzennamen probieren. Am Bismarckplatz könnte man mutig vorangehen und ihn einfach Bismarckheringplatz nennen. Übergangsweise- bis dann vielleicht in 5- 10 Jahren ein schöner Heringplatz draus werden kann.

    Last but not least, Herr Giesinger, erlauben Sie mir eine Frage: Sie haben wohl noch nie zu tief in ein bayerisches Kripperl g´schaut? Da war immer nur EIN heiliger drei König, der schwarze Hautfarbe hatte. Und am 06.01. war da immer nur EIN Minischtrant, der schwarze Farbe im Gesicht hatte (das hat was mit Obergrenzen zu tun). Sie sind wohl auch einer von denen die denken, C+M+B heißt Caspar, Melchior und Balthasar? In meiner abgrundtief bayerischen Kindheit gab´s schon immer (!!!) Dickmann´s. Basta.

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  • hf

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    Ne touche pas à mon Herbert Quandt: “1940 trat er in die NSDAP ein. Während der Zeit des Nationalsozialismus war er Vorstandsmitglied der Accumulatoren-Fabrik AG (AFA; seit 1962 VARTA) und an der Seite von Günther Quandt unter anderem Leiter der Personalabteilung. Ein KZ-Außenlager, komplett mit Galgen und einem Ausführungsbereich, wurde auf dem Gelände des AFA-Werks Hannover errichtet.” (Wikipedia)

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  • Kuhgässchen

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    Wie wärs mit den richtigen Strassennamen für Gifthaferl und sonstige Weltverbesserer und Ricinus communis-, Eisenhut-,Maiglöckchen-, Pfaffenhütchenweg oder
    Taxus Baccata-, Seidelbaststrasse usw.
    Mit Gäßchen ohne End, Kuhgässchen oder Hundumkehr wirds wahrscheinlich doch eng mit der Vielfalt .
    Ansonsten sollte bei wirklich Problemnamen die richtige Entscheidung treffen.

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  • joey

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    Castra Regina war Garnison einer römischen Militärdiktatur zur Kolonisierung der Kelten und Germanen. Regensburg war Hauptstadt einer bajuwarischen Monarchie und dadurch undemokratisch und fremdenfeindlich (heimtückischer Mord an geflüchteten Bulgaren).
    Was ist mit dem Don Juan d Austria Denkmal? ein völlig islamfeindlicher Typ!
    Soweit noch viel Spaß mit Geschichte, Heilige werden da keine zu finden sein.

    “Clara Zetkin” sagt ja bereits alles: eine aktive Unterstützerin eines der mörderischsten Regimes der Weltgeschichte. Na, dann macht doch gleich eine Stalinallee in Stadt Nr. 93055.

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  • Karl

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    Es erfüllt mich mit großer Freude zu sehen wie sich die reaktionären Kräfte in diesem Land, wie auch hier in den Kommentaren, aufarbeiten ihr veraltetes Weltbild zu erhalten. Aber die Zeiten sind zum Glück vorbei und ihr könnt das alles nicht mehr aufhalten, so sehr ihr schimpft, euch ärgert, mit Strohmann Argumenten oder Whatsboutism daher kommt. Rosa Luxemburg hatte recht, die Revolution sagt, ich war, ich bin, ich werde sein. Sie fällt deutlich stiller aus als die Reaktionäre und Patrioten damit gerechnet haben aber sie rollt. Wir bauen uns unsere neue, gerechtere Welt auf euren Trümmern von Verachtung und Stillstand auf.
    In diesem Sinne, ja zum Clara- Zetkin- Platz und zur Rosa- Luxemburg Straße.
    Venceremos!

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  • Altstadtkid

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    Regensburg war nie Hauptstadt einer bajuwarischen Monarchie, sondern freie Reichsstadt und Sitz der Deutschen Kaiser, die waren damals so ähnlich wie der Bundespräsident heute.Hatten nicht viel zu sagen und mussten mehr repräsentieren

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  • Pustekuchen

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    Vom sechsten bis achten Jahrhundert war Regensburg der Hauptsitz der bayerischen Herzöge. Klingt mir schon nach so einer Art Hauptstadt.
    Eine reichsunmittelbare Stadt, wie z. B. Regensburg seit dem 13. Jahrhundert, ist nicht automatisch Kaiserresidenz.
    Und zu behaupten, die Kaiser des Heiligen römischen Reiches deutscher Nation hätten keine Macht gehabt, ist lächerlich. Otto der Große, Friedrich Barbarossa oder Friedrich II. waren alles andere als machtlos sondern mit die mächtigsten Fürsten ihrer Zeit. Heinrich V. setzte den Papst gefangen und zwang ihm seinen Willen auf. Nur so als Beispiele.

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  • Wilfried Süß

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    Ohne den ernsten Charakter des auslösenden Beitrags ins Lächerliche ziehen zu wollen: Vor drei Jahren schrieb unser Regionalblatt zu diesem Thema, es sei viel Religion, aber wenig Politik bei der Namensgebung unserer Straßen und Plätze vertreten. Meine Antwort damals lautete:
    „Bei der Vergabe von Straßennamen beschränken sich die kommunalen Gremien immer wieder auf scheinbar Altbewährtes. Was wäre denn Verwerfliches dabei, den Straßen und Plätzen auch einmal neben Bäumen und Blumen die Namen anderer, ebenfalls sehr verbreiterter und geschätzter Pflanzen zu verleihen? Fangen wir naheliegend an mit Weizenweg, Gerstenstraße, Haferplatz oder Roggenleite. Auch unsere vorzüglichen Gemüse sollten sich eignen – es muss ja nicht gleich die Straße zum Fußballplatz zum Gurkenweg werden. Aber Krautweg, Kräuterplatz, Zwiebel-, Erbsen-, Sellerie-, Mangold- oder Kürbisstraße wären nur eine Frage der Gewöhnung. Wenn es eine feinere Gegend sein sollte, würden sich anbieten: Artischocken-Allee, Spargelweg, Ingwerstraße oder Fenchelplatz. Natürlich sollten heimische Sorten Vorrang haben. Bevorzugte Antragsteller könnten Öko-Parteien sein. Zu verrückt? Dann lesen Sie mal die Liste der Namen, die Eltern heute ihren Kindern geben.“ Damit könnten sogar Veganer klarkommen.

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  • joey

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    @Pustekuchen
    danke. Was wäre denn sonst Hauptstadt gewesen: “bei den Mönchen”?

    @Karl
    das Problem mit “Karl Marx Stadt” war, daß jeder (Wessi) immer ein Lächeln bei diesem irren Zungenbrecher hatte. Ossis hatten nix zu Lachen, für “Karl Murks” bekam man Folter und Knast. Ja, es ist seltsam, daß alle immer aus dem Sozialismus weg wollen und dieser bis heute nur durch Stacheldraht und Schießbefehl “funktioniert”. In diesem Sinn haben Sie bereits verloren.
    Luxemburg ist nicht rosa.

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  • XYZ

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    Zu Altstadtkind 13.04,14.42 und Untertan Giesinger 14.07, 04.55 und 05.07:
    Das Wort Mohr geht auf lat. maurus=Punier zurück, ital. il moro=Maurier (Mauretanien/Marocco), hat rein gar nichts mit ‘Schwarzen’ zu tun. Die wissenschaftlich geschulten “Mohren” waren im Gegenteil an Fürstenhöfen hoch angesehen, verstanden was von Medizin und Astronomie. Vielleicht geht die Namensgebung darauf zurück, dass da einstmals ein Mauretanier wohnte, wäre eher eine Ehre für Regensburg – was man bei einer anderen Strassenbenennung aber durchaus anders sehen kann.

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  • XYZ

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    Zur Geschichte der ‘Mohren’ nochmals nachrechertiert:
    In Augsburg, ebenso einer alten Römerstadt, gibt es das Hotel drei Mohren neben den Fuggerhäusern. Das war nach der Legende gegen Ende des 14. Jahrhunderts ein Gasthaus, wo drei Mönche aus Abessinien im kalten Winter Zuflucht suchten, und christlich aufgenommen wurden – man forsche da doch mal näher nach wie der Name in R zustandekam, sonst muss man auch noch den Vornamen Moritz=Mauritius verbieten.

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  • XYZ

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    Zeithistorisch näher naheliegend wäre eine Umbenennung des Bismarckplatzes in ‘Benediktplatz’, post mortem, verweilte dort im Priesterseminar des Schottenklosters zum wohl letzten Mal, Bismarck war m.W. nie da.

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  • XYZ

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    Eine Umbenennung von Strassen und Plätzen geht natürlich nicht so einfach: die Anwohner müssen ihre postalischen Adressen ändern, die Post und Stadtpläne und digitale Infos ebenso, und dann stellt sich die Frage, wer das alles bezahlt – muss jedenfalls langfristig vorgeplant sein. Könnte mir aber vorstellen dass ein Bürger mit der Adresse ‘Admiral Scheer’ nicht so ganz glücklich oder einverstanden ist.

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  • Altstadtkid

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    mea culpa……

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  • Hthik

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    @Untertan Giesinger 14. Juli 2020 um 05:07
    Viele Redewendungen haben überstanden, dass Ihr Ursprung oder der der Bedeutung einzelner Worte sich im Dunkeln der Geschichte verliert. Hauptsache, man weiß, wo St. Bartholomäus den Most holt – oder eben nicht https://www.dw.com/de/jiddisches-deutsch/a-3578763

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  • Hthik

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    @SH 14. Juli 2020 um 11:59

    RD muss ja nicht alle Namensprobleme lösen. Hat der PARTEI-Stadtrat einen PARTEI-Stadtratrat für die Stadt?

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  • highwayfloh

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    Mir kommen da ein paar ganz andere Gedanken zu dieser Thematik:

    Mit der reinen Umbenennung etwaiger kritischer Straßennamen ist es _nicht_ getan!
    Vielmehr muss eine historische Auseinandersetzung erfolgen, _warum_ es zur ursprünglichen Namensgebung gekommen ist und zwar so, dass dies für die Öffentlichkeit verständlich und nachvollziehbar ist. Hierzu würde sich der “Regensburger Almanach” anbieten, welcher aber diese Chance noch nie wahrgenommen hat. Die historischen Hintergründe zu erläutern, welche mit der ursprünglichen Namensgebung verbunden waren, ist meines Erachtens enorm wichtig, damit auch das ganze ein lokales Bewusstsein schaffen kann und zugleich ein Bewusstsein, wer die Personen waren und welche politischen und gesellschaftlichen Ansichten diese vertreten haben.

    Ohne diesen Schritt ist meiner Meinung nach eine rein formelle Umbenennung von Straßen, rechtlich und moralisch völlig in Ordnung, aber in der eigentlichen Sache nicht wirklich zweckdienlich.

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  • Zapfnmandl

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    Unabhängig von der Bewertung der Straßennamen: ist es denn wirklich eine so gute Idee, bestehenden Straßen umzubenennen? Das bedeutet ja für die Anwohner dieser Straßen ja einen immensen Aufwand: Es ist ja nicht nur damit getan, mal eben zum Bürgerbüro zu gehen und dort die Adresse im Paß/Perso ändern zu lassen. Da steht ja wie bei einem Umzug auch noch die Benachrichtigung diverser Versicherungen, Verlage, KFZ Zulassung etc. an.
    Das alles kostet vor allem viel Zeit (und auch (etwas) Geld). Wieso soll ein Anwohner ohne eigenes “Verschulden” diesen Aufwand tragen?
    Daß personen-/begriffsbezogene Straßennamen nun nicht mehr genehm sind, ist ja nicht das Problem der Anwohner, sondern das einer Gesellschaft, die manche Namen aus dem Zeitgeist heraus als ‘nicht tragbar’ definiert. Nur wer sagt, denn, daß sich der Zeitgeist nicht wieder ändert?
    Und sind wir doch einmal ehrlich: die wenigsten interessiert es doch, was sich hinter dem Namen verbirgt. Man wohnt halt dort.
    Was spricht denn dagegen, einfach in Zukunft darauf zu verzichten NEUE Straßen nach Personen zu benennen? Die alten gibt es dann halt in ein paar Jahrhunderten nicht mehr (und im Laufe der Zeit fühlt sich dann wohl auch keiner mehr von eventuell bestehenden Namen angegriffen).

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  • Mr. T.

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    Zapfnmandl, unabhängig von der Bewertung der Straßennamen braucht man natürlich nix umbenennen. Wenn man allerdings die Straßennamen bewertet, gäbs schon ein paar Gründe für Umbenennungen. Natürlich muss das wohlüberlegt sein und nicht einfach so aus einer Laune heraus. Den Aufwand für die Anwohner sehe ich als kein Problem. Die Post bringt Sendungen mit der alten Adresse sicher auch noch Jahrzehnte später richtig an. Die Zusteller vor Ort wissen ja Bescheid. Es interessiert (und stört) sicher die wenigsten. Aber gerade auf die wenigen, bei denen das unangenehme Gefühle auslöst, muss man Rücksicht nehmen.

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