11 Nov2011
SprecherInnenrat ruft zur Demonstration für ein besseres Bildungssystem auf
Anlässlich der nach wie vor katastrophalen Zustände des Bildungssystems ruft der Sprecherinnen- und Sprecherrat am Donnerstag, den 17.11.2011, zu einer Demonstration gegen Studiengebühren und für studentische Mitbestimmung auf.
Am Tag vor der Demonstration findet zudem die studentische Vollversammlung statt, um den Studierenden der Universität Regensburg die Möglichkeit zu geben, sich zu ihren Belangen und Interessen direkt zu äußern. Bei der Vollversammlung wird zusätzlich zu den Themen der Demonstration der von staatlicher Seite her ungenügend vorbereitete doppelte Abiturjahrgang behandelt.
Nur noch in Bayern und Niedersachsen müssen Studiengebühren gezahlt werden. Alle anderen Bundesländer haben sich dem berechtigten politischen Druck gebeugt und die Gebühren abgeschafft. Bayern ist zudem das einzige Bundesland ohne verfasste Studierendenschaft. Selbige wurde 1973 abgeschafft und die an Stelle von Studierendenparlament und Allgemeinem Studierenden Ausschuss (AStA) eingesetzten Gremien – der studentische Konvent und der Sprecherinnen- und Sprecherrat – sind de facto machtlos. Damit haben die Studierenden der Universität zwar ein Mitsprache-, aber kein Mitbestimmungsrecht und können ihre Belange nur in ungenügender Form vertreten.
“Obwohl wir die mit Abstand größte Personengruppe der Universität sind, haben wir nichts zu sagen. Sogar unser Votum zur Verwendung der von uns gezahlten Studiengebühren wird von der Hochschulleitung regelmäßig ignoriert, da es nicht bindend ist.”, so Franziska Hilbrandt, Mitglied des Sprecherinnen- und Sprecherrates. “Das ist ein unhaltbarer, undemokratischer Zustand.”
“Auch sonst liegt im Bildungsbereich einiges im Argen. So werden nur für einen geringen Prozentsatz der Bachelorabsolventen auch Masterplätze zur Verfügung gestellt. Dass der Bachelor als Abschluss auf dem Arbeitsmarkt aber nach wie vor als unzureichend angesehen wird, unterstreicht die Notwendigkeit unserer Forderung nach Masterplätzen für alle.”, ergänzt Stefan Christoph, studentischer Sprecher.
Verstärkt werden die massiven Mängel im Bildungssystem durch die alles überschattenden Kürzungen im Bildungsetat: Eine Ausfinanzierung der Universitäten ist seit Jahren nicht gegeben. Dadurch entsteht erst die Notwendigkeit der Erhebung von Studiengebühren, die nur dem Erhalt eines mangelhaften Status quo, nicht aber einer Verbesserung der Lehr- und Lernbedingungen dienen.