22 Nov.2011
Spekuliert die Sparkasse mit Nahrungsmitteln?
Sind die Sparkassen über die Deka-Bank in Nahrungsmittelspekulationen verstrickt?
ÖDP-Fraktion greift Forderung der Welthungerhilfe auf und will im Stadtrat eine Anweisung an die Sparkasse
Regensburg – Sind die Sparkassen über ihre Fondgesellschaft Deka an Nahrungsmittelspekulationen beteiligt, die in ärmeren Ländern Versorgungsengpässe verstärken können? Diese Frage wirft das Fernsehmagazin Report München auf. ÖDP-Stadtrat Joachim Graf sieht in der Sache ein lokales Thema: „Als Mit-Träger der Sparkasse darf die Stadt das nicht einfach achselzuckend zur Kenntnis nehmen. Wir wollen über den Stadtrat eine Anweisung unserer Sparkassen-Verbandsräte erreichen. Sie sollen in der Zweckverbandsversammlung den Sparkassenvorstand beauftragen, auf allen zuständigen Ebenen gegen die Spekulation mit Nahrungsmitteln vorzugehen“, fordert Graf.
In dasselbe Horn stößt auch die Occupy-Bewegung in immer mehr deutschen Städten. „Wir unterstützen diese Occupy-Ziele. Und im speziellen Fall der Nahrungsmittelspekulation, die den Hunger in der Welt verstärkt, kann auch die Stadt etwas erreichen“, meint der ÖDP-Stadtrat.
Auch der Generalsekretär der Deutschen Welthungerhilfe, Wolfgang Jamann hat die Kommunen aufgefordert, deswegen tätig zu werden (Quelle: Report München). Das katholische Hilfswerk Misereor ist in der Sache ebenso aktiv (http://www.misereor.de/presse/pressemeldungen/pressemeldungen-detais/article/spekulation-schafft-hunger.html). Denn sprunghafte Verteuerungen von Nahrungsmitteln entstehen nicht nur durch Dürreperioden und Naturkatastrophen, sondern zum Teil auch durch diese Spekulation.
Die Deka-Bank wollte sich vor der Report-Kamera hierzu jedoch nicht äußern. Einer ihrer Anteilseigner ist der Sparkassenverband Bayern mit seinem Präsidenten, dem ehemaligen Chamer Landrat Theo Zellner. (Info: http://de.wikipedia.org/wiki/DekaBank_Deutsche_Girozentrale) . Über ihn können die örtlichen Sparkassen darauf drängen, dass die Beteiligung an der Nahrungsmittelspekulation gestoppt wird, fordert die ÖDP. Auch andere Banken seien darin verstrickt, speziell bei den Sparkassen trügen aber auch die Lokalpolitiker Mitverantwortung, betont Graf.
„Die Nahrungsmittel-Spekulanten tragen zur Steigerung der Preise und damit zur Verschärfung der Hungerkrise in vielen armen Ländern bei. Solche Wetten auf die Preisentwicklung von Weizen, Mais, Reis und andere Grundnahrungsmittel halten wir für unethisch. Es sollte für die Sparkassen als öffentlich-rechtliche Finanzinstitute ein Markenzeichen sein, derartige Fehlentwicklungen nicht mitzumachen“, meint der ÖDP-Stadtrat.