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Remake oder Plagiat?

„Sharkula“: Kupferte ein US-Regisseur in Regensburg ab?

Sharkula lautet der Titel einer kleinen, aber feinen Regensburger Filmproduktion aus dem Jahr 2016. Nun kommt ein US-Streifen in die Kinos – mit gleichem Titel, gleichem Setting und verdächtig ähnlich klingender Melodie.

Sharkula 2016 und 2022 – nur Zufall?

Dieter Ehneß gibt sich professionell. „Wahrscheinlich ist es in dem Business einfach gang und gäbe, dass abgekupfert wird. Und ein bisschen geehrt fühlt man sich ja auch, wenn der eigene Film plagiiert wird.“ Die Rede ist von „Sharkula“, jener Regensburger Splatter-Kömodie, die 2016 das Licht der Welt erblickte. Kurz zusammengefasst: Ein Wesen halb Vampir, halb Hai geht in Regensburg um und zieht eine Schneise aus Blut, Matsch und Glibber hinter sich her (hier eine Rezension). Eine Produktion von „GhostShit Productions“.

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Gleicher Titel, gleiches Setting, verdächtig ähnliche Melodie

Gedreht wurde in der Altstadt, am Sarchinger Weiher und in Regensburger Kellern. Neben (Kunst)blut floss dabei auch reichlich Bier und Sekt. Als Schauspieler wurden unter anderem lokale Barkeeper und Studenten rekrutiert. Zwei Jahre arbeitete das Team um Drehbuchautor und Regisseur Ehneß und den Kameraleuten Valentin Kordas und Dominik Raith an dem Streifen, der hiesige Kinos füllte und unter anderem beim HARD:LINE-Festival gezeigt wurde.

Doch trotz dieses Erfolgs war Ehneß dann doch etwas überrascht, als ihm der Link zum Trailer einer US-Produktion zugeschickt wurde, die am 7. Juni in die Kinos kommen soll. Titel: Sharkula. Setting: Ein Wesen halb Mensch halb Hai giert nach Menschenblut. Ein paar schräge Typen stellen sich dem Horror entgegen. Während die Handlung durch den Titel schon einigermaßen vorhersehbar sein mag – „Wie viel von uns abgekupfert ist, wird man sehen“, sagt Ehneß – klingt vor allem die Titelmelodie verdächtig ähnlich, wenngleich die US-Version mit etwas Surfer-Sound unterlegt ist.

Remake, Plagiat oder Zufall? Bislang konnte Dieter Ehneß sein Gegenüber Mark Polonia nicht erreichen, um der Sache auf den Grund zu gehen. Doch der US-Regisseur ist kein Unbekannter und vielleicht sogar ein Bruder im Geiste. Seit 1985 hat er knapp 60 Trash-Filme aus dem Horror- und Science Ficition-Genre abgedreht, oft selbst produziert und mit ihm als Schauspieler.

Nach „Jurassic Park“ und „Planet der Affen“: Surft Polonia auf der „Sharkula“-Welle?

In den USA gelten Mark Polonia und sein 2008 verstorbener Bruder John als Ikonen des Low Budget-Films. Titel wie „Splatter Farm“, „Bigfoot vs. Zombies“ und „Nightmare Vacation“ pflastern seinen Weg. Dass der 53-Jährige dabei zum Abkupfern neigt, ist bekannt.

Ein Jahr nach dem Blockbuster „Jurassic Park“ erschien 1995 Polonias „Saurians“, im Windschatten der Planet der Affen-Remakes veröffentlichte er „Empire of the Apes“ und „Revolt of the Empire of the Apes“. Und auch Titel wie „Preylien: Alien Predators“ und „Chainsaw Killers“ klingen verdächtig nach bekannten Kinokassen-Schlagern. Surft Polonia nun auch auf dem Erfolg der Regensburger Sharkula-Welle? Möglich ist es. Immerhin wurden 2016 auch ein paar VHS-Kassetten mit Sharkula in die USA verschickt. Und um dieses in den Vereinigten Staaten nicht gängige Format abzuspielen, hat es vielleicht ein paar Jahre gedauert…

Friedliche Koexistenz scheint möglich

„Ich mach da kein Fass auf“, meint Ehneß generös. Es sei vollkommen klar, dass ihr Film zuerst da gewesen sei und man auch ein Recht auf den Titel habe. „Von unserer Seite ist eine friedliche Koexistenz aber ohne weiteres möglich.“ Pünktlich zum Kinostart des US-Sharkula wollen er und sein Team nun ihrerseits eine DVD-Veröffentlichung der Regensburger Produktion auf den Markt bringen, versehen mit dem Zusatz: „Das Original“.

Offenlegung: Der Autor hat in einer Nebenrolle bei Sharkula mitgespielt, also dem Original.

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Kommentare (3)

  • joey

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    “2016 auch ein paar VHS-Kassetten”
    ist das schon 1. April?

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  • Hase

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    Vielleicht hat der Regisseur den Lowbudgetstreifen gesehen, musste sich weglachen und dachte sich “Das kann ich noch schlechter! :D”

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  • Markus Frowein

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    Zitat: “Der Autor hat in einer Nebenrolle bei Sharkula mitgespielt …”

    Nicht so bescheiden, der Bürgermeister hat immer und stets die Hauptrolle inne!

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Kommentare sind deaktiviert

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