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Space-Eye startet weitere Hilfsaktion

„Second Life“ für 50 Menschen

„Second Life“, ein zweites Leben, möchte die Regensburger Hilfsorganisation Space-Eye Geflüchteten auf den griechischen Inseln geben. 50 Menschen, die sich in den Lagern auf Lesbos, Kos und Samos aufhalten, sollen nach Regensburg geholt werden. Privatpersonen sollen diese dann aufnehmen.

“A bisserl mehr Menschlichkeit und Fairness”, wünschen sich Hanni und Michael Buschheuer. Quelle: pm

„Erste Heimat: Leben und Tod“. Mit diesen Zeilen beginnt ein Video der Regensburger Hilfsorganisation Space-Eye. Weltweit würden immer mehr Menschen vor Hunger und Krieg flüchten. „Doch auch bei uns finden sie keinen Frieden. Das reiche Europa lässt sie im Elend vegetieren. Wir machen da nicht mit“, sagt eine Stimme aus dem Off, während Bilder der griechischen Flüchtlingslager die dortige Situation zeigen. Mit einem Lächeln sagt dann Hanni Buschheuer: „Wir haben genug zu essen und noch einen Platz an unserem Tisch.“ Genau deshalb wollen sie und ihr Mann Michael bald Geflüchtete bei sich zuhause aufnehmen. „A bisserl was fehlt noch”, ergänzt ihr Mann. „Wir haben alles. Aber a bisserl Menschlichkeit und Fairness auf der Welt, das fehlt uns noch.”

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Mit der Aktion „Second Life – zweite Heimat Regensburg“ möchte der Unternehmer und Gründer der Hilfsorganisationen Sea-Eye und Space-Eye insgesamt 50 Geflüchteten aus den Lagern auf Kos, Samos und Lesbos ein Leben in Regensburg ermöglichen. Dafür sucht man Paten, die diese Menschen privat zuhause aufnehmen.

Prominente Unterstützer

Über ein Dutzend Familien und Einzelpersonen haben bereits ihre Unterstützung zugesichert. Darunter der Kabarettist und BR-Moderator Hannes Ringlstetter, die Regensburger Rockband Brew Berrymore, sowie die Grünen-Stadträte Stefan Christoph und Theresa Eberlein. In einer eigenen Videobotschaft verweist Eberlein darauf, dass sich Regensburg 2018 zur “Sicheren Hafenstadt“ erklärt hat. „Jetzt müssen wir den Worten auch Taten folgen lassen.“

Mit der Aktion möchte Space-Eye auch die Politik in die Verantwortung nehmen. In der Pressemitteilung zu „Second-Life“ heißt es dazu:

„Mit der Bereitschaft von Menschen aus der Regensburger Zivilgesellschaft, den Flüchtlingen persönlich zu helfen und Verantwortung zu übernehmen, soll nicht nur ein Zeichen gesetzt werden, dass Humanität nicht dem Staat überlassen werden muss. Space-Eye will auch die politisch Verantwortlichen davon überzeugen, Hilfsbedürftige ins Land zu lassen, damit sie hier eine zweite Chance bekommen.“

Schließlich fliehe niemand freiwillig, erklärt auch Cornelius Färber, Inhaber des Hotels Orphée in seiner Videobotschaft zu „Second Life“. „Es ist unsere Aufgabe, in der Gesellschaft zu helfen wenn wir können.“ Er biete daher gerne in seinem Betrieb einen Arbeitsplatz an. Denn nur so könne Integration gelingen.

Bereits die dritte Hilfsaktion seit Dezember

Es ist die dritte große Hilfsaktion von Space-Eye seit Dezember. Damals hatte Michael Buschheuer in einer Weihnachtsbotschaft auf die katastrophalen Zustände in den griechischen Flüchtlingslagern hingewiesen und kurzerhand einen Hilfskonvoi gestartet. 165 Tonnen Hilfsgüter wurden durch Spenden gesammelt und bis Ende Januar nach Griechenland gebracht.

Nach wie vor sind die Lager auf den griechischen Inseln völlig überfüllt und die Versorgung für zehntausende Menschen nicht sichergestellt. Quelle: Space-Eye.org

Seitdem hat sich die Situation auf den Inseln jedoch kaum verändert. Nach wie vor harren zehntausende Menschen in den Lagern aus. Doch diese sind nur für einen Bruchteil der Leute ausgelegt. Mehrfach wurde zu Beginn der Corona-Pandemie auch vor einer humanitären Katastrophe gewarnt, sollte dort das Virus ausbrechen.

Mit der Spendenaktion “Masken für Samos” konnte Space-Eye dann bis Anfang Juni über 36.000 Gesichtsmasken, 40.000 Seifen sowie medizinische Hilfsgüter und Textilien sammeln. Nun möchte man 50 Menschen von dort nach Regensburg holen. Informationen zur Aktion und wie diese unterstützt werden kann finden sich auf space-eye.org.

 

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Kommentare (7)

  • Mr. T.

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    Tolles Engagement! Ich sehe das trotzdem etwas kritisch. Ich befürchte auch hier den Tafel-Effekt. Je mehr privates Engagement, desto mehr zieht sich der Staat von seinen eigentlichen Pflichten zurück. Mittlerweile werden die Vorteile der Tafeln in den Berechnungen des Mindestbedarfs berücksichtigt.
    Freilich werden die Rechtsextremen jetzt jubeln, die eh schon immer fordern, man soll halt selbst wen aufnehmen, wenn man dafür ist, Geflüchteten zu helfen.

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  • Hartnäckig

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    Wenn ich das mache, was kommt da finanziell auf mich zu ?
    Klar, Wohnen übernehme ich; dazu Essen und Trinken.
    Aber für wie lange ?
    Und: Wie schaut es mit der Krankenversicherung aus ?

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  • joey

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    Die Paten gab es ja schon mal.
    Sie haben Verpflichtungserklärungen unterschrieben, aber (viele Akademiker) angeblich nicht lesen können, was drin steht. Die hohen Kosten waren dann für viele überraschend – die NGOs hatten sie darüber nicht aufgeklärt. Gesundheitskosten… das zahlt odch alles die Kasse, was interessiert mich denn sowas? Dann mußte der Staat das doch wieder übernehmen.

    Liebe Linksgrünmenschen: Ein Großteil der Weltbevölkerung ist nach unseren Kriterien behandlungsbedürftig, teilweise auch ansteckend. Diesen Menschen kann man medizinisch helfen: am besten im Heimatland oder im heimatnahen Flüchtlingslager – wo dann möglichst alle sauberes Wasser und ordentliche Toiletten haben. Eine Rundumbehandlung in Deutschland ist für Privatpatienten teuer – und genau das ist das hier.

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  • XYZ

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    Soweit so gut – die ‘Pandemie’ hat niemanden aufgehalten, die Flüchtlingszahlen haben sich in Süditalien inzwischen verdreifacht, weil sie vor anderen und grösseren Problemen emigrieren, von kriminellen Organisationen gegen letztes Geld organisiert. Der unter Polizeischutz stehende Mafia-StA Patronaggio dazu: “Er wünsche sich, dass Europa mehr tut für die Lebensgrundlagen der Menschen in ihren Heimatländern” – bisher Fehlanzeige.

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  • XYZ

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    Zur Präzisierung notwendig: das läuft auf den griechischen Inseln auch nicht anders ab als auf Lampedusa, gegen letztes Geld werden Überfahrten nach ‘Europa’ organisiert und dann die Menschen ihrem Schicksal überlassen, im Fall Sizilien wohl vorwiegend von Tunesien, im Fall Lesbos und anderer Inseln wohl vorwiegend aus Syrien, beide Bürgerkriegs-Staaten, und daran verdienen sich angebliche Fischer mit ihren Booten reich und die EU tut nichts, weder aussenpolitisch noch wirtschaftlich, wenn ich das so recht sehe.

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  • XYZ

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    Und was ist eigentlich mit den europäischen Streitkräften, seien es England oder Frankreich oder auch Deutschland – letzteres hat sich ja sogar an Afganistan beteiligt – und dann ist Bürgerkrieg vor der eigenen Haustüre – geht uns nichts an? Dafür die Sowjetrussen.

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  • hae

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    wenn nur noch “a bisserl a menschlichkeit und fairness” fehlen, müsste es im Umkehrschluss bedeuten, dass wir das ziel ja bereits zu 95% erreicht haben?

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Kommentare sind deaktiviert

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