20 Apr.2012
Sechs Buben missbraucht? 39jähriger verhaftet
Massive Sexualdelikte gegenüber Kindern und Jugendlichen
39-jähriger Mann aus Regensburg in Untersuchungshaft
Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Regensburg und des Polizeipräsidiums Oberpfalz
Dem umsichtigen Verhalten eines Schulleiters ist es zu verdanken, dass eine Serie massiver Sexualstraftaten an Kindern und Jugendlichen geklärt werden konnte. Ein 39-jähriger Mann aus Regensburg steht im dringenden Tatverdacht diese zwischen Januar 2011 und Februar 2012 begangen zu haben. Er sitzt seit dem 03.03.2012 in Untersuchungshaft.
Der Stein war dadurch ins Rollen gekommen, dass sich die Mutter eines Schülers, der nicht zum Kreis der Opfer gehört, Ende Februar 2012 an den Schulleiter der im Landkreis Kelheim angesiedelten Schule wandte und mitteilte, dass Schüler von dem 39-jährigen Regensburger offensichtlich sexuell missbraucht worden seien. Der verantwortliche Schulleiter reagierte völlig richtig und setzte sich unverzüglich mit der Polizeiinspektion Kelheim in Verbindung, woraufhin die ersten Ermittlungen übernommen wurden. Die dabei gewonnenen Feststellungen ließen schnell erkennen, dass für die weiteren Maßnahmen die Kriminalpolizei zuständig ist. Wegen des Wohnsitzes des Tatverdächtigen übernahm dies die KPI Regensburg.
Von den Taten betroffen sind nach jetzigem Kenntnisstand sechs Jungen im Alter von 12 bis 16 Jahren, die fast alle im Landkreis Kelheim wohnhaft sind. Ein Teil von ihnen besucht die Schule, welcher der Schulleiter vorsteht.
Nach dem bisher gewonnenen Kenntnisstand war der 39-Jährige ausschließlich an Kindern und Jugendlichen männlichen Geschlechts interessiert.
Erste Kontakte knüpfte er bei kontinuierlich stattfindenden, dem Wintersport zuzurechnenden Abendveranstaltungen in Regensburg. Dort näherte er sich den späteren Opfern, die er zunächst auf belanglos erscheinende Weise ansprach, ihnen gegebenenfalls kleine Geschenke machte. Sein auffälliges Fahrzeug nutzte er um die Neugier und das Interesse der Jungen zu wecken.
Er hatte damit Erfolg und gewann das Vertrauen der Kinder. In manchen der Fälle nächtigten die Jungen in der Folge gar über mehrere Wochen bei dem Mann, dies mit Billigung der Eltern.
Eine Entlohnung durch Geld gab es für die durchgeführten Sexspiele nicht. In einem der Fälle schilderte ein 14-Jähriger, dass er eine Sportausrüstung geschenkt bekommen habe.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Regensburg, die sehr schnell in die Ermittlungen einbezogen war, erfolgte am 03.03.2012 der Haftantrag beim Richter am Amtsgericht Regensburg, der diesem stattgab. Der 39-Jährige wurde daraufhin in eine Justizvollzugsanstalt verbracht.
Ermittlungen mit dem gleichen Hintergrund richten sich bereits seit dem 09.10.2011 gegen einen 24-jährigen Mann aus dem Landkreis Kelheim. Er stand auch in Verbindung zu dem 39-Jährigen.
Abgesetzt davon steht der 24-Jährige im Verdacht einen 13-jährigen Jungen aus dem Landkreis Schwandorf sexuell schwer missbraucht zu haben. Kennen gelernt haben sich diese Beiden über eine Internet-Plattform.
Der 24-Jährige ist derzeit wegen des dringenden Verdachts des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern in einer geschlossenen therapeutischen Einrichtung, untergebracht.
Es ist nicht auszuschließen, dass noch weitere Kinder oder Jugendliche Opfer der erwähnten Männer wurden. Eltern, die dazu entsprechende Verdachtsmomente haben, werden eindringlich gebeten sich an die Kriminalpolizeiinspektion Regensburg unter der Telefonnummer: 0941/506-2888 zu wenden.
Der Ermittlungserfolg soll auch dazu genutzt werden Eltern dahingehend zu sensibilisieren, auf das Umfeld ihrer Kinder zu achten. Wo bewegen sie sich im Internet, mit welchen Personen haben sie Kontakt?