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SDS Regensburg aufgelöst

Auf seiner Sitzung am 15.04.2013 hat sich der SDS Regensburg mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Diesem formalen Akt gingen in den vergangen Wochen, ja Monaten viele Diskussionen voran, die diesen Schritt letztlich unvermeidbar machten. Zu den Gründen: Der SDS Regensburg blickt auf eine über 5jährige Geschichte zurück, die sowohl von Hochphasen und Erfolgen als auch von Niederlagen und Enttäuschungen begleitet war. Letztere haben zumindest in den zurückliegenden Monaten in der Gewichtung zugenommen und bedingen die nun erfolgte Auflösung mitunter. Neben vielen verschiedenen, zum Teil auch persönlichen Gründen, haben insbesondere zwei unsere Entscheidung mitgeprägt: 1) Unabhängigkeit war uns immer wichtig. Unabhängigkeit von der Partei Die Linke einerseits und vom Bundesverband Die Linke.SDS andererseits. Mit der Partei arbeiteten wir projektbezogen auf regionaler Ebene gut zusammen. Mit dem Bundesverband hatten wir anfänglich mehr, zunehmend jedoch immer weniger zu tun, was insbesondere daran lag, dass wir und uns immer weniger mit ihm identifizieren konnten. Letztlich war es jedoch für uns nicht mehr haltbar, weiterhin einem Verband anzugehören, der sich selbst überschätzt und politisch auf aufgeblasene und kapazitätsintensive Kampagnen und überdimensionierte Kongresse setzt, die weder theoretisch noch praktisch eine bleibende Wirkung entfaltet haben. Wir sehen uns nicht mehr als Teil dieses Verbandes. 2) Stets haben wir uns als eine allgemeinpolitische und gesamtgesellschaftliche Gruppe verstanden, die sich nicht nur auf Hochschulpolitik eingrenzt. War die Vergangenheit noch stärker mit hochschulpolitischen Themen belegt, wichen diese von Zeit zu Zeit einem immer stärker allgemeinpolitischen Kontext. Nicht zuletzt unsere Entscheidung die Hochschulwahlen zu boykottieren (erstmals 2011) hat diese Richtung entscheidend beeinflusst. Die Abkehr von Hochschulwahlen, Hochschulgruppen, Konvent und SprecherInnenrat, die weiterhin unerbittlich das undemokratische System stützen, bleibt richtig. Fortan konnten wir jedoch nur selten unseren eigenen Ansprüchen an eine sozialistische Gruppe gerecht werden, weil wir es nicht hinreichend geschafft haben, diesem System alternative Strukturen entgegenzusetzen. Wir mussten schwere personelle Verluste hinnehmen und haben spätestens in der zweiten Jahreshälfte 2012 deutlich insbesondere an hochschulpolitischer Aktivität eingebüßt. Der Fortbestand als Hochschulund Studierendengruppe macht für uns daher keinen Sinn mehr, da Hochschulpolitik schon länger nicht mehr unser Hauptbezugspunkt war. Trotz alledem erinnern wir uns gerne an die vergangenen fünf Jahre, in denen wir als SDS Regensburg an der Hochschule, der Universität, aber auch in dieser Stadt aktiv waren. Mit Freude denken wir an unsere umfangreichen Veranstaltungsreihen zu ’90 Jahre Bayerische Räterepublik’ (2008), ‘Was ist links?’ (2010) und zum Feminismus (2011) zurück, an unsere (alternativen) Semester-Opening- und Ending-Partys, an gemeinsame Lesezirkel u.a. der sozialistischen Klassiker (Marx, Luxemburg, Gramsci etc.), an (gewonnene, verlorene und boykottierte) Hochschulwahlen, den Die Linke.SDSBundeskongress in Regensburg (2011), die erfolgreiche Blockade des Naziaufmarschs 2009 in Regensburg, an zahlreiche Protestaktionen und Demonstrationen gegen Bidlungs- und Sozialabbau auf allen Ebenen, nicht zuletzt die Besetzung der Universität (2009/10), an den monatelangen Streik von Geflüchteten in Regensburg (2012), an über 200 Sitzungen und viele weitere Ereignisse zurück. Wir danken den zahlreichen Bündnis- und Kooperationspartner_innen, die uns bei der (nicht nur) politischen Arbeit begleitet und unterstützt haben. Insbesondere gilt unser Dank [anita f.], attac Regensburg, BI Asyl, Bund für Geistesfreiheit, DGB Region Regensburg, Die LINKE Regensburg, Kurt-Eisner-Verein, Kein Platz für Nazis, L.E.D.E.R.E.R. e.V., Resi e.V., Ruam, SJD Die Falken Regensburg, Soziale Initiativen e.V. und allen, die einmal Teil dieser, unserer Gruppe waren oder in welcher Weise auch immer mit uns zu tun hatten. Die Auflösung des SDS Regensburg bedeutet für uns nicht, dass wir uns politisch zurückziehen und die Füße hochlegen. Wir sind überzeugt, dass sozialistische Politik weiterhin notwendig ist, in Regensburg, aber auch weit darüber hinaus. Wir hoffen bisher einen kleinen und bescheidenen Beitrag hierzu geleistet zu haben und werden auch weiterhin versuchen dies zu tun. Allerdings in anderen Kontexten.

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