19 Jun2012
Schuss auf Polizisten
Auf Polizeibeamten geschossen – Mutmaßlicher Schütze in Untersuchungshaft
REGENSBURG. In Untersuchungshaft sitzt seit den Nachmittagsstunden des 17.06.2012, ein 44-jähriger Mann aus Regensburg. Dies wegen des Verdachts des versuchten Mordes an einem Polizeibeamten.
Zu dem Wohnanwesen des Mannes im Regensburger Stadtnorden war am Samstag, 16.06.2012, gegen 20.00 Uhr eine Streifenbesatzung beordert worden. Die gleichaltrige Ehefrau des Mannes hatte kurz zuvor der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Oberpfalz mitgeteilt, dass sie Befürchtungen habe, ihr Mann würde sich im Dachboden des Hauses mit einem Gewehr erschießen. Auch habe sie bereits einen Schuss gehört.
Als die Beamten vor dem Haus aus ihrem Dienstfahrzeug ausstiegen und den 44-Jährigen, der aus einem Fenster im Dachgeschoss schaute und in seiner Hand ein Gewehr hielt, ansprachen, gab der einen gezielten Schuss ab.
Während sich ein Beamter bereits auf dem Grundstück außerhalb der Schussrichtung befand, konnte sich der zweite Beamte hinter dem Dienstfahrzeug in Deckung bringen.
Der Schuss durchschlug eine der Scheiben des Wagens, die Kopfstütze des Beifahrersitzes, den Fahrersitz und den Schweller auf der Fahrerseite.
Die Beamten ihrerseits gaben mehrere Schüsse ab, ohne den Schützen zu verletzen. Auch die Beamten wurden nicht verletzt, das sei hier nochmals erwähnt.
Der Aufforderung das Gewehr aus dem Fenster zu werfen, kam der 44-Jährige dann nach. Hinzugezogene Beamte konnten im koordinierten Zusammenwirken aller Kräfte vor Ort und in direkter Absprache mit der Einsatzzentrale den Mann im Dachgeschoss widerstandslos festnehmen. Bei ihm fand sich noch ein weiteres Gewehr samt Munition.
Nach den ersten Erkenntnissen stand der Mann unter Alkoholeinfluss, auch ein vorangegangener Medikamentenmissbrauch steht im Raum. Detaillierte Ergebnisse dazu stehen aus.
Die Kriminalpolizeiinspektion Regensburg übernahm in enger Absprache mit der Staatsanwaltschaft Regensburg die weiteren Ermittlungen. Demnach dürfte das Motiv für die Tat in der persönlichen Lebenssituation des Schützen liegen.
Der Mann verbrachte die Nachtstunden in einer Zelle der Polizeiinspektion Regensburg Süd.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Regensburg erfolgte am 17.06.2012 die Vorführung beim Haftrichter des Amtsgerichts Regensburg, der Haftbefehl wegen versuchten Mordes erließ. Der 44-Jährige wurde in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert.
Neben einer Vielzahl von Polizeikräften waren auch Notärzte, mehrere Rettungswagen und die Feuerwehr zum Einsatzort gerufen worden. Mit Ausnahme der Feuerwehr, die in der Folge die Ausleuchtung des Geschehensortes übernahm, brauchten die anderen Rettungskräfte nicht einzugreifen.
Mitarbeiter des Kriseninterventionsteams kümmerten sich um die Angehörigen des Schützen.