31 Jan2013
Schülerinnen bringen Freude ins Seniorenheim
Beim Projekt „Jung und Alt“ der Servicestelle für Familien profitieren alle
Kallmünz (RL). Beim Projekt „Jung und Alt“, zu dem die Servicestelle für Familien des Landkreises Regensburg unter Leitung von Maria-Luise Rogowsky die Mittelschule und das Seniorenheim in Kallmünz gewinnen konnte, profitieren beide Seiten voneinander. Seit Oktober 2012 wird dieses Projekt im laufenden Schuljahr einmal wöchentlich durchgeführt.
Zwölf Mädchen aus den 7., 8. und 9. Klassen der Mittelschule in Kallmünz sind dem Aufruf ihrer Lehrerin Dr. Eva Schropp nachgekommen, um abwechselnd regelmäßig donnerstags für eineinhalb Stunden ins Seniorenheim Kallmünz zu kommen und mit den Senioren zu spielen, sich mit ihnen zu unterhalten, etwas vorzulesen, Spaziergänge zu machen, gemeinsam Marmelade zu kochen und vieles mehr. Begleitet und unterstützt werden die Schülerinnen von den Mitarbeiterinnen der sozialen Betreuung des Seniorenheimes, in der Schule von Aurelia Barna, der Jugendsozialarbeiterin an Schulen, und der Lehrerin Dr. Eva Schropp. „Die Mädchen kommen hoch motiviert zu uns. Es ist eine Bereicherung und Abwechslung für unsere Heimbewohner“, weiß Heimleiter Alois Frank.
Die Aktion begann mit einer Führung durch das Altenheim und löste bei den Senioren überall Freude aus. Ein älterer Herr erzählte gleich aus seinem Leben und zeigte stolz sein Zimmer her. Verwundert darüber, warum viele alte Sachen in den Gängen stehen, erfuhr die Gruppe, dass das den Senioren helfe, sich an früher zu erinnern. Auch Tiere, wie die weiße Schmusekatze, die erst kürzlich zugelaufen ist oder der Papagei, seien sehr wichtig für die Bewohner des Seniorenheimes, erfuhren die Schülerinnen.
Durch die Begegnung mit den Senioren erleben die Mädchen die vielfältigen Seiten des Alter(n)s: ältere Menschen als Personen, die ihr Leben nicht nur gelebt haben, sondern als Menschen, die lebendig sind, die noch Träume und Freude am Leben haben, ganz egal, ob sie noch selbstständig sind oder der intensiven Pflege bedürfen.
Den Mädchen bereitet dieses Ehrenamt sichtlich Freude. Julia und Rebecca finden sehr viel Spaß daran, mit den älteren Leuten Gesellschaftsspiele zu spielen. Anna bastelt mit ihnen gerne und Miriam freut sich, wenn sie die Senioren im Rollstuhl spazieren fahren kann. Melina und Jenny geben an, stolz zu sein, Verantwortung und Unterstützung übernehmen zu dürfen.
Durch diese Tätigkeit erfahren die Mädchen nicht nur im Bereich der Persönlichkeitsbildung einen Lernzuwachs, sie lernen auch den Beruf der Altenpflegerin oder der Altenpflegehelferin – Berufe mit Zukunft – sehr gut kennen und erfahren, ob sie für diese soziale Ausrichtung geeignet sind.
„Sie erhalten dazu das Beiblatt zum Zeugnis für besonderes ehrenamtliches Engagement – mit Sicherheit ein Plus bei Bewerbungen“, sagte Maria-Luise Rogowsky von der Servicestelle für Familien im Landratsamt Regensburg anerkennend. Ihr Wunsch ist es, dass sich im nächsten Schuljahr auch Jungen an dieser Aktion beteiligen.