Schulen und Lehrkräfte bei der Prävention besser unterstützen
Pressemitteilung
Fachgespräch Bildung „Mobbing an Schulen“ von Margit Wild und Martin Güll
Zum Fachgespräch Bildung „Mobbing an Schulen“ hatten Margit Wild und Martin Güll im Namen der BayernSPD-Landtagsfraktion am Donnerstag nach Regenstauf geladen. Die beiden Bildungspolitiker wollten zusammen mit der Schulpsychologin Hildegard Bösl mit Schulleitern, Lehrkräften und Elternvertretern über das Thema Mobbing diskutieren.
„Alleine im vergangenen Jahr haben sich 1.000 Kinder an Schulpsychologen gewandt, weil sie gemobbt wurden. Hinzu kommen noch viele weitere junge Menschen, die sich nicht trauen mit Lehrern oder Eltern darüber zu reden“, weiß Wild. Daher sei es ihr ein wichtiges Anliegen gewesen, das Thema Mobbing stärker in den Blick zu nehmen. So hat die BayernSPD-Landtagsfraktion auch einen Antrag eingebracht, der kommende Woche im Bildungsausschuss beraten wird. „Wir wollen wissen, welche Unterstützungssysteme für Kinder, Lehrkräfte und Eltern von Seiten der Staatsregierung angeboten werden und vor allem brennt uns das Thema Cybermobbing auf den Nägeln“, so die Regensburger Landtagsabgeordnete.
Schulpsychologin Hildegard Bösl erläuterte in ihrem Referat die verschiedenen Formen von Mobbing und präsentierte dazu jeweils Beispiele aus der Praxis. Dabei wurde auch deutlich, wie verschieden die Methoden der mobbenden Schülerinnen und Schüler sind. Hinzu komme, dass nicht alle Lehrkräfte sensibel auf das Thema reagierten. Der Vorsitzende des Ausschusses für Bildung und Kultus, Martin Güll, berichtete aus seiner eigenen Erfahrung. Güll war selbst jahrelang Beratungslehrer und Schulleiter und kennt selbst zahlreiche Fälle: „Leider muss man feststellen, dass die Beziehung zwischen Schülerinnen und Schülern und den Lehrkräften häufig oberflächlich bleibt. Durch das Fachlehrerprinzip – das auch viele Vorteile hat – gehen subtile Mobbingmethoden häufig unter und die Lehrkräfte bemerken manche Dynamiken in der Klasse gar nicht“. Güll plädierte für deutlich mehr Zeit für die Lehrkräfte und forderte mehr Unterstützungssysteme für die Schulen. Er bemerkte, dass Schule kein Reperaturbetrieb für gesellschaftliche Probleme sein könne.
„Wir können uns über Interventionsstrategien austauschen, sinnvoller aber sind Präventionsstrategien“, forderte Wild abschließend. Wichtig sei es vor allem, potentielle Täter in den Blick zu nehmen und frühzeitig präventiv vorzugehen.