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Benefiz-Kunstprojekt

„Schon gepikst !! ??“

Mit Kunst ein wenig die Welt verbessern. Das versucht die Regensburger Künstlerin Maria Maier derzeit mit einem Benefiz-Projekt. Was es damit auf sich hat, hat sie uns bei einem Telefonat erzählt.

Schon 1995 sorgte Maria Maier in Regensburg mit ihrer Kunst für Aufsehen. Nun will sie sich für eine weltweite Impfstoffverteilung einsetzen. altrofoto.de

Maria Maier ist Malerin und Grafikerin. Und als solche ist sie derzeit in ihrer Arbeit etwas eingeschränkt. Denn Ausstellungen in Galerien oder ihrem Atelier in der Prüfeninger Straße im Regensburger Westen waren bislang kaum möglich. Da Kunst aus Sicht des 1954 in Amberg geborenen Kreativkopfes aber sowieso schon immer auch außerhalb von geschlossenen Räumen funktioniert hat, wartet sie nun mit einem Projekt auf, das auch für sie etwas neues ist.

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Zweieinhalb Zentimeter im Quadrat beträgt die Epoxidharzfläche auf Edelstahl. Darauf drei Bereiche in kontrastierenden Farben. So stellt sich das Art Multiple-Projekt (ein Kunstwerk in größerer Auflage) auf den ersten Blick dar. 500 Stück der Anstecker hat Maier in einer ersten Auflage anfertigen lassen. Gut möglich, dass sie nachproduzierten lässt. Denn: „Die Nachfrage hat mich völlig überrascht.“ Schon kurz nach dem offiziellen Start am 10. Mai seien zahlreiche Bestellungen reingekommen. Zusätzlich bietet sie die kleinen Kunstwerke im Impfzentrum und in der Apotheke im Castra Regina Center nahe des Hauptbahnhofs an.

Solidarität in der Krise zeigen

Für fünf Euro pro Stück darf man sich dann ein Exemplar des Werks unter dem Titel „Schon gepikst !! ??“ anstecken. In Eigeninitiative habe sie das Projekt entwickelt und das Design entworfen. Rund zwei Monate habe es gedauert. Dann sei sie mit dem endgültigen Entwurf zufrieden gewesen. Schließlich gehe es darum, mit Kunst „ein positives Zeichen“ zusetzen und „Denkanstöße“ zu geben.

Die Botschaft hinter den kleinen Steckern ist dabei schnell erklärt: „Der Träger des Buttons soll zeigen, dass er entweder geimpft werden möchte oder bereits geimpft wurde und gleichzeitig Impfungen in Ländern der Dritten Welt unterstützt.“ Mit der Kunst die Impfbereitschaft stärken und Solidarität in der Krise zeigen, das sei ihr Anspruch, erzählt Maier.

Erlös kommt drei Projekten zugute

Der Erlös aus dem Verkauf kommt zu 100 Prozent einem guten Zweck zu gute. „Ich habe lange überlegt und recherchiert, welche Projekte ich mit dem Geld unterstützen möchte.“ Zwei Aspekte waren der Künstlerin dabei besonders wichtig: Es sollte darum gehen, die Impfkampagne auch in ärmeren Ländern des globalen Südens zu unterstützen. „Wenn wir bei uns irgendwann durch sind und wieder reisen dürfen, was ist dann mit den Menschen in anderen Ländern“, fragt sich Maier.

Bei der Auswahl der Projekte habe sie zudem darauf geachtet, dass möglichst viel der Spendengelder vor Ort bei den Menschen ankommt. Wer sich für einen Stecker entscheidet, unterstützt deshalb drei Projekte: Das Corona-Hilfsprojekt der Aktion Deutschland hilft, Ärzte ohne Grenzen und Asante e.V. Letzteres ist ein Verein aus Bamberg. „Das ist eine Powerfrau, die wirklich großartiges in Kenia leistet“, schwärmt Maier über das Projekt. Hier werde zwar nicht direkt für Impfungen gespendet. Der Verein kümmere sich stattdessen um die Bildung von Kindern und stelle somit eine Zukunftsperspektive dar.

„Endlich freie Fahrt!“ 

Eine positive Botschaft in die Zukunft will sie auch mit ihren Ansteckern vermitteln. Auf orangefarbenem Hintergrund ist ein leuchtend grünes und abstrakt gehaltenes Coronavirus zu sehen. Eine Figur-Grundbeziehung heißt eine solche Kontrastierung im Fachjargon. Orange stehe für „das Lebendige“, erklärt die 67-Jährige. Grün gelte in der Natur ebenfalls für das Leben. „Es bedeutet aber auch: Endlich freie Fahrt!“ Das weiße Kreuz auf dem Virus symbolisiere zwei Heftpflaster, die Geimpfte auf der Einstichstelle kleben haben.

„Kleines Werk – große Wirkung“, sagt Maier. Ihr sei aber auch bewusst, dass „die Spendengelder nur ein Tropfen auf den heißen Stein“ seien. Kunst sei aber schon immer „Anstoß zum Nachdenken“ und ein „Spiegel der Wirklichkeit“ gewesen. „Wir brauchen die Impfung zur Bewältigung des Problems. Und zwar weltweit. Aber das müssen wir doch positiv sehen.“ Deshalb sei die Botschaft der kleinen Edelstahlplättchen vor allem eine gute.

Nicht das erste Kunstprojekt

Die studierte Kunstpädagogin ist in Regensburg kein unbeschriebenes Blatt. Nach ihrem Studium an der Universität Regensburg 1975 bis 1979, hatte sie dort zwischen 1993 und 2001 einen Lehrauftrag inne. Bereits seit 1992 ist sie zudem als freischaffende Künstlerin tätig. Ein Kunstwerk dürfte vielen Regensburgerinnen und Regensburgern sogar bekannt sein und beinahe täglich über den Weg laufen. 1995 realisierte sie das Kunstprojekt STADTZEIT-ZEITSTADT. An insgesamt 76 historischen Orten der Regensburger Altstadt befinden sich Kunsttafeln, die Gebäude und Plätze „durch ihre Zusammenstellung über Raum und Zeit einander zuordnen“, wie es Maria Maier 1995 selbst erklärte.

STADTZEIT-ZEITSTADT – Tafeln, die jeder kennt, der mit offenen Augen durch die Altstadt geht. Foto: Stadt Regensburg/Maier

Zum 75-jährigen Bestehen der Regensburger Stadtbau GmbH verwirklichte Maier dann 1996 schon einmal ein Art-Multiple in Form von kunstvoll gestalteten Schirmen. „Das aktuelle Projekt ist aber auch für mich doch etwas neues gewesen.“ Denn ein Benefiz-Projekt habe sie bisher noch nicht umgesetzt. Kurz nach dem Gespräch teilt Maier dann per Mail freudig mit: Ihre bereits vor eineinhalb Jahren geplante und mehrfach verschobene Ausstellung BLÜTEZEIT wird am 23. Juli in dem sächsischen Ort Bad Muskau starten.

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Kommentare (9)

  • Mr. T.

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    Eine neue Form der “AIDS-Schleife”. Warum nicht? Allemal besser als “Ungeimpft”-Armbinden. Unterstützenswert!

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  • R.G.

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    Kontonummer für Bestellungen, “zur Weitergabe” an Obdachlose?
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  • R.G.

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    Das Projekt hat mich gefühlsmäßig ganz tief erwischt.
    Ich war sofort berührt, musste schlucken.

    Das Symbol bis ins kleinste Detail durchdacht, mit mehreren sich auftuenden Aussageebenen.
    Alles auf das einzelne Individuum zugeschnitten, als persönliches Bekenntnis, dabei gleichzeitig weltverbunden.

    Optisch von einer lange vermissten Klarheit.
    Das ist Kunst in herzlichster Form!

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  • Jonas Wihr

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    Wer sich diesen Pin nicht ansteckt ist dann ein Schuft oder was? Es geht schlicht die Passanten auf der Straße nichts an, ob ich geimpft bin oder impfwillig. “Oh, Sie tragen einen Maria-Meier-Pin! Sind Sie noch nicht geimpft? Bitte folgen Sie mir, ich bin Arzt, ich habe noch zufällig ein paar Dosen AstraZeneca.” Das ist keine kunst, das kann weg!

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  • Gerda Huber

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    Kunst? Ziemlich flache Zeitgeist-Mitschwimmerei. Klar, damit kann man sogar bei regensburg-digital punkten.
    Wie sagt Jonas Wihr so richtig: Das ist keine Kunst, das kann weg!”

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  • R.G.

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    @Jonas Wihr
    Wo haben Sie gelesen, dass es Pinzwang gibt?

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  • Mr. T.

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    Nein, Jonas Wihr, es geht lediglich darum, Solidarität zu zeigen und eine Aktion zu unterstützen. Es ist ja auch nicht jede*r, die/der keinen BlackLives Matter-Pin trägt, ein*e Rassist*in.
    Ansonsten würden bei 500 Pins viele Schufte über bleiben …

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  • KW

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    Laut Artikel kommen 100% des Erlöses der Aktion Deutschland hilft, Ärzte ohne Grenzen und Asante e.V. zugute. Was genau kann man daran Schlechtes finden, auch wenn man kein Verständniß für Kunst oder Corona im Allgemeinen hat?

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  • Jonas Wihr

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    @ R.G.: Pinzwang? Wo habe ich das geschrieben?
    @ Mr. T.: Solidarität mit wem? Mit Fau Meier?

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Kommentare sind deaktiviert

drin