Grabenkrieg um die Entwicklung im Gleisdreieck
Was haben ein Bienenhäuschen, ein Berg und eine Wagenburg miteinander zu tun? Es sind alles Schauplätze einer Auseinandersetzung zwischen der Regensburger Stadtverwaltung und den Bauträger-Brüdern Schmack um die künftige Entwicklung im Gleisdreieck im Stadtosten Regensburgs. Ein Ende scheint nicht absehbar.
Es ist eine Mail vom 29. Januar 2019, die wohl am prägnantesten zusammenfasst, wie es um das Verhältnis zwischen Teilen der Regensburger Stadtverwaltung, den Gebrüdern Schmack und dem Regensburger Stadtrat bestellt ist. Anlässlich der Zusammenfassung einer internen Besprechung zur Diskussion über die Planungen der Immobilienunternehmer im Gleisdreieck, im Stadtosten Regensburgs, schreibt eine Abteilungsleiterin des Umweltamtes abschließend an ihre Kolleginnen und Kollegen:
„Es wird befürchtet, dass Schmack im Frühjahr auf die Politik einwirkt aus folgenden Gründen: Beseitigung Berg, Anlegen der Ausgleichsfläche, keine Wohnbebauung im Gleisdreieck.“
Doch von Anfang an.
Wagenburg in Gefahr…
Ende Juli berichtete die Mittelbayerische Zeitung darüber, dass die „Hippie-Kolonie“, die seit 2010 auf der Schmackschen Fläche auf der Schäferwiese am Hohen Kreuz gewachsen ist, das „Königreich Samuelien“, in Gefahr sei. Die städtische Pressestelle gibt sich unserer Redaktion gegenüber wortkarg. „Eine Räumung des Geländes steht aktuell nicht an“, heißt es auf Nachfrage.
Tatsächlich ist die kleine Siedlung aus umgebauten Bahnwaggons, die dort in den letzten Jahren entstanden ist und rund zehn Menschen beherbergt, gar nicht der Stein des Anstoßes, sondern eher eine öffentlich sichtbare Spitze des Eisbergs von Auseinandersetzungen zwischen Schmack und Teilen der Stadtverwaltung, die spätestens seit 2014 schwelen. Damit zu tun haben (unter anderem) ein 25 Meter hoher Berg, ein Bienenbeobachtungsturm und eine Lärmschutzwand. Doch im Kern geht es um einen Bebauungsplan mit der Nummer 161, bei dem seit fünf Jahren nichts voran geht.
“Verarschen kann ich mich selber.”
„Ich bin aufgestanden und habe zu unserem Rechtsanwalt gesagt, wir gehen. Verarschen kann ich mich nämlich selber“, schimpft Martin Schmack, nachdem wir uns ein Weilchen unterhalten haben. Draußen auf der Schäferwiese hat es über 30 Grad, doch in dem Keller, in dem wir sitzen, ist es angenehm kühl. Trotzdem hat er sich gerade ein wenig in Rage geredet. Und es geht nicht um die Anklage gegen ihn und seinen Bruder wegen Parteispenden an Oberbürgermeister Joachim Wolbergs, die ab Oktober vor dem Landgericht Regensburg verhandelt wird, sondern um ein „Kompromissangebot“, das dem Immobilienunternehmer bei einer Besprechung mit Spitzen der Regensburger Stadtverwaltung Anfang Juli in Sachen „Hippie-Kolonie“ unterbreitet wurde. „Wenn ich das akzeptiere, dann wird man über die Hippies erst einmal hinweg sehen, hat es geheißen.“
Kartons mit Honiggläsern stapeln sich neben Imkerzubehör rundherum auf den Werkbänken. Auf einer Grundfläche von 40 Quadratmetern sollte hier eine Bienenpavillon entstehen. Nebendran stehen die Bienenstöcke, wo gerade ein Imker aus der Nachbarschaft nach dem Rechten sieht. Schmack erzählt von den über 300 Wildbienenarten, die es mittlerweile auf der Schäferwiese gebe, und von den verschiedenen Singvögeln, die sich angesiedelt haben. Später, bei einem kurzen Spaziergang über die Fläche, ins Gesträuch hinter den Bauwägen, wirkt es fast so, als würde er jeden Baum und jeden Strauch namentlich kennen. Eine dauerhafte Blüte wolle man durch die hohe Varietät erreichen. „Eineinhalb Tonnen Honig haben wir hier letztes Jahr rausgeholt. 150 Kilo pro Volk. Das soll uns erst einmal einer nachmachen“, schwärmt Schmack.
Ein nicht genehmigter Bienen-Pavillon
Den Bau für den Pavillon aber, von dem aus man Bienen im Landeanflug beobachten können sollte, stellte die Stadt im Juni 2016 dennoch ein. Es gebe keine Genehmigung. „Das stimmt“, sagt Schmack. Er habe 2015 eine erste Voranfrage gestellt. Die sei positiv beurteilt worden. Als er dann einen Bauantrag einreichte, habe sich das Umweltamt eingeschaltet und sein Veto eingelegt. Der bereits begonnenen Bau wurde gestoppt und steht seitdem. Jetzt gibt es seit drei Jahren regen Schriftwechsel mit der Stadt Regensburg.
In einer Tabelle zeigt Schmack die einzelnen Schreiben und deren gerafften Inhalt. Immer wieder mussten seine Rechtsanwälte demnach Antworten anmahnen, nachdem monatelang nicht reagiert wurde. Eine Genehmigung zum Weiterbau gibt es seitdem ebenso wenig wie eine Beseitigungsanordnung für das bereits stehende Kellergeschoss. „Bei der Besprechung Ende Juni/Anfang Juli wurde mir nun angeboten, dass der Bau geduldet werde, ich aber keinen Beobachtungsturm darauf errichten darf. Wenn ich das akzeptiere, dann wäre das mit den Hippies auch nicht so schlimm. Und den Wall würden sie sich dann auch mal ansehen.“
Ein nicht genehmigter Wall
Den Wall? Was für einen Wall? Ja. Da gibt es einen Erdwall am östlichen Ende der Schäferwiese, hin zu den angrenzenden Schrebergärten und der Osttangente. Gut 100 Meter lang und viereinhalb Meter hoch. Groß gewachsene Thujenbäume sind darauf gepflanzt, die im Moment noch mit Seilen gesichert werden. Ungefähr im Juni ist er fertig geworden. Wieder gibt es keine rechtsgültige Baugenehmigung.
Er habe im Januar einen Bauantrag dafür eingereicht und im Februar nach einer ersten Ablehnung nochmal nachgehakt, sagt Schmack. Der Wall diene einerseits dem Schall- und Sichtschutz. Eine daran anschließende geplante Lesesteinmauer solle Nist- und Rückzugsort für Insekten, Eidechsen und Amphibien werden, heißt es in einem Schreiben an das Bauordnungsamt.
Seitdem habe es aber weder eine Genehmigung noch eine formelle Ablehnung gegeben, gegen die er hätte klagen können, so Schmack. Zuletzt beschwerte sich der Unternehmer Ende März bei Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer. Man werde sich in dieser Angelegenheit „zu aller erst an die Öffentlichkeit wenden (…), die dieses Verhalten im Lichte des Volksbegehrens ‘Rettet die Bienen’ bewerten wird“, steht dort als letzter Satz.
Nun steht der Wall ohne Genehmigung, die Stadt hat dazu eine Stellungnahme gefordert und es gab besagtes „Kompromissangebot“, verbunden mit der Drohung den Wagenplatz zu räumen. Die Fronten zwischen Schmack und zumindest Teilen der Stadtverwaltung sind verhärtet. Und es geht um weit mehr als die Nebenkriegsschauplätze Bienenhäuschen, Erdwall und Hippie-Kolonie.
Das geplante Stadtviertel “Dreibrücken”
Die Schäferwiese soll ein Kernstück von „Dreibrücken“ werden, des neuen Stadtteils, der nach den Vorstellungen der Gebrüder Schmack im Gleisdreieck entstehen soll. Eine zentrale Grünfläche, die die geplante umgebende Wohnbebauung aufwerten und im Wert steigern soll. Das räumt der Unternehmer im Gespräch auch unumwunden ein. “Natürlich wollen wir auch Geld verdienen, aber nicht nur.”
Im Juni 2014 stellten Ferdinand und Martin Schmack das Projekt „Dreibrücken“ zusammen mit dem frischgebackenen Oberbürgermeister Joachim Wolbergs vor. Bereits im April war der Aufstellungsbeschluss für den entsprechenden Bebauungsplan 161 im Stadtrat gefasst worden. Doch seitdem geht nichts mehr voran.
Der lange Planungsprozess sei damit zu erklären, „dass viele Themen (u.a. Schallschutz, Altlasten, Standsicherheit) komplex bzw. schwierig zu lösen sind“, heißt es dazu auf Nachfrage von der städtischen Pressestelle. „Generell werden nach dem Aufstellungsbeschluss zunächst Gutachten in Auftrag gegeben, um die im Bebauungsplangebiet anfallenden Sachfragen vollständig zu erfassen und im Verfahren abzuarbeiten.“ Diese Arbeiten würden durch den Planungsbegünstigten – Schmack Immobilien – beauftragt sowie koordiniert „und sind derzeit noch im Gange“. Anders ausgedrückt: Schmack selbst ist demnach zumindest für einen Teil der Verzögerungen verantwortlich.
Unterschiedliche Vorstellungen
Ein weiterer Grund dafür, dass seit dem Aufstellungsbeschluss nichts Wahrnehmbares vorangegangen ist, dürften aber auch die unterschiedlichen Vorstellungen dazu sein, was in dem insgesamt zehn Hektar großem Gebiet entstehen soll. Am augenfälligsten: Während die Schmacks den Bereich innerhalb des Gleisdreiecks ausdrücklich für Wohnbebauung vorgesehen haben, ist im Aufstellungsbeschluss dort noch Gewerbe verzeichnet.
Und auch ansonsten scheinen sich die Unternehmer auf der einen und Stadtverwaltung auf der anderen Seite in diversen Positionen recht unversöhnlich gegenüberzustehen. Recht eindrücklich zeigt dies die Diskussion um eine Aufschüttung, einen Berg, den die Schmacks im Gleisdreieck planen.
Dieser Berg wird bereits im Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplans erwähnt. Die „Geländemodellierung“ mit einer Höhe zwischen elf und 25 Metern soll demnach innerhalb des Gleisdreiecks entstehen. „Dabei soll Aushubmaterial von verschiedenen Baumaßnahmen im Stadtgebiet ortsnah abgelagert und sinnvoll verwendet werden.“
In Schmacks Planungen sollte der Berg insbesondere als Schallschutz für die geplante Wohnbebauung dienen, aber auch zur Herstellung von naturschutzrechtlichen Ausgleichsflächen für das Dörnberg-Viertel. Mit dem dortigen Bauherren hatten die Schmack-Brüder einen entsprechenden Vertrag geschlossen und sich verpflichtet, für diesen Ausgleichsflächen von rund 16.000 Quadratmetern im Gleisdreieck herzustellen. Idealerweise auf ebenjenem Berg, so dass in der Fläche mehr Quadratmeter zur Verfügung stehen, um diese dann zu bebauen. So weit die Theorie.
Ein nicht (mehr) genehmigter Berg
Mittlerweile liegen im Gleisdreieck etwa 220.000 Kubikmeter Aushubmaterial, etwa 400.000 Tonnen. Sie stammen größtenteils von den Schmack-Baustellen auf dem mittlerweile fertige gebauten Candis-Viertel und sollen nach den Vorstellungen der beiden Brüder zu besagtem Berg werden. Alljährlich veranstalten die Unternehmer denn auch ein Bergfest auf dem Hügel, zu dem Anwohner und Politiker eingeladen werden und wo die Schmacks für ihre Pläne werben.
Das Problem: Genehmigt hatte die Stadt 2014 lediglich eine vorübergehende Zwischenlagerung dieses Aushubmaterials – und zwar für zwei Jahre. Seit dem Auslaufen dieser Genehmigung im Jahr 2016 wird nun erneut gestritten. Genehmigungsfähig wäre die Aufschüttung nun nämlich nur noch im Zuge eines Bebauungsplanes, heißt es seitdem aus der Stadtverwaltung. Da dieser Bebauungsplan aber noch nicht vorangekommen ist, es also keine solche Genehmigung gibt, handle es sich nunmehr um „illegale Abfalllagerung“. Und dieser Abfall – 400.000 Tonnen – müsse beseitigt werden.
Vor einer Durchsetzung mit Zwangsmaßnahmen scheint die Stadt bislang noch zurückzuschrecken, ganz abgesehen davon, dass die Schmacks auch nicht nachgeben würden. „Wenn man so einen Berg aus dem Katalog bestellt, dann kostet er 13 Millionen Euro. Das ist nicht darstellbar“, sagt Martin Schmack und verweist auf den CO2-Ausstoß, den ein Abtransport des Erdreichs mit sich bringen würde.
“Ich brauche kein Lob, sondern eine eindeutige Position.”
Doch noch ein weiteres Problem stellt sich: Im Oktober dieses Jahres läuft die Frist ab, innerhalb derer die Ausgleichsflächen für das Dörnberg hergestellt werden müssen. Doch da es keine genehmigten Berg gibt, können zumindest dort keine solchen Flächen entstehen. Und so gibt es zwischenzeitlich Auseinandersetzungen darüber, ob die von Schmack stattdessen angebotenen Ersatzflächen dafür taugen.
Den Vorwurf, dass er selbst für die verfahrene Situation verantwortlich sein könnte, weist der Unternehmer deutlich zurück. Er sieht in einigen Ämtern der Stadtverwaltung vielmehr Kräfte am Werk, die bewusst gegen ihn arbeiten würden. Nach dem MZ-Bericht über das mögliche Aus für die Hippie-Kolonie auf der Schäferwiese kämen jetzt alle OB-Kandidaten daher „und loben das über den Schellenkönig“. Er brauche aber kein Lob, sondern eine eindeutige Position, was die Politik denn jetzt zu machen gedenke. „Und das sagt ihr dann bitte mal eurer Verwaltung. Ihr seid nämlich der Kopf und habt zu regieren und nicht die.“
Die Befürchtung der eingangs erwähnten Abteilungsleiterin im Umweltamt („Es wird befürchtet, dass Schmack im Frühjahr auf die Politik einwirkt aus folgenden Gründen: Beseitigung Berg, Anlegen der Ausgleichsfläche, keine Wohnbebauung im Gleisdreieck.“) scheint sich auf jeden Fall bestätigt zu haben.
Hans Traublinger
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-Genehmigt hatte die Stadt 2014 lediglich eine vorübergehende Zwischenlagerung dieses Aushubmaterials-
Stellt sich doch eigentlich doch nur die Frage wer war damals der Verwaltungschef und wer hat 2016 dies (und warum) nicht durch gesetzt?
R.G.
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Werter Herr Schmack, wer Thujen pflanzt, statt einheimische Gehölze zu wählen, der sollte tausend Jahre ins Fegefeuer müssen. ; ) Das als Einleitung.
Es muss ja nicht gleich ein “Lebensbaumkreis am Himmel” (Stichworte in die Suchmaschine eingeben!) sein, ein Lebensstrauchwall im Gleisdreiieck täte es auch.
Sonst, bunt durcheinander.
Erdaufschüttung aus Aushub der konkreten Baustelle (ein Hausberglein) war über Jahrzehnte im Alpenbereich bei Wohnprojekten üblich, als kleine Schlittenhügel. Bespielt werden sie zu jeder Jahreszeit von den Kindern gern, sofern sie etwas unregelmäßig angelegt sind.
“Ablagerungen aus mehreren Baustellen” sollten halt keine Schadstoffe enthalten.
Schallschutz durch einen natürlich durchwachsenen, durchwurzelten Damm (Permakultur) wäre jeder künstlichen Schallschutzwand vorzuziehen.
Bienen im Wohngebiet: in Oberösterreich nahm sich eine Zeitung der Förderung der Bienenzucht an in der Aktion “Retten wir die Bienen”. Wer selbst keinen Stock halten kann, konnte Bausteine erwerben, damit anderswo Völker angesiedelt werden. Firmen wurden als Bienenpaten gewonnen, möglichst sollten sie ihre Dächer oder Freiflächen zur Verfügung stellen:
https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/bienen/
Eine Bienenkisten-Aktion aus Deutschland:
https://www.bienenkiste.de/urban-beekeeping/index.html
Schauimkereien sind eigentlich IN, aber Regensburg hinkt nach:
https://umwelt.hessen.de/pressearchiv/pressemitteilung/staatssekretaerin-eroeffnet-lehr-und-schauimkerei-auf-der-kuehkopfinsel
Wagenburgen, also vernünftige Tiny House Plätze, sollten eigentlich an jeder noch nicht fertig geplanten Baufläche vorübergehend (3-10 Jahre) entstehen dürfen. Verbunden mit dem Lebensstil ist häufig großes Interesse der “Waggonleute” an Permakultur und Überlegungen zu einem Leben mit kleinerem Fußabdruck. Schöne Beispiele auf der Webseite “Living big in a Tiny House”. https://www.livingbiginatinyhouse.com/tiny-houses-and-permaculture/#more-2838
https://www.livingbiginatinyhouse.com/mans-dream-tiny-house-you-have-to-see/
R.G.
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Anderswo fördert man sogar die kreative Nutzung von unbebauten Grundstücken, in Wien ein Studentenheim aus Containern.
https://openhouse-wien.at/de/popup-dorms.html
Zwischennutzung in der Schweiz:
http://www.zwischennutzung.ch/zwischennutzung/de/best-practice.html
Zu Samuelien.
Ich meine, dass man in der Welterbestadt Regensburg die Bewerbung des wichtigsten Zukunftsgastes, des im eigenen Ort urlaubenden Bürgers, derzeit ungeschickt unterlässt.
Kleinode wie die Tiny House Bewegung auf Schmacks Grundstück machen die Stadt in der Familienfreizeit wieder entdeckenswert. Es sollte deshalb noch viel mehr angeboten, weitere renaturierte Flächen und Streifen geschaffen, und Bewegungsflächen im Freien gefördert werden, wie die einfachen Turngeräte (Recks etc.) nicht nur für Kinder, auch für Erwachsene, wie in russischen Orten.
Während man Schiffskreuzfahrtler zu wenigen Adressen schleust und durch sie wenig Wertschöpfung in der Region gelassen wird, hat der wieder stärker verwurzelte Mensch mehr Interesse, in der näheren Umgebung einzukaufen und zu konsumieren und investieren.
Wohnprojekte wie die Tiny House Bewegung Regensburg, mit ihrem Bezug zu der sie umgebenden Natur sollten sich eigentlich in der Planung der nächsten Wohnprojekte des Bauträgers positiv abbilden. Wenn das tatsächlich passiert, könnte man mit Recht von einem Wohnlabor Samuelien sprechen.
Regensburg hat sonst das Problem, zu viele schlaue Köpfe finden nach dem Studium eine Rückkehr in den Provinzmief nicht erstrebenswert. Man braucht eben neben guten Arbeitsplätzen und Familie eine allgemein offenere und kreativere Atmosphäre, um menschlich zu bleiben.
Lothgaßler
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Nun ja, der Hügel als “Ausgleichsfläche” ist nichts anderes als ein Geschäft. Die Ököausgleichspunkte werden gehandelt, und sind hier offensichtlich bei Schmack gelandet. Nun muss das nicht schlecht sein, wenn es denn im Verhältnis stünde und dauerhaft für “Ausgleich” sorgen würde. Auch mit Blick auf die Schlämmteiche der ehemaligen Zuckerfabrik nahe Irl, die vom naturliebenden Schmack überbaut wurden und vermutlich auch weiter überbaut weren, darf an den “Ausgleichsflächen” gezweifelt werden. Bei Thujen hört der Spaß auf: Ribislhecken an allen Ecken! Es sieht doch alles nach Schaufensterprojekten aus, nach greenwashing.
Die Reibereien der Stadtverwaltung mit Schmack sind ohne Deckung aus der Politik nicht denkbar. Entweder Schmack überreizt mit seinem zuerst machen, dann um Erlaubnis fragen, oder er hat keine Fürsprecher in der Politik (mehr). Könnte spannend werden, wenn Schmack taktisch motiviert oder schwer genervt mal ein paar Infos durchsticht.
a gschmäckle
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Ich habe mich schon seid Jahren gewundert, wer auf diesem Dreieck teueres Bauland verwirklichen möchte. Dieses Bermuda-Dreieck wird der Stadt noch Millionen kosten. Im Zweifel kann die Stadt dem Eigentümer das Gelände abkaufen und ggf. mittels einer Landesgartenschau ‚blühende Landschaften’ daraus machen.
=ebenjenem Berg, so dass in der Fläche mehr Quadratmeter zur Verfügung stehen=> nach dieser Idee wäre die Schweiz eine riesengroßes Flächenland. Aber das wurde ja bereits berechnet.
https://www.srf.ch/play/tv/mtw/video/die-schweiz-ist-ueber-80-000-km2-gross?id=c98b8824-65e7-4e1b-b372-27834f15d8a7
https://www.zeit.de/2007/52/Stimmts-Schweiz
Markus Frowein
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Ich hätte dazu noch zwei kleine Fragen und eine kleine Anmerkung:
1.) Wie viel hätten der Abtransport und die Entsorgung des Aushubs gekostet?
2.) Wie viel mehr Verdienst bringt die Bebauungsvergrößerung durch den “Berg”?
Ich glaube ja, dass hier kühle Rechner am Werk waren. #zweifliegenmiteinerklappe
peter
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was regen sich die leut so auf-
jahrelang konnte man mit einem anhänger voll bauschutt in den osthafen fahren, dem typen im container fragen was das kostet den abzuladeb (PKW-gezogener hänger) und der hat dann entweder” ‘nen fünfer” oder”‘nen zehner” gesagt.
irgendwann war der typ weg, und die FA. ostbayernhafen hat festgestellt, das sie im besitze eines berges ist-
dort könnte man sogar ortsspetzifische daten erhaten, wieviel so ein berg wert ist….
agneta
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Kommentar gelöscht. Wir können Ihre Aussagen im Zweifel leider nicht belegen und sie deshalb auch nicht veröffentlichen.
Hohes Kreuz
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In der Stadtverwaltung sind die Schmackbrüder als schwierige Verhandlungspartner bekannt, die die Grenzen des Zulässigen und Möglichen kreativ und mit Unterstützung der Politik austesten. Bis 2007 war der CSU-OB ihr Ansprechpartner, danach der SPD-Fraktionsvorsitzende und, wie wir jetzt auch wissen, der SPD-OB. Ihre Taktik besteht aus der geschickten Darstellung ihrer Vorhaben als gemeinwohlorientiert bei gleichzeitigem Herunterspielen des wirtschaftlichen Vorteils für ihr Unternehmen. Unterstützt wurde das Ganze durch Parteispenden.
A.D.
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Lieber R.G. nur zur Information: Das Fegefeuer ist schon vor einigen Jahren von Papst Ratzinger abegeschafft worden. Dies geschah morgens um 6:00 Uhr. Da hat er das Fegefeuer abgeschafft zur Freude aller ungetauften und nicht katholischen Kinder. Es gibt also für die alle Christen nur noch die Hölle. Diese wurde noch nicht abgeschafft. Kommt vielleicht noch.
R.G.
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@Hohes Kreuz
Dass im Zuge des profanen Ablasshandels, beispielsweise
* in Orten mit ordentlichem Baumschutzgesetz, wo Ersatzpflanzungen für gefällte Bäume erfolgen müssen,
*bei Verpflichtung zur Anlage von Ausgleichsflächen, wo sehr verdichtet gebaut werden durfte,
*bei Aushubmaterial, vor allem von Großbaustellen,
… sehr viel genauere Formulierungen seitens der Politik die Kreativität der Unternehmer vernünftig beschränken werden müssen, ohne jede dee zu verunmöglichen, ist klar.
Andernsorts gab es heftige Diskussionen darüber, ob Aushub von Baustellen nicht eigentlich in eine Deponie müsste, so keine teuren und vielfältigen Schadstoffuntersuchungen vorliegen.
Durch die Bepflanzung des Bergleins mit Thujen, die ja kaum was neben sich aufkommen lassen, verhindert man jedenfalls, dass sich etwa essbare Stauden ansiedelten, und deswegen bei Messungen extrem niedrig angesetzte Grenzwerte zum Tragen kämen.
Die Schmacks mit der Anlage eines Walles, besser eines Dammes, als Beginn des Problems zu bezeichnen, lenkt wieder einmal vom eigentlichen Kern ab, der Verantwortlichkeit der Politiker für die vormalige Zustmmung zu einer engen und …. Bebauung bestimmter Grundstücke, eventuell der nachträglichen Erlaubnis wesentlich größerer als ursprünglich abgewinkt gewesener Verbauungsdichte, sprich der Gewinnmaximierung an ausgesuchten Standorten einiger wenigr Bauträger.
Es wäre erforderlich, sich den Fragen aus dem Gesichtspunkt einer nun öko-logischeren (im Gegensatz zur bisher, sanft ausgedrückt, etwas einfallslosen) Stadt- und Landschaftsplanung endlich ausgiebig und mit der notwendigen Geduld zu widmen. Das wäre Zeichen einer Umkehr der örtlichen Politik zu geplantem, vorausschauendem und verlässlichem, also vom Willen der jeweiligen Großspenders des aktuellsten Wahlkampfes kaum zu seinen Gunsten beeinflussbarem Handeln.
Die Schmacks stellen wirklich raffinierte Fragen, voran ob gewinnstrebendes Agieren natürlich anmutende Flächen schaffen darf, und wo die Grenzen zu setzen sind, damit man nicht lukrative “Ablasshandel Haufen- und Dämmeareale” erhält, wo nur mehr die Hunde ihre Häufchen ablegen dürfen.
R.G.
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Wertes A.D. das ist nett vom Papst, wenn er das Fegefeuer abschaffte. Damit passt er in den Schmack-Thread ja doch, weil das was er dadurch machte, war gewissermaßen eine Art der vorbildlichen Stadtplanung.
Statt betonierter, überhitzter Wartehallen für Fegefeurige an der Peripherie, nun nur mehr Höllen-Hochöfen mit Sitzgelegenheiten für die Sünder nötig. Ließen sich in Regensburg Ausgleichsflächen hiefür anlegen?
Piedro
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@R.G
“das ist nett vom Papst, wenn er das Fegefeuer abschaffte.”
Vielleicht hat er versehentlich mal die Bibel gelesen. Das Fegefeuer ist eine Erfindung der kath. Kirche ohne Grundlage in der Schrift, etwa zeitgleich mit dem Ablasshandel installiert.