Schlechter Stil, Herr Bürgermeister
Namens der Stadt Regensburg hat Bürgermeister Jürgen Huber einen Offenen Brief an den Chefredakteur der Mittelbayerischen Zeitung verfasst. Er findet, dass ein Bericht zu wenig Huldigungen für das Stadttheater enthält.
Manchmal ist etwas so ärgerlich, dass man diesem Ärger Luft machen muss. Und da reicht nicht ein simples Posting auf Facebook, in dem man zum Beispiel stadtinterne E-Mails an eine Redakteurin öffentlich macht (um sie später reumütig zu löschen), nein: Manchmal muss es ein Offener Brief sein – mit dem Briefkopf des Oberbürgermeisters und unterschrieben als Bürgermeister.
Einen solchen Offenen Brief hat nun – namens der Stadt Regensburg – Bürgermeister Jürgen Huber geschrieben und an die Medien verschickt. Es geht um einen Bericht zum Regensburger Stadttheater in der Mittelbayerischen Zeitung, der klar benennt, was einfach Tatsache ist: Das Theater ist – mit einem städtischen Zuschuss von 13 Millionen Euro – ein teurer Spaß.
Nicht dass der Bericht das Theater ablehnen oder übermäßig kritisieren würde. Es wird eingeordnet, verglichen und die Beteiligten werden befragt. Teuer, obwohl es ordentlich wirtschaftet, mit insgesamt guten Werten und bei der Auslastung gar nicht mal so schlecht, könnte man das Fazit der zuständigen Redakteurin Julia Ried zusammenfassen.
Aber offenbar enthält der Bericht der Huldigung zu wenig (So war es übrigens auch mit dem Bericht zur Regensburg Tourismus GmbH und der kurzzeitig von Herrn Huber auf Facebook geposteten Mail.).
Deshalb tut es auch nicht eine Mail an die zuständige Redakteurin oder einen Leserbrief an die Tageszeitung, sondern gleich ein Offener Brief an deren Chef. Inhaltlich ist Hubers Schreiben schnell zusammengefasst: Das Theater ist toll, man kann das nicht nur auf Zahlen reduzieren (Was der Bericht nicht tut.), sollte mal sehen, was da alles geleistet wird (Was in dem Bericht durchaus Erwähnung findet.) und überhaupt. Inhaltliche Fehler benennt Huber übrigens nicht. Er hätte es eben gerne netter.
Gerade angesichts der Ausgewogenheit des Berichts, aber auch der Tatsache, dass aktuell in der Mittelbayerischen Zeitung gerade ein Riesenportrait über Angelo Pollack, Solistensänger am Theater Regensburg, erschienen ist, wo das Haus über den grünen Klee gelobt wird, ist Hubers Vorgehen umso unverständlicher. Ganz abgesehen davon, dass die MZ (wie es sich angesichts der Größe dieser Zeitung und des Anzeigenvolumens des Stadttheaters auch gehört) über jede Premiere am Theater Regensburg berichtet.
Und um nun auch mit einem eher kurzen offenem Brief zu schließen:
Ganz schön schlechter Stil, Herr Bürgermeister. Man kann es auch Anschwärzen beim Chef nennen. Mit freundlichen Grüßen.
Beate Treibe
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Herr Huber sollte sich mehr um seine stinkenden Biotonnen kümmern, die unsere schönen Straßen und Plätze verunstalten.
Name Stern
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Das hat er doch schon erledigt, der fleißige Huber.
https://www.regensburg.de/aktuelles/pressemitteilungen/159998/252849/unser-service-fuer-sie-wir-reinigen-die-biotonnen.html
Jb
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Kommentar gelöscht. Bitte nicht persönlich werden.
Lothgaßler
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Nun ja, Bürgermeister Huber war lange außer Dienst und ist deswegen evtl. aus der Übung. Vielleicht hilft es ja, wenn Huber nicht hintendran einen Offenen Brief schreibt, sondern vorneweg eine Formulierungshilfe an die Medien verteilt. Bei entsprechender Berichterstattung gibts dann Bonuspunkte (einzulösen gegen Interviewminuten). Ich könnte mir vorstellen, das wirkt in die richtige Richtung. Könnte natürlich auch sein, dass kein Interesse an Interviews mit ihm bestehen, dann…
gustl
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na, der verzweifelte Versuch, den Scherbenhaufen einer fürchterlichen Koalitionsarbeit schön zu reden, die geprägt ist von Untersuchungshaft, Korruptionsvorwürfen, Versagen und Inkompetenz. Augen zu und Fakebehauptungen. Es war am Ende nicht mehr als das öffentliche Tragen des roten Schals vom Jahn.
Dieter
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Schön, dass man als Bürgermeister nichts besseres zu tun.
Vielleicht gab es gerade keine 100. Geburtstage die man besuchen müsste und mit Schneefall ist aktuell auch nicht zu rechnen.
Die Bäume fürs geplante RKK stehen auch noch, die Atemluft ist dank Grüner-Plaketten-Zone und eMobilitätsoffensive gerettet und mit der Landesgartenschau klappt es bestimmt auch noch.
Da kann man dann schon mal der MZ Bescheid geben, wie man zu berichten hat.
Ich hätte noch ein weiteres Luftschloss: Die Altstadt-Abofalle – Befahren der Altstadt nur noch mit gültigem Stadttheater-Abo in der Windschutzscheibe erlaubt. Kreuzfahrtschiffe natürlich ausgenommen, da reicht ein Wimpel aus dem Museum der bayrischen Geschichte.
Joachim Datko
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Die vom Stadttheater verursachten Kosten stehen in keinem Verhältnis zum Nutzen!
Zitat MZ 16.05.2018: “Die Stadt bezuschusst jeden Theaterbesuch im Schnitt mit 102,49 Euro.”
Siehe: https://www.mittelbayerische.de/region/regensburg-stadt-nachrichten/13-millionen-euro-zuschuss-fuers-theater-21179-art1648962.html
Barnie Geröllheimer
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Huber ist ja von Beruf Künstler. Fehlende Huldigung schmerzt natürlich einer Künstlerseele, besonders dann, wenn bei eigenen Werke nie erfahren. Es sei Ihm aber gegönnt, jetzt als BM endlich mal im Rampenlicht zu stehen. Und wenn das Licht gerade nicht so richtig leuchtet, weil das mit dem Öko-RKK und der eigenen Gefolgschaft nicht so richtig hinhaut, baut man hat einfach ein Nebenschauspiel ein, das die Aufmerksamkeit des Publikums von den wirklich wichtigen Dingen ablenkt.
Jürgen
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@Joachim Datko:
Ich zitiere mal den Landeshauptmann von Oberösterreich, Dr. Josef Pühringer: “Die Kultur kostet sehr viel Geld, jedoch kostet es viel mehr Geld eine Unkultur zu beseitigen.”