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Bernhard Büllmann wechselt nach Berlin

Zweiter Vorstand verlässt die REWAG

Nach dem Rauswurf von REWAG-Vorstandschef Torsten Briegel im März wird nun auch sein Stellvertreter gehen. Er wechselt nach Berlin. Der Aufsichtsrat erfuhr davon aus einer Pressemitteilung des neuen Arbeitgebers.

Ein Bild aus glücklicheren Tagen: Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer, Torsten Briegel und sein Vorstandskollege Bernhard Büllmann bei einem Richtfest kurz nach Briegels Amtsantritt als REWAG-Vorstandschef. Nun sind beide Vorstände weg. Foto: Stefan Effenhauser/Stadt Regensburg

Es war wohl ein Absprung, bevor das Unvermeidliche passieren würde: Der derzeitige Interims-Chef der REWAG Bernhard Büllmann wird den Regensburger Energieversorger verlassen und nach Berlin wechseln. Und es ist bezeichnend, dass die Stadträtinnen und Stadträte im Aufsichtsrat der REWAG davon nicht im Rahmen einer Sitzung erfuhren oder durch eine Mitteilung des eigenen Energieunternehmens, sondern durch eine Pressemitteilung von Büllmanns künftigem Arbeitgeber.

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Auch Büllmann war nicht lange bei der REWAG

In besagter Mitteilung, sie datiert vom Dienstag, informiert die Stromnetz Berlin GmbH darüber, dass Büllmann dort tags zuvor in einer Sitzung des Aufsichtsrats zum neuen Geschäftsführer Finanzen und Personal bestellt wurde. Und für die REWAG mag es sich schon fast ein wenig hämisch lesen, wenn in derselben Pressemitteilung die Rede davon ist, dass Büllmann „den Erfolg der REWAG in den letzten Jahren maßgeblich mit geprägt“ haben soll.

Schließlich war Büllmann keine vier Jahre in Regensburg tätig und soll – nach allem, was bislang aus dem Aufsichtsrat durchgesickert ist – auch jene Einkaufsentscheidungen mitgetragen haben, die im März zum fristlosen Rauswurf von REWAG-Vorstandschef Torsten Briegel geführt haben. Der hatte gerade einmal zweieinhalb Jahre beim Regensburger Energieversorger überlebt.

Büllmann will für geordneten Übergang sorgen

Schon länger war im Aufsichtsrat, aber auch REWAG-intern darüber spekuliert worden, dass auch Büllmann würde gehen müssen, spätestens dann, wenn der neue Vorstandschef Robert Greb im kommenden Jahr – ein genaues Eintrittsdatum ist noch nicht bekannt – sein Amt antritt. Vor diesem Hintergrund scheint Büllmann es vorgezogen zu haben, selbst das Heft in die Hand zu nehmen und sich neu zu orientieren.

Die REWAG, an der die Stadt rund 65 Prozent und die E.ON-Tochter Bayernwerk AG 35 Prozent hält, hat jedoch mitgeteilt, dass Büllmann vorerst weiterhin als Vorstand tätig sein wird, um für einen geordneten Übergang auf der Vorstandsebene zu sorgen. Allerdings dürfte das an der momentanen Situation kaum etwas ändern.

Entscheidungen wurden seit Briegels Rauswurf kaum noch getroffen

Spätestens seit dem Rauswurf Briegels wurden nämlich dort dem Vernehmen nach kaum noch irgendwelche Entscheidungen getroffen. Das kam unter anderem bei einer Sitzung des Kommunalbeirats im Juni zur Sprache, wo die Bürgermeister der Umlandgemeinden im REWAG-Verbreitungsgebiet sowie Landrätin und Oberbürgermeisterin vertreten sind.

Demnach liegen quasi sämtliche lange geplanten Investitionen für den Ausbau der Erneuerbaren in den Landkreisgemeinden derzeit auf Eis. Zumindest geht laut Schilderungen von Teilnehmern dieser Sitzung nichts mehr voran.

Die REWAG verweist in diesem Zusammenhang allerdings darauf, dass es sich bei der Debatte um den Ausbau von Erneuerbaren in besagter Sitzung um die Zuweisung von Netzverknüpfungspunkten durch den Stromnetzbetreiber, Regensburg Netz GmbH, gehandelt habe. „Es handelt sich um Investitionsvorhaben Dritter und nicht der REWAG.”

Die Stadt Regensburg macht Briegel für Millionenverluste verantwortlich, die dieser durch eine verfehlte Einkaufspolitik verursacht haben soll. Derzeit werden dazu weder von der Stadt noch von der REWAG noch von der Bayernwerk AG genauere Informationen herausgegeben. Insofern dürfte noch nicht einmal abschließend klar sein, wie hoch die Schäden insgesamt ausfallen werden.

Kündigung von Gewerbeverträgen, neue Angebote im November

Aktuell hat die REWAG, wie die Mittelbayerische Zeitung berichtete, die Lieferverträge für rund ein Drittel der 1.800 Gewerbekunden zum Vertragsende gekündigt. Dass dies in einem Mangel an Gas und Strom begründet sei, weist die REWAG allerdings von sich.

Es habe sich um Standard-Verträge mit Festpreisen gehandelt, heißt es in einem Schreiben an unsere Redaktion. Diese habe man kündigen müssen, „da sich die Beschaffungskonditionen massiv verändert haben und ein Fortführen der (noch bis Jahresende bestehenden Preise) in das kommende Jahr nicht darstellbar ist”. Es bestehe „aktuell keine Mangellage”.

Alle Kunden seien informiert, dass sie im November ein Nachfolgeangebot zum noch bestehenden Vertrag erhalten würden. Eine Kalkulation seien wegen bisher noch fehlender Preisbestandteile (u.a. Netzentgelte) nicht möglich gewesen.

Für Haushaltskunden ist es, abseits der Ersatz- bzw. Grundversorgung im Notfall, derzeit nicht möglich einen Liefervertrag bei der REWAG abzuschließen – weder für Strom noch für Gas. „Leider“ sei es „aufgrund der aktuellen Situation am Energiemarkt nicht möglich“ einen Tarif anzubieten, heißt es dazu auf dem Kundenportal der REWAG.

Ex-Vorstand klagt gegen seinen Rauswurf

Inwieweit Briegel für derlei Probleme tatsächlich verantwortlich ist, wie hoch die tatsächlich entstandenen Schäden sind und ob all dies den fristlosen Rauswurf des REWAG-Vorstandschefs rechtfertigt, wird man wohl ab dem 28. November vor dem Landgericht Regensburg erfahren. Dort klagt Briegel gegen seine Kündigung.

Der von seinen Anwälten zugrunde gelegte Streitwert liegt bei etwas mehr als 600.000 Euro – in etwa also das Gehalt, dass er bis zum regulären Ablauf seines Vertrags im Oktober 2024 noch verdient hätte.

Ein Problem, das für die Stadt dabei auftauchen könnte, wird in der Klage bereits angesprochen: Verantwortlich für die Einkaufspolitik war nicht allein Briegel, sondern auch Büllmann. Doch gegen ihn hat die Stadt bzw. der mit Oberbürgermeisterin und Stadträten besetzte Aufsichtsrat keine fristlose Kündigung ausgesprochen.

Er ging nun von selbst, um, so wird er in der erwähnten Pressemitteilung zitiert, „die Stromnetz Berlin auch wirtschaftlich erfolgreich weiterzuentwickeln und für die zukünftigen Herausforderungen bestmöglich aufzustellen“.


Anmerkung der Redaktion

Wir haben diesen Text nach einem Schreiben der REWAG in mehreren Punkten korrigiert. Insbesondere hatten wir geschrieben, dass die REWAG nun „komplett ohne Chef da“ stehe. Diese Darstellung war in dieser Form nicht korrekt. Laut Aussage der REWAG ist Bernhard Büllmann vorerst weiterhin als Vorstand bei der REWAG tätig. Er habe sich mit Verkündigung seines Wechsels nach Berlin bereit erklärt, für einen geordneten Übergang auf der Vorstandsebene zur Verfügung zu stehen. Wir bitten, diesen und weitere, mittlerweile korrigierte Fehler zu entschuldigen.

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Kommentare (20)

  • Schmetterling

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    überraschend ist dieser Abgang nicht. Wenn auf dem Marktplatz über eine fristlose Kündigung spekuliert wird, ist es vernünftig, selbst den Hut zu nehmen und sich nach einer neuen Tätigkeit umzusehen. Die Frage, die Stadtrat und Stadtgesellschaft stellen müssten, lautet: Wie konnte es soweit kommen? Die Oberbürgereisterin als Aufsichtsratsvorsitzende muss nicht alles verstehen, aber sie hat die Verantwortung sich fachlichen Rat und Unterstützung zu holen. In Ihrem Büro gibt es 2 Juristen und eine Abteilung, die sich ausschließlich mit Fragen der Unternehmensbeteiligungen beschäftigt. Spricht sie mit diesen Fachleuten nicht oder haben auch diese die Brisanz nicht erkannt?
    Man hat den Eindruck, dass es an Kompetenz und Weitsicht mangelt(e)

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  • Ingeborg

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    Gute Nacht Regensburg.
    Wichtige Stellenbesetzungen werden leider seid Jahren versammelt: Stadtbau, Rewag usw. Wer näheres lesen will, einfach mal bei rd ‚googeln‘

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  • Johann

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    Alle verlassen das sinkende Schiff :D Gut das es in einem städtischen Unternehmen so viele gut bezahlte Manager Posten braucht. Hier gehts nicht um Versorgungssicherheit, sondern um Geld-Gier. Kannst abschreiben den Verein :D

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  • Giovanni Bavarese

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    Sehr interessant, dass die Rewag zu Beginn der größten Energiekrise der BRD ohne Führung dasteht.

    Vielleicht ist das das Produkt von Inkompetenz im Aufsichtsrat, der meiner Meinung nur als Nebenverdienstquelle für alle Mitglieder dient.

    Dass in der Rewag keine wichtigen Entscheidungen mehr getroffen werden ist ein Menetekel: Ich prophezeie die baldige drohende Insolvenz mit Folge dass die Stadt oder der Staat hier mit Millionen einspringen muss um ein vollständiges Energiechaos in Regensburg zu verhindern.

    Holt schonmal die Wollsocken hervor um euch warm anzuziehen und besorgt euch Holz für eine Wiederholung des Holzscheitlkriegs vom Anno Dazumal.

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  • Gscheidhaferl

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    Eine recht undurchsichtige Sache irgendwie. Für eine fristlose Entlassung (des Vorstandschefs) muss ja Einiges vorliegen. Einfache Fehlentscheidungen reichen dafür eigentlich nicht aus. Direkt moderat mutet es da an, dass der Betroffene wohl ‘nur’ auf das Gehalt klagt, dass ihm bis zu einer regulären Beendigung des Arbeitsverhältnisses zustünde. Und dann noch dieser ‘interessante’ Abgang des Stellvertreters… vor dem Hintergrund, dass vor kurzem nicht wenigen Gewerbekunden der Stromliefervertrag erstmal gekündigt wurde… irgendwie deutet das alles schon recht stark darauf hin, dass da einige Dinge ganz grundlegend nicht passen. Naheliegend, in diesem Zusammenhang einen fragenden Blick auf den Aufsichtsrat zu werfen, wie es Giovanni Bavarese tut. Wobei der Vorstand ja nicht gänzlich untätig gewesen sein kann, wenn es davor zu besagter Kündigung kam. Irritierend daran ist aber schon wieder, dass offenbar kein Plan B vorlag, auf dessen Grundlage die Vorstandsarbeit hätte zuverlässig weitergeführt werden können. Bei einem derart grundlegenden Versorgungsbetrieb mehr als peinlich.

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  • Bertl

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    Auch die im Bayernwerk tätigen Fachleute im Aufsichtsrat der REWAG wären hier gefragt!

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  • Ich Bins

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    Da muss einiges gewaltig schief gelaufen sein.
    Leider werden wir hier keinen Einblick erhalten.

    Das was wir Bürger sehen sind die Fotos in der Zeitung. Vorstand mit Schaufel oder Spendengutschein in der Hand. Oder die teuren Geschäftswägen der Rewag-Crew.

    Sehr traurig welches Bild wir hier momentan wieder abgeben.

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  • Schmetterling

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    Was die Qualität des Aufsichtsrats der städtischen Unternehmen im Allgemeinen und der REWAG im Besonderen angeht, ist Ihnen beizupflichten Giovanni Bavarese. Dass die Kommunen bundesweit über Ihren Lobbyverein VKU Unterstützung aus Steuermitteln fordern, ist dreist. Landauf und landab haben die Kommunen mit Hilfe des Beratungsunternehmens PWC ihre Unternehmen im Querverbund so organisiert, dass das Energieunternehmen, lange die Cashcow, seine Gewinne in eine Holding einbringt, in Regensburg die SWR, und dort mit den Verlusten anderer kommunaler Unternehmen ausgeglichen wurden und somit keine Steuer abzuführen war. Da der Fiskus mit im Boot saß, musste man auch lange nicht auf Effizienz bei der Leistungserbringung achten. Wichtig war allein die Steuervermeidung. Jetzt, da die Einnahmen aus dem Strom- und Gasgeschäft nicht mehr so sprudeln, verliert dieses Geschäftsmodell seinen Wer, wird möglicherweise zum Bumerang, weil die Menschen sich daran gewöhnt haben. Es wird spannend werden, ob und was in dieser Hinsicht die Verhandlung der Klage des Vorstands gegen seine Kündigung bringen wird. Möglicherweise hatte er sogar eine Zielvorgabe einen bestimmten Gewinn zu erwirtschaften versehen mit meinem Bonus als Anreiz. Wenn es so sein sollte, wird es in letzter Sekunde noch einen Vergleich geben, der den Kläger zum Schweigen bringt. Für die Fehler werden die KundInnen der REWAG, der Verkehrs- und Badebetriebe und die BürgerInnen aufkommen müssen. Wie heute in der MZ zu lesen war, hat in der Stadtverwaltung niemand einen Fehler gemacht. Nur am Rande, bei der fachlichen Ausstattung der OB mit hochdotiertem Personal hätte es schon gar nicht passieren dürfen, dass die erste Kündigung wirkungslos war. Dass eine Vollmacht nachzuweisen ist, weiß jede im Personalmanagement tätige Kraft.

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  • Stephan

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    Das ist doch der Wahnsinn. Ein zu über 50% in öffentlicher Hand befindliche Firma kann doch nicht führungslos durch diese zeiten stolpern. Armes Regensburg, als Steuerzahler werdender wieder die Suppe auszulöffeln haben.

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  • Charlotte

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    Ich bin ehrlich gesagt sprachlos! Einige Kommentatoren haben ja schon vieles auf den Punkt gebracht. Inhaltlich können wir alle ja aktuell nicht wirklich etwas beurteilen. Und da hat Bertl natürlich völlig Recht, dass zumindest der Bayernwerk Aufsichtsrat nicht strukturiert und vor allem mit Risikomanagement zu agieren scheint, ist schon fatal. Dramatisch ist natürlich wieder, dass wir alle scheinbar vom restlichen Aufsichtsrat bzw. Von den Aufsichtsratsvorsitzenden so gar kein strategisches, unternehmerisches und verantwortungsvolles Agieren mehr erwarten. Uns klar, die Kommunikation zur Öffentlichkeit ist ja auch nicht vorhanden. Frau Oberbürgermeisterin, um Gottes Willen, wo sind sie in diesen Krisenzeiten? Es reicht nicht, nur ein paar Freisitze in Regensburg zu befürworten und sich mit Gastronomen ablichten zu lassen.

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  • Roche-Dirac

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    Was “Johann” (20. Oktober 2022 um 19:58) beschreibt ist eines der Grundübel mit all diesen städtischen GmbHs und AGs, aber nicht nur in Regensburg. Egal wo man hinschaut, ob z.B. Würzburg, Oldenburg oder Münster, überall gibt es die gleichen Probleme mit den “Stadt-GmbHs”.

    Die Stadträte und Bürgermeister sitzen zwar in den Aufsichtsräten, in den vielen vielen Aufsichtsräten, haben aber keine echten Durchgriffsmöglichkeiten und müssen dem Tun und Lassen der jeweiligen, ohne Zweifel gut bezahlten Geschäftsführer zu schauen. Es gibt keine Möglichkeit per z.B. Dienstanweisung o.ä. diesen Geschäfstführern konkrete Anweisungen zu geben – das ist der Unterscheid zu städtischen Ämtern, Referaten oder Dezernaten.

    Was das Gutbezahltsein betrifft, da muss man schon sehen, dass selbst Jahresgehälter der Geschäftsführer von eher kleinen Stadt-GmbHs klar über 100000 Euro liegen, also vergleichbar etwa mit Besoldungsstufen wie B5 oder mehr.
    Bei dem Fall REWAG hier werden wohl die B-Besoldungsstufen nicht reichen was die Vorstandsgehälter betrifft.

    Und nicht vergessen, dass bei all diesen GmbHs und AGs auch noch jede Menge Unternehmensberater unterwegs sind mit ihren deutlich 4-stelligen Tagespauschalen für Projektdienstleistungen, Jahresabschlusszertifizierungen etc. pp. Das ist eine Goldgrube für die PwCs, Deloittes, E&Ys usw.

    Vielleicht war es doch keine so gute Idee damals in den 60ern und 70ern all diese städt. GmbHs aus der Taufe zu heben. War halt modern damals. Haben alle Städte so gemacht. Privatwirtschaftlich geführte “Stadtämter” sind ja wesentlich effizienter – meinte man. Ist es so? Teuer sind sie wohl schon.
    Angeblich ist zuviel Personal bei der Stadtverwaltung beschäftigt. Personalkosten wären zu hoch? Wie sieht es da mit den Stadt-GmbHs und -AGs aus?

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  • Mr. B.

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    Zu Giovanni Bavarese
    21. Oktober 2022 um 10:09 | #
    “Vielleicht ist das das Produkt von Inkompetenz im Aufsichtsrat, der meiner Meinung nur als Nebenverdienstquelle für alle Mitglieder dient.”

    Geld, Geld, Geld!!! Viele sind vermutl. überbezahlt und kriegen ihre gierigen Hälse nicht voll?

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  • da loisl

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    @ Roche-Dirac: Kommunale Unternehmen behaupten gerne es gäbe keine Durchgriffsmöglichkeiten für den Gemeinderat und die Gemeinderäte ziehen sich gerne auf diese Position zurück, weil sie sich aus der Verantwortung stehlen können. Die meisten Kommunalunternehmen sind als Einmanngesellschaft organisiert, sodass der Gemeinderat in der Gestaltung des Gesellschaftsvertrags frei ist und sich entsprechende Rechte einräumen kann. Schwieriger ist es bei Aktiengesellschaften, weil das laufende Geschäft dem Vorstand obliegt. Die Hauptversammlung ist hier das richtige Organ der Einflussnahme. Die REWAG ist als Kommanditgesellschaft auf Aktienbasis organisiert, was den Eigentümern SWR mit mehr als 60 % und Bayernwerk entsprechende Durchgriffsmöglichkeiten eröffnet. Man muss halt wollen. Bei der Stadt ist es kompliziert, weil der Stadtrat die Geschäftsführung der SWR anweisen müsste, aber nicht unmöglich. Wozu braucht es einen Aufsichtsrat, der idealerweise den Vorstand beraten soll, wenn kaum ein Mitglied Sach- und Fachkunde hat.

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  • R.G.

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    Gut, ich kenne mich nicht sehr aus, aber Tretzels eigene Stromerzeugung aus einem Bauprojekt , phantasiere mal, könnte doch jetzt für die ganze Stadt besseren und billigeren Strom machen, oder nicht?
    ;)

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  • Stefan Aigner

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    Wir haben diesen Text nach einem Schreiben der REWAG in mehreren Punkten korrigiert. Insbesondere hatten wir geschrieben, dass die REWAG nun „komplett ohne Chef da“ stehe. Diese Darstellung war in dieser Form nicht korrekt. Laut Aussage der REWAG ist Bernhard Büllmann vorerst weiterhin als Vorstand bei der REWAG tätig. Er habe sich mit Verkündigung seines Wechsels nach Berlin bereit erklärt, für einen geordneten Übergang auf der Vorstandsebene zur Verfügung zu stehen. Wir bitten, diesen und weitere, mittlerweile korrigierte Fehler zu entschuldigen.

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  • R.G.

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    Es wäre notwendig und wünschenswert, wenn die REWAG, den Kampfton der Regensburger Politiker gegenüber Regensburg digital nicht nachmachten, sondern eine Gesprächsbasis mit allen Medien suchten, dieses hier inbegriffen.
    Es stehen alle Energieunternehmen vor schier unbewältigbaren Problemen, man muss darüber reden; die Bevölkerung fühlt sich durch Beschönigung nur verunsichert.

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  • Graf

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    Meiner Meinung liegt es am Aufsichtsrat .
    Die guten ,erfolgreichen Geschäftsführer entlässt man und holt dafür unkompliziert
    Ja- Sager
    wie bei allen Tochtergesellschaften .
    Da sieht man was dabei heraus kommt ,weiter so .

    M.f.G

    Josef

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  • MartinH

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    Hallo Regensburger,
    es ist ein Desaster, wie mit öffentlichem Hab und Gut umgegangen wird. Die Inkompetenz der Entscheider ist ja geradezu himmelschreiend.
    Wir Bürger werden wohl an diesem Dilemma erst wieder zu nächsten Wahl etwas ändern können. Hier beziehe ich mich ausdrücklich auf alle Parteien ein der regierenden Koalition, wobei natürlich die OB als Chef eine herausragende Position inne hat. Mir drängt sich die Frage auf, ob wir wieder mal feststellen müssen, dass wir in den Spitzenämtern der Stadtpolitik zwar engagierte und liebe Personen haben, aber keine Macher und Visionäre mit eigenen Positionen und auch mal Ecken und Kanten!!!!!!!

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  • Schmetterling

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    @MartinH: Diese Personen fehlen in der Politik, der Verwaltung und in den Gesellschaften, wobei ich die Eigenschaften um Verantwortungsbewusstsein, Blick für das Machbare und Selbstlosigkeit ergänzen möchte.

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  • Julian86

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    “Die REWAG, an der die Stadt rund 65 Prozent und die E.ON-Tochter Bayernwerk AG 35 Prozent hält, …”

    Damit ist die Stadt Mehrheitsgesellschafterin. Am Ende sind das die ca. 150 tausend Regensburger. Die REWAG “gehört” also mehrheitlich den Regensburgern. Diese werden – wie stets – von den Mitgliedern des Stadtrats vertreten.

    Zu deren Einflussmöglichkeiten:

    “In Bayern besteht hierzu die Sollvorschrift des Art. 93 Abs. 2 Satz 3 GO, wonach sich die Kommune ein Weisungsrecht gegenüber
    ihren entsandten Vertretern in Aufsichtsgremien gesellschaftsver-traglich vorbehalten sollte.”

    Man lesen Absatz 2 von
    https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayGO-93

    Siehe dazu ausführlich unter Ziffer 5 dieser verlinkten Abhandlung des Bayerischen Kommunalen Prüfungsverbands

    https://www.bkpv.de/fileadmin/redaktion/Geschaeftsberichte/2011/Aufsichtsrat_-_Stellung_und_Pflichten_in_kommunalen_Unternehmen.pdf

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