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Regensburger Physiker an Großprojekt beteiligt

„Graphene“ ist neues Forschungs-Flaggschiff der EU Heute ist die Entscheidung gefallen: Die Europäische Kommission hat „Graphene“ als eines von zwei FET Flagship-Projekten ausgewählt, die nun jeweils über einen Zeitraum von zehn Jahren mit bis zu einer Milliarde Euro gefördert werden sollen. Ziel des neuen Flagship-Projekts ist die rasche wirtschaftliche Nutzung von Graphen und ähnlichen zwei-dimensionalen Materialien in den Bereichen Informations- und Telekommunikationstechnologie, Materialwissenschaft, Energie und Life-Sciences. Mit Prof. Dr. Jaroslav Fabian vom Institut für Theoretische Physik ist auch ein Forscher der Universität Regensburg mit an Bord. Das Material Graphen, das aus einer einzelne Lage Kohlenstoffatome besteht, ist der Hoffnungsträger für die Technologien der Zukunft. Dies liegt vor allem an seinen erstaunlichen Eigenschaften. Graphen hat eine Reißfestigkeit, die 200 Mal höher ist als die von Stahl. Zudem leitet Graphen noch besser als Kupfer und ist absolut undurchlässig für Gase. Es gilt heute als das dünnste und stärkste bekannte Material. Für ihre bahnbrechenden physikalischen Experimente mit dem erst seit wenigen Jahren zur Verfügung stehenden Graphen wurden Andre Geim und Konstantin Novoselov 2010 mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet. Mit der Bekanntgabe der Europäischen Kommission zur Förderung des internationalen Projekts „Graphene“ startet heute eine neue Form der Verbundforschung in Europa. Ziel des Flagship-Projekts ist es, eine große und interdisziplinäre europäische Forschungsgemeinschaft zusammenzubringen, die als nachhaltiger Inkubator für neue Anwendungen in Industrie und Wissenschaft dienen kann. An dem Großprojekt werden 126 akademische und industrielle Forschergruppen in 17 europäischen Ländern zusammenarbeiten. Für die 30-monatige Startphase hat die EU 54 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Eine Vergrößerung des Konsortiums um 20-30 Gruppen ist bereits geplant. Das Flagship-Projekt „Graphene“ wird von der Chalmers University of Technology in Göteborg koordiniert. Direktor ist Prof. Jari Kinaret, der mit den Leitern von insgesamt 15 Arbeitsbereichen die Forschungsaktivitäten abstimmen wird. Das Management-Team wird durch einen strategischen Beirat unterstützt, der sich aus den Nobelpreisträgern Andre Geim, Albert Fert, Klaus von Klitzing und Kostya Novoselov sowie Vertretern von Nokia, Airbus und zwei weiteren international bekannten Graphen-Forschern zusammensetzt. In Deutschland sind insgesamt acht Universitäten, zwei Industriepartner sowie die Max Planck Gesellschaft beteiligt. Zum FET Flagship-Programm der EU: 2010 schrieb die EU ein Förderprogramm für “Future and Emerging Technologies“ – das so genannte FET Flagship-Programm – aus. Die groß angelegten Forschungsverbünde sollen jeweils mit bis zu 100 Millionen Euro pro Jahr bei einer Laufzeit von zehn Jahren finanziert werden. Sie sollen zum technologischen Fortschritt beitragen sowie wissenschaftliche Exzellenz und neue Kooperationen in Forschung und Entwicklung fördern. (http://cordis.europa.eu/fp7/ict/programme/fet/flagship/) Weiterführende Informationen zum Flagship-Projekt „Graphene“ unter: http://cordis.europa.eu/fp7/ict/programme/fet/flagship/home_en.html
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