Regensburger Bischöfe Graber und Buchberger im Zwielicht: Mehrfach verurteilter Serientäter blieb bis zuletzt im Priesteramt
Er wurde insgesamt zu fast acht Jahren Gefängnis verurteilt und missbrauchte mindestens 68 Jugendliche. Doch bis zuletzt ließen die Bischöfe Michael Buchberger und Rudolf Graber den Sexualstraftäter Sebastian Ruhland als Priester wirken. Dürfen solche Bischöfe mit Straßennamen geehrt werden?

Ließen einen mehrfach verurteilten Serientäter gewähren: Michael Buchberger und Rudolf Graber (re.). Fotos: Stadt Regensburg/Bistum Regensburg
Das Blut eines Preußen, das er bei einer Transfusion nach einer Oberschenkelverwundung erhalten hatte, soll der Grund gewesen sein, warum der Sexualstraftäter Sebastian Ruhland seine Finger nicht von Minderjährigen lassen konnte. So jedenfalls behauptete es sein Vater im April 1954 gegenüber dem Magazin Spiegel. Zu dieser Zeit war Ruhland, noch nicht einmal ein Jahr zuvor zum Priester geweiht, gerade verhaftet worden. Die Fahndung nach ihm liest sich wie ein Krimi.
Der Spiegel berichtete von zwei Pfarrern, die Ruhland während der Fahndung nach ihm und nach einem Gespräch bei Erzbischof Michael Buchberger zur Flucht nach Österreich verhalfen – ins Priesterkurheim Bad Gastein. Beide Priester waren neben ihrer geistlichen Tätigkeit auch stellvertretende Landräte von Landshut und Landau/Isar.
Verhaftung nach fünf Monaten Flucht
Als Ruhland in Österreich verhaftet werden sollte, nachdem ein Fluchthelfer bei einem Verhör dessen Aufenthaltsort preisgegeben hatte, wurde er frühzeitig gewarnt und entkam zunächst. Dank einer zufälligen Polizeikontrolle von zwei Männern mit falschen Pässen, einer davon Ruhlands Schwager, kam man dem damals 30-Jährigen schließlich auf die Spur. Am 21. März 1954 nahm ihn die Polizei in Bad Reichenhall fest – nach fünf Monaten auf der Flucht.
Noch im selben Jahr wurde Ruhland vom Landgericht Landshut wegen „Unzucht mit Abhängigen“ zu drei Jahren und drei Monaten verurteilt. Laut dem Urteil missbrauchte er in den Pfarreien Adlkofen und Rudelzhausen 25 Ministranten, in einzelnen Fällen mehr als 20 Mal. Es war nicht seine letzte Verurteilung. Und auch Ruhlands Karriere als Priester war damit nicht vorbei.
Auch nach zweiter Haftstrafe: Erneuter Einsatz als Priester
Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis zog er, begünstigt durch mehrfache Versetzungen, eine Spur der Verwüstung durch das Bistum Regensburg – in den Pfarreien Querenbach, Ottengrün und Mähring. Im September 1969 wurde Ruhland erneut verhaftet. Das Landgericht Weiden verurteilte ihn zu viereinhalb Jahren Gefängnis.
Nach seiner Entlassung versetzte das Bistum den mehrfach vorbestraften Missbrauchstäter zwar in den Ruhestand, ließ ihn aber dann doch noch von 1974 bis 1992 als Priester weitermachen. Nachweislich missbrauchte Sebastian Ruhland während seiner Priesterzeit 68 Ministranten. Die Dunkelziffer liegt vermutlich weit höher.
„Als wir vernommen wurden, versuchte die Polizei zunächst, uns einzuschüchtern“, erzählt uns ein Betroffener aus den 60er Jahren. Der Vater, der Ruhland schließlich anzeigte, habe Morddrohungen erhalten. „Wir Jugendliche wurden im Dorf gemobbt und geschnitten. Kein Schwein hat sich um uns gekümmert“, sagt der Betroffene. Einer seiner damaligen Mitministranten habe sich später, als 2010 all die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche öffentlich bekannt wurden, umgebracht.
Ein beispielloser Fall im Bistum Regensburg
Unter allen Fällen, die bislang im Bistum Regensburg öffentlich bekannt geworden sind, ist der Fall Ruhland weitgehend beispiellos sein und geht noch über den des Eslarner Missbrauchstäters Georg Zimmermann hinaus. Nicht nur aufgrund der mehrfachen Verurteilungen, der Flucht- und Verschleierungshilfe durch Kirchenvertreter und der Hartnäckigkeit, mit der das Bistum den Verbrecher bis zu seinem Tod als Priester einsetzte – mit entsprechenden Bezügen.
Sondern auch, weil das Bistum Regensburg 2010, als der Missbrauchsskandal in seiner Tragweite ruchbar wurde und sich auch Opfer von Ruhland an die Verantwortlichen dort wandten, immer wieder beteuerte, dass man dazu keinerlei Akten finden könne.
Schriftwechsel mit dem damaligen Generalvikar Michael Fuchs, die unserer Redaktion vorliegen, zeigen: Fuchs selbst scheint von den Schilderungen eines Betroffenen und der Tragweite überrascht und betroffen gewesen zu sein. Klärung brachten schließlich die angeforderten Urteile aus Landshut und Weiden.
„Die damaligen Versetzungen kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen“, so Fuchs in einem Schreiben. „Ich kann es mir nur so erklären, dass man damals gemeint hat, durch die Strafe der Versetzung den Täter ändern bzw. bessern zu können.“ Doch das sei „ein Trugschluss“ gewesen.
Verhaftung, Verurteilung, Zeitungsberichte – was muss ein Bischof mitbekommen?
Darüber, warum die Akten zu Sebastian Ruhland beim Bistum Regensburg verschwunden sind, kann man nur spekulieren. Fest steht aber, dass in den Fall zwei namhafte Bischöfe involviert waren, über deren Verantwortung für die Vertuschung und jahrelang beförderte Fortsetzung des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen bislang nicht groß gesprochen wurde. Es geht um Erzbischof Michael Buchberger, in Amt und Würden von 1927 bis 1961, und dessen Nachfolger Rudolf Graber, Bischof bis 1982.
In Regensburg wird Buchberger mit einer nach ihm benannten Allee gewürdigt. Im Landkreis Regensburg, in Aufhausen, gibt es eine Bischof-Rudolf-Graber-Straße. Es scheint ausgeschlossen, dass die beiden Bischöfe nichts über die Taten, die Verurteilungen und den wiederholten Einsatz von Sebastian Ruhland, inklusive dessen Versetzungen, wussten.
Im Vorfeld von Ruhlands erster Verhaftung und unmittelbar vor dessen Flucht fand ein Gespräch zwischen ihm, den zwei politisch aktiven Fluchthelfer-Priestern und Erzbischof Buchberger statt. Nicht nur das Magazin Spiegel berichtete damals mehrfach. Trotzdem wurde Ruhland wieder eingesetzt.
Die zweite Verurteilung Ruhlands fällt in die Amtszeit von Rudolf Graber. Der Neue Tag berichtete damals unter der Schlagzeile „Hochwürden, Sie sind verhaftet! “ Bekommt es ein Bischof tatsächlich nicht mit, wenn ein Priester in seinem Bistum wegen solcher Verbrechen verhaftet und verurteilt wird?
Straßennamen in Stadt und Landkreis
Forderungen eines Betroffenen, die Bischof-Rudolf-Graber-Straße umzubenennen, erteilte die Gemeinde Aufhausen 2021 eine Absage. Laut dem Bistum könne „nicht mehr nachvollzogen werden“, ob Graber in entsprechende Entscheidungen eingebunden war oder davon wusste, heißt es in einem entsprechenden Schreiben.
Die Stadt Regensburg hat die Betroffenen mit Blick auf die Erzbischof-Buchberger-Allee Anfang 2022 um Geduld gebeten. Derzeit finde eine „ganzheitliche Überprüfung sämtlicher Straßennamen im Stadtgebiet“ statt. Diese Überprüfung läuft nach wie vor. Neben einer Umbenennung „belasteter“ Namen steht auch eine Erläuterung durch das Anbringen von Tafeln im Raum.
Ob dabei, neben den NS-Verwicklungen Buchbergers und seinem christlich verbrämten Antisemitismus, auch dessen Verantwortung für fortgesetzte Missbrauchstaten ein Thema sein wird, und wie man damit umgehen will, bleibt bislang offen. Hier müssten allerdings neben Graber und Buchberger auch Kirchenmänner wie Domkapellmeister Theobald Schrems einer genaueren Betrachtung unterzogen werden.
Noch katholisch
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Ja, ja „unser“ Bistum Regensburg, wie es leibt und lebt, der Stolz konservativ-traditionalistisch-fundamentalistischer Katholiken von hier und außerhalb!
Zitat: „Es scheint ausgeschlossen, dass die beiden Bischöfe nichts über die Taten, die Verurteilungen und den wiederholten Einsatz von Sebastian Ruhland, inklusive dessen Versetzungen, wussten.“
Von einem Priester aus dem Bistum weiß ich, dass sich der aktuelle Bischof von seiner Pressestelle stets die Medienberichte über kirchliche Veranstaltungen, zu Priestern/Pfarrern aus der Diözese wöchentlich vorlegen lässt – und dass er nicht begeistert sein soll, wenn seine Priester auf Fotos nicht als solche erkennbar, sprich gekleidet, sind. Das sind (auch) Sorgen!
An Straftaten tragen stets nur Einzelne aus der Kirche die Schuld, die Heilige Mutter Kirche, die Gründung Jesu bzw. sein Einsetzen des kath. Priesterstandes (auch wenn beides historisch falsch ist, wie einsichtige Forscher aufgrund besserer Argumente längst betonen) und ihre Strukturen (die genauso heilig sind, was bedeutet, sie dürfen nicht verändert werden), müssen stets in Schutz genommen, Veränderungen müssen abgelehnt werden. Missbrauch gibt es schließlich in überwältigender Mehrheit in Familien und Vereinen, so stets die Ausrede konservativer Katholiken. Die Heilige Mutter Kirche und ihr System dürfen nicht schuld sein.
Michinga
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es gibt neben der Buchberger Allee auch das Buchberger studierendenwohnheim. wenn man schon beim Umbenennen ist, kann/ sollte man hier gleich weitermachen.
Manfred van Hove
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Diese Vorgehensweise ist kein Zufall, sondern hat System. In meinem Fall wurde gegen Dr. Zeitler ein BNerufsverbor für 5 Jahre verhängt. Doch schon vor Ablauf dieser Frist wurde wieder als Jugenseelsorger in einem Mädchenpensionat in der Schweiz eingesetzt.
” Es ist besser, man spricht nicht davon, als dass Millionen Katholiken ihren Glauben an die Kirche verlieren ” ( Originalton Bischof ).
Nach wie vor verweigert mir das Bistum den vollen Einblick in die Akte Dr. Friedirch Zeitler. Ich habe deshalb beim Amtsgericht Regensburg Klage eingereicht, um vollumfängliche Akteneinsicht zu erzwingen. Freiweillig geht bei dieser Bande nichts.
tom lehner
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Ich habe es an anderer Stelle schon geschrieben. Über Jahrzehnte verharmlost, vertuscht und verschwiegen. Aber jetzt die Karte der “Verjährung” zu ziehen. Wie widerlich ist das. Das nicht wissen, keine Kenntnis zu haben oder vom Hl. Geist vernebelt worden zu sein hörte ja nicht auf. Es gab ja auch noch weitere Fälle. Nur eines von vielen: Riekofen. Auch hier wurde der “Priester” einfach nur von Gemeinde zu Gemeinde weitervermittelt.
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/panorama/aktuell/Paedophiler-Priester-aus-Riekofen-zu-drei-Jahren-Haft-verurteilt,priester2.html
Die Verantwortlichen haben sich über Jahrzehnte damit verdient gemacht die Taten ihrer “Priester” an den “Schäflein” zu verschleiern. Das machen mafiöse, kriminelle Vereinigungen auch. Nehmt diesen Verein doch endlich hoch.
Günther Herzig
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Noch katholisch
12. März 2025 um 17:11 | #
“Es scheint ausgeschlossen,,,,,,”
Diese Vermuttung ist zu schwach. Ich halte es für unmöglich!
Haimo Herrmann
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Wie ich ja schon in meinem letzten Kommentar bemerkte , werden dieses Jahr einige Neuigkeiten in Sachen Missbrauch in der RKK aufs Trapez kommen. Leider mußte mein erwähnter Kommentar gelöscht werden , weil ich kurz vor Weihnachten eine Verleumdungsklage erhielt obwohl ich darin nichts als reine Tatsachen behauptete. Sobald ich die Gelegenheit bekomme diese zu präsentieren nutze ich sie natürlich. Ich rede von eidesstattlichen Erklärungen , Zeugenaussagen und anderen Dokumenten.
An dieser Stelle meine Hochachtung für den Einsatz von S, Aigner , der sich wie kein anderer für unsere Angelegenheit einsetzt.
Haimo Herrmann
Anerkanntes Missbrauchsopfer des Bistum Regensburg
Etterzhausen 1962-1964
Günther Herzig
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Haimo Herrmann
13. März 2025 um 10:49 | #
Sie sollten, falls noch nicht geschehen, einen Rechtsanwalt mandatieren, der dann dafür verantwortlich ist zu entscheiden, ob der Inhalt des vorhandenen Materials tatsächlich bewiesen werden kann. Ein Rechtsanwalt unterliegt gesetzlich der Verschwiegenheits-pflicht und könnte unter keinen Umständen gezwungen werden als Zeuge Aussagen zu machen.
Daniel A.
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Das wird jetzt bisschen grob, jedoch denke ich, dass es die Wahrheit ist was ich schreibe, bitte um Korrektur falls ich hier übers Ziel hinausschieße: Ich denke das die Katholische Kirche mehr Menschen umgebracht, Verbrannt, Körperlich/Seelisch verstümmelt hat, als sonst irgendeine Institution auf der Welt. Unsere Ur-Großväter und Großväter die als wiederliche Mörderbande halb Europa und die Welt gebranntschatzt haben mit eingerechnet. Das wir im einzigen Land der Erde wohnen, in dem der Staat die Kirchensteuer einzieht ist eine Abmachung die auf Hitler und Pius den 12. zurück geht. Ich würde mir eine Aufgabe der Säkularisation-Zahlungen des Staates an die Kirche wünschen. Eigentlich wünsche ich mir wieder eine Säkularisation. Der Katholischen Kirche wegnehmen, was sie durch Ablasshandel, Abgaben, Einschüchterung, Kirchensteuer, Sonder/nicht/Besteuerungen und Immobiliengeschäfte sich unrechtmäßig angeeignet hat. Es wäre nur angebracht das jedes Bistum Steuern auf deren Besitz zahlt und sich nicht wegducken kann wie das Bistum Freising das verlauten ließ, “wir wissen gar nicht genau was uns alles gehört”. Die einzigen Katholiken die ich nicht ganz so unausstehlich finde sind die Franziskaner, die Armut predigen und teilweise auch Leben. (Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als das ein Reicher in den Himmel kommt.) Der Streit zwischen Benediktinern (Die Money-Bois der Katholischen Kirche) und Franziskanern wegen der Deutung der Armut Jesu schwelt seit dem 11. Jahrhundert. Leider wird auf den aktuellen Papst, der wenigstens ein bisschen versucht hat etwas gerade zu rücken, wieder ein Despot und Unmensch wie Benedikt 16. folgen. Wir in Regensburg haben ja seit über 70 Jahren in Anführungszeichen Pech mit den Bischöfen. Ich erinnere mich noch deutlich an die Einsetztungsrede des Unmenschen Ludwig Müller im Dom zu Rgbg. Als Evangelischer Domspatz hinter diesem Mann beim Hochaltar gestanden zu sein, als er mehrere Stunden über anders-Gläubige, Homosexuelle, Frauen und alle Menschen die ihm nicht in den Kram passten herzog, werde ich nie vergessen. Was man über den aktuellen Bischof und hier im Medium über die Vorgänger zu lesen bekommt, ist einfach grausig. Mit den Worten von Maxi Schaffroth von gestern möchte ich meine Tirade gerne beenden.: “Die Liagabeidl fallt ma zam” jedoch auf nicht auf die Unchristliche SU sondern auf die Moralische Verkommenheit der Katholischen Kirche gemünzt die ihre Verbrecher immer schon bestens geschützt hat, gemünzt. #Nicht alle Priester sind böse und verkommen. Aber viele. Peace
Haimo Herrmann
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Die übliche Masche der RKK ist wohl immer erfolgreich. Sobald ein Priester wegen Übergriffen nicht mehr tragbar wird, wird er ehrenvoll in andere Gemeinden , Länder oder Kontinente entsorgt. Um die Opfer geht es gar nicht. Als ich vor einigen Jahren auf den Namen Ambros Pfiffig stieß , der sich ebenfalls bei den Regensburger Domspatzen als Präfekt in Etterzhausen austoben konnte fand ich in den Unterlagen einer Studentin die eine Doktorarbeit über sein späteres Schaffen in Rom schrieb.folgendes.:
Als ich in seinen Unterlagen forschte und einiges über seine pädophile Vergangenheit fand, stellte ich mir die Frage ob ich die Arbeit an meiner Doktorarbeit abbrechen soll . Ich lies dies aber , da ich mittlerweile schon die Hälfte fertig hatte.
https://www.regensburg-digital.de/missbrauch-bei-den-domspatzen-unter-theobald-schrems/22032013/
Wie obiger Artikel beschreibt hat auch hier der damalige Domkapellmeister Schrems als sein Fürsprecher agiert und ihn gedeckt. Die Tätigkeit von Ambros Pfiffig wird in untenstehen dem Artikel noch näher beschrieben.
https://evolution-mensch.de/Anthropologie/Ambros_Josef_Pfiffig?form=MG0AV3&form=MG0AV3
Im September 1958 wurde Pfiffig in Wien wegen „Verbrechen der Unzucht mit Personen desselben Geschlechtes“ zu einer schweren Kerkerstrafe von zwei Monaten auf drei Jahre Bewährung verurteilt .
Haimo Herrmann
Anerkanntes Missbrauchsopfer des Bistum Regensburg
Etterzhausen 1962-1964
In der Gegenward
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Ich frage mich jetzt, warum heute in der Gegenward jetzt auf die Alten Bischöfe von damals herumgehackt wird? Sie haben damals Straftaten vertuscht, gegen die Garantenpflicht verstoßen und so weiter. Damals schon hätten die Staatsanwälte aktiv werden sollen oder müssen. . Heute in der Neuzeit, heute in der Gegenward zieht sich das Thema Missbrauch jetzt schon derart in die Länge . Die Sünden der Sangerknaben feiert 10 jähriges Jubiläum, ein Film von Frau Mona Botros, SWR Stuttgart. Mich wundert schon gar nichts mehr mit nach so langer Zeit……
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https://www.regensburg-digital.de/filmemacherin-appelliert-an-dom-schueler-hoeren-sie-die-missbrauchs-opfer-an/17022015/
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https://www.regensburg-digital.de/die-akte-regensburger-domspatzen/30122014/
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https://m.youtube.com/watch?v=kFglRVYeLY8&pp=ygUcRGllIFPDvG5kZW4gZGVyIFNhbmdlcmtuYWJlbg%3D%3D
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Eslarner
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Da bleibt einem sprichwörtlich “die Spucke weg”. Danke für die Information! GV Fuchs muß sich an die eigene Nase fassen. Ich schreibe nur Franz K., Peter K.. Zu Letztgenanntem der “Verschiebeweg” über Nittenau bis Riekofen. So was kannste nicht erfinden. ;-/ So etwas hat System.
@Michinga: Es gibt in der Nordoberpfalz beim “Heiligen Berg der Nordoberpfalz”, dem Marienwallfahrtsort “Fahrenberg” bei Waldthurn auch eine Erzbischof-Buchberger-Halle. Beides ein wenig angestaubt, und nicht aktiv beworben. Aber eben für eine Renaissance vorhanden? Buchberger war der Erstherausgeber vom LThK, dem “Lexikon für Theologie und Kirche”.
Eslarner
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@tom lehner:
Es würde schon mal reichen, die entsprechend für diese Leute Verantwortlichen etwas “peinlicher” zu befragen. Aber die Diözese sichert sich ja bei der Priesterweihe mit dem Sprüchlein des jeweiligen Regens, dass “das Volk befragt wurde” und “keine Einwände gegen die Weihe des …” bestehen ab. Der jeweilige Werdegang der Auszubildenden wie auch der Vorgesetzten (bevor diese die Ämter bekleiden dürfen) unterliegt keinerlei (fremder) psychologischer oder psychosozialer Bewertung. Beim Vatikan bin ich mir leider auch nicht mehr sicher, ob da nicht der finanziellen Frieden im Vordergrund steht.
Madame
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Die hochwertigen Herren kehren alles unter dem Teppich .Wie schön! Und das hört man nach vielen Jahren. Es hat sich nichts geändert.
Mnfred van Hove
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Das bis heute vorliegende Problem ist, dass die Kirche immert nur das zugibt, was unvermeidlich ist oder die Presse gefunden hat. Eine umfassende Akteneinsicht wird bis heute verweigert. Es würden endlich Zusammenhänge und Vertantwortliche benannt werden können.
tom lehner
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@ Eslarner:
ich gebe Ihnen natürlich recht. Allerdings muß den Kirchen klargemacht werden das diese Art des “Umgangs” mit Straftaten unsere Gesellschaft nicht mehr akzeptieren kann. Pädophile Priester und Sexualstraftäter zu verfolgen und Gewalt- bzw. sexuellem Mißbrauch aufzuklären sind wir den Opfern schuldig. Das was hier über viele Jahrzehnte passiert ist passt nicht zu einer “Einmaligen Tat” eines Einzelnen die verjährt, sondern es sind Verbrechen die vertuscht, verschwiegen und verschleiert wurden. Diese Art des Umgangs war über viele Jahrzehnte der status quo des Umgangs. Es war ein System, gedeckt durch unterschiedlichste Personen, Bistums übergreifend. Opfer spielten dabei keine Rolle.
Die Katholische Kirche handelt hier wie die italienische Mafia, oder andere clanähnliche Organisationen die für sich das Recht herausnehmen “Selbst zu richten”.
Getreu dem Motto “Alles für die Familie”
Haimo Herrmann
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Zu: Mnfred van Hove
Genau dies ist hier das Hauptproble. Schon 2018 wurde ich ins Bundespräsidialamt eingeladen und dort im Beisein von M. Katsch , dem UBSKM , dem Weissen Tisch , einem Staatsanwalt und vielen anderen für meine ehrenamtliche Tätigkeit geehrt und bestärkt unbedingt weiter zu machen. Damals sagte man mir es sei bitter nötig daß solche Machenschaften ans Licht kommen und dies ist am besten mit einem Netzwerk möglich. Das habe ich in mittlerweile 10 Jahren aufgebaut und damit Kontakt zu sehr vielen Opfern. Was man mit Akteneinsicht nicht erreichen kann , erreiche ich mitunter durch Kommunikation mit Betroffenen indem ich Kontakte verbinde Datenbanken erstelle und Jahresberichte kopiere und versende. Ich habe Kontakt in alle Kontinente in denen ehemalige RD leben. Leider schwimmt die Kirche sowie ihr Umfeld in Geld das sie immer öfter für Anwälte und Gerichtskosten aufbringen muß , als dass dies den Opfern zukommen zu lassen.
Haimo Herrmann
Anerkanntes Missbrauchsopfer des Bistum Regensburg
Etterzhausen 1962-1964
Mr. T.
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Die Katholische Kirche kann ganz klar zur Organisierten Kriminalität gezählt werden. Da besteht kein Zweifel. Warm sie gesellschaftlich und juristisch nicht so eingeordnet wird, ist mir ein Rätsel.
Ein noch größeres Rätsel ist mir, warum man immer auf die Mitarbeit der RKK bei der Aufklärung von Verbrechen in ihren Reihen setzt. Warum fragt da die Staatsanwaltschaft nach Unterlagen an anstatt da mal in einer konzertierten Aktion mit großem Personal früh um Fünf reinmarschiert und erstmal alle Unterlagen beschlagnahmt, um eine Verdunklung zu verhindern. Der Verdacht, dass Unterlagen zurückgehalten oder gar vernichtet würden, ist ja nicht am Glockenseil herangezogen. Anscheinend sind da Staatsanwaltschaften und Justizministerien selbst mit in die Strukturen der OK mit eingebunden.
In der Gegenward
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https://bistum-regensburg.de/news/seit-ueber-10-jahren-setzt-sich-das-bistum-regensburg-fuer-betroffene-ein
Ein jedes Opfer von Missbrauch und Gewalt sollte Klage erheben….. bzw, einreichen…..
Daniela
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@Mr. T.
15. März 2025 um 12:00 | #
Ich bin einmal wieder in zwiespältiger Haltung zu Ihrem Kommentar. Ich bin derselben Auffassung, wie Sie, dass dieser Missbrauch von Schutzbefohlenen über Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte, vollständig auch jenseits der Verjährung aufgeklärt und bestraft werden sollen. Dies schließt auch die Würdenträger ein, die alles vertuscht haben und die Missbrauchstäter nur an anderen Ort delegierten, teils mit der Wirkung, dass diese dort wieder weiter machten.
Aber es gibt ca. 2 Mrd. Katholiken weltweit und dass Sie diese 2 Mrd. über einen Kamm scheren und als Mitglieder der “Organisierten Kriminalität” bezeichnen. Ich weiß nicht, wie man das einordnen sollte. Es ist für mich unerträglich, wie leichtfertig Sie über 2 Mrd. Menschen urteilen.
Manfred Manfred
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Jeder oder Jede, die Kinder missbrauchen, oder auch Erwachsene gegen ihren Willen, sollte die Höchststrafe erhalten. Ob der Missbraucher jetzt bei der katholischen oder evangelischen Kirche arbeitet oder bei einer Schule, einem Verein, beim Staat oder bei einer Firma beschäftigt ist, oder der Missbrauch im Privatbereich geschehen war sollte keine Bedeutung haben. Sollte der Straftäter das zweite Mal zuschlägt, muß die Justiz unbedingt eine Sicherheitsverwahrung verhängen!
Mr. T.
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Daniela, ohne die 2 Mrd., die dieses System stützen – wissentlich, wären die Missbrauchstäter und ihre Förderer nichts anders auch, wie alle anderen, sterblichen Sexual- und Gewaltstraftäter – und hätten zudem nicht die Strukturen, die ihnen ihre Taten erst ermöglichen.
Adele S.
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@Daniela: Auch Nazis verallgemeinern, bei denen sind halt alle Ausländer Verbrecher, bei Mr. T ists die katholische Kirche. Genau daran erkennt man Extremisten: Sie können nicht differenzieren. Einfache, schnelle Antworten für alle Probleme
Günther Herzig
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@Daniela
16. März 2025 um 20:02 | #
Die Veränderung von gesetzlichen Fristen ist problematisch. Juristische Laien sehen möglicher Weise nicht, dass es in Bezug auf die Missbrauchsdelikte um die strafrechtlich relevante Frist der “Verfolgungsverjährung” und, soweit es um Schmerzensgeld geht, um die normale Verjährungsfrist für Forderungen geht. Unabhängig davon, ob es fristenmäßig eine Gleichstellung mit der Verfolgung von Kapitalverbrechen, wie Mord, gehen sollte, endet ja sicher die Verfolgung mit dem Tod des Täters. Für Forderungen aus Vertrag oder unerlaubte Handlung (Schadensersatz und Schmerzensgeld) gibt es ein funktionierendes System, das ausreichend ist und das auch nicht völlig starr ist, weil z.B. der Zeitpunkt, an dem Berechtigte Kenntnis von seinem Anspruch erhielt, für den Fristbeginn maßgeblich sein könnte. Ist bis zum Ablauf einer Frist nicht alles klar, kann sogar zur Sicherung eines Anspruchs eine Feststellungsklage möglich sein.
KW
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Adele S., ich bin mal gespannt auf Ihre differenzierte Darstellung des Umgangs der kath. Kirche mit einem der schlimmsten Verbrechen das Menschen anderen Menschen (Kindern in diesen unzähligen Fällen) antun können.
Bitte, los geht’s!
Georg Knott
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Mr. T
.. mit Verlaub, aber was Sie hier vorbringen ist genau die Rechtfertigung jedes Terroristen für seine Anschläge. Wer nicht gegen das feindliche System ist, der unterstützt es – und darf deshalb folgerichtige bekämpft werden. Das ist die Argumentation jedes totalitären Staates und jeglicher terroristscher Vereinigung, einschließlich RAF und NSU.
Daniela
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@Günther Herzig
18. März 2025 um 08:46 | #
Mir ist Ihr Einwand nachvollziehbar und auch gerechtfertigt. Mir geht es primär um die Klärung, dass die Verjährungsfrist für Missbrauchsopfer weiter ausgeweitet werden sollte. Gerade auch, wenn der Missbrauch vor der Volljährigkeit der Opfer geschieht. Nicht Volljährige können sich nur schwerlich allein schützen und die Straftat anzeigen.
Wenn man als Kind auf Hilfe durch Dritte angewiesen ist, insbesondere dann, wenn die Missbrauchstäter zum direkten Umfeld des Opfers gehören, stelle ich es mir schwierig vor, dass ein Kind die richtigen Ansprechpartner von sich aus findet.
Mord verjährt auch nicht.
Adele S.
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@KW: Trotz des schwierigen Themas geht das relativ einfach: Täter und Vertuscher verfolgen, die anderen in Ruhe lassen.
Günther Herzig
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@Daniela
18. März 2025 um 13:45 | #
Die Verjährungsfrist für Schmerzensgeldforderungen eines minderjährigen Missbrauchsopfers beginnt in der Regel erst mit der Vollendung des 21. Lebensjahres des Opfers zu laufen. Das bedeutet, dass die Verjährung bis dahin gehemmt ist. Seit einer Gesetzesänderung im Jahr 2013 beträgt die Verjährungsfrist für solche Ansprüche 30 Jahre. Ki hat geholfen!
Daniela
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@KW
18. März 2025 um 10:06 | #
Mitglieder der RKK sind Katholiken, insgesamt sind dies ca. 2 Mrd. Menschen weltweit, reich, arm, alle Hautfarben, groß, klein, alt , jung, über alle Kontinenten…
Wenn Sie über die RKK sprechen, sprechen Sie nicht explizit über deren straffällige Würdenträger, sondern über alle Mitglieder. Dies ist das Verständnis einer religiösen Gemeinschaft.
Man muss sogar differenzieren. Eben zwischen Mitgliedern und Straftätern unter diesen Mitgliedern. Alles andere ist nicht akzeptabel.
Eine “kriminelle Organisation ” würde voraussetzen, dass alle 2 Mrd. Katholiken kriminelle Handlungen begehen oder diese begünstigen, oder wie Mr.T beliebt “unterstützen “.
Ist dem so?
Diese Argumentation erinnert an ‘Alle Juden ‘, Alle Schwarzen ‘, ‘Alle Russen ‘, ‘Alle Deutschen ‘…usw.
Diese Begrifflichkeiten sind meist mit Hetze geschichtlich verbunden und dienen der Diskriminierung bestimmter Personengruppen.
Georg Knott
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Wenn hier schon mit der großen Keule auf die katholische Kirche gedroschen wird: Die Pädolphilenbewegung, welche vor allem aus dem links-alternativen Lager kam und u.a. bei den Grünen aktiv war, setzte sich jahrelang für eine Legalisierung von Sex mit Kindern ein. Der Artikel auf wikipedia “Pädophilie-Debatte (Bündnis 90/Die Grünen)” ist dazu sehr interessant. Und unter “Daniel Cohn-Bendit” ist auf wikipedia zu lesen:”Stand 2013 hielt Cohn-Bendits Archiv die Korrespondenzen, die das Thema Pädophilie abdecken, noch immer gesperrt, was unter anderem der Journalist Christian Füller kritisierte”.
Daniela
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@Günther Herzig
18. März 2025
Danke für die Info, das war mir jetzt neu. 30 Jahre ist eine reelle Zeit,um derartige Straftaten zu verfolgen.
Mr. T.
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Leute, könnt oder wollt Ihr nicht im Ansatz verstehen, was ich schreibe? Natürlich legen nicht alle 2 Mrd. Hand (oder andere Körperteile) an Schutzbefohlene an, aber viele tragen aktiv zur Vertuschung oder gar Förderung solcher Straftaten bei und alle unterstützen diese kriminelle Organisation und deren Täter*innen (ein paar Klosterschwestern sind wohl auch dabei). Wovon werden denn die Horden von Winkeladvokaten bezahlt, die den Opfern so zusetzen? Wer stützt denn diese Organisation und sorgt für ihre Unantastbarkeit? Wärt Ihr in einem Sportverein, in dem sich das Personal regelmäßig und kaum gestraft, an Kindern vergreift, wärt Ihr doch auch raus, wen Ihr es nicht schafft, die Taten zu verhindern und die Täter der Justiz zu übergeben, oder?
KW
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@Adele S., was genau haben Sie an meiner Frage nicht verstanden? Oder glauben Sie wirklich, dass die kath. Kirche die Täter verfolgt und nichts vertuscht? Haben Sie den Artikel gelesen unter dem Sie hier kommentieren?
Daniela
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@ Mr. T.
18. März 2025 um 18:58 | #
Ihre Argumentation greift nicht. Nehmen wir in Anlehnung an Ihr Beispiel. Ein Lehrer vergreift sich an einer Schülerin unsittlich. Verlassen dann auch alle die Schule oder geraden dann alle Lehrkräfte unter Generalverdacht? Das Gleiche ließe sich auch auf alle anderen Lebensbereiche anwenden.
Zu bestrafen sind die Täter und die, die aktiv die Strafverfolgung vereiteln, die Straftat vertuschen.
Und noch schwieriger wird es innerhalb von Familien, da müssen nahe Angehörige noch nicht einmal etwas aussagen.
Und was bitte verstehen Sie unter: ‘…Natürlich legen nicht alle 2 Mrd. Hand (oder andere Körperteile) an Schutzbefohlene an, aber viele tragen aktiv zur Vertuschung oder gar Förderung solcher Straftaten bei und alle unterstützen diese kriminelle Organisation und deren Täter*innen (ein paar Klosterschwestern sind wohl auch dabei). …’
Wie viele Katholiken meinen Sie mit ‘ Viele’?
1, 10 ,100, 1000, 10000, 100000, 1 Million oder gar 1 Mrd. Mitglieder der RKK?
Glauben Sie, dass Katholiken in Afrika, Südamerika bspw. an den Straftaten in Deutschland beteiligt waren, diese Straftaten vertuscht oder begünstigt haben und wenn ja, wie viele?
Sorry, auch, wenn ich Ihrer Meinung bin, dass diese Straftäter und die Vereitler der Strafverfolgung bestraft werden müssen, muss man Ihnen, Mr. T , die Tragweite Ihrer Äußerung vor Augen führen. Sie stellen alle ca. 2 Mrd. Katholiken unter Generalverdacht einer ‘kriminellen Organisation ‘ wissentlich an zu gehören und diese bei deren kriminellen Handeln zu unterstützen.
Manfred Martin
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In Deutschland wurden im Jahr 2022 rund 15.500 Fälle von sexuellem Kindesmissbrauch angezeigt. Das Dunkelfeld ist aber um ein Vielfaches größer. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass bis zu eine Million Kinder und Jugendliche in Deutschland bereits sexuelle Gewalt durch Erwachsene erfahren mussten oder erfahren. Das sind rund ein bis zwei Kinder in jeder Schulklasse. Viele dieser Fälle gehen nicht in die Kriminalstatistik ein, weil sie nie zur Anzeige gebracht werden, und bilden sich auch ansonsten nicht im Hellfeld ab.
Günther Herzig
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@Daniela
18. März 2025 um 18:21 | #
Um genau zu bleiben, 30 Jahre zur Verfolgung zivilrechtlicher Ansprüche.