Vertragsbruch wegen Personalnot? KJF will Kinderbetreuung dicht machen
Ende Juli will das Pater-Rupert-Mayer-Zentrum den Betrieb einer Tagesstätte für Kinder mit besonderem Förderbedarf einstellen. Der Vertrag mit der Stadt lässt das eigentlich nicht zu. Aber offenbar hat die Einrichtung in Trägerschaft der Katholischen Jugendfürsorge immer weniger Personal.
Seit über zehn Jahren ist die schulvorbereitende Einrichtung – kurz SVE – in Schwabelweis eine Institution. In der Dependance des Sonderpädagogischen Förderzentrums der Jakob-Muth-Schule werden Kinder zwischen drei und sieben Jahren betreut, bei denen es Entwicklungsverzögerungen beim Lernen, der Sprachentwicklung oder bezüglich sozialer und emotionaler Kompetenzen gibt.
Ergänzt wird dieses Angebot durch eine Nachmittagsbetreuung in der Heilpädagogischen Tagesstätte. Hier werden die Kinder mit Essen versorgt, es gibt Freizeitangebote in kleinen Gruppe von maximal zehn Kindern, Einzelförderung durch Ergotherapeutinnen und Logopäden und bei Bedarf Therapien. Auch ein Hol- und Bring-Service steht zur Verfügung.
Eine hilfreiche Einrichtung für die betroffenen Kinder, eine wichtige Entlastung für deren Eltern, die dafür nur einen niedrigen zweistelligen Beitrag im Monat bezahlen müssen. Etwa 20 Menschen arbeiten laut öffentlichen Angaben in der Tagesstätte. Sachaufwandsträgerin ist die Stadt Regensburg, weitere Kosten übernimmt der Bezirk Oberpfalz. Betreiber ist das Pater-Rupert-Mayer-Zentrum in Trägerschaft der Katholischen Jugendfürsorge (KJF).
KJF will Betrieb zum 31. Juli einstellen
Doch nun soll diese Tagesstätte dicht gemacht werden. Und zwar von heute auf morgen, wenn es nach der Leitung des Pater-Rupert-Mayer-Zentrums geht. Das erfuhren betroffene Eltern, die sich bei unserer Redaktion gemeldet haben, sehr kurzfristig – vor etwas mehr als einem Monat. Es geht um rund 50 Kinder.
„Wir haben Mitte Mai eher über Umwege erfahren, dass die Tagesstätte den Betrieb zum 31. Juli einstellen will“, erzählt eine betroffene Mutter. Da sie und ihr Mann berufstätig seien, suche man nun verzweifelt nach Ersatz. Eine Herausforderung angesichts der generell angespannten Situation im Bereich der Kinderbetreuung, zumal dann, wenn es besonderen Förderbedarf gibt. Einige andere Eltern hätten bereits gekündigt.
Die städtische Pressestelle bestätigt auf Anfrage unserer Redaktion, dass die KJF „kurzfristig an die Stadt herangetreten“ sei und mitgeteilt habe, „den Betrieb der HPT (Heilpädagogischen Tagesstätte, Anm. d. Red.) zum 31.07.2023 einstellen zu wollen“.
Läuft dem Pater-Rupert-Mayer-Zentrum das Personal weg?
Vertragskonform ist dieses Vorgehen der KJF laut städtischer Aussage allerdings nicht. Laut einem Vertrag aus dem Jahr 2012, mit dem der Betrieb der Tagesstätte zwischen Stadt und KJF vereinbart wurde, hat der kirchliche Träger die Betreuung „bei ordentlicher Kündigung“ wenigstens noch ein Jahr, „bis 31.07.2024 zu gewährleisten“. Doch das scheint die KJF nicht zu wollen. Oder zu können.
Hintergrund soll dem Vernehmen nach ein zunehmender Personalengpass am Pater-Rupert-Mayer-Zentrum sein, mit dem Gerlinde Dubb, seit 2020 neue Gesamtleiterin, zu kämpfen hat. Dem soll nun die Tagesstätte Schwabelweis zum Opfer fallen, um den Betrieb an anderer Stelle überhaupt noch aufrecht erhalten zu können.
Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es nicht. Auf eine Anfrage unserer Redaktion beim Pater-Rupert-Mayer-Zentrum gab es abseits von Lesebestätigungen bislang keine Rückmeldung.
Die Stadt Regensburg jedenfalls scheint die zunächst ultimative angekündigte Einstellung des Betriebs der Tagesstätte durch die KJF nicht so ohne weiteres hinnehmen zu wollen. „Eine kurzfristige Übernahme durch einen anderen Träger ist voraussichtlich nicht möglich“, heißt es gegenüber unserer Redaktion.
Stadt verweist auf „bestehende Verträge“
„Aufgrund der beiderseits schwierigen Personalsituation laufen derzeit Abstimmungsgespräche, wie der Betrieb fortgesetzt werden kann.“ Die Stadt könne die KJF zwar dabei im Fall des Falles „teilweise unterstützen, wird aber nicht von heute auf morgen alle Leistungen vollständig übernehmen können“.
Dass die Gespräche nicht völlig konfliktfrei abzulaufen scheinen und dass sich die Stadt angesichts der klaren Vertragssituation auch den Rechtsweg offen hält, deutet die Antwort der Pressestelle zumindest an. So sei es das „Hauptanliegen für die Stadt (…), dass für alle Kinder – insbesondere mit sonderpädagogischem Förderbedarf – eine verlässliche, stetige und gute Betreuungssituation gewährleistet bleibt“. Man gehe davon aus, „dass die KJF diese Vorstellung teilt und es auf Grundlage der bestehenden Verträge eine Lösung für die Situation geben wird“.
Wir werden weiter darüber berichten.
Felix
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Wieder einmal trifft es die Schwächsten! Ausgerechnet Kinder (und Eltern), die eh nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen.
“zunehmender Personalengpass …”??? Vor dem Wechsel der Gesamtleitung am Pater-Rupert-Mayer-Zentrum scheint die Personalsituation kein Problem gewesen zu sein. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.
“kurzfristig an die Stadt herangetreten … den Betrieb der HPT einstellen zu wollen”: Gelten vertragliche Regelungen für die Gesamtleiterin, Frau Dubb, nicht?
Hoffentlich setzt sich die Stadt für die Kinder ein und besteht auf Vertragserfüllung. Bis nächstes Jahr kann dann sicher eine Lösung im Sinne der Kinder gefunden werden.
Pädagoge
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Das ist erst der Anfang, langsam geht die Boomer Generation in Rente und dem werden sehr viele Einrichtungen zum Opfer fallen. Der sozial Bereich ist vollständig kollabiert, es gibt keinerlei Konzepte die akute Personalnot zu bekämpfen. Der aktionistische Versuch durch eine Verkürzung der Erzieher:innen Ausbildung beispielsweise, wird keinerlei Effekt haben.
Natürlich sind kirchliche Träger, insbesondere für junge Kolleg:innen äußerst unattraktiv, sei es zum einen durch fehlende Mitbestimmung durch das Verbot von Betriebsräten oder Streikrecht und natürlich auch aufgrund der völlig reaktionären Haltung.
Lieber @Felix, wie genau soll die Stadt auf eine Vertragserfüllung bestehen wenn es schlicht und ergreifend niemanden gibt, der die Kinder betreuen kann? Soll jetzt völlig überlastetes Personal Kinder betreuen? Das ist alles, aber nicht im Sinne der Kinder! Und es ist äußerst naiv zu glauben dass es davor keine Personal Engpässe gegeben hat. Dir Kolleg:innen arbeiten teilweise seit Jahren massiv unterbesetzt, dies führt zu enorm hohen Krankheitsfällen aufgrund der stetigen Überlastung und irgendwann brechen selbst die resilientesten weg, das ist ein Teufelskreis der nicht mehr durchbrochen werden kann.
Genau das was jetzt und in Zukunft passiert, ist die Saat, die Politiker:innen die uns seit Jahrzehnten erzählen der Staat muss sparen, gesät haben. Schuldenbremse und Austeritätspolitik führen nunmal nicht dazu dass die kommenden Generationen entlastet werden, sonder genau zum Gegenteil, ihre Zukunft wird zerstört.
Wenn der politische Aufschrei größer ist, dass Familien mit über 150.000€ Einkommen nun kein Elterngeld mehr bekommen, größer ist, als wenn für die Kindergrundsicherung statt notwendigen 12 Mrd. nurnoch 2 übrig bleiben, wenn für die Bundeswehr über Nacht 100 Mrd. aufgetrieben werden, Schulen aber wegschimmeln, weiß man wo die Prioritäten liegen.
Hthik
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@Pädagoge 7. Juli 2023 um 18:03
“Natürlich sind kirchliche Träger, insbesondere für junge Kolleg:innen äußerst unattraktiv, sei es zum einen durch fehlende Mitbestimmung durch das Verbot von Betriebsräten oder Streikrecht und natürlich auch aufgrund der völlig reaktionären Haltung.”
Amen hierzu und zu viel mehr.
Nur eine Kleinigkeit.
“Lieber @Felix, wie genau soll die Stadt auf eine Vertragserfüllung bestehen wenn es schlicht und ergreifend niemanden gibt, der die Kinder betreuen kann?”
Ich kenne persönlich eine Fachkraft. Die kann nicht. Warum? Sie hat selbst zwei Kinder, ihr Mann arbeitet. Sie würde gerne Teilzeit arbeiten, die Familie ist von der Inflation ziemlich gebeutelt. Die Lohnerhöhung des Mannes gleicht nur teilweise aus. Was sie brauchen würde, ist eine Aufsichtsperson. Die muss keine Fachkraft sein. Aber auch für einen einfachen Babysitter reicht das schon knappe Geld natürlich erst recht nicht. Brave r.-k- Familie in schwieriger Lage. Könnte man das Problem doch nur irgendwie lösen!
Wieder einmal hat der berühmte Ökonom Fredl Fesl recht:
“Am Ende der Meisterschaft
Weiß man wer am meisten schafft
Wer der Meister ist auf der Welt
Der kriegt auch das meiste Geld
Mit Geld da kann man alles kaufen
Auch Menschen die dem Ball nachlaufen”
Was der Markt tatsächlich hergibt, weiß man erst, wenn man anfängt attraktiv zu zahlen. Wenn man nur wüsste, wo ein KIRCHLICHER Träger Geld herbekommen könnte?
Ist meine Bekannte vielleicht ganz untypisch?
destatis Pressemitteilung Nr. 035 vom 27. Januar 2023:
Insgesamt befinden sich mehr Frauen als Männer in der Stillen Reserve
Über ein Drittel der 25- bis 59-jährigen Frauen in Stiller Reserve geben
Betreuungspflichten als Hauptgrund für Nichtverfügbarkeit am Arbeitsmarkt an
Mehr als 60 % der Menschen in Stiller Reserve verfügen über ein mittleres
oder hohes Qualifikationsniveau
“… dass sich die Stadt angesichts der klaren Vertragssituation auch den Rechtsweg offen hält…”
Das hoffe ich doch.
Wer war das nochmal, der sich auf fragwürdige Verträge beruft für gegenwertlose Staatsleistungen?
Die Tebartz-van Elst-Witze schreiben sich von selbst. Kirche. Geld. Soziales Engagement. Besondere Tendenzbetriebe. In Dutzende von irgendwie halb passenden Tiraden könnte ich hier abdriften. Deswegen hör ich jetzt auf. Führet mich nicht in Versuchung! Erst recht nicht das Aignersche Fallbeil.
Spartacus
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@Felix
Also ich kann die Frustration durchaus verstehen, aber dass derzeit ca. 100.000 Erzieher*innen fehlen haben Sie schon mitbekommen oder?
Wie stellen Sie sich das denn vor ohne Personal eine Betreuung anzubieten?
Moni
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@Felix
“Natürlich sind kirchliche Träger, insbesondere für junge Kolleg:innen äußerst unattraktiv, sei es zum einen durch fehlende Mitbestimmung durch das Verbot von Betriebsräten oder Streikrecht und natürlich auch aufgrund der völlig reaktionären Haltung.”
Es ist schon komisch dass Leute hier Dinge behaupten, die so nicht stimmen. Ich arbeite bei einem kirchlichen Arbeitgeber, es gibt eine Mitbestimmung über den Dritten Weg, die Entgeldleistungen sind unterm Strich höher, es gibt attraktive Zusatzleistungen und für meine Kinder unentgeltliche Kinderbetreuung. Much enttäuscht der Tonfall des Artikels; Das Skandalöse am Sachverhalt, dass die KJF den Betrieb nicht mehr aufrecht erhalten kann, ist doch nicht der Vertragsbruch, sondern dass in diesem Land Fachkräfte fehlen. Diese fehlen auch, weil es gesellschaftlich keine Bereitschaft gibt den Sozialbereich besser zu entlohnen.
Hthik
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Moni 7. Juli 2023 um 23:41
“Ich arbeite bei einem kirchlichen Arbeitgeber, es gibt eine Mitbestimmung über den Dritten Weg, …”
Es gibt keinen “dritten Weg”. Die behauptete Konsensualität existiert nur solange man sich eben einigt. Das ist aber sonst auch so. Deswegen heißen die Tarifverhandlungen Verhandlungen und nicht Tarifdiktat. Nur kann man dort streiken, wenn man sich doch nicht einig wird. Dem kirchlichen Arbeitgeber kann man nur durch Kündigung die Arbeit entziehen. Typischer kirchliche Etikettenschwindel und Schönfärberei.
“… die Entgeldleistungen sind unterm Strich höher, …”
Dort wo die Kirche mit anderen Anbietern konkurrieren muss.
“Das Skandalöse am Sachverhalt, dass die KJF den Betrieb nicht mehr aufrecht erhalten kann, ist doch nicht der Vertragsbruch, sondern dass in diesem Land Fachkräfte fehlen.”
Falsche Dichotomie. Es kann mehr als ein Ding skandalös sein. So ist es hier.
“Diese fehlen auch, weil es gesellschaftlich keine Bereitschaft gibt den Sozialbereich besser zu entlohnen.”
In einem kapitalistischen Wirtschaftssystem kann man lange drauf warten, dass “die Gesellschaft” was ändert. Das geht nur soweit man den Kapitalismus zurückdrängt. Beispiel: Mindestlohn. Und der funktioniert nicht ordentlich, wie man vor Kurzem sehen konnte, weil die Capitalistische DS Union, damit sie der Einführung überhaupt zugestimmt hat, erfolgreich dafür kämpfte, ein System zu etablieren, bei dem sich der Staat freiwillig die Hände binden lässt.
Daher wäre, damit die Arbeitnehmer selbst kämpfen können, ein Streikrecht hier besonders wichtig.
Meier mit „ei“
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Den Kirchen fehlt es auch an Religionslehrern.
Deswegen will man jetzt den kirchlichen Lehrereinsatz hauptsächlich auf die Grundschulen konzentrieren und damit notfalls die Lehrer von den weiterführenden Schulen abziehen. Die Zusammenlegung von katholischem und evangelischen Unterricht hat man auch schon im Gespräch und in der Grundschule wird die 3. Unterrichtsstunde Religion gestrichen.
Das ist das, was man so hört.
Alex
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Was den Personalnotstand im Pater Rupert Meyer Zentrum verschärft ist einfach auch die Tatsache, das Erzieher oder andere Fachkräfte nur Nachmittag als solche angestellt werden können. Vormittag werden sie als Kinderpfleger angestellt und dementsprechend bezahlt. Woran liegt’s? An der Refinanzierung durch den Staat (Bezirk Oberpfalz) Dieser sieht nicht ein das Vormittag mehr Erzieher gebraucht werden da Lehrkräfte anwesend sind. Das dann Personal wechselt um entsprechend ihrer Ausbildung den ganzen Tag angestellt und gezahlt zu werden ist mehr als nur verständlich.
Spartacus
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@Moni
Warum haben dann insbesondere Kirchliche Einrichtungen die größten Probleme Personal zu finden und zu halten? Soweit ich weiß ist das nicht die erste Kita eines kirchlichen Trägers die in den letzten Jahren in Regensburg schließen musste.
Eine MAV hat keinerlei Rechte außer dass sie unterrichtet werden muss und gnädigerweise angehört werden muss. Entscheidungsrechte, Fehlanzeige.
Und wo genau sind die Entgelte höher? Es zahlen ja nichtmal alle kirchlichen Träger nach AVR. Und den AVR lasst ihr euch doch auch nur von den arbeitskämpfenden im TVÖD erkämpfen. Ohne andere die für euch in den Streik gehen würde bei euch tariflich gar nichts gehen, aber gut dafür kommt ihr dann wenigstens in den Himmel.
Hthik
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@Meier mit „ei“ 8. Juli 2023 um 09:06
Gibt es denn, abgesehen von Pfarrern, Lehrer, die nur Religion unterrichten?
“Das ist das, was man so hört.”
Ich weiß, dass das mit den Links hier schwierig ist, aber da würde mich doch die Quelle interessieren.
Hthik
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@Alex 8. Juli 2023 um 10:20
“Was den Personalnotstand im Pater Rupert Meyer Zentrum verschärft ist einfach auch die Tatsache, das Erzieher oder andere Fachkräfte nur Nachmittag als solche angestellt werden können.”
Interessant. Und ein schönes Beispiel dafür, dass man auch sehr spezielle Probleme damit gelöst bekommt, dass man mit Geld danach schmeißt.
Geld ist schon eine feine Sache. Wenn man es hat. Und im Kopf behält, dass es keine wirkliche Ressource, sondern ein Verrechnungssystem ist.
In Sider
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@Moni, schön, dass du unterm Strich mehr verdienst und mit der der Mitbestimmung über den Dritten Weg zufrieden bist, das scheinen Sie eine Ausnahme zu sein.
Ich habe detaillierte Infos aus mehreren Häusern der KJF, das brodelt es, sogar welche vom altgedienten Personal gehen weg. Aber ja auch bei der KJF es gibt einen Fachkräftemangel, das stimmt.
Aus erster Hand habe ich die Neuanstellung einer Fachkraft mitbekommen, der die Personalabteilung der KJF in dreister Weise die zuvor anderswo erworbene Berufspraxis nicht anerkannt hat und die Eingruppierung nach AVR unterbieten wollte und sich damit auch durchgetzt hat. Mit der Leitung des Hauses gings dann weiter: der vertritt eher die Interessen der KJF, statt der des Personals im Haus. Eine MAV gibt es dort nicht, das mag niemand machen, zumal es teils unbezahlte Belastung nach der regulären Arbeit wäre. Wegen der dünnen Personaldecke sind fast alle Mitarbeiter:innen völlig überlastet und viele krank, machnen ausgebrannt. Die Leitung des Hauses sagt dazu nur, das müssen wir schaffen und vertritt dabei die wirtschaftlichen Interessen der KJF. Dass das Ganze zum Nachteil der Kids geht, ist klar. Ob das der KJF egal ist?
Schwan68
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@Hthik
“Daher wäre, damit die Arbeitnehmer selbst kämpfen können, ein Streikrecht hier besonders wichtig.” etc. pp
Das gilt dann auch für die nichtfachkräftige Aufsichtsperson, die ihre Fachkraft braucht um die zu geringe Lohnerhöhung ihres Mannes auszugleichen? Dass die auch das Inflationsgebeutle spürt, scheint ja Ihnen egal zu sein.
Wieso stellen Sie die Aussagen von Moni in Frage? Ich kenne ziemlich viele Leute, die in sozialen Berufen arbeiten. Keiner von denen beschwert sich in erster Linie über zu geringe Bezahlung (wobei es natürlich immer mehr sein könnte), aber durchaus über die hohe Arbeitsbelastung wegen zu wenig Personal. Die würden sogar auf was verzichten, wenn dafür mehr Leute eingestellt werden.
Die meisten Arbeitsplätze im sozialen Bereich werden vergleichbar nach TöD entlohnt, und das ist nicht so schlecht. Eine Erzieherin verdient da soviel wie ein Techniker. In den letzten Jahren wurden die sozialen Berufe aber systematisch schlecht geredet, so dass das jetzt keiner mehr machen möchte.
Sie können also gerne streiken um einen Mindestlohn von 25€ zu erhalten. Nur, was nützt Ihnen das, wenn ihr Arbeitsangebot dann vom Markt ignoriert wird?
Sie machen ja offensichtlich auch einen Unterschied zwischen Fachkraft und Babysitter. Da darf dann schon ein Lohnunterschied sein, sonst würde sich das ja für die Fachkraft nicht rechnen, oder?
Und der Herr Pädagoge sollte sich nochmals genauere Informationen einholen wo das fehlende Geld hingeht, daß er gerne für die verschimmelnden Schulen ausgeben würde (wobei ich ihn voll unterstütze).
Jen
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Diese Tagesstätte in Schwabelweis hat anscheinend 5 Gruppen, die jetzt auch laufen.
Wieso da direkt die komplette Einrichtung geschlossen wird ist fragwürdig? Die 20 Mitarbeiter haben sicher nicht alle gekündigt und es wäre sicher möglich gewesen 3 bis 4 Gruppen aufrecht zu erhalten!?
Wirklich traurig, dass es diese Kinder trifft, hoffentlich wird eine gute Alternative gefunden, oder die KJF denkt doch nochmal drüber nach…
desillusioniert-hoffnungsvoll
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Man hört, es gab Leute die gegen die Anstellung in Mischverträgen (Vormittag als Kinderpflegerin- aber wenn die Gruppenleitung fehlt darf man gerne die Leitung am Vormittag übernehmen, man ist ja Fachkraft. Am Nachmittag dann Erziehervertrag) im Pater-Rupert-Mayer-Zentrum geklagt haben und Recht bekommen haben. Man hört auch, diese Leute wurden dann versetzt- in Bereiche in denen sie – wie gefordert- den ganzen Tag als Fachkraft arbeiten können. Zusätzlich wohl noch eine Versammlung in der Mitarbeiter, die nicht geklagt haben als solidarisch und brav gelobt wurden…
Meine Hoffnung: Die Leute im sozialen Bereich erkennen ihre Macht. Wenn sie sich zusammenschließen können unfaire Verhältnisse verändert werden- weil dann auch die Politik handeln muss! Ich verweise auf den geplanten Bildungsstreik
Pädagoge
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@Schwan
Das ist die große Lüge, die auch die Politik immer erzählt, den Menschen im sozialen- oder auch Gesundheitsbereich geht es gar nicht ums Geld, ich arbeite selbst seit über 10 Jahren in diesem. Doch genau um das Gehalt geht es, zwischen ungerechter Bezahlung und Personalmangel besteht nämlich ein kausaler Zusammenhang! Und es mag sein dass die Bezahlung im Vergleich zu anderen Berufen „nicht so schlecht ist“, jedoch ist die Verantwortung und Belastung im Vergleich zu dem von ihnen genannten Techniker deutlich höher und genau das wird eben nicht entlohnt, sonst würden ja viel mehr Menschen in die sozial- und Gesundheitsberufe gehen.
Das was an Geld fehlt, geht beispielsweise an Superreiche, die mithilfe ihrer Steuerberater Millionen der Gesellschaft stehlen und sich auch noch ihren „Dienstwagen“ vom Steuerzahler finanzieren lassen. Oder eben an Bezieher:innen von Witwenrente, die Geld bekommen ohne jemals etwas geleistet zu haben.
@desillusioniert-hoffnungsvoll
Interessante Informationen, ich kann Ihnen nur zustimmen, die Menschen, insbesondere die jüngeren, gehen inzwischen, zum Glück, mit einer ganz anderen Haltung an diesen Beruf!“. Die lassen sich eben nicht mehr durch warmen Worte und Moral Geschwaffel abspeisen für die ist es eben in erster Linie ein Job, den sie machen um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Und genau deshalb bricht das Sozialsystem in diesem Land auch zusammen, es hat die letzten Jahrzehnte darauf gebaut dass man die Angestellten in Geiselhaft nimmt „wenn ihr nicht mehr einspringt oder Überstunden schiebt, dann kümmert sich keiner mehr um die Menschen“. Das ist traurig, dafür sind aber nicht die Angestellten verantwortlich sondern Träger und Politik die Jahrzehnte mit der Ausbeutung gutes Geld verdient, oder ggf. gute Einsparungen gemacht haben. Damit ist jetzt Schluss.
Natürlich tut es auch mir sehr leid um die Schwächsten der Gesellschaft die nun darunter leiden müssen, das müssen sie aber auch wenn weiterhin völlig überarbeitete, demotivierte Menschen für sie da sind.
desillusioniert-hoffnungsvoll
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https://schule-muss-anders.de/bildungsprotest-2023/
Schwan68
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@Pädagoge
“Oder eben an Bezieher:innen von Witwenrente, die Geld bekommen ohne jemals etwas geleistet zu haben.”
Das ist Jetzt der neue Trend, seit diese unsägliche Wirtschaftsblöde vorgestern die Abschaffung der Witwenrente gefordert hat.
Die haben also nix geleistet außer Kinder groß zu ziehen und dem Mann den Rücken frei zu halten.
Diese Einstellung ist ja an Perfidität und Frauenverachtung fast nicht zu übertreffen und eines “Pädagogen” unwürdig.
Da gibt es aber Millionen anderer die wirklich noch nichts geleistet haben und auch nichts nennenswertes leisten werden, auf die sie ihre Sparvorstellungen anwenden können
Pädagoge
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@aussterbender Schwan
Stimmt ich hab die ganzen Erben vergessen, die haben auch nicht geleistet für ihr Erbe.
Ich kann mir denken worauf sie anspielen, aber eine derartige Haltung werden sie zum Glück nur bei wenigen Pädagog:innen finden, dafür sorge unter anderem auch ich.
Und ich werde selbstverständlich auch alles dafür tun, dass die mir Anvertrauten nicht ihre Haltung annehmen.
Hthik
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@Schwan68 8. Juli 2023 um 11:29
“Das gilt dann auch für die nichtfachkräftige Aufsichtsperson, die ihre Fachkraft braucht um die zu geringe Lohnerhöhung ihres Mannes auszugleichen?”
Sicher doch. Wobei wenn jemand noch gar nicht arbeitet, das Streikrecht keine große Rolle spielt, sondern die Lohnverhandlung. Die scheitert natürlich, wenn die Arbeitgeberin, das ist hier die Fachkraft, das Geld, das die Babysitterin fordert gar nicht zahlen kann, weil sie ihrerseits zu wenig bekommt.
“Dass die auch das Inflationsgebeutle spürt, scheint ja Ihnen egal zu sein.”
Was erweckt den diesen falschen Anschein?
“Wieso stellen Sie die Aussagen von Moni in Frage?”
Weil der “dritte Weg” reine Propaganda zur Tarnung kirchlicher Ausbeutung ist, gleich ob Moni was anders behauptet oder Karl oder Fritze.
“Ich kenne ziemlich viele Leute, die in sozialen Berufen arbeiten. Keiner von denen beschwert sich in erster Linie über zu geringe Bezahlung (wobei es natürlich immer mehr sein könnte), aber durchaus über die hohe Arbeitsbelastung wegen zu wenig Personal. Die würden sogar auf was verzichten, wenn dafür mehr Leute eingestellt werden.”
Wer hindert sie daran? Reicht’s etwa nicht, wenn sie zusammenlegen für eine weitere Kraft? Dann ist der Lohn vielleicht doch zu niedrig.
Wunderschönes Beispiel für den Nutzen eines Geldsystems, übrigens. Das zeigt sehr schön, dass das Problem “Ich verdiene zuwenig” dem Problem “Ich arbeite zuviel” im wesentlichen äquivalent ist.
Was nicht heißt, dass nicht beides gleichzeitig der Fall sein kann. Aus einer gewissen Redaktion hört man, sagt man solches Wehklagen vom Winde herangetragen, wie dereinst in uralten Zeiten vom Felsen der Loreley.
“Die meisten Arbeitsplätze im sozialen Bereich werden vergleichbar nach TöD entlohnt, und das ist nicht so schlecht.”
Dann müssen also nur noch diejenigen überzeugt werden, die die Arbeit zu dem Lohn tatsächlich machen sollen, dass es “nicht so schlecht” ist. Schade halt, dass die Effizienz des Drohens mit der ewigen Verdammnis doch sehr nachgelassen hat.
“In den letzten Jahren wurden die sozialen Berufe aber systematisch schlecht geredet, so dass das jetzt keiner mehr machen möchte.”
Und jetzt? Noch ‘ne Imagekampagne? Viel Glück.
“Sie können also gerne streiken um einen Mindestlohn von 25€ zu erhalten. Nur, was nützt Ihnen das, wenn ihr Arbeitsangebot dann vom Markt ignoriert wird?”
Genau. Und umgekehrt. Wird nicht genug gezahlt, wird die Arbeitsnachfrage ignoriert. Das Gejammere “Wir finden niemanden!” deutet eher darauf hin, dass das der Fall ist. Also ist das das tatsächliche Problem und der naheliegende Vorschlag also “schon mal mit mehr zahlen probiert?”.
“Sie machen ja offensichtlich auch einen Unterschied zwischen Fachkraft und Babysitter. Da darf dann schon ein Lohnunterschied sein, sonst würde sich das ja für die Fachkraft nicht rechnen, oder?”
Ich habe einen gigantischen Bekanntenkreis im Umfange von mehr als einer Person. Darunter eine Erzieherin und auch eine Kinderpflegerin. Im Übrigen halte ich mich weiterhin streng an die bayerische Verfassung. Mindestlohn14. Dass mehr erhält, wer eine lange Ausbildung gemacht hat, geht in Ordnung, ist aber kein muss. Das ist eigenes Risiko. Das sagt der Markt.
Schwan68
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@Pädagoge
Ach wissense…
Der überwiegende Teil der in ihrer Kindheit und Jugend Indoktrinierten fängt irgendwann selber zu denken an, spätestens dann, wenn ihnen nicht mehr vorn und hinten Zucker reingeblasen wird und sie sich der rauen Wirklichkeit stellen müssen. Das werden auch Sie nicht verhindern können.
@Hthik
Mit “nicht schlecht” meine ich, dass man davon leben kann. Können Sie sich vorstellen, dass man eine Arbeit einfach macht, weil sie Spass und Erfüllung mit sich bringt? Naja, das stammt wohl aus Zeiten als man noch gefragt wurde, welchen Beruf man ausübe und nicht welchen Job man hat.
Ist ja auch egal, Sie und Ihre Brüder im Geiste werden eh in ihrer Blase bleiben, und das ist auch gut so.
Ich wünsche allseits schönes Wochenende.
Schwan68
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@Pädagoge
noch was zum Abschluss:
Den Doppelpunkt in “Bezieher:innen von Witwenrente” fand ich in dem Zusammenhang urkomisch. Danke dafür.
Hthik
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@Schwan68 8. Juli 2023 um 16:02
“@Pädagoge
“Oder eben an Bezieher:innen von Witwenrente, die Geld bekommen ohne jemals etwas geleistet zu haben.”
Das ist Jetzt der neue Trend, seit diese unsägliche Wirtschaftsblöde vorgestern die Abschaffung der Witwenrente gefordert hat.
Die haben also nix geleistet außer Kinder groß zu ziehen und dem Mann den Rücken frei zu halten.”
Das mit dem “Rücken frei halten” entstammt allerdings einer Zeit, als Frauen selten selbst erwerbstätig waren und Männer eine Sechstagewoche mit 10 Stunden pro Tag haben sollten, um die Ausbeutung effizient zu gestalten vgl. Taylorismus. Die Kinderzuschläge wurden dann da rangeflanscht und sind erbärmlich. Ein echte Entlastung bei der Kindererziehung würde anders aussehen. Ein paar Almosen sind natürlich besser als gar nichts, aber das ganze System müsste umgebaut werden.
“Jürgen Borchert: Ich bin zu dem Thema wirklich gekommen wie die Jungfrau zum Kind. Mein Berufsziel war, Anwalt zu werden. Ich wollte aber nicht die Koffer tragen bei irgendeinem Anwalt und da mir sozusagen meine Sporen mir verdienen, sondern wollte gleich selbständig sein. Und das Problem für junge Anwälte ist: Jungen Anwälten trauen die Leute nichts zu. Aber es gibt eine Ausnahme. Der Doktortitel ersetzt das Alter. Wenn da ein Doktortitel drauf steht, dann sieht das gleich ganz anders aus. Und ich hatte damals einen Vertrag mit der Universität. Der sah vor, dass ich ein Forschungsdrittel hatte. Da konnte ich machen, was mir wichtig war. Und wenn das Forschungsdrittel mit der Dissertation erfüllt war, dann hätte ich auch als Anwalt gleich einsteigen können noch während meiner Tätigkeit an der FU.
Dann habe ich gedacht, ich nehme mir ein Thema, was sich schnell bearbeiten lässt – internationaler Rechtsvergleich geht immer ruckzuck –, und gucke mir die Frage an: Kindererziehung und Alterssicherung im internationalen Vergleich.
Dann stieß ich gleich am ersten Tag meiner Literaturrecherche auf dieses Grundproblem unseres Sozialstaates, nämlich die Missachtung der Leistung der Kindererziehung in dieser großen Sozialreform 1957. Das hat mich tatsächlich nicht losgelassen, weil sich, je mehr man in dieses Thema einsteigt, desto mehr Ungeheuerlichkeiten entdecken lassen.
…
Also, ich meine, wir haben ein Wahrnehmungsproblem. Das hat zu tun mit der herrschenden Ökonomie hierzulande. In der ökonomischen Lehre und in der ökonomischen Praxis sind Privathaushalte per Definition Orte des Konsums. Die Ökonomie ist völlig blind dafür, dass in den Privathaushalten die absolut wichtigste ökonomische Grundbedingung auf die Beine gestellt wird, nämlich das Humankapital oder richtiger Humanvermögen, nämlich die Nachwuchsgeneration, die die Zügel der Wirtschaft dann, wenn sie erwachsen ist, in die Hand nimmt.”
Sozialexperte Jürgen Borchert „Familien werden systematisch benachteiligt“, Interview auf Deutschlandfunk Kultur, 07.02.2015
Hthik
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@Jen 8. Juli 2023 um 13:45
“Die 20 Mitarbeiter haben sicher nicht alle gekündigt und es wäre sicher möglich gewesen 3 bis 4 Gruppen aufrecht zu erhalten!?”
Auf solche Details geht man lieber nicht zu genau ein, sonst kommt noch jemand auf die Idee, das allgemeine Gejammere “Wir konnte nichts machen, es fehlen tausende Arbeitskräfte auf dem Markt!” mit “Aber hier werden nicht tausende gebraucht. Warum war es nicht möglich durch attraktive Konditionen die, die man braucht zu bekommen?”
Schwan68 8. Juli 2023 um 11:29 schreibt, was die Leute vor allem wollen: “Keiner von denen beschwert sich in erster Linie über zu geringe Bezahlung …, aber durchaus über die hohe Arbeitsbelastung wegen zu wenig Personal.” Das Angebot von weniger Stunden bei vollem Lohnausgleich müsste dann doch zum Erfolg führen. Natürlich kostet so ein Lohnausgleich Geld. Aber das ist ja nur Geld. Natürlich werden die anderen Angestellten das dann auch wollen und dann muss man vielleicht nochmal jemanden anstellen, um die Stunden auszugleichen. Das kostet dann noch mehr Geld. Aber das ist ja nur Geld.
“Die wissenschaftlichen Ausarbeitungen von Oswald von Nell-Breuning sind wegen seiner Auseinandersetzung mit den Gewerkschaften und dem Marxismus für die Wirtschaftswissenschaften von Bedeutung, da von Nell-Breuning auch bereit war, sich über gültige Doktrinen hinwegzusetzen, um wissenschaftliche Erkenntnisse in einer einfachen und verständlichen Form beim Namen zu nennen. So ging er 1985 in einer Befragung davon aus, „dass zur Deckung des gesamten Bedarfs an produzierten Konsumgütern ein Tag in der Woche mehr als ausreicht. … Die sieht man aber nicht, wenn man von den Finanzen her zu denken anfängt, sondern die sieht man nur, wenn man güterwirtschaftlich denkt.“ Dies bedeutet, dass der Zugang zu einer solch umfassenden Arbeitszeitverkürzung „nur güterwirtschaftlich“ sichtbar ist.”
“Wirklich traurig, dass es diese Kinder trifft, hoffentlich wird eine gute Alternative gefunden, …”
Hoffentlich hat die Stadt sich richtig abgesichert, dass am Ende nicht sie zahlen darf. Das wäre nicht der erste Vertrag im Namen der heiligen Subsidiarität, bei dem sich herausstellt, dass die Pflichten der kirchlichen Seite nicht so genau festgelegt sind, wie ihre Rechte. Muss doch auch nicht sein. Ich mein, heilige Männer werden einen doch nicht über den Tisch ziehen, nicht wahr?
Hthik
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@Schwan68 8. Juli 2023 um 21:19
“Mit “nicht schlecht” meine ich, dass man davon leben kann.”
Nun, ich bin eigentlich Wirtschaftslibertärer. Nur konsequent. Das zum Leben Benötigte soll für alle zur Verfügungen stehen. Was sie dann aus ihrem Leben machen, ist ganz ihnen überlassen. Nur meine ich mit dem “zum Leben Benötigten” wirklich das. Wenn jemand sich totschuften muss, nur damit er notdürftige am Leben bleibt, ist das nicht erfüllt.
“Können Sie sich vorstellen, dass man eine Arbeit einfach macht, weil sie Spass und Erfüllung mit sich bringt?”
Das heißt heute Gameifizierung. Mit der richtigen Brille sieht man die Kinder als Videospielfiguren. Mag ja lustig sein, aber wie gesagt fühl ich mich mehr für die grundlegenden Dinge zuständig, wie dass man, wenn man nicht gerade arbeitetet, anständig wohnen und essen kann und das auch noch, wenn man krank oder alt sein sollte. Das hätte ich schon gern sichergestellt. Aber ansonsten: Have fun.
Hthik
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“So sei es das „Hauptanliegen für die Stadt (…), dass für alle Kinder – insbesondere mit sonderpädagogischem Förderbedarf – eine verlässliche, stetige und gute Betreuungssituation gewährleistet bleibt“. Man gehe davon aus, „dass die KJF diese Vorstellung teilt und es auf Grundlage der bestehenden Verträge eine Lösung für die Situation geben wird“.”
Notfalls wird die Stadt selbst eintreten müssen, um die Versorgung zu garantieren. Die können schonmal anfangen Personal einzustellen und sonstige verschleppte, nötige Investitionen nachzuholen. Belege gut aufheben, zahlt alles die KJF.
“Wir werden weiter darüber berichten.”
Sehr gut.
Daniela
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Eigentlich besteht der Fachkräftemangel doch nicht nur im Erziehungs- und Pflegebereich, der besteht doch prinzipiell, gerade auch im Handwerk, …, bis hin Sanitätsdienst, Rettung, Polizei… selbst die Bundeswehr klagt.
Grundlegend besteht doch Bedarf an Menschen, die rund um die Uhr für andere arbeiten wollen.
Was ist aber Konsens dieser Gesellschaft? Wenn man sich nicht krumm buckeln möchte, muss man studieren, BWL, IT…. Arbeit von Montag bis Donnerstag von 8 Uhr bis 16 Uhr, Freitag längsten bis 13 Uhr. Wochenende, nein danke.
Wir haben eine Gesellschaft, die nicht mehr Arbeit als 1. Anliegen sieht, sondern die Work Life Balance muss stimmen. Jetzt aber kommt die demografische Entwicklung zum vollen Tragen.
Während noch vor nicht allzu langer Zeit Frauen mit “Herdprämie ‘ zur Kinderversorgung zu Hause animiert werden sollten, wird jetzt gejammert, dass eben diese Frauen im ökonomischen Prozess fehlen.
Wir erleben doch jetzt die Fehlentwicklung politischer Fehlentscheidung über 40 bis 50 Jahre.
Politik entscheidet doch nur in Wahlperioden und nicht zukunftsorientiert. Es wird immer nur die Politik gemacht, die gerade gefragt ist, ob das dann Auswirkungen auf die nächsten 2 Generationen hat, egal, Hauptsache populär im Moment.
Burgweintinger
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Warum traut sich denn die Politik nicht an die Kirchensteuer ran? Einfach beschließen, dass diese ab 2025 langsam ausklingt. Jedes Jahr wird diese um reduziert (als jetzt 9% der Lohnsteuer, aber 25 8%, ab 26 7%, usw.). Dieses eingesparte Geld wird ausschließlich 1:1 nur in Kinderbetreuung und Bildung und Pfege gesteckt.
Tobias
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@Hthik:
Vielen Dank für die Aussage. Sie haben mir vieles abgenommen. Dieses unsinnige “Solang Du Essen und Dach über dem Kopf hast, sei doch froh!”-Gequatsche ist absolutes Gift, denn genau das kriege ich mit Bürgergeld ganz leistungslos. Warum also 150+ Stunden im Monat + Pendeln + Unterrichtsvorbereitung + Verantwortung + Mobilitätskosten (Benzin/Busticket) + Verlorene Freizeit / Zeit mit Familie aufbringen?
Angestellte mit “vielen Stunden” (also keine Teilzeitler und Aushilfen und dergleichen) sollten mindestens einen Urlaub schaffen, oder mal eine teure Kamera sich erlauben dürfen, oder eben nicht nur Discount-Lebensmittel kaufen müssen. Ich arbeite ja im Handel und mir wird genau derselbe Müll gesagt: “Du verdienst ja nicht schlecht”. In Regensburg sind 2.150€ netto (ver.di Tarif G3/9 = 3.159€ Brutto) gerade so ausreichend. Dass ich aber Fachkraft bin (G3) und 16 Jahre im Betrieb, dass ich gelernt bin, Mittlere Reife habe, Zusatzschulungen hinter mir habe, eine Lehre mit Gehaltsabstrichen hingenommen habe als gleich loszujobben, das wird immer unter den Tisch fallen gelassen. Wenn ich dann sage, dass ich für meine 163h+ Stunden doch auch mal eine Woche Italien oder mal einen guten PC leisten möchte, kommt genau der Stuss: “Sei doch froh, du hast essen”. Das habe ich auch, wenn ich 163 Stunden + Pendeln mit meiner Familie verbringen kann – und mein Rücken und Psyche bleibt dabei auch noch intakt. . .
Erzieher
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@Schwan
Wissen Sie, solche Aussagen, dass wir die uns Anvertrauten „indoktrinieren“ und „Zucker in den Arsch blasen“ würden oder sie nicht auf das „wahre, harte“ Leben vorbereiten, weil wir ihnen nicht lernen nach unten zu treten, zeigt endlich ihre wahre Sicht auf unseren Beruf. Diese Diffamierungen führen auch dazu dass dieser Beruf keine Gesellschaftliche Anerkennung erfährt. Sie leisten also mit derartigen Aussagen einen aktiven Beitrag das Problem zu verschlimmern. Keine ihrer Aussagen ist Lösungsorientiert, Sie propagieren die Mitarbeitenden würden sogar bereit sein noch weniger zu verdienen, sie werfen mir Frauenverachtung vor und heroisieren im gleichen Atemzug wenn Frauen zum „Rücken freihalten und Kinder erziehen“ genötigt werden.
Letztendlich haben Sie absolut kein Interesse daran hier zu einer Lösung beizutragen sondern wollten hier einfach ihren Frust ablasen. Ich hoffe ich konnte zumindest hierbei etwas behilflich sein.
Nochmal kurz meine Lösungsansätze:
Massive Lohnerhöhungen, Verringerung der Arbeitszeit im Gesundheits- und Sozialbereich auf 35 Stunden, Erhöhung des Personalschlüssels
Spartacus
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Es ist wirklich schlimm zusehen wie der Neoliberalismus es geschafft hat die Menschen dermaßen zu indoktrinieren nach unten zu treten, seien es Geflüchtete oder Bürgergeld Beziehende.
@Tobias ja du hast absolut recht, das was du da beschreibst ist Ausbeutung aber dich beutet nicht der Bürger Geld Bezieher aus, sondern der Besitzer deines Unternehmens und die Besitzer der Lieferanten des Unternehmens in dem du arbeitest. Denkst du dir würde es besser gehen wenn es keine Sozialleistungen mehr gibt? Was machst du wenn dein Unternehmen pleite geht und du dann von heute auf morgen auf der Straße lebst und betteln musst weil dann auch du diese nicht mehr bekommst? Währenddessen weißen die, die sich den Mehrwert deiner Arbeit angeeignet haben nicht, ob sie sich jetzt noch eine Villa auf Mallorca kaufen oder doch lieber mal mit Elons Rakete ins Weltall fliegen sollen. Schaut euch Dochts die Umverteilung von Reichtum in den letzten 30 Jahren an, da ist nichts in die unteren 90% geflossen. Traurig das man diese Zusammenhänge nicht mehr erkenne kann und die Bourgeoise es geschafft hat die Besitzlosen gegeneinander aufzuhetzen während sie in Dubai genüsslich ihren Champagner am Pool schlürfen und sich ins Fäustchen darüber lachen.
Zitat von Warren Buffet:
„ „Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen“
Luck
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Bei Warren Buffet müsste man das Zitat noch mit einem “leider” ergänzen.
Felix
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@ Jen
Ja – die Einrichtung läuft wunderbar und es hat wohl auch niemand vom Personal gekündigt.
Die Tagesstätte von heute auf morgen zu schließen war offensichtlich ein Beschluss der Gesamtleitung (Frau Dubb?).
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren, ähnlich wie bei der Schließung der Galeria Kaufhof, geschockt und total verunsichert, als sie völlig überraschend von der kurzfristigen Einstellung ihrer Einrichtung erfuhren.
Denn in Schwabelweis sind die Arbeitsbedingungen und das Arbeitsklima offenbar so gut, dass die entsprechenden Stellen in der Regel gut besetzt waren/sind. Während im Pater-Rupert-Mayer-Zentrum Beschäftigte ihrem Arbeitgeber vermehrt den Rücken kehren…
Da bot es sich „natürlich“ an, die Heilpädagogische Tagesstätte zu schließen und die dadurch freigesetzten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fürs Haupthaus zu gewinnen. Und nach Aussagen von Betroffenen ist Frau Dubb mehrmals in Schwabelweis aufgetaucht, um dort Gespräche mit ihnen zu führen und ihnen Beschäftigungsverhältnisse im Pater-Rupert-Mayer-Zentrum anzubieten.
Ich bin kein Jurist, aber: Die feine Art ist so ein Vorgehen nicht!
Das Wichtigste jedoch: 50 Kindern, bei deren Entwicklung eine intensive Ganztagsbetreuung eine entscheidende Unterstützung leisten könnte, müssen nun auf diese Förderung verzichten!
Man darf gespannt sein, ob sich die Verantwortlichen zu diesen Vorgängen äußern.
(„… Pater-Rupert-Mayer-Zentrum … bislang keine Rückmeldung“)
Hthik
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@Burgweintinger 9. Juli 2023 um 10:18
“Warum traut sich denn die Politik nicht an die Kirchensteuer ran?”
Gemeint sind wohl die Staatsleistungen. Insoweit: ja.
Die Kirchensteuern sind die Mitgliedsbeiträge der Kirchen. Wenn man da oder bei der CSU Mitglied sein und zahlen will, fällt das bei mir unter have fun. Inzwischen hat sich durch einen Fußtritt aus Rom die deutsche Bischofskonferenz dazu bequemt, anzuerkennen, dass ein Austritt aus der staatlich definierten Gemeinschaft der Kirchensteuerzahler allein noch keine Abkehr vom Glauben (Apostasie) ist. Die gute alte Zeit, wo man die Abweichler einfach von der Gemeinschaft ausschließen konnte, sich nicht mit den Motiven der Ausgetretenen befassen musste und sich nicht anhören musste, was mancher Gläubige davon hält, wenn sein Steuergroschen in diverse Ambrosiaskandale, Vatileaks, Prunk- und Protzprojekte, etc verschwindet, während der Pfarrer für den kirchlichen Kindergarten die Hand bei der Gemeinde aufhält und die Elternbeiträge steigen, sie ist nicht mehr!
Was man allerdings ändern sollte, ist der staatliche Einzug der Kirchensteuer. Was geht den Arbeitgeber die Religion seines Arbeitnehmers an? Die von Seiten der Kirche gern aufgestellte Behauptung der Staat verdiene da noch dran, da er eine zu hohe Pauschale für die Erhebung bekommt, beruht auf einer alten Berechnung, die, die Erhebungskosten gar nicht ermittelte, sondern einfach annahm, diese seien proportional zum Aufkommen der jeweiligen Steuer, was grober Unfug ist. Eine neuere Berechnung ist mir nicht bekannt. Die Kirchen haben nach Art 137 Abs. 6 WRV ein Recht, die “bürgerlichen Steuerlisten” ihrer Mitglieder zu bekommen und damit können sie machen, was sie wollen. Auch Verfassungsrechte sind verfassungskonform auszulegen und der Eingriff in das Persönlichkeitsrecht gegenüber dem Arbeitgeber ist nicht gerechtfertigt, wenn es auch ohne geht.
Hthik
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Nachtrag
Link zum Formular für einen Sperrvermerk, dass nicht auch noch Banken, Versicherungen oder wo man sonst so Geld hat über die Religionszugehörigkeit informiert werden.
Hände hoch, wer überhaupt wusste, dass seine Daten solche Wege gehen.
Schwan68
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@Erzieher
Ich hab mit einem “Pädagogen” diskutiert, jetzt kommt ein “Erzieher” daher. Sie bringen einiges durcheinander und haben wenig verstanden. Das “nach unten treten” haben Sie jetzt eingebracht, davon war nicht die Rede.
Welche gesellschaftliche Anerkennung fehlt Ihnen denn? Die Erzieher und Pädagogen, die ich kenne, sind sehr wohl geachtet.
Sollten Sie ein und dieselbe Person sein unterstelle ich Ihnen weiterhin Frauenverachtung, weil Sie die Witwenrente per se ablehnen und es Frauen übel nehmen, wenn sie lieber Zuhause bleiben und sich um die Kinder kümmern wollen. Keine der mir bekannten Frauen, die dieses Lebensmodell gewählt haben, wurden dazu “genötigt”.
Keine Lösungsansätze? Wir haben die gleichen, nur scheint es Ihnen hauptsächlich ums Geld zu gehen. Wenn das so ist, Augen auf bei der Berufswahl.
Ansonsten scheint das Frustlevel eher bei Ihnen recht hoch zu sein.
Erzieher
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@Schwan
„Gesellschaftliche Anerkennung“ im Kapitalismus ist aber nunmal der Geldwert den die Gesellschaft einer Leistung beimisst.
Zum Thema Witwenrente, in ihrem relativ reaktionären Horizont scheint es ja auch ausschließlich Frauen zu geben, welche Witwenrente beziehen. Wer ist jetzt Frauenverachtend und traut Frauen nicht zu mehr als ihr Witwer verdient zu haben?
„nur scheint es Ihnen hauptsächlich ums Geld zu gehen. Wenn das so ist, Augen auf bei der Berufswahl.“
, na sehen Sie, jetzt habe Sie am Ende doch noch eingesehen warum 100.00, bis 2030 über 300.000, im Sozialbereich fehlen. Da scheint es wohl nicht nur mir, in einer Welt in der man arbeiten muss um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, hauptsächlich ums Geld zu gehen. Hat die Diskussion am Ende doch auch noch Ihren Horizont erweitert.
Schwan68
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@Erzieher
Wen glauben Sie denn in der heutigen Zeit mit “reaktionär” noch beleidigen zu können? Ja, ich denke die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahre bedürfen einer deutlichen “Reaktion” im eigentlichen Sinn des Wortes.
Schreiben’s halt Hinterbliebenenrente, dann ergibt auch ihr Doppelpunkt einen Sinn. Ansonsten ist interessant, dass Sie offensichtlich auch schwulen Männern diese Rente absprechen wollen.
Und Sie glauben tatsächlich, das Ihnen mehr Geld den zunehmenden Stress den Sie als Erzieher oder Pädagoge haben versüßen wird?
Und dafür nehmen Sie dann in Kauf, daß die heutigen Eltern ihre Erziehungsprobleme in immer größeren Maße auf Sie abwälzen?
Wäre es nicht sinnvoller dort anzusetzen?
Aber, ist ja glücklicherweise nicht mein Problem.
Daniela
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@Schwan68
9. Juli 2023 um 18:22 | #
@Erzieher
Witwenrente, ganz schwieriges Thema!
Versorgung des Haushalts, Erziehung der Kinder…, Ehemann Vollzeit, teils Alleinverdiener, Frauen konnten gar nicht Vollzeit arbeiten gehen, keine Kita, keine Kiga, Plätze Mangelware. Und das eigentlich bis heute. Anspruch erst ab dem 3. Lebensjahr. Und Vollzeit? Für viele berufstätige Mütter sind die Kiga/Kita Zeiten auch nicht hilfreich. Dazu Feiertags – und Ferienzeiten.Man wende den Blick gerade in die Arbeitszeiten der Pflege – und Gesundheitsberufe, Verkauf….!
Berufstätigen Müttern wird eine sehr flexibele Persönlichkeit abverlangt und gut funktionierende Familienstrukturen.
Ohne Oma, Opa, Tante…. zur Kinderbetreuung fast nicht leistbar.
Und da diskutieren zu wollen, die Witwenrente kann abgeschafft werden, ist schon harter Tobak. Da müsste Politik schon beschließen, jede Mutter bekommt für jedes Jahr Kinderbetreuung bis zum 14. Lebensjahr des Kindes mindestens 1 Rentenpunkt pro Jahr, denn ehrlicherweise muss man ja sagen, mit der Schulzeit der Kinder säuft die ausserfamiliäre Kinderbetreuung gänzlich ab. Und ich denke dieses Modell will sich keiner leisten, insbesondere die Rentenversicherungsträger nicht.
Es bleibt, wie es war, im großen und ganzen, Mütter leisten einen wichtigen Beitrag zur Gesellschaft, aber, wenn sie Pech haben landen sie in der Altersarmut! Insbesondere dann, wenn die Ehemänner Mindestlohn verdienen!
Schwieriges Thema! Deshalb von mir ein klares Veto gegen die Abschaffung der Witwenrente.
@Hthik
9. Juli 2023 um 17:55 | #
@Burgweintinger
Wäre überlegenswert die Abschaffung der Kirchensteuer, frag mich eh, warum der Staat auf diese Art und Weise den Kirchen das Geld bei holt?
Wie man ja unschwer erkennen kann, auch anhand des Artikels, sind kirchliche Einrichtungen doch Dienstleistungskonzerne, bei völlig ökonomischer Ausrichtung.
St. Schrödinger
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Der eigentliche Skandal ist doch, dass unsere Gesellschaft die Fachkräfte, die unsere Kinder betreuen finanziell und sozial weniger wertschätzt, als die Fachkräfte, die unser Geld betreuen.
Und weil wir gerade so schön bei der Witwenrente sind – dieses überkommene Konstrukt zementiert doch nur die Geschlechterdiskriminierung und verstärkt gleichzeitig den Fachkräftemangel in Erziehung, Betreuung und Pflege.
Gscheidhaferl
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An alle die (mangels genauerer Kenntnis hinsichtlich dessen, wie unser Sozialbereich funktioniert; und das betrifft leider auch Viele, die selbst im Sozialbereich arbeiten) höhere Löhne fordern: Sie müssten eigentlich höhere Entgelte Seitens der öffentlichen Hand fordern. Die Erstattungen für die Arbeitsleistungen sind vom jeweiligen öffentlichen Kostenträger vorab festgelegt. Aus diesen muss alles an Kosten (einschließlich der Gehälter) bestritten werden. Und es kann letztlich maximal soviel aus dem System auf die Gehaltskonten abfließen, wie dafür hineingesteckt wird. Es greift zu kurz, nur nach ‘höheren Löhnen’ zu rufen. Schlimmstenfalls (d.h. wie aktuell in der Pflege) schreibt der Gesetzgeber (oder irgendeine Kommission) höhre Löhne vor, ‘vergisst’ aber für entsprechend höheren Mittelzufluss zu sorgen. Die Folge entsprechend hirnloser Politik lässt sich im Gesundheitsbereich wunderbar beobachten: eine beispiellose Pleitewelle, obwohl die Nachfrage nach entsprechenden Dienstleistungen noch nie so hoch war wie heute.
Personalmangel: Es gibt schlicht zu wenige Personen, die all die nötigen Posten besetzen könnten. Das ist ein demographisches Problem, das sich schon sehr früh angekündigt hat, aber konsequent ignoriert wurde. Sonst hätten die Verantwortlichen ja am Ende was dagegen tun müssen. Und im allgemeinen Wettbewerb um die zuwenigen Arbeitskräfte verlieren natürlich die, die aktuell am schlechtesten aufgestelt sind, sprich: Allen voran die soziale und gesundheitliche Grundversorgung. Ergo ist auch die Hoffnung, auf verbesserte Arbeitsbedingungen nicht sehr realistisch. Und ansonsten haben wir dann alle Gelegenheit endlich mal zu lernen, dass wir ‘unser Geld eben nicht für uns arbeiten lassen können’. Geld pflegt nicht.
Erzieher
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@ Gscheidhaferl
Thema Witwenrente: ich habe nicht gefordert die Witwenrente ganz abzuschaffen, ich respektiere auch absolut unentgeltliche care Arbeit, egal von wem sie geleistet wird.
Lediglich halte ich es für sinnvoll sie für sehr Reiche Menschen (300k) im Monat nicht mehr auszuzahlen. Und ja auch wenn es denen die soviel verdienen oft nicht bewusst ist und sie sich zur Mittelschicht zählen, ihr seid reich. Auch ein Friedrich Merz hat sich mit Millionen Einkommen zur „gehobenen Mittelschicht“ gezählt. Wenn dass die gesellschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahre sind @Schwan, dass sich Menschen ihres Reichtums gar nicht mehr bewusst sind, dann Stimme ich ihnen zu, das muss sich wieder ändern.
Mehr Geld bedeutet mehr Menschen die den Beruf ergreifen werden, also wird mir mehr Gehalt meine Arbeitsbedingungen verbessern und vorallem die Betreuungsqualität der Kindern verbessern.
@ Schwan bezüglich ihrer Aussage zu dem abwälzen der Erziehungsprobleme kann ich teilweise zustimmen, es ist die letzten Jahre extrem geworden. Das liegt aber selten am Unwillen der Eltern, sondern eher daran dass heute in der Regel, wenn man z.b. nicht gerade 300k Jahreseinkommen hat, beide Elternteile oft Vollzeit arbeiten müssen, folglich viel weniger Zeit und Nerven für Erziehung haben. Und nein ich fordere nicht dass Frauen wieder zuhause bleiben sollen, ich fordere die Politik auf die Besitzenden 1% daran zu hindern ihren Angestellten mehr von dem was sie erwirtschaftet habe abzugeben, damit beide weniger Wochenstunden arbeiten müssen und somit mehr Zeit mit und für ihre Kinder haben.
@ Gscheidhaferl
Auch zur Finanzierung ist glaube ich durch meine bisherigen Beiträge ersichtlich wer das alles finanzieren kann, aber Umverteilung gibt es seit einigen Jahrzehnten eben nurnoch von unten mach oben, das muss sich wieder ändern.
Und bei Ihrem letzten Satz kann ich absolut zustimmen, Geld pflegt nicht und Geld arbeitet nicht.
Zapfnmandl
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@St. Schrödinger: wieso sollte das ein überkommenes Konstrukt sein? Im Gegenteil: es ist ein sehr modernes Konstrukt! Gestattet es doch Familien, sich die Lebensplanung so zu gestalten, wie sie es im Angesicht ihrer Lebensumstände für am Besten halten, ohne daß man sofort befürchten muß, im Alter un(-ter)versorgt zu sein.
Ist es denn soviel besser, wenn der Staat die Frauen de facto zwingt, eine reguläre bezahlte Arbeit anzunehmen, nur um im Alter etwas mehr als Sozialhilfe zu erhalten? Es ist ja nicht so, daß es verboten wäre, daß beide arbeiten! Die Hinterbliebenenrente dient doch nur der gegenseitigen Absicherung im Alter innerhalb einer Lebensgemeinschaft. Was also ist daran verkehrt?
Ich sehe das Ganze nur als einen verzweifelten Versuch, mehr Arbeitskräfte zu generieren und ist irgendwo auch die Schaffung einer Arbeitspflicht! Glaube nicht, daß das so ohne Weiteres zulässig wäre.
Und wenn dann eine Frau/Mann daheim bleibt, weil der Mann/Frau so extrem gut verdient und sie es sich leisten können, ja warum denn nicht? Es besteht eben keine Arbeitspflicht!
Und wenn man sie schon abschafft, dann muß man auch konsequenterweise aber auch das gegenseitige Einstehen von Ehe-/Lebenspartnern in anderen Bereichen wie ALG etc. abschaffen. Denn es kann dann auch nicht sein, daß der eine Partnern bei Arbeitslosigkeit nichts bekommt, nur weil der andere Partner zu viel verdient. Er hat dann ja auch in das Sozialsystem eingezahlt und entsprechend Anspruch auf die Leistung.
Die Welt ist nicht so schön Schwarz – Weiß, wie man sie gerne hätte!
Gscheidhaferl
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Letztlich kann die KJF kaum zur Erfüllung des Vertrags gezwungen werden. Wenn sie kein Personal hat, kann sie keine Einkünfte generieren. Kommt sie aus dem Vertrag nicht heraus, bleiben aber erhebliche Verbindlichkeiten ohne Gegenfinanzierung. Schlimmstenfalls gerät dadurch der Träger als Ganzes in eine gefährliche Schieflage. Das kann letztlich auch keiner wollen. Und wenn es für die Tagestätte schon keine Ersatzlösung gibt, gibt es für einen größeren Ausfall der KJF erst recht keine. Die Vertragsauflösung dürfte von daher ‘alternativlos’ sein.
Schwan68
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@St. Schrödinger
“…Witwenrente sind – dieses überkommene Konstrukt zementiert doch nur die Geschlechterdiskriminierung…”
Die Diskriminierung begehen Sie, indem Sie offensichtlich “Erwerbs”-Arbeit höher achten als “Haus”-Arbeit”.
@Erzieher 10.7. 11:00
Diesmal bin ich fast ganz bei Ihnen. Es muss wieder möglich werden, dass ein Verdiener den Hauptteil des Familienunterhalts beitragen kann.
Zum Personalmangel im sozialen Bereich: Bis wann genau sollen Kinder von O bis 10 Jahren und mehr stufenweise einen flächendeckenden Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung haben?
Und man führt das ein, ohne vorher dafür gesorgt zu haben, dass genug qualifiziertes Personal ausgebildet wird?
Vor allem seit 2015 und noch mehr seit 2022 sind Hunderttausende von Kinder und Jugendliche hinzugekommen, welche dieselben Rechte haben und noch dazu besondere Betreuungsbedürfnisse, vor allem wegen fehlender Sprachkenntnisse.
Resultiert nicht gerade daraus der Personalmangel? Kinderpfleger/Erzieher ist normalerweise eine 3-5jährige Ausbildung. Seit einiger Zeit wird versucht durch verkürzte Ausbildung Quereinsteiger zu gewinnen mit dem Ergebnis, daß sich das Stammpersonal auch noch um diese kümmern muss.
Ich denke soziologisch gesehen hat sich in früheren Jahrzehnten in der Bevölkerung ein begrenzter Pool an Menschen gebildet, die gerne einer Tätigkeit im sozialen Bereich nachgehen. Diese Anzahl an Menschen “mit sozialer Ader” hat für die früheren Anforderungen ausgereicht.
Heutzutage ist dieser Pool längst erschöpft. Da können Sie noch soviel zahlen, über diesen Pool hinaus werden Sie kaum noch Menschen finden, die sich das, was heutzutage in Kitas, Einrichtungen und Schulen abläuft, antun wollen.
Und ja, irgendwie ist das auch ein demografisches Problem. Eine Bevölkerungspyramide, die es hergibt, dass über die eigentliche Familie hinaus, ein gehöriger Prozentsatz an erwachsenen Menschen für die Betreuung einer halben Generation (nämlich die 0-10jahrigen) zur Verfügung stehen soll, ist mir in unserem heutigen System schwer vorstellbar.
Felix
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Noch einmal (s.o.): In der Tagesstätte gibt es keinen Personalengpass!
Im Pater-Rupert-Mayer-Zentrum verlassen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Einrichtung.
Es gibt also eine Alternative:
Die Tagesstätte könnte weiterlaufen und nötige Einschränkungen müssten entsprechend im Haupthaus erfolgen. Und hier muss nicht gleich eine ganze Einrichtung still gelegt werden.
Erzieher
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@Schwan
Du kannst mir Glauben, in einer Marktwirtschaft regelt der Markt schon relativ gut wer welche Arbeit wählt, das ist eine der wenigen Dinge die der Markt verhältnismäßig gut regelt. Die „soziale Ader“ von früher musste man sich halt leisten können. Früher als das patriarchale Verhältnisse noch manifestierten waren als heute, haben es sich eben viele Menschen, in erster Linie Frauen, „leisten“ können in den sozialen Bereich zu gehen, weil meist der Mann das Geld nach Hause gebracht hat.
Heute ist das, nicht mehr so, ich will da auch nicht mehr zurück, ich möchte dass Care Arbeit zuhause gerecht aufgeteilt wird.
Folglich lässt sich das Problem in erster Linie über Gehalt lösen, Siege Finnland oder Norwegen, dort ist seit Jahrzehnten eine deutlich bessere Bezahlung und deutlich bessere Arbeitsbedingungen in diesen Berufen feste Praxis. Folglich gibt es dort auch deutlich weniger Probleme mit Personalmangel.
Man hat sich in Deutschland eben zu lange darauf verlassen dass es schon Menschen geben wird, „die sich die Hände schmutzig machen wollen“, sei es im Sozial- oder Gesundheitsbereich aber natürlich auch im Handwerk, Logistik etc. aber die Menschen haben erkannt dass es zum einen Menschen gibt die durch Geburt allein schon nie wieder arbeiten müssen oder dass es Menschen gibt die 20 Stunden in irgendwelchen Meetings Brainstorming für Dinge machen, die dann andere für sie erledigen sollen und dabei das dreifache verdienen. Und die wie bereits extreme Schere zwischen Arm und Reich, welche sich in den letzten 30 so dermaßen angestiegen ist, macht das ganze nicht besser, da bleibt für die unteren 50% eben kaum mehr was übrig. Deswegen versuchen alle zu den oberen 50% zu gehören, was absolut verständlich ist, aber nur durch Meetings und Home Office funktioniert eben keine Gesellschaft.
Ich persönlich wäre ja dafür dass man generell einmal darüber nachdenkt warum es so extreme Unterschiede in den Gehältern bei verschiedenen Jobs geben muss. Warum ist die Arbeit eines Steuerberaters oder Immobilienmaklers mehr wert als die eines Erziehers, warum verdient ein Manager in der Automobilindustrie mehr als der Chefarzt eines kommunalen Krankenhauses, warum bekommt der Müllwerker weniger als der IT Fachmann? Ist Wert vielleicht auch nur ein Konstrukt das jederzeit veränderbar wäre, wenn man als Gesellschaft nur bereit dazu ist?
St. Schrödinger
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@Schwan – ich erkläre ihnen das gerne:
Witwenrente reduziert die dadurch bedachte Person auf die namengebende Rolle “Witwe”.
Den Rentenanspruch erwirbt die zukünftige Witwe sich durch die Rolle “erwerbslose Ehefrau” und verliert den Anspruch darauf durch Scheidung, Wiederverheiratung oder Erwerbsarbeit. Viel geringschätzender kann man doch eigentlich mit einer Ehefrau nicht umgehen.
Bei genauerem Nachdenken und unter Berücksichtigung Ihrer Postings der jüngsten Vergangenheit kann ich allerdings schon verstehen, warum Sie die inherente Diskriminierung nicht erkennen (wollen).
Schwan68
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Kommentar gelöscht. Wenn Sie über die Witwenrente diskutieren wollen, dann machen Sie das woanders.
Luck
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Bei einem Vertag kommt es auf die Vertragsbedingungen (Klauseln) an, ob und unter welchen Umständen ein Sonderkündigungsrecht besteht.
Die KJF kannn darüber hinaus noch beten oder wohin auch pilgern, denn Gott greift ja nach katholischem Verständnis direkt ein.
Wenn ein Vertrag nur deshalb nicht eingehalten werden kann, weil er sich sonst wegen höherer als kalkulierter Kosten nicht rechnet, ist das wohl im Sinne des Gesetzes unbegründet.
Im umgekehrten Fall werden solche Sonderprofite auch nicht verachtet.
In einer Marktwirtschaft werden Marktleistungen vergütet und nicht Anstrengungswillen und “Arbeitsleistungen”.
Die dargelegten Probleme, welche ich in der Schublade “relativer Luxus” ablegen würde, und noch etwas deftigere werden aber diese Gesellschaft überfordern. Weniger deshalb, weil es bei entsprechender Ablegung von Hindernissen nicht anders ginge, sondern weil diese Hindernisse immer stärker Teil des “Glaubensbekenntnisses” werden, welches angeblich als Wohlstandsgarant fungiert….
Ntba
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Es ist doch nun mal so, dass in sämtlichen sozialen Berufen sowohl körperlich als auch psychisch gesehen sehr viel abverlangt wird. Und das in kleinster Weise honoriert wird. Der Bedarf an diesen Kräften steigt aber massiv. Es gibt aber nicht genug Menschen, die aus Enthusiasmus diesem Beruf nachgehen wollen. Eigentlich ganz logisch.
Im PRMZ ist es nun so, dass Erzieher tatsächlich vormittags nur als Kinderpfleger bezahlt werden. Ja, das wurde so unterschrieben. Aber ist es deswegen gerecht? Es werden aufgrund des Personalmangels immer mehr ungelernte Personen eingestellt, die man nebenbei noch möglichst gut anlernen soll. Natürlich auf der Basis des sozialen Engagements. Diese Mitarbeiter verdienen dann aber dafür unwesentlich weniger als die sog. Fachkräfte. Und ja, der Leitung ist bewusst, dass man am Vormittag auch Erzieherin ist und im Grunde die Arbeit eines eigentlich zusätzlich vorgesehenen Förderlehrers leistet. Aber nein, die KJF kann das nicht bezahlen… Dankend annehmen, das kann der Träger. Es ist doch schön, wenn man sein Können den ganzen Tag einbringen kann (Ironie). Sinngemäß wurde das so kommuniziert.
Ist es da ein Wunder, dass sich einige Erzieher zusammen geschlossen haben, um wenigstens eine gewisse Zeit lang besser, aber noch immer nicht leistungsgerecht bezahlt zu werden, um sich letztendlich eine andere Stelle zu suchen? Es gibt ja genug davon…
Und mit der neuen Leitung hat das nichts, aber auch gar nichts zu tun. Denn auch sie ist nur eine Marionette des Systems.
Und abwarten… es kommt noch schlimmer!
Hthik
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@Gscheidhaferl 10. Juli 2023 um 12:00
“Letztlich kann die KJF kaum zur Erfüllung des Vertrags gezwungen werden.”
Das halte ich keineswegs für gewiss. Ich zitiere
“Die KJF ist Rechtsträgerin von über 70 Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, Teilhabe und Rehabilitation.”
Zwar kann sich dahinter theoretisch immer eine Holdingstruktur verstecken, aber das nehme ich erstmal nicht an. Dann kann aber nur die KJF Regensburg als Ganzes insolvent werden. Das dürfte nicht in deren Interesse liegen.
Thomas
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Mal eine Frage am Rande: Wie lange ist denn eigentlich bei RD die eingeräumte Antwortzeit für eine Anfrage der Beteiligten, bevor ein Artikel veröffentlicht wird?
Stefan Aigner
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In diesem Fall waren es eineinhalb Tage, die wir als ausreichend betrachtet haben. Die Stadt Regensburg antwortete innerhalb eines knappen Tages, rief vorher mal durch. Die Regierung der Oberpfalz hat am selben Tag zurückgemeldet und eine Antwort für Montag angekündigt, die auch pünktlich eingetrudelt ist. Von Seiten des Pater-Rupert-Mayer-Zentrums kam bislang nichts. Eine Frist haben wir in diesem Fall nicht gesetzt, aber ich betrachte bei so einem Thema – die Fragen waren nicht sonderlich komplex – 24 bis 36 Stunden als ausreichend. Wir wollen das Thema ohnehin länger begleiten.
Christine Allgeyer
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In unserer Stadtgemeinschaft erfüllen die Stadt Regensburg und Träger Sozialer Arbeit Aufgaben der sog. sozialen Daseinsfürsorge; und wir alle sind gleichermaßen vom Fachkräftemangel betroffen. Seit Jahren bietet die KJF der Stadt deshalb an, gemeinsam wirksame und faire Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel zu ergreifen – als Partner! Als Partner waren wir vor nunmehr 11 Jahren auch sehr schnell bereit, die Stadt in Schwabelweis mit einer Heilpädagogischen Tagesstätte für die Kinder der Schulvorbereitenden Einrichtung der Jakob-Muth-Schule (eine staatliche Schule) zu unterstützen. Wir haben hier auf die Anfrage der Stadt reagiert und unterstützt. So hatten die Kinder und ihre Eltern ein wertvolles pädagogisches Angebot und die Stadt einen ausgezeichneten Service.
Aufgrund der sich dramatisch entwickelnden Personalsituation in ganz Regensburg konnte das PRMZ das Nachmittagsangebot in Schwabelweis nicht mehr aufrechterhalten. Die Kinder brauchen eine professionelle Betreuung auf hohem Niveau und individuelle Förderung, deshalb ist es entscheidend, dass der Personalschlüssel entsprechend dieser Anforderungen gewährleistet ist. Wir sind sehr froh, dass die Kolleginnen in Schwabelweis dem PRMZ treu geblieben sind und nun unseren Versorgungsauftrag für Kinder mir einer Körperbehinderung leisten. Man kann den Eltern, die ihre Kinder mit Behinderungen am PRMZ angemeldet haben, nicht vermitteln, dass Gruppen aufgelöst werden müssen, um ein Nachmittagsangebot an einer staatlichen Schule aufrecht zu erhalten.
Gscheidhaferl
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@Christine Allgeyer
Dem ist letztlich kaum mehr etwas hinzuzufügen. “Wo nichts ist, hat eben selbst ein Kaiser sein Recht verloren.” Die Realität wird auch weiterhin viele Vertragswerke in wertloses Altpapier vewandeln. Nicht zuzletzt, weil es die Politik (auch auf kommunaler Ebene) versäumt hat, sich rechtzeitig der diversen Problematiken anzunehmen, auch wenn diese sich bereits frühzeitig angekündigt hatten.
Felix
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@Christine Allgeyer
Ja, für die schulvorbereitende Einrichtung (SVE) der Jakob-Muth-Schule war es ein Segen, als hier vor 11 Jahren der damalige Leiter des Pater-Rupert-Mayer-Zentrums, Herr Mehringer, mit viel persönlichem Engagement eine Heilpädagogische Tagesstätte aus der Taufe hob. Denn, wie Frau Allgeyer zu Recht schreibt, benötigen die Kinder der SVE „eine professionelle Betreuung auf hohem Niveau und individuelle Förderung“. Und dieses wertvolle pädagogische Angebot wurde jetzt kurzfristig einseitig aufgekündigt, so dass sich eine Nachfolge auf die Schnelle wohl nicht umsetzen lässt. Wie kann man den Eltern, die ihre förderbedürftigen Kinder an der SVE angemeldet haben, vermitteln, dass die Heilpädagogische Tagesstätte von heute auf morgen eingestellt wird?
War der Personalschwund am PRMZ für die Schulleitung nicht erkennbar, so dass sie erst jetzt, wenige Wochen vor Schuljahresende, mit einer derart einschneidenden Maßnahme reagierte?
Vielleicht findet sich doch noch ein Kompromiss, denn die von der Schließung betroffenen Eltern suchen verzweifelt nach einer Alternative!