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Kündigung des Schulleiters sorgt weiter für Wirbel

Realschule Pindl: Der Zenit des Zorns scheint noch nicht erreicht

Die Kündigung des langjährigen Schulleiters der Privaten Realschule Pindl sorgt auch innerhalb der Lehrerschaft für gehörigen Unmut. Es gibt einen offenen Brief an die Geschäftsführung. Pindl-LogoDie plötzliche Kündigung des Schulleiters der Privaten Realschule Pindl, Jens Scheffel, sorgt weiter für Aufregung. Wie berichtet, ist der gesamte Elternbeirat aus Protest gegen diese Entscheidung der Geschäftsleitung zurückgetreten. Neben der Kündigung wird insbesondere die Informationspolitik der Pindl-Spitze kritisiert. Sowohl Eltern als auch Schüler waren zunächst nicht informiert, sogar belogen worden. Auf Nachfrage hatte es immer wieder geheißen, Herr Scheffel sei „schwer krank“. Bei der Verabschiedung der Absolventen kam es zu einem regelrechten Schlagabtausch zwischen dem stellvertretendem Vorsitzenden des Elternbeirats und Geschäftsführer Markus Pindl. Der nennt die Kritik an Scheffels Kündigung „unfundiert“, will sich aber vorerst nicht näher äußern. Man befinde sich über Anwälte in arbeitsrechtlichen Verhandlungen. Bis diese abgeschlossen seien, hätten sich „seriöse Medien“ bereit erklärt, nicht über die Causa, die die komplette Schule beschäftigt (eine entsprechende Facebook-Gruppe zählt zwischenzeitlich fast 500 Mitglieder), zu berichten. Mittlerweile ist unserer Redaktion ein offener Brief zugegangen, den ein Teil des Lehrerkollegiums kurz nach Bekanntwerden von Schaffels Kündigung an die Geschäftsleitung gerichtet hat. Wir veröffentlichen das anonym verschickte Schreiben in voller Länge.

Offener Brief

Am Dienstag wurde uns kurz und unbegründet die Entlassung des Schulleiters der Privaten Realschule Pindl mitgeteilt. Dabei wurde mehrfach betont, dass dies zum Wohle der gesamten GmbH und vor allem auch der Schüler- und Lehrerschaft geschehen sei. Da stellt sich uns nur die Frage: Wie konkret hat Herr Scheffel denn dieser Schule geschadet? Durch die Einführung einer Schulkleidung? Durch die Steigerung des Rufes der Realschule über die Oberpfalz hinaus? Durch die Einführung moderner und innovativer Unterrichtsmethoden und -werkzeuge? Durch die Schaffung eines Bilingualen Unterrichts in Geschichte als eine von zwei Schulen in der gesamten Oberpfalz? Durch Knüpfung hervorragender Kontakte zu Häusern und Organisationen für Schülerausflüge?

Selbstverständlich war auch Herr Scheffel nicht frei von Fehlern

Oder waren es doch die vielen, von der Öffentlichkeit äußerst positiv wahrgenommen Veranstaltungen und Projekte der Realschule, mit denen er dem Ruf der Realschule geschadet hat? Selbstverständlich war auch Herr Scheffel nicht frei von Fehlern. Sein Führungsstil war aus Sicht einiger Kollegen zu autoritär. Kollegen wurden mitunter in ihrer Tätigkeit massiv verunsichert, fühlten sich in ihrer beruflichen Existenz bedroht. Das alles aber geschah unter Mitwirkung und Zutun der Geschäftsführung.

Das Kollegium bangt um seine Arbeitsplätze

Zurück bleibt ein Lehrerkollegium, das ohne Erklärung in der Luft hängt, selbst um ihre Arbeitsverträge bangend. Wenn man das Arbeitspensum und die Bereitschaft, sich für die Schule aufzuopfern, von Herrn Scheffel ansieht und mit seiner eigenen vergleicht, so scheint diese Angst auch begründet. Denn selten ist uns ein Schulleiter begegnet, der sich mit einer derartigen Hingabe einer Schule und seiner Arbeit verschrieben hat. Der stets bemüht war Gutes noch besser zu machen. Und der letztlich auch immer seiner Linie treu geblieben und offen und ehrlich mit Problemen umgegangen ist.

Kampagne der Desinformation und des Hinhaltens

In 22 Jahren als Angestellter, davon zehn Jahre als Schulleiter hat Herr Scheffel so vieles für Kollegen, Schüler und Eltern bewegt. Man dankt es ihm mit einer Kündigung, die für uns ungerecht und nicht nachvollziehbar ist. Die Art und Weise, wie mit dieser Kündigung umgegangen wird, ist zudem eine Kampagne der Desinformation und des Hinhaltens, wie man sie nur aus schlechten Geheimdienstfilmen kennt. Wir fühlen uns vor den Kopf gestoßen. Gegen jeden Willen der tragenden Kräfte dieser Schule – Lehrkörper und Eltern – wurde eine Entscheidung über die Köpfe hinweg gefällt, zu der es keine Vorwarnung gab und die uns vor vollendete Tatsachen stellt.

Diese Entlassung schadet dem Ruf der Schule

Wir fragen uns ernsthaft wie verlässlich und sicher die Arbeitsplatzsituation an dieser Schule ist, wenn ein Schulleiter dieses Formats einfach entlassen wird? Denn auch der Zeitpunkt dieser Entlassung noch während der Abschlussprüfungen und kurz vor dem Ende des Schuljahres wirft weitere Fragen auf. Diese Entlassung schadet dem Ruf der Schule in einem größeren Ausmaß als es, so scheint es, die Macher dieser Entlassung vorhergesehen haben. Angefangen mit schwelendem Unmut innerhalb der Schülerschaft hin zu einer Kampagne auf Facebook machen sich alle vor den Kopf gestoßenen langsam auf, um sich solidarisch mit Herrn Scheffel zu zeigen und ihre Unzufriedenheit, teils sogar regelrechten Zorn kund zu tun. Und soweit wir das überblicken können, scheint der Zenit dieser Vorgänge noch lange nicht erreicht. Bleibt abschließend nur noch festzustellen: Ob man sich da nicht ins eigene Fleisch geschnitten hat?

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Kommentare (2)

  • Toni

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    Der liebe Jens Scheffel:

    hatte mich vor vielen Jahren als Schüler. Er war immer streng aber fair und er merkte genau wenn ein Schüler (meistens ich) nicht aufpasst oder dem Unterricht nicht gänzlich folgt.

    Trotzdem wurde er von allen Schülern gemocht? Und wieso? Weil er seinen Job gut gemacht hat!

    Und auch wenn ich kurz vor den Prüfungen der “schlechtest vorbereitete Schüler war den er je gesehen hatte”, hat er es
    damals geschafft mich auf den richtigen Weg zu bringen.

    Natürlich wollte ich bisher mein Kind auch irgendwann auf
    die selbe Privatschule schicken … aber wenn ich das hier so lese schick ich mein Kind lieber auf eine andere Schule die der gute Jens Scheffel bis dahin vll. schon leitet! ….

    Toni

    ehem. Schüler Realschule Pindl

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  • Sebi

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    Meiner meinung nach war Herr Scheffel der beste Schulleiter, den man erwarten konnte. Dank ihm hat die Realschule Pindl einen guten Ruf bekommen. Und wie dankt im die Geschäftsleitung? Mit einer Entlassung. Dadurch hat der Ruf dieser und auch meiner Schule ziemlich gelitten.

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