25 Apr2013
Radunfälle: Der ADFC zieht Bilanz
Bilanz der Radverkehrsunfälle 2012: Mehr Aufmerksamkeit im Straßenverkehr und bessere Verkehrsführung zur Vermeidung von Unfällen
Auf Einladung der Polizei informierten sich Vertreter der Regensburger Vorstände des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) und des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) über die Unfälle mit Radfahrern im Jahr 2012. Wie Polizeihauptkommissar Hirsch und Polizeioberkommissar Lehrer erläuterten, waren von den 269 polizeilich gemeldeten Unfällen mit Radfahrerbeteiligung 45 Alleinunfälle, 22 Unfälle zwischen zwei Radfahrern, 10 Unfälle zwischen Radfahrer und Fußgänger und 192 Unfälle zwischen Rad- und Kfz-Fahrer.
Bei den in der Regel folgenschwersten Unfällen mit Kraftfahrzeugen lag in 70% der Fälle die Hauptunfallursache beim Kraftfahrer, zu 30% beim Radfahrer.
Die häufigsten Unfallursachen waren beim Kfz-Führer Fehler beim (Rechts-) Abbiegen, Missachtung der Vorfahrt, Fehler beim Einfahren in den fließenden Verkehr und Öffnen der Autotür ohne auf Radfahrer zu achten. Auf Seiten der Radfahrer war das “Geisterradeln”, also Benutzung eines Radwegs in falscher Richtung, mit Abstand die häufigste Unfallursache. Weitere häufige Ursachen waren Missachtung der Vorfahrt, Alkoholeinfluss und Fehler beim Abbiegen.
Der ADFC appelliert in diesem Zusammenhang zur besonderen Umsicht beim Abbiegen und Einfahren auf die Fahrbahn, weil dabei Autofahrer häufig Radfahrer übersehen. Radfahrer sollten sich die besonderen Gefahren beim „Geisterradeln“ bewusst machen und lieber einen Umweg in Kauf nehmen, um in der richtigen Fahrtrichtung sicher ans Ziel zu kommen.
Unter den Unfallörtlichkeiten finden sich erwartungsgemäß besonders häufig Straßenzüge mit hoher Verkehrsbelastung, bei denen Mängel in der Verkehrsführung teilweise auch im Unfallgeschehen ablesbar sind: Landshuterstraße, Nordgaustraße, Kumpfmühlerstraße, Galgenbergstraße, Donaustauferstraße, D.-Martin-Luther-Straße und andere.
Im zeitlichen Verlauf zeigen sich über zehn Jahre insgesamt wenig Veränderungen bei den Unfallzahlen. Dies ist umso erfreulicher, als in den letzten Jahren der Radverkehr in der Stadt merklich zugenommen hat. Zugleich zeigt sich, dass eine Reihe typischer Unfallszenarien durch einen noch weitgehend für den Autoverkehr optimierten Verkehrsraum bedingt oder zumindest gefördert werden.