05 Jul2012
Preis für Integrationsprojekt
Für Kinder mit Migrationshintergrund
„Ideen für die Bundesrepublik“: Projekt „FITiS“ wird prämiert
Vor wenigen Tagen wurde das Projekt „FITiS – Fit in Sprache“ der Professur Deutsch als Zweitsprache an der Universität Regensburg im Rahmen des Wettbewerbs „Ideen für die Bundesrepublik“ ausgezeichnet. Die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ hatte den Wettbewerb bereits zum zweiten Mal ausgerufen. Eine unabhängige Jury wählte deutschlandweit aus über 1.100 Bewerbungen 52 Projekte aus, die Bildungsgerechtigkeit für Kinder und Jugendliche in vorbildlicher Weise fördern.
Der Bildungsbericht 2010 kommt für das Schulsystem in Bayern zu insgesamt ermutigenden Ergebnissen. Auffallend sind jedoch der weiterhin bestehende Zusammenhang zwischen dem sozioökonomischen Status der Eltern und dem Bildungserfolg ihrer Kinder einerseits, sowie die nach wie vor schwierige Situation von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund andererseits. Eine gezielte Vorbereitung von Kindern mit Migrationsgeschichte auf den Übertritt an weiterführende Schulen sollte deshalb künftig im Vordergrund stehen.
Hier setzt das Projekt „FITiS“ an, bei dem Schülerinnen und Schüler der vierten Klasse eine optimal auf sie zugeschnittene Deutsch-Förderung erhalten. Auf der Grundlage einer kontinuierlichen Analyse des Sprachstandes und der sprachbeeinflussenden Faktoren wird FITiS in der Förderung jedem einzelnen Kind gerecht. Durchgeführt wird das Projekt von Andreas Reindl, Mitarbeiter bei der Professur für Deutsch als Zweitsprache der Universität Regensburg, in Kooperation mit der Von-der-Tann-Schule Regensburg und der Grundschule Burgweinting.
Familien, Schulen und Vereine arbeiten dabei eng zusammen, um die ganzheitlich angelegte Förderung zu verwirklichen. So werden auch die muttersprachlichen Kompetenzen der Eltern in die (zweit)sprachliche Förderung der Kinder einbezogen. Die Eltern werden durch Informationen zur mehrsprachigen Erziehung oder zur Bildungswegplanung in ihrer Elternkompetenz gestärkt. Bei den Kindern liegt der Fokus auf der Erarbeitung eines jeweils individuellen Förderplans. Der zusätzliche Deutsch-Unterricht in Gruppen von vier bis sechs Schülerinnen und Schüler findet im Umfang von zwei vollen Zeitstunden pro Woche nach dem herkömmlichen Unterricht statt.
Ziel des Projekts ist es, Sprachbarrieren zu beseitigen und Kindern mit Migrationshintergrund verstärkt den Zugang zu Gymnasien oder Realschulen zu ermöglichen. Somit leistet das Projekt „FITiS“ einen wichtigen Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit in Deutschland. Dabei geht das Angebot der Professur für Deutsch als Zweitsprache der Universität Regensburg noch weiter. Durch das Projekt „Mercator“ wird auch eine Betreuung der Kinder über die Grundschulzeit hinaus gewährleistet (http://www.uni-regensburg.de/sprache-literatur-kultur/germanistik-daz/mercator/mercatorii/index.html).
Weiterführende Informationen zum Projekt „FITiS“ der Universität Regensburg:
http://www.uni-regensburg.de/sprache-literatur-kultur/germanistik-daz/fitis/index.html
Zum Wettbewerb:
Gefördert wird der Wettbewerb „Ideen für die Bundesrepublik“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in Kooperation mit der Vodafone Stiftung Deutschland. Schirmherrin des Wettbewerbs ist Bundesbildungsministerin Annette Schavan. Von August 2012 an wird Woche für Woche eine der 52 „Bildungsideen“ im Rahmen einer individuellen Preisverleihung ausgezeichnet (http://www.land-der-ideen.de/bildungsideen/wettbewerb).