„kreativForum“, „Creative Monday“, „Kreativquartier“: In Regensburg ist vor ein paar Monaten ein Begriff eingefallen, so hartnäckig und allgegenwärtig wie eine Heuschreckenplage. Warum der Fokus auf die „Kreativwirtschaft“ nicht der Weisheit letzter Schluss sein darf und warum man diesen Begriff auch als „Kreativer“ guten Gewissens ablehnen kann.
Gleiches Geld für gleiche Arbeit? Dieses Credo gilt nicht am Bezirksklinikum Regensburg. Der Auftrag für die Gebäudereinigung wurde kürzlich neu vergeben. Mehr als 30 Beschäftigte bekommen jetzt rund 200 Euro weniger im Monat. Der Lohnunterschied zum festangestellten Personal mit denselben Aufgaben beträgt sogar mehr als 30 Prozent.
Die geplante Abschiebung einer Transsexuellen, sorgt für immer breiteren Widerspruch. Am Wochenende meldete sich die Schwulen- und Lesbeninitiative RESI e.V. zu Wort. Sie fordern einen sofortigen Abschiebestopp und eine erneute Prüfung des Asylantrags von Dervisa R.. Rund 40 Aktivisten hatten die Abschiebung kurzfristig blockiert. Die 24jährige befindet sich nach einem Suizidversuch im Bezirksklinikum. Zwischenzeitlich kam heraus: Der Verwaltungsrichter, der ihren Asylantrag abgelehnt hat, gab Dervisa R. den „Hinweis“, dass sie ihre „Neigung nicht offen zeigen müsse“.
Stadtbau-Geschäftsführer Joachim Becker fordert in einer aktuellen Pressemitteilung „mehr Sachlichkeit“ und spricht davon, dass manche Mieter-Biographien auch sein Herz erweichen würden. Eine sachgerechte Zusammenfassung der Kritik an Becker.
Juristisch dürfte der Mann kaum Chancen haben: Die Stadtbau will einen Rollstuhl-Fahrer aus seiner Wohnung klagen und befindet sich damit – rein rechtlich gesehen – wohl auf der sicheren Seite. Die Vorgeschichte interessiert vor Gericht nämlich nicht.
Bei der Nichtaufklärung des Missbrauchsskandals in Regensburg spielen Politik und Kirche zusammen: die einen durch Leugnen und Vertuschen, die anderen durch Ausblenden.
Flüchtlingsaktivisten haben am Freitag eine Abschiebung verhindert. Oberbürgermeister Wolbergs setzte den Vollzug vorläufig aus, „um eine Eskalation zu vermeiden“. In einer Pressemitteilung heißt es aber auch unmissverständlich: „Die Aufforderung zur Ausreise bleibt weiterhin bestehen.“
Mit hunderten Veranstaltungen – Konzerten, Lesungen, Vorträgen, Vernissagen und Podiumsdiskussionen, als Treff für Gruppen von Attac bis zur FAU, dem gemeinsamen Kochen bei der „Küche für alle“ ist der soziokulturelle Verein LEDERER in den letzten acht Jahren eine Institution für Regensburger Subkultur geworden. Ende April muss der Verein seine anbgestammten Räume verlassen. Wir veröffentlichen das Statement, das der Verein auf seiner Seite veröffentlicht hat. (Disclaimer: Herausgeber Stefan Aigner ist Gründungsmitglied des Vereins.)
In der Diskussion um einen möglichen Challenge Triathlon in Regensburg hat sich jetzt Thomas Tajsich zu Wort gemeldet. Der Ehemann und Manager der Triathletin Sonja Tajsich, deren gemeinsames Unternehmen das Event ausrichten soll, sagt: „Wir machen hier nicht die große Kohle. Es geht uns um den Sport.“
Regensburg braucht wieder eine Triathlon-Großveranstaltung, befindet der Oberbürgermeister. Ausgerichtet werden soll dieses Event, für das die Stadt mit rund 1,5 Millionen in die Bütt geht, vom Unternehmen seiner Fitnesstrainerin und Wahlkampfhelferin Sonja Tajsich. Hat das ein Gschmäckle? Nicht unbedingt.
Einhellige Unterstützung erfährt der Grünen-Vorschlag für eine Bewerbung zur Landesgartenschau. Der Standort Pürkelgut hingegen nicht – zumindest offiziell.
Auch innerhalb der Koalition sind nicht alle begeistert von der Bepflanzungsidee des Umweltbürgermeisters. Was wird aus dem teuersten Loch Regensburgs? Der Showdown über diese Frage – der wie ein Künstler-Vendetta zwischen Jürgen Huber und Jakob Friedl anmutet – wurde, wie von unserer Redaktion bereits vermutet, am Dienstag von der Tagesordnung des Umweltausschusses genommen. Es bestehe […]
„Ich habe Angst“, sagt uns ein Stadtbau-Mieter. Grund ist das fragwürdige Verhalten der städtischen Tochter, um Mieter aus ihren Wohnungen zu bekommen. Heute Abend trifft sich nun eine Arbeitsgruppe der bunten Koalition, um Leitlinien für die Stadtbau zu erarbeiten. Ein offener Brief an die Stadträtinnen und Stadträte in dieser „Task Force“.
Regensburg im Freudentaumel: Das Domspatzen-Video der Tourismus GmbH ist endlich wieder online. Warum es überhaupt entfernt wurde, weiß ohnehin nur der Oberbürgermeister.
Die Regensburger Künstlerin Ivana Koubek eröffnete am Freitagabend ihre Ausstellung “Bernauerin” in der HypoVereinsbank Regensburg. Darin setzt sie sich künstlerisch mit dem Leben und Leiden der Agnes Bernauer auseinander, die 1435 bei Straubing in der Donau ertränkt wurde. Auch Oberbürgermeister Joachim Wolbergs und der Kulturreferent Klemens Unger ließen sich die Eröffnung nicht entgehen.
Die Regensburg Tourismus GmbH (RTG) sorgt mit einer Werbekampagne, die die Domspatzen als „Regensburger Original” anpreist, für Wirbel. Die RTG weist Vorwürfe des Bayerischen Rundfunks und der Linksfraktion, die Kampagne sei frauenfeindlich und rassistisch, zumindest aber missverständlich, entschieden zurück. Trotzdem hat man das Video bei YouTube am Freitagmittag gelöscht.
Von großem Interesse begleitet ging die erste Live-Übertragung aus dem Stadtrat am Dienstag über die Bühne. Was etwas unterging: Ein Beschluss zum Stadthallen-Standort macht vor allem Pläne für ein Parkhaus am Alten Eisstadion konkreter.