SOZIALES SCHAUFENSTER

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Eine wahrlich feurig und erfrischende Rede, die sich im Bundestagswahlkampf sicher gut gemacht hätte, hielt Oskar Lafontaine.War’s für die Linke die erhoffte Rückenstärkung? Allein sein Name lockte so viele Besucher an, dass gestern der „Kleine Saal“ des Kolpinghauses aus allen Nähten platzte. Doch bevor der Bundesvorsitzende der „Linken“ seinen Auftritt hatte, gab es erst einmal eine Stunde lang Begrüßungs- und Gastreden zu hören. Aufgabe des Regensburger Spitzenkandidaten Richard Spieß war es, das Wahlprogramm seiner Partei dem Publikum näher zu bringen. Nachdem, was die Anwesenden hierzu vorgelesen bekamen ist man natürlich gegen die Sallerner Brücke, kritisiert man die derzeit praktizierte Asylpolitik und wünscht man sich am Donaumarkt ein „Haus der Demokratie und Begegnung“. Was folgte waren Allgemeinplätze, wie sie der politisch interessierte Bürger von den Veranstaltungen aller Parteien her bereits zur Genüge kennt. Ein seltenes Bild (nicht nur) bei Regensburger Wahlveranstaltungen – der kleine Saal im Kolpinghaus platzte gestern abend aus allen Nähten.	Fotos: StöckelNach den Grußworten vom DGB-Kreisvorsitzenden Willi Dürr – der sich zurückhaltend-neutral gab – und dem ehemaligen Rektor der Universität Regensburg, Prof. Dr. Gustav Obermair erhielt endlich der Mann das Wort, wegen dem sich so viele Interessierte auf die Beine gemacht hatten. Lafontaine – sichtlich noch im Schwung von seiner zuvor in Nürnberg gehaltenen Rede – zeigte sich kämpferisch und gleichzeitig betrübt über die Trägheit, mit der deutsche Bürger über die bisherige Politik eher resignieren, statt zu rebellieren. Mit dem Zitat von Lenin „Die Deutschen machen keine Revolution, weil sie den Bahnhof erst betreten, wenn sie eine Bahnsteigkarte haben“ schloss er seine diesbezügliche Feststellung ab. Mit seiner ihm eigenen, hervorragenden Rhetorik begeisterte er die Anwesenden und erntete immer wieder stürmischen Zwischenapplaus. Dabei ließ er keinen, zum Parteislogan „Armut bekämpfen“ passenden, Punkt aus. Angefangen von der Lohn- und Beschäftigungspolitik, über die Themen „Renten“, Steuerreform, Energiepolitik, Gesundheitswesen bis hin zur Außenpolitik war alles in seiner einstündigen Rede vertreten. Dabei kritisierte er nicht nur, sondern zeigt auch Lösungen auf. Eine wahrlich feurige, erfrischende Rede, die ihm im Bundestagswahlkampf sicherlich alle Ehre eingebracht hätte. Dabei hat aber Lafontaine wohl in der „Hitze des Gefechts“ vergessen, dass er sich in Regensburg und mitten im Kommunalwahlkampf befand – denn leider ging er mit keinem Wort auf die regionalen oder gar städtischen Probleme ein. So muss man abwarten, ob er für die Regensburger „Linken“ die erhoffte „massive Rückenstärkung“ war. Gewählt werden schließlich die Kandidaten vor Ort und zu diesen zählt Lafontaine nicht.

Ob Gott oder Gottl – es ist jedes Mittel recht für das Wohl der Stadt

Göttlich amüsiere ich mich über ein Wahlgeschenk, das mir heute in die Hand gedrückt wird, als ich durch Stadtamhof schlendere. Ein Tütchen ist es, dessen Inhalt fürwahr christlich ist. Jürgen und Rudi Eberwein lächeln mir mit leicht geröteten Näschen von ihren christsozialen Wahlkärtchen entgegen und bitten – „näher am Bürger” – um meine und auch […]

Tragischer Unfalltod auf der B8

Nur noch tot konnten die Rettungskräfte gestern abend eine 68jährige aus ihrem Fahrzeug bergen. Die Frau aus dem Landkreis Regensburg bog in die Bundesstraße 8 ein und übersah dabei einen von links kommenden Lastwagen. Der 31jährige Fahrer hatte keine Chance mehr zu bremsen. Der Lkw fuhr dem Mazda der Frau in die Fahrerseite. Dabei wurde […]

Jahn: Jetzt geht’s ums Sportliche

Ohne ein verletztes Trio (Mersad Selimbegovic, Andreas Schäffer, Stefan Jarosch), aber mit einer gesunden Portion Zuversicht startet der SSV Jahn heute um 19 Uhr in Elversberg in die Rest-Rückrunde der Fußball-Regionalliga. „Wir müssen gut aus den Startlöchern kommen“, fordert Trainer Günter Güttler, der weiß, dass ein guter Auftakt die Situation des von finanziellen Schwierigkeiten gebeutelten […]

EVR: Geht’s weiter aufwärts?

Heute kommt Schwenningen in die Donauarena Wer hätte das gedacht? Platz 10, damit der Klassenerhalt, ist für die Eisbären nach der Leistungssteigerung der vergangenen Wochenenden jetzt wieder drin. Gegen Schwenningen hat man im letzten Spiel in der Overtime gewonnen und zwei Punkte geholt – das sollte am Freitag (20 Uhr in der Donauarena) wieder drin […]

Ohne Zölibat wär’s besser…

Mit seiner Äußerung über das Zölibat hat sich der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, nicht nur Freunde gemacht. Nicht nur vom Regensburger Bischof Gerhard Ludwig wird Zolltsch kritisiert, weil er das Zölibat nicht für notwendig hält. Markus Hierl offenbart mir seine Meinung dazu. Erzbischof Zollitsch steht in der Kritik. Wie sehen Sie das? Endlich […]

Gebrochene Versprechen und fragwürdige Moral

Greift die Stadtbau für den OB in den Wahlkampf ein, weil ein Mitarbeiter bei der CSB kandidiert? „Jeder Mitarbeiter hat ein Recht darauf, dass sich der Oberbürgermeister vor ihn stellt.” Diese lobenswerte Maxime betont Oberbürgermeister Hans Schaidinger des öfteren. Diese Maxime galt zunächst für den geschassten Stadtbau-Geschäftsführer Martin Daut. Hans Schaidinger gebrauchte sie im Rahmen […]

Läuft denn nicht alles bestens? Ist denn nicht alles hervorragend?

Nur Weicheier, Ignoranten, und Besserwisser können es dem Aufsichtsrat einer Firma und seinem Vorsitzenden übel nehmen, wenn er bei den offenbar persönlich motivierten Attacken eines Geschäftsführers gegen einen Mitarbeiter tatenlos zuschaut. Mehr als ein Dutzend Prozesse vor dem Arbeitsgericht mit derselben Person sind völlig normal. Heutzutage kriegen Arbeitnehmer ja dauernd recht. So ist das in […]

Brüchner, Donaumarkt und kein Ende in Sicht…

Verfahren wegen Grundstückskauf wurde eingestellt/ Rechtsanwalt Veits: „Freude verfrüht” Seit heute ist es also amtlich: Beim Erwerb des Brüchner-Areals am Donaumarkt (wir berichteten mehrmals ausführlich hierüber) haben sich der Oberbürgermeister Hans Schaidinger & Co keiner strafbaren Handlung schuldig gemacht. Ohne auf die von der Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg hierzu genannten Gründe einzugehen ereilte uns heute Nachmittag eine […]

Gut fürs Klima, gut für Schüler

Laut Klimabündnis haben sich viele Städte, darunter Regensburg, verpflichtet bis 2010 den CO2-Ausstoß um 50 Prozent zu verringern. Eine unmögliche Herausforderung? CSU-Stadtrat Hans Melzl spricht mit mir über die „grüne Meile”. Was versteht man unter der grünen Meile? Wir wollen, dass sich Schüler nicht mit dem Auto zur Schule fahren lassen, sondern öffentliche Verkehrsmittel und […]

Fürstliche Gefahr fürs Welterbe?

Wegen Hotelplänen: Bürgeraktivist Lutz Tittel beschwert sich bei der UNESCO. „Wenn Hans Schaidinger behauptet, er habe die UNESCO informiert, dann ist das nicht zutreffend”, sagt Dr. Lutz Tittel mit Blick auf die Hotelplanungen im fürstlichen Schloss. Der Kunsthistoriker – schon bei zwei Bürgerentscheiden zum Donaumarkt mit der Stadtspitze aneinandergeraten – hat sich jetzt beim Direktor […]

Stadtbau: Franz Schlegl wehrt sich

Im Bericht „Ein Stadtbau-Posten für den Schlegl Franz” in der Wochenend-Ausgabe berichteten wir über die eilends veranlasste Einsetzung von Franz Schlegl als Aufsichtsrat der Stadtbau in Neunburg vorm Wald. Nach einem Anruf des scheidenden CSU-Stadtrats sieht sich die Redaktion veranlasst, zwei Sachverhalte klar zu stellen. Als Aufsichtsrat in Neunburg erhält Franz Schlegl 25 Euro Aufwandsentschädigung […]

Reaktionen unserer Leser

Hände weg vom Grieser Spitz Dankbar für unsere Berichterstattung zur geplanten Ersatztrasse am Grieser Spitz ist Bernhard Segerer. Gott sei Dank habt ihr Euch des Themas „Ersatztrasse am Grieser Spitz” angenommen! Dass es um dieses Thema ruhig geworden ist, hat Optimisten dazu bewegt, zu glauben das es erledigt wäre, Pessimisten hingegen sehen darin eine bewusste […]

Brummis dürfen weiter rollen

Verwaltungsgericht kippt Sperrung der B8 für Mautflüchtlinge Gestern Nachmittag kippte das Verwaltungsgericht Regensburg die im April vergangenen Jahres vom Landratsamt Regensburg angeordnete „Sperrung der Bundesstraße 8 für den Mautausweichverkehr“. 14 Transportunternehmen aus der Oberpfalz und Niederbayern – darunter vier Unternehmer aus Regensburg – hatten gegen diese Verkehrsbeschränkung geklagt. Seit letzten Sommer ist der Durchgangsverkehr für […]

„Wir bauen eine Brücke…”

„…und reißen sie wieder ein” – Aktion gegen Brückenbau über den Spielplatz am Grieser Spitz. Der Grieser Spitz ist gestern Mittag voller Menschen, als Siegfried Heindl mit einigen Kindern aus Stadtamhof ein kleines Spiel spielt. Um die Ersatztrasse für eine Steinerne Brücke ist es während des Wahlkampfes erstaunlich still geworden und das macht Heindl, dem […]

Wenn Partikular 1 auf Partikular 2 trifft

„Partikularinteressen” – ein Wort, das zu Regensburg gehört wie der Anstand zur Politik. Bei der Diskussion um eine Ersatztrasse für die Steinerne Brücke (Seite 1) hat Hans Schaidinger den Donauanliegern immer wieder vorgeworfen, sie würden „Partikularinteressen” vertreten, also ihre ganz persönlichen Interessen. „Sie wohnen halt da und drum passt’s ihnen nicht, wenn eine Brücke vorbei […]

Zwei Hunde auf dem Weg zur Hölle

Sie sind legendär. Kenner vom Kindes- bis zum Greisenalter schätzen die Kaspereien von Christoph Maltz. Und während die Puppenbühne Larifari immer Sonntagnachmittag im Café Vitus für Begeisterung bei den Kleinen sorgt, erfreuen sich auch die weniger jugendfreien Stücke von Magister Maltz immer größerer Beliebtheit. Wenn der Herrscher von Kasperlhausen, König Hansi (im Bild), und sein […]

Der Strohballen-Mord…

…wird ab heute vor dem Landgericht verhandelt Vor der Schwurgerichtskammer des Landgerichts Regensburg beginnt heute einer der spektakulärsten Indizienprozesse. An (vorerst) 15 Verhandlungstagen und mit 52 geladenen Zeugen will der Straubinger Oberstaatsanwalt Fiedler den 28jährigen Thomas L. einer „aus Habgier und mit Heimtücke“ verübten Tat überführen. Das Geschehen liegt inzwischen fast auf den Tag genau […]

Ein Mann für viele Stücke – vom Leben eines Statisten

Bernhard Zellner – dienstältester Statist am Regensburger Stadttheater. Er war katholischer Priester im Rheinland (in der „Loreley”), russischer Bauer („Anatevka”) und ein Jäger aus Tirol („Der Vogelhändler”), wenn er nicht gerade der Feldmarschallin Fürstin Werdenberg bei Hofe ein freizügiges Ölgemälde verkaufen wollte („Der Rosenkavalier”). Und all dies geschah innerhalb weniger Theaterwochen. Eine solche Vielfalt an […]

drin