SOZIALES SCHAUFENSTER

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Sozialpädagogin Erna Watzlawick mit Gespräch mit Jennifer und Elisabeth im Gemeinschaftsraum eines der Jugendwohnhäuser. „Wir suchen ständig geeigneten Wohnraum.”	Foto: pcsBetreutes Wohnen – wie Jugendlichen wieder auf die Beine geholfen wird. Mit 16 schon eine eigene „Bude”, 35 Quadratmeter, mit Bad und Kochnische – das klingt gut, aber diese Unabhängigkeit haben sich einige der 22 Jugendlichen, die in Regensburg von der Diakonie betreut werden, teuer erkauft. Ihnen ist ihre Familie nicht mehr zuzumuten, finden das Jugendamt und die Kinder- und Jugendhilfe des Diakonischen Werks. Gewalt, Drogen, Gefängnis, Missbrauch und vieles mehr – alle Bewohner haben eine andere Geschichte hinter sich, die sie aber in der Öffentlichkeit nicht ausbreiten wollen. Schließlich haben sie die Chance erhalten, aus dem Teufelskreis auszubrechen, und sind zur Ruhe gekommen. Ihren Betreuer zur Seite, haben sie ein Ziel vor Augen: meist eine Lehrstelle oder den Schulabschluss. „Wir legen größten Wert auf eine berufliche oder schulische Zukunft”, sagt Erna Watzlawick. Die Sozialpädagogin ist eine der Betreuerinnen. „Wir achten auf den strukturierten Tagesablauf, unterstützen sie und fördern die Motivation, das durchzustehen. Wir machen Mut, stellen Weichen, sind da bei Krisen und ziehen, wenn notwendig, auch Grenzen.” Die eigene Wohnung hat in diesem Rahmen eine große pädagogische Bedeutung. Sie bedeutet Rückzugsmöglichkeit, Schutz, Sicherheit und die Chance eigenständiger Gestaltung. Insgesamt 22 Jugendliche werden in Regensburg betreut, und es könnten doppelt so viele sein. „Wir haben jetzt schon Anmeldungen für den Sommer und suchen ständig nach neuem, geeignetem Wohnraum”, so Erna Watzlawick. Geld können sie immer brauchen: Von den Spenden der Diakonie – im Vorjahr kamen über 10.000 Euro zusammen – werden sie z. B. eine Küchenzeile kaufen, Dinge, die Jugendliche vom Sozialhilfesatz nicht berappen können.
Info: Betreutes Jugendwohnen
Die Diakonie Regensburg bietet »Betreutes Jugendwohnen« seit 1988 an und arbeitet mit Jugendämtern und dem Landratsamt zusammen. Das Angebot hilft Jugendlichen ab 16 Jahren, ihr Leben zu stabilisieren und selbst in die Hand zu nehmen.
Jennifer lebt seit drei Jahren beim Betreuten Jugendwohnen, hat ein eigenes Zimmer, geht in die 11. Klasse der Fachoberschule. Ihr Leben hat Struktur bekommen: Trotz des Interviews möchte sie pünktlich bei ihrem Praktikumsplatz erscheinen. Sie hat sich mit Elisabeth angefreundet, 21 Jahre, 13. Jahrgangsstufe, Leistungskurse Englisch und Deutsch. Gerade hat Elisabeth eine Facharbeit geschrieben, wie es alle Abiturienten tun müssen, und dabei die Faust-Inszenierungen des Klassikers Gustav Gründgens und des modernen Regisseurs Dieter Dorn verglichen. Die beiden wohnen in einem Haus in Stadtamhof, „geniale Lage” finden die beiden, Blick zur Donau und Schleuse, 500 Meter zur Altstadt. Sie haben etwa 300 Euro im Monat zur Verfügung, für Miete und Betreuer-Kosten kommen das Jugend- und Sozialamt auf, das Evangelische Siedlungswerk stellt das Haus. Die Jugendlichen leben in kleinen Wohngemeinschaften oder einzelnen Zimmern. Sie sind zwischen 16 und 21 Jahren alt und besprechen einmal die Woche auf einer Hausversammlungen, was ansteht: putzen, Regeln, Kritik. Das kann durchaus gemütlich werden: Standen anfangs Kekse und Kaffee dort, gibt es inzwischen ein richtig große Essen, für das die Betreuer sorgen. Gut möglich, dass es anschließend noch gemeinsam in die Stadt geht oder ins Kino. „Wenn ich jemand beschreiben soll, was wir hier haben, sage ich: Wir haben genauso viel Freiheit wie Verantwortung”, sagt Jennifer. Nicht allen gelingt das. „Dann müssen die wieder ausziehen, ganz einfach.”

Fleißiger Schlosser oder übler Serieneinbrecher?

War der Angeklagte nur auf dem Weg zur Arbeit? Im Mai vergangenen Jahres hielt eine innerhalb nur weniger Tage begangene Einbruchserie im Inneren Stadtosten von Regensburg die Polizei auf Trab. Seit dieser Woche sitzt ein 32jähriger Regensburger Schlosser auf der Anklagebank des Schöffengerichts – doch er streitet trotz erdrückender Beweise ab, die Einbrüche begangen zu […]

Geht Schlegl in die Wirtschaft?

Dass er gern „drauf haut”, ist Herbert Schlegl zum Verhängnis geworden. Sein letzter Verbalausfall („Kanake”) hat den 66jährigen nicht nur bundesweite Schlagzeilen beschert, sondern ihn auch seinen Posten als CSU-Fraktionschef gekostet. Aber: Wo Schatten ist, da ist auch Licht. Schlegls Haudrauf-Qualitäten scheinen nun an anderer Stelle gefragt zu sein – in der Wirtschaft. Im Auerbräu. […]

Lidl heißt jetzt Stasi und die Stadtbau stiehlt sich aus der Verantwortung

Haben Sie’s schon gehört? Lidl heißt jetzt Stasi. Als ich auf stern.de Auszüge aus den Überwachungsprotokollen der Discounter-Detektive lese, wird mir richtig schlecht. Auch wenn die sprachliche Unbegabtheit der Spitzel – nennen wir sie einfach IM Lidl – durchaus einen gewissen Humor birgt. Aber selbstverständlich sind das „alles Einzelfälle”. Das wird jetzt bedauernd behauptet. Proteste […]

Donaumarkt: Neues Verfahren, Antrag, BI

Der Don Quichotte von Regensburg kämpft weiter gegen Windmühlen. Auch wenn er für seine OB-Kandidatur in der Bevölkerung nicht die notwendige Unterstützung bekam, gibt der Regensburger Rechtsanwalt und Mediator Manfred K. Veits seinen Kampf gegen den alten und neuen Rathauschef nicht auf. Nach einer am 20. März veröffentlichten Pressemitteilung hat er tags zuvor einen „Anklageerzwingungsantrag“ […]

Der Tod trägt Tattoo…

Gelungen: Das „Mozart-Requiem” feiert am Karfreitag eine erfolgreiche Wiederaufnahme. Es war schon ein besonderes Gefühl am Karfreitag ins Theater zu gehen. Die Konkurrenz schlief nicht, man hätte meinen können unsere, an diesem Abend zu Recht ruhige Stadt teilte sich gegen 19 Uhr in zwei Teile. Die einen entschieden sich für die – dem Anlass des […]

Altstadtkinos – noch zu retten!

Die einen hatten das Gerücht schon gehört, für die anderen war es schier ein Schock, als sie – zunächst aus der Stadtzeitung, später aus anderen Medien – erfuhren, dass der Regensburger Kino-Guru Werner Hofbauer – vor über 30 Jahren hat er den Grundstein für die Altstadtkinos gelegt – in finanzielle Schwierigkeiten geraten ist. Das Garbo […]

Protzenweiherbrücke – Abriss beginnt heute

Steg für Radler und Fußgänger kommt erst am 8. April. Bis zu 70 Prozent reichen die Umsatzeinbußen der Geschäftsleute in Stadtamhof, die nach dem Brand der Protzenweiherbrücke quasi vom Stadtnorden abgeschnitten sind. Für Kunden aus Steinweg, die zu Fuß unterwegs sind, ist der Weg über die Oberpfalzbrücke am Dultplatz oft zu weit. Von der Lappersdorfer […]

Familie klagt an: „Stadtbau spielt mit unserer Gesundheit”

Der Vater von SPD-Kandidat Hafez Hicheri starb an einer Lungenkrankheit. Bis heute tut die Stadtbau nichts gegen die völlig verschimmelte Wohnung der Familie. Otman Hicheri ist am 18. Oktober gestorben. Der 69jährige Vater dreier Kinder litt seit Jahren an einer schweren Lungenkrankheit. Trotzdem kam der Tod für seine Familie völlig überraschend. Nach einem Routineeingriff, einer […]

Endhaltestelle Friedhof

Von Wachsleichen, Urnenparks und dem, was am Ende vom Menschen übrig bleibt…In der Osterzeit wird vielerorts über Tod und Auferstehung nachgedacht, geschrieben und gesprochen. Angehörige besuchen öfter als sonst Verstorbene auf den Friedhöfen. Anlass für Wochenblatt Digital, sich mit dem Themenkreis Tod und Bestattung näher zu befassen. Es gibt in Regensburg elf städtische und vier […]

Meine Fürbitte: „Herr, lass Hirn vom Himmel fallen”

Papst Benedikt hat etwas ausgegraben! Eine alte Fürbitte zur Karfreitagsmesse. „Wir wollen beten für die Juden. Dass unser Gott und Herr ihre Herzen erleuchte, damit sie Jesus Christus erkennen, den Heiland aller Menschen.” Diese Fürbitte gab es ja schon einmal – fast 500 Jahre lang bis kurz nach dem II. Weltkrieg. Dann hat ein anderer […]

Strohballen-Prozess dreht sich im Kreis

Der Angeklagte ist weiter stumm und die Zeugen sorgen eher für Verwirrung . Nach zehn Verhandlungstagen vor dem Schwurgericht Regensburg im Mordprozess gegen den 28jährigen Profi-Boxer Thomas L. zeichnet sich noch kein greifbares Ergebnis und erst recht kein Ende ab. Der Angeklagte selbst schweigt nach wie vor. Tatzeugen gibt es nicht, nicht einmal die Tatzeit […]

Kampfpanzer macht Ampel platt!

Keine Angst! Noch wird die Bundeswehr nicht im Inneren eingesetzt. Spektakulär war der Unfall am gestrigen Morgen aber wohl: Ein mit zwei Soldaten besetzter Bundeswehr-Kampfpanzer, Leopard II, befand sich auf dem Weg von der Leopoldkaserne zum Truppenübungsplatz Oberhinkofen. Wegen eines technischen Defektes an der Lenkung war der Panzer plötzlich völlig sich selbst überlassen, rollte quer […]

Wunsch: Flüchtlinge besser integrieren

Asylbewerber sollen Angebote der Stadt kostenlos erhalten. Einen kleinen, aber deutlichen Wunschzettel hat das Regensburger Flüchtlingsforum (RFF) an den neu gewählten Stadtrat gerichtet. Städtische Einrichtungen sollen von den Asylbewerbern künftig ebenso kostenlos genutzt werden dürfen, wie der Stadtbus. Bis auf wenige Ausnahmen erhalten die in Bayern lebenden Flüchtlinge Essenspakete und lediglich 40 Euro „Taschengeld” im […]

Breite Hilfsaktion rettet Sumeja (12) das Leben

Mehrere Monate kämpften Malteser und Regensburger Ärzte um ihr Leben. Eine Lebenserwartung von maximal 20 Jahren – so sah die Zukunft für Sumeja Karameth bis vor wenigen Monaten aus. Das zwölfjährige aus Bosnien stammende Mädchen leidet an einer seltenen Erkrankung der inneren Organe. Ohne eine Lebertransplantation hätte sie keine Überlebenschance gehabt. Eine entsprechende Operation kostet […]

CSU: Selbstzerfleischung bleibt die Königsdisziplin

Die zwei Wahlpartys sind wohl noch das kleinste Problem der Lager-Partei. Die CSU zerfleischt sich auch nach der gewonnenen Stichwahl weiter selbst. Am Sonntag gab es zwei Wahlpartys – eine offizielle, zu der der Kreisvorsitzende Franz Rieger eingeladen hatte, eine exklusive, die Christian Schlegl veranstaltete (wir berichteten gestern). Schlegl bestreitet das freilich, spricht von einer […]

Wolbergs will Bürgermeister werden

Rückt die SPD nach der knappen Niederlage von Joachim Wolbergs in der Stichwahl dichter zusammen? In „freundschaftlicher Atmosphäre” habe die gestrige Vorstandssitzung stattgefunden, so Wolbergs. Und es gab ein klares Ergebnis: Wolbergs wird einen Bürgermeister-Posten anstreben. Nach Ostern gibt es Sondierungsgespräche mit der CSU. Dabei werde es, so Wolbergs, vor allem um Sachthemen – Sallerner […]

Nach Brückenbrand – RVV feilt am Konzept

Buslinien werden umgeleitet/ Gibt es noch Möglichkeiten zur Verbesserung? Die Protzenweiherbrücke wird nach der Gasexplosion am Donnerstag abgerissen und neu gebaut. Das steht fest. Spätestens nach Ostern soll es ein Holzprovisorium aus Holz für Radler und Fußgänger geben. Auch das ist sicher. Ebenso stehen die neuen Routen der Buslinien, mit denen der RVV kurzfristig auf […]

drin