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Voll war\'s nicht: Trotz kräftiger Werbung war die Infoveranstaltung nur mäßig besucht.Die Argumente sind weitgehend ausgetauscht. Das bleibt als Fazit des städtischen Infoabends zu den Ersatzbrücken am Dienstag festzuhalten. Und noch eins zeigte die bis weit nach Mitternacht dauernde Veranstaltung: Die Fronten zwischen Brückengegnern und -befürwortern sind verhärtet. Ein Ergebnis, das bereits am Ende des Planungsdialogs 2005 stand. Auch damals wurde in punkto Ersatzbrücke keine Einigung erzielt.

Nimmt man die Zahl der applaudierenden Personen als Maßstab, kommt man nicht umhin, festzuhalten, dass die Brückengegner am gestrigen Abend in der Mehrheit waren. Ebenso stammte der weit überwiegende Teil der (mitunter ausufernd langen) Wortmeldungen von Brückengegnern. Prophetisch ist wohl die Anmerkung eines Bürgers: „Das erinnert an den Donaumarkt. Das läuft auf ein Bürgerbegehren hinaus.“

Die möglicherweise erhoffte oder wenigstens erwartete Unterstützung pro Brücke durch Bürger aus dem Landkreis blieb trotz ausdrücklicher Einladung durch Stadt und Landkreis am gestrigen Abend aus. Mitglieder der „Werbegemeinschaft Regensburger Altstadt“ (WGR) und der Aktionsgemeinschaft Regensburger Altstadt (Korrektur der Red. am 05.12.08) waren es, die dafür in die Bresche sprangen. „Veränderungen sind notwendig, wenn sie Verbesserungen für tausende bringen“, so Ingo Saar von der Aktionsgemeinschaft. Wenn man die Frage stelle, ob eine Ersatzbrücke notwendig sei, könne man sich ebenso fragen, „ob wir die Altstadt noch brauchen“. „Es bedrückt uns, wenn die Kundenströme mit Bussen am DEZ vorbei geführt werden.“

Ins selbe Horn stieß der WGR-Vorsitzende und Geschäftsführer der Galeria Kaufhof, Ralf Kammermeier. Eine Ersatzbrücke sei „lebensnotwendig“ für die Altstadt. Die WGR plädiert für die Westtrasse, die in der Nähe des Eisernen Stegs entstehen soll. Der würde – bis auf die unter Denkmalschutz stehenden Brückenköpfe – abgerissen. Es gelte in der Brückenfrage, auch auf die Leute zu hören, die seit Jahren mit der Geschäftswelt in der Altstadt Erfahrung hätten, so Kammermeier.

Ein Kommentar sei an dieser Stelle erlaubt: Als es um den Bau der Arcaden ging, bewies die Aktionsgemeinschaft wenig Voraussicht, was die Entwicklung der Altstadt anbelangt. 6.000 Unterschriften, die bereits für ein Bürgerbegehren gegen den Bau gesammelt waren, wurden nach einem Gespräch von Verantwortlichen der Aktionsgemeinschaft mit OB Hans Schaidinger zurückgezogen. Wenigstens außerhalb von Regensburg ist es unstrittig, dass die Arcaden einen „Absaugeffekt“ zu Ungunsten der Regensburger Altstadt hatten. Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels haben wir der WGR den Rückzug der Unterschriften zugeschrieben. Das ist falsch (siehe oben). Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.

„Sehr enge Fesseln“ für die Westtrasse. Ebenso für die Westtrasse plädiert der Vorsitzende des Verkehrsclubs Deutschland (VCD), Peter Seywald. Diese sei nicht nur für eine vernünftige Busanbindung der Altstadt unabdingbar, sondern auch als „dringend wünschenswerter fahrrad- und behindertengerechter Altstadtzugang“. „Erleichtert“ nehme er zudem zur Kenntnis, dass der Verein „Altstadtfreunde“ eine solche Variante nicht rundheraus ablehne. Der Vorsitzende der Altstadtfreunde, Dr. Peter Morsbach, hatte zuvor zu „allergrößter Sensibilität“ bei den Planungen für eine Westtrasse plädiert. An beiden Donauufern fände sich hier die malerischste und hochwertigste Altstadtfront, die Regensburg zu bieten habe. „Das legt jeder Brückenplanung sehr enge Fesseln an.“

Ein paar weitere Schlaglichter:

Wesentlich kompakter und übersichtlicher als noch vor einigen Wochen bei der Bürgerversammlung in Stadtamhof präsentierte die Stadtverwaltung dieses Mal ihre Informationen. In punkto Verkehrsuntersuchung war dieses Mal auch der richtige Ansprechpartner zugegen. Gutachter Mathias Schmechtig von der Planungsgruppe Nord (PNG), die die Untersuchung im Auftrag der Stadt durchgeführt hat, stand dieses Mal Rede und Antwort. Vorneweg: Laut Schmechtig nutzen rund 3.500 Personen täglich die vier betroffenen Linien (4, 12, 13, 17).

In der Kritik: Gutachter Mathias Schmechtig.Gibt es eine Lösung ohne Brücke, die eine gleichwertige Situation herstellt, wie zu der Zeit als die Steinerne Brücke noch befahrbar war? Das war die Frage, mit der sich Schmechtig im Rahmen der Untersuchung zu beschäftigen hatte? Seine Antwort lautet: Nein. Eine Annäherung sei nur mit erheblichem Kostenaufwand zu realisieren (Mehr zu den veranschlagten Kosten). Um diese „Annäherung“ zu untersuchen, hatte die PNG eine Linienführung ohne Brücke überprüft, bei der die vier betroffenen Buslinien über die Nibelungenbrücke geführt würden. Eine Anbindung von Stadtamhof wurde dabei nicht eingeplant. Dass Busse über die Autobahn (Pfaffensteiner Brücke), wie vom Verein Donauanlieger vorgeschlagen, geführt würden, um den Stadtwesten damit anzubinden, sei „keine zukunftsträchtige Lösung“ (Mehr zur Busführung über die Autobahn lesen Sie hier.). Die „Bürgertrasse“ der Donauanlieger wurde, dieser Argumentation folgend, denn auch verworfen, so Schmechtig. „Darin sehen wir keine Vorteile. Wir halten unsere Linienführung für die bessere.“ Größere Änderungen im Liniennetz seien zu riskant. Schmechtig: „Fahrgäste sind wie scheues Wild.“

Für wenig glaubwürdig hielt denn auch Oliver Wolf, Vorsitzender der Donauanlieger, die Untersuchung. „Diese Auftragsarbeit passt in die Zeit, zu der Märchen erzählt werden.“ Weder seien die Zerstörungen, die ein Brücke – entweder über den Grieser Spitz oder am Weißgerbergraben – mit sich bringen würde, in die Berechnungen miteinbezogen worden. noch seien die angeführten Zahlen transparent und nachvollziehbar. „Auf Basis einer solchen Untersuchung war der Stadtrat überhaupt nicht in der Lage, eine fundierte Entscheidung zu treffen.“

Norbert Hartl: „Wenn mich jemand nicht mehr wählt, weil ich für eine Ersatzbrücke bin, dann ist mir das wurscht.“Dem widersprach Norbert Hartl, SPD-Fraktionschef. Er hat die Untersuchung nach eigenen Worten „genau studiert“ und kommt zu dem Schluss: „Im Interesse von 30.000 Bürgern im nördlichen Landkreis und im Gesamtinteresse der gesamten Region bin ich für eine Ersatzbrücke.“ Favorit der SPD ist die Westtrasse. „Wenn mich jemand nicht mehr wählt, weil ich für eine Ersatzbrücke bin, dann ist mir das wurscht“, so Hartl abschließend. Deutliche und ehrlich Worte – nach der Kommunalwahl. Und sie erinnern bereits jetzt an den Ton, der Im Vorfeld der Bürgerentscheide zum Donaumarkt herrschte.

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