Vergangenen Mittwoch gingen beim Drittligisten im wahrsten Sinne des Wortes die Lichter aus – wenn auch „nur“ für einen Tag. Dennoch bleibt das Ereignis, welches weit über die Landesgrenzen für Aufmerksamkeit und teilweise Erheiterung sorgte, in der Geschichte des deutschen – wenn nicht sogar europäischen Fußballs – wohl einzigartig.
Auf stolze 300 Mahnungen und 48 Ankündigungen, dass der Strom abgesperrt wird, kann die REWAG in den letzten drei Jahren zurück blicken, bis ihr der all zu sehr strapazierte Geduldsfaden riss. Dass tags darauf die für den Verein „lebensnotwendige“ Energie floss hat er seinem Vize-Präsidenten Manfred Kraml und dem Sportchef Horst Eberl zu verdanken. In einem „sehr konstruktiven Gespräch“ (so REWAG-Vorstand Norbert Breidenbach) wurde der bestehende Dissens aus der Welt geschafft – nicht ohne den bissigen Hinweis „Noch niemand hat eine Zusage nicht eingehalten. Anders die Jahn-Spitze.“ Statt sich zu freuen reagierte Jahn-Chef Franz Nerb (im Bild) wie ein trotziges Kind: Er wechselte zum Kölner Stromanbieter Yellow Strom. Bleibt abzuwarten, ob dieser auch so viel Geduld mit den Kickern im Stadtwesten hat.
Von „konstruktiven Gesprächen“ hält Nerb offenbar sowieso nichts. Lieber streitet und prozessiert er, statt sich an die alte bayerische Weisheit „Mit’m Reden kumma Leut zsamm“ zu halten. Am Mittwoch geht es wieder einmal vor dem Arbeitsgericht ans Eingemachte. Hier soll der Jahn-Vorstand in der Saison 2006/2007 zu tief in die Trickkiste gegriffen haben. Die ehemaligen tschechischen Spieler-Brüder Antonin und Petr Dvorak behaupten, dem Fußballverband zusammen mit ihrem Landsmann Petr Stoilov als Amateure gemeldet worden zu sein, obwohl sie als Profispieler eingesetzt waren und keine Arbeitserlaubnis besaßen. Über Scheinverträge hätten sie – allerdings nur teilweise – über eine Strohfirma mit tschechischer Niederlassung ihr Geld bekommen. Zwar einigte man sich im Januar auf eine Vergleichszahlung von insgesamt 26.000 Euro. Doch die Zahlung ging nach deren Anwalt einen Tag nach dem ausgehandelten Fixtermin ein – was den Jahn nunmehr weitere rund 14.000 Euro kosten soll. Auch interessieren sich der Zoll und die Staatsanwaltschaft für die Hintergründe. Es stehen die Vorwürfe „Betrug, Steuerhinterziehung, illegale Beschäftigung und Nichtabführen von Sozialleistungen“ im Raum. Auch der Fußballverband interessiert sich für diesen Sachverhalt. Vor gut einem Jahr ließ er aus weit geringeren Gründen den SV Motzing zwangsabsteigen.
Weiter geht es um 360.000 Euro, mit denen die Stadt Regensburg das Inventar des Drittligisten abgelöst hatte. Nur: Es gehörte ihm zu diesem Zeitpunkt nicht mehr. Auch hier ermittelt inzwischen der Staatsanwalt. Ach ja, da sind noch einmal rund zwei Millionen aus dem Jahr 2005, die der Verein Darlehensschulden bei seinen einstigen Förderern hat. Zwar streiten diese noch über Ausgleichszahlungen untereinander – doch aufgeschoben ist nun einmal nicht aufgehoben. Dagegen sind die knapp 15.000 Euro, welche das Sportinternat St. Emmeran gerne hätte, ja nun wirklich Peanuts.
Derweil ist Jahn-Boss Nerb weiter unverdrossen auf der Suche nach weiteren Geldgebern. Im Kapfelberger Unternehmer Reinhard Listl (GKM) hat er solch einen gefunden. Man spricht von 400.000 Euro, die Listl locker machen will. Doch auch dies dürfte nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein.
Elf Jahre. So lange hat der belgische Historiker Bruno Kartheuser (im Bild) recherchiert, um ein Kriegsverbrechen aufzuarbeiten, das in der deutschen Öffentlichkeit weitgehend unbekannt geblieben ist: Am 9. Juni 1944 wurden unter der Federführung von SS, Wehrmacht und Sicherheitsdienst in der französischen Stadt Tulle 99 Menschen erhängt. 400 weitere wurden deportiert. Bis Kriegsende kommt ein […]
Das Gezerre um die Neubesetzung des Geschäftsführerpostens bei der Stadtbau scheint zu Ende zu gehen. Nachdem sich der beschließende Ausschuss – Oberbürgermeister Hans Schaidinger, Helgit Kadlez (CSU) und Lothar Strehl (SPD) – über Monate hinweg nicht auf einen Kandidaten einigen konnten, wird nun der Aufsichtsrat der städtischen Tochtergesellschaft entscheiden. Damit ist das ursprüngliche Ansinnen gescheitert, […]
Der SSV Jahn hat wieder Strom. Das gab die REWAG heute Nachmittag via Pressemitteilung bekannt. Der Oberbürgermeister vermittelte (erneut) zwischen der REWAG und der SSV-Führung bzw. Jahn-Vizepräsident Manfred Kraml und dem sportlichen Leiter Horst Eberl. Der Jahn wird die ausstehenden Forderungen bis kommenden Dienstag bezahlen. Präsident Franz Nerb war bei dem Gespräch nicht zugegen. Scharfe […]
Da geht die Sonne auf! Lauter gute Nachrichten! Gestern hat der Stadtrat einstimmig Sonderinvestitionen von 21,4 Millionen Euro auf den Weg gebracht – vorbehaltlich der erhofften Zuschüsse vom Freistaat. Der soll im Rahmen des Konjunkturpakets II 75 Prozent der Kosten übernehmen. Noch eine gute Nachricht gab es zwei Tagesordnungspunkte später: Im Rahmen eines Förderprogramms des […]
So eine Schweinerei! Jetzt wird der SSV Jahn Regensburg schon behandelt wie ein Hartz IV-Empfänger! Da hat die REWAG dem Jahn doch glatt den Strom abgestellt. Das hat der SSV heute Nachmittag in einer Pressekonferenz kund getan. Nur weil man jahrelang immer wieder mit den Zahlungen in Verzug war, sind die Lichter aus. Nur weil […]
Im Streit um ausstehende Mandatsträgerbeiträge hat Oberbürgermeister Hans Schaidinger offenbar eingelenkt. Heute nachmittag ließ Schaidinger über das Büro der CSU-Fraktion eine Presseerklärung verschicken, die wir nachfolgend im Originalwortlaut abdrucken. Die Presseerklärung kommt unmittelbar vor einer Sitzung des CSU-Kreisvorstands, bei der insbesondere die ausstehenden Beiträge thematisiert werden sollten. Presseerklärung von OB Hans Schaidinger Seit Beginn meiner […]
Eine gute Nachricht? Der RVV will die Fahrpreise nicht erhöhen! Vorerst wenigstens. Bekanntlich haben sich am Wochenende Arbeitgeber und Gewerkschaft auf einen Kompromiss im Tarifstreit im öffentlichen Nahverkehr geeinigt. Gewerkschaftangaben zufolge soll es damit für die Beschäftigten in fünf Prozent mehr Lohn geben. Die Städte Nürnberg und München haben bereits angekündigt, deshalb die Fahrpreise zu […]
Auf der Trauerfeier für die Opfer des Amoklaufs von Winnenden haben die Angehörigen in einem offenen Brief unter anderem ein Verbot von Killerspielen gefordert. Dieser Reflex tritt stets nach derartigen Vorfällen auf, er ist verständlich und nachvollziehbar, gleichzeitig aber auch nur Ausdruck der Hilflosigkeit. Ein Verbot ist immer die einfachste Lösung. Der Sündenbock ist schnell […]
Am 23. April wird im Bayerischen Landtag über die Zukunft der Unterbringung von Flüchtlingen diskutiert. Die entscheidende Frage dabei: Kippt die Lagerpflicht? Knapp 8.000 Asylsuchende sind bislang einer bayerischen Spezialität – der zwangsweisen Unterbringung in so genannten „Gemeinschaftsunterkünften“ (GU) – ausgesetzt. Über die Zustände in solchen Unterkünften in der Oberpfalz hat regensburg-digital.de in der Vergangenheit […]
„Licht am Ende des Tunnels“, titelt am heutigen Samstag die Wochenzeitung Die Zeit. „Opel in Belegschaftshand, Banken verstaatlicht: Eine neue Ära beginnt“, heißt es in der Unterzeile. Weitere Neuigkeiten: Die Nato wird aufgelöst, Schuldenerlass für arme Länder und, und, und. Zu schön, um wahr zu sein? Genau. Doch nicht zu schön, um Realität zu werden. […]
Es bleibt fraglich, wann und ob überhaupt gottlose Busse durch Regensburg rollen. Wie am Freitag von regensburg-digital berichtet, hat die Kampagne für säkulare Buswerbung nach Großbritannien, Spanien und Italien mittlerweile auch Deutschland erreicht. Schon vergangene Woche hatten die Initiatoren über ihre Internetseite www.buskampagne.de genügend Geld gesammelt, um drei Busse in Berlin, Köln und München mit […]
Im CSU-Streit um nicht gezahlte Mandatsträgerbeiträge bleiben die Fronten zwischen dem Regensburger Oberbürgermeister und dem Kreisvorstand weiter verhärtet. Während sich Bürgermeister Gerhard Weber mit dem Kreisvorsitzenden Franz Rieger über die Zahlungsmodalitäten geeinigt hat, ließ Hans Schaidinger mittlerweile seinen Anwalt einschalten. Er selbst will sich zu dem Thema nicht mehr äußern. Ohnehin hatte der Oberbürgermeister sich […]
Aktionismus. Das ist die erste Reaktion auf den Amoklauf eines 17jährigen aus Winneden. Ein Großteil der Medien ergeht sich in Voyeurismus. Pop-Kriminologe Christian Pfeiffer fordert wieder einmal ein Verbot von Killerspielen. Schärfere Waffengesetze müssen her schreit zuerst das Volk und Politiker aller Couleur plappern die Forderung nach. Dabei hat Deutschland das schärfste Waffengesetz Europas. Hätte. […]
„Private Public Partnership“ (PPP) – das bedeutet nichts anderes als eine Kooperationen zwischen dem Staat – meist Kommunen, Landkreisen oder Gemeinden – und privaten Investoren. Der private Träger realisiert beispielsweise Bauvorhaben, die eine Kommune früher in Eigenregie erledigt hat. Der Investor wird dafür entlohnt; meist über Mietverträge, die häufig 20 oder 30 Jahre laufen.
1995 verlieh die Stadt Regensburg zum ersten Mal den Brückenpreis. Preisträger: Professor Wladyslaw Bartoszewski (rechts im Bild). Der polnische Politiker und Publizist war Botschafter und Außenminister seines Landes. Aktuell bekleidet er das Amt eines Staatssekretärs und berät den polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk in außenpolitischen Fragen. Bisher fiel Wladyslaw Bartoszewski vor allem durch seine ausgleichenden Reden […]
Zufrieden dürfte der Regensburger CSU-Kreisvorsitzende Franz Rieger mit dem ausklingenden Wochenende sein. Bei weiteren zwei Ortsverbandswahlen gab es für das Lager von Oberbürgermeister Hans Schaidinger nichts zu holen. Neben den Ortsvorsitzenden dürften auch die 20 neu gewählten Delegierten für die Wahl des Kreisvorstands samt und sonders auf Seiten des Rieger-Lagers stehen. Bereits am Freitag wurde […]
Die Gemeinschaftsunterkunft Teublitz-Koppenlohe liegt abseits der Hauptstraße, kaum sichtbar in einem Waldstück, nahe Burglengenfeld. Einst war das Gebäude ein Aussiedlerwohnheim, jetzt ist es eine so genannte „Gemeinschaftsunterkunft“ (GU) für Flüchtlinge. 109 Menschen unterschiedlicher Herkunft – Iraker, Syrer, Libanesen, Afghanen, Pakistani, Kongolesen, Sudanesen, Vietnamesen, Iraner – fristen dort ihren Alltag, darunter viele Familien mit Kindern. In […]
Begonnen hat das Ganze in Großbritannien. Mittlerweile ist es auch in Regensburg angekommen. Angesichts religiöser Werbung an öffentlichen Verkehrsmitteln rief die Britische Humanistische Gesellschaft (BHA), unterstützt durch den bekannten Schriftsteller und Atheisten Richard Dawkins, zu Spenden auf: Der religiösen Botschaft „Wenn der Menschensohn kommt, wird er auch Glauben finden auf Erden?”, die auf Londoner Bussen […]