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Christoph Schmidt ist tief enttäuscht. Erst wurde er vom DJK ausgebootet, dann von Bürgermeister Weber bei der ARGE angeschwärzt.Projekt für Kinder brachte Schwimmlehrer nur Ärger und Enttäuschung/ Fragwürdige Rolle von Bürgermeister Gerhard Weber Es ist ein Projekt, in das Christoph Schmidt viel Herzblut gesteckt hat. „Richtig atmen, dann erst schwimmen“ lautet der Titel des Konzepts, mit dem der Diplomschwimmlehrer Kinder zwischen vier und acht Jahren adäquat auf das Schwimmen vorbereiten will. „Erst, wenn man den Kindern die Angst davor nimmt, ihr Gesicht unter Wasser zu tauchen, können sie auch die richtige Schwimmtechnik lernen“, weiß Schmidt, dessen Konzept bereits im Kindergarten ansetzt. Die Kinder bleiben auf dem Trockenen. Im Rahmen von acht Unterrichtseinheiten a 20 Minuten wird die richtige Atemtechnik erlernt – mit und ohne Wasser. Erst nachdem die Kinder diesen Kurs absolviert haben, geht’s in einer zweiten Stufe ins Schwimmbecken. „Schwimmen ist ein Kinderrecht“, beschreibt Schmidt seine Motivation bei der Entwicklung dieses Konzepts. Mehrere Experten unterstützen Schmidts Vorschläge ausdrücklich. Seine Vision: Nach einer entsprechenden Einweisung könnten Kindergärten solche Atemübungen ohne großen Zeit- und Kostenaufwand anbieten und den Knirpsen so schon früh die Angst vorm Wasser nehmen. Schmidt hatte vor, sich damit selbständig zu machen. Sportverein kupferte bei Schmidt ab/ Er blieb außen vor Insofern war es für ihn eine Freude, als er im vergangenen Jahr in Regensburg ein Modellprojekt starten konnte. In Kooperation mit dem DJK-Sportbund fanden im Kindergarten zunächst Atemübungen statt, dann wurde im Westbad geschwommen. Schmidt arbeitete dabei knapp zwei Monate federführend und kostenlos mit. Am Ende des Kurses beherrschten über 80 Prozent der Knirpse das Rückenschwimmen. Ein schöner Erfolg. Seine Vision muss Schmidt dennoch begraben – zumindest in Regensburg. Die zuständigen Stellen bei der Stadt – federführend ist Sportbürgermeister Gerhard Weber – lehnten sein Konzept ab. Was beim Modellprojekt noch problemlos praktiziert wurde, scheint plötzlich nicht mehr ins Konzept zu passen: Ein Planschbecken könne im Kindergarten nicht aufgestellt werden, heißt es unter anderem in dem ablehnenden Schreiben von Bürgermeister Gerhard Weber. „Ich kann Ihnen auch für die Zukunft nicht in Aussicht stellen, dass die Stadt Regensburg Ihre Idee der Schwimmvorbereitung für Kinder umsetzen wird und empfehle Ihnen sich um eine Kooperation mit unserem Schwimmverein zu bemühen“, schreibt Weber abschließend. Weshalb gelangte Webers Schreiben zur ARGE? „Unser Schwimmverein“ ist der DJK-Sportbund. Erst über Umwege erfuhr Schmidt davon, dass der Sportbund nun einen eigenen Kurs anbot, für den man zwar von Schmidt abgekupfert, ihn aber nicht mit ins Boot geholt hatte. Mehrere Kindergärten erhielten Werbeflyer des DJK mit Schmidts Titel „Richtig atmen, dann erst schwimmen“, zum Teil wurde wortwörtlich aus Artikel von Schmidt abgeschrieben, sein Konzept aber wurde in mehreren Punkten verändert. Schwärzte Schmidt bei der ARGE an: Bürgermeister Gerhard Weber.Unter anderem sollen die die Atemübungen im Westbad stattfinden. Anstelle von acht Übungseinheiten a 20 Minuten gäbe es dort drei Einheiten von jeweils einer Stunde. „Wenn die Kinder so lange Atemübungen machen ist das ungesund“, kritisiert der Diplomschwimmlehrer. Auch sei es „völliger Blödsinn“, die Übungen im Westbad und nicht im Kindergarten zu machen. Abgesehen von der Zeit, die auf der Strecke bleibe, seien es vor allem die Kosten, die den Kurs unattraktiv machen. „Da bleiben immer einige Kinder außen vor.“ Augenfälliger Beleg: Offenbar gibt es bislang keine solchen Kurse. Zusätzlich zu dieser Enttäuschung bekam Schmidt, der derzeit auf Hartz IV angewiesen ist, Ärger mit der ARGE. Bürgermeister Gerhard Weber hatte das oben zitierte Schreiben offenbar an Schmidts Sachbearbeiterin weitergeleitet. Explizit erwähnt Weber darin, dass Schmidt ein Arbeitsangebot als Bademeister abgelehnt habe, zudem behauptet der Bürgermeister, es gebe ein Angebot des DJK-Sportbundes, Schmidt bei den Kursen mitarbeiten zu lassen. Für Schmidt – der von einem solchen Angebot nichts weiß und nach den Vorfällen in der Vergangenheit auch keine Basis für eine Zusammenarbeit sieht – hätte das fast eine Kürzung seiner Leistungen zur Folge gehabt. „Das Vertrauensverhältnis zwischen meiner Sachbearbeiterin und mir hat sich dadurch sehr verschlechtert“, sagt er. Sie habe zunächst sein Vorhaben, sich mit dem Konzept selbständig zu machen, unterstützt. Seitdem Webers Schreiben auf ihrem Schreibtisch gelandet ist, wachse auch der Druck, so Schmidt. Wie und weshalb das Schreiben des Sportbürgermeisters zur ARGE gelangt ist, war nicht zu erfahren. Bürgermeister Weber wollte dazu keine Stellung nehmen. Christoph Schmidt versucht derweil andere Kommunen von seinem Konzept zu überzeugen. „In Regensburg hat es nicht geklappt. Das ist schade. Aber vielleicht beweist man anderswo mehr Weitblick.“ anzeige1

Hitlergruß beim Gedenkweg

Seit Jahren ist es dasselbe Spiel: In Regensburg wird den Opfern des Nationalsozialismus an zwei Tagen gedacht. Am 23. April findet der Gedenkweg für die Opfer des Faschismus statt, der vom ehemaligen KZ-Außenlager Colosseum in Stadtamhof, über den Neupfarrplatz, die jüdische Synagoge und den Minoritenweg zum Dachauplatz führt. Tags darauf wird ein zweites Mal gedacht: […]

Zug der Erinnerung: Die Bahn AG zockt kräftig ab

Vom 4. bis zum 6. Mai hält ein besonderer Zug am Regensburger Bahnhof. „Der Zug der Erinnerung“. Im ganzen Bundesgebiet ist die rollende Ausstellung über die Deportation von jüdischen Kindern im Zweiten Weltkrieg seit drei Jahren unterwegs und erzählt die Geschichte der europäischen Deportationen. Zwischen 1940 und 1944 deportierten die NS-Behörden schätzungsweise 1,5 Millionen Kinder […]

Anarchischer Mutterkult

Silikonpanzer, die sich unter der Leitung eines tiefschwarzen Generals zum Einsatz formieren, Embryonen einer unbekannten Rasse, die einen argwöhnisch betrachten, „Friedensengel im Kampfanzug“, die gasmaskenbewehrt hinter den Säulen hervorlugen, über ihnen: ein fetter Hermes mit goldener Gesichtsmaske, der breitbeinig auf einer Kloschüssel sitzend „nach Hause“ fliegt – wo auch immer das sein mag. Als Landung […]

Deutsche Bahn oder: Von der Kunst, die Kunden zu verärgern

Wer dachte mit einem neuen Vorstand der Bahn würde sich einiges zum Besseren bei dem Unternehmen wenden, hat sich geirrt. Was Kundenservice angeht ist das einstige Staatsunternehmen nach wie vor aus der Spur. Der neueste Einfall der Deutschen Bahn AG (DB): Die Sitzplätze von ganzen Wagons sind sybillinisch mit „ggf. reserviert“ gekennzeichnet. Eine etwas eigenartige […]

Lagerpflicht: Kommt eine Regensburger Resolution?

Die SPD wartet noch die Anhörung im Bayerischen Landtag ab, von der CSU erhielt unsere Redaktion keine Stellungnahme und Sozialbürgermeister Joachim Wolbergs fordert eine „sachgerechte Entscheidung“. Fazit: Es bleibt unklar, ob der interfraktionelle Antrag von Grünen, ödp, Linke, FDP und Freien Wählern am kommenden Montag im Regensburger Stadtrat (16 Uhr, Neues Rathaus) eine Mehrheit finden […]

Protest wirkt: BOS soll einhäusig werden!

Der nachdrückliche Protest hat offenbar Wirkung gezeigt. Am Donnerstag wird der Schulausschuss aller Voraussicht nach einen Antrag verabschieden, der die Unterbringung der staatlichen Berufsoberschule (FOS/BOS) in einem Gebäude garantieren soll. Zumindest langfristig. Derzeit ist die BOS zweigeteilt, eine Gebäude steht am Ziegelweg, das andere an der Landshuter Straße. In der Vergangenheit hatte die Koalition noch […]

Regensburger Lagerkoller

Es ist früher Mittwochabend. Im Innenhof der „Gemeinschaftsunterkunft“ Plattlinger Straße haben sich knapp 30 Personen versammelt. Ortstermin im Flüchtlingslager Regensburg. Abgesehen von CSU und CSB haben alle Stadtratsfraktionen Vertreter vorbei geschickt. Von der SPD ist Sozialbürgermeister Joachim Wolbergs überraschend gekommen. Er sieht sich heute insbesondere als „Vertreter der Verwaltung“ und hat zur Unterstützung einige Mitarbeitern […]

Regenbrücke: VGH lässt Bürgerinitiative abblitzen

Einen Bürgerentscheid zur Sallerner Regenbrücke und einer Einhausung der Osttangente wird es auf absehbare Zeit nicht geben. Der Verwaltungsgerichtshof München hat die Klage der Bürgerinitiative LOS („Leben ohne Stadtautobahn“) abgewiesen. 2007 hatte die BI rund 7.000 Unterschriften für ein Bürgerbegehren gesammelt. Fragestellung: „Sind Sie dafür, dass 1. die Stadt Regensburg auf den Bau der Sallerner […]

„Vorzeige-GU“ oder Schrottimmobilie?

Es ist die „Vorzeige-GU“ in der Oberpfalz: Die „Gemeinschaftsunterkunft“ für Flüchtlinge in Tirschenreuth. 2004 wurde der Neubau in Rekordzeit aus dem Boden gestampft. Er soll Platz für 180 Flüchtlinge bieten. Zwei Kilometer außerhalb der Kreisstadt, mitten in der Pampa, steht nun ein wuchtiger Betonklotz, der dank seines hellblauen Anstrichs beinahe freundlich wirkt. Innerhalb der Umzäunung […]

Sparkasse: Stühlerücken im Verwaltungsrat?

Der Verwaltungsrat der Sparkasse Regensburg zählt 18 Mitglieder (hier einzusehen). Davon sind 14 Politiker. Dieser Konstellation droht nun ein Aus. In Berlin sorgt nämlich ein Referentenentwurf für das Gesetz zur Stärkung der Finanzmarkt- und Versicherungsaufsicht für Aufruhr bei den Sparkassen und Genossenschaftsbanken. Die Verzahnung aus Politik und Kontrollorganen der Banken soll eine tiefgreifende Reform erfahren. […]

Denkmalalarm! Einsturzgefahr
im Schlosspark Prüfening?

Der kleine Turm, der versteckt zwischen knorrigen Bäume und von Efeu umwuchert im Prüfeninger Schlossgarten steht, hat schon bessere Tage gesehen. Unter dem Abt Martin Pronath wurde das Gebäude – der so genannte astronomische Turm – Mitte des 18. Jahrhunderts als Teil des Klosters Prüfening errichtet. Den Benediktinermönchen diente er als Sternwarte. Bis heute gilt […]

Keine Umweltzone ohne Umlandgemeinden

Die Umweltzone im Regensburger Altstadtgebiet wird noch auf sich warten lassen. In einer kürzlich veröffentlichten Pressemitteilung bekennt sich die Stadt Regensburg zwar „klar und deutlich“ zur Einführung der Umweltzone, stellt aber eine Bedingung: Die Umlandgemeinden sollen in den Luftreinhalteplan mit einbezogen werden.Das sei eine Forderung, welche die Stadt bereits seit Jahren erhebe, so Oberbürgermeister Hans […]

Stadtbau: Petra Betz gibt auf

Das peinliche Schauspiel bei der Regensburger Stadtbau GmbH scheint ein Ende gefunden zu haben. Nach der Ankündigung der SPD, gegebenfalls mit der Opposition für eine Neuausschreibung des Geschäftsführerpostens zu stimmen, hat Petra Betz ihre Bewerbung zurückgezogen.In einer am Freitag verbreiteten Erklärung schreibt Betz unter anderem:„Aufgrund meines Verantwortungsbewusstseins und obwohl mir von neutralen und kompetenten Managern […]

EU fordert: BayernLB verkaufen!

Während Horst Seehofer über vage Ankündigungen was die Zukunft der angeschlagenen BayernLB betrifft nicht hinauskommt, sind die Forderungen der EU unmissverständlich. Die zuständige Brüsseler Kommission drängt auf eine nachhaltige Neuordnung der deutschen Bankenlandschaft. Die defizitäre BayernLB soll nach den Plänen der EU einen neuen Eigentümer bekommen. Die EU hat deutliche Vorstellungen Für die EU-Kommission ist […]

Stadtbau: SPD setzt Schaidinger unter Druck

Hans Schaidinger gerät unter Druck. In der Diskussion um den Posten des Geschäftsführers bei der Regensburger Stadtbau GmbH hat sich nun auch die SPD für eine Neuausschreibung der Stelle ausgesprochen. Am Mittwoch hatten die Freien Wähler, namentlich Fraktionschef Ludwig Artinger, eine Sondersitzung des Stadtrats zu der Stellenbesetzung beantragt. Sie wollen dort über eine Neuausschreibung des […]

BMW-Werk Regensburg: Ein Lichtblick in der Krise?

Die Ankündigung, dass die seit Februar verordnete Kurzarbeit im BMW-Werk Regensburg im Mai – also einen Monat früher als erwartet – endet, sorgte für einhellige mediale Begeisterung. Von einem „Lichtblick“ in diesen dunklen Krisenzeiten war häufig die Rede. Weil die Nachfrage nach 1er, Mini und Z4 sich bessere entwickle, als erwartet, kann die (aus öffentlichen […]

Karikatur

Wie wir heute (10. April 2009) von der Stadt Regensburg erfahren haben, ist die Karikatur, die bis vor kurzem an dieser Stelle zu besichtigen war, inzwischen bei der Staatsanwaltschaft gelandet ist. Ermittelt wird wegen des Anfangsverdachts auf Beleidigung. Offenbar bereits vergangenen Mittwoch hat Oberbürgermeister Hans Schaidinger Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Wir haben uns deshalb entschlossen, […]

Stadtbau-Skandal: Opposition fordert Sondersitzung

Macht die Opposition dem Postengeschacher von Hans Schaidinger noch einen Strich durch die Rechnung? 13 Stadträte sind es, die am Mittwoch Nachmittag eine Sondersitzung des Stadtrats zum Thema Stadtbau beantragt haben. Unter Federführung des Fraktionsvorsitzenden der Freien Wähler, Ludwig Artinger, fordern sie, den Geschäftsführerposten neu auszuschreiben.Nach dem Rückzug des Top-Bewerbers Heiko Leonhard – den der […]

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