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Vor drei Jahren vom Gries entfernt, jetzt wieder aktuell: Modell der Riepl-Röhre. Foto: ArchivDie Diskussion ist eröffnet – so sich denn in der Regensburger Rathaus-Koalition ein Diskussionspartner findet. In der Debatte um eine Ersatztrasse für die Steinerne Brücke haben die Freien Wähler eine Machbarkeitsstudie für einen Tunnel vorgelegt (PDF-Download). Ergebnis: Für maximal 17 Millionen Euro sei ein einspuriger, 480 Meter langer Tunnel zu haben – ohne Beeinträchtigungen für den Grieser Spitz, ohne Gefährdung des Welterbetitels und unter Einhaltung aller relevanten Sicherheitsvorschriften. Reine Bauzeit: zwölf Monate. Zum Vergleich: Die Westtrasse wird derzeit mit 13 Millionen Euro veranschlagt. Nicht, dass der Tunnelvorschlag etwas Neues wäre, aber so der Fraktionsvorsitzende Ludwig Artinger: „Die Verwaltung wurde damit beschäftigt, diese Lösung kaputt und tot zu schreiben.” Erstmals 1998 hat Stadtrat Günther Riepl eine Tunnellösung ins Feld geführt. Zwei Jahre zuvor war die Steinerne Brücke nach einem Bürgerentscheid für den Pkw-Verkehr gesperrt worden. Schnell sollte Ersatz her. Brücken wurden diskutiert, der Tunnel – damals bekannt als „Riepl-Röhre” – als absurde Idee abgetan. „Bevor ich einen Tunnel baue, trage ich die Regensburger mit einer Sänfte über die Steinerne Brücke” ist ein Satz, der aus der damaligen Diskussion von Oberbürgermeister Hans Schaidinger überliefert ist. Entgegen allen Prophezeihungen gingen weder die Altstadt noch Stadtamhof an der Sperrung der Steinernen zugrunde und für einige Jahre verschwanden die Ersatzbrücken aus der öffentlichen Debatte. Ungeachtet dessen zierte lange Jahre noch ein Modell von Riepls Tunnellösung („Riepl-Röhre”) den Gries, bis es schließlich auf Intervention des Oberbürgermeisters hin entfernt wurde. Ludwig Artinger und Günther Riepl bei der Vorstellung der Machbarkeitsstudie.Spätestens seit der Sperrung der Steinernen Brücke für den Busverkehr im August 2008 ist der Brückenstreit in vollem Gange. Erneut stellten die Freien Wähler die Tunnellösung zur Diskussion; im Oktober 2008 wurde sie von der CSU-SPD-Koalition endgültig verworfen. „Keinerlei Realisierungschance”, räumte die Verwaltung einer einspurigen Lösung ein. Mindestens 30 Millionen Euro an Kosten für einen zweispurigen Tunnel wurden in der entsprechenden Stadtratsvorlage angeführt. Ein einspuriger Tunnel entspreche nicht den geltenden Sicherheitsvorschriften, so ein wesentlicher Punkt der damaligen Argumentation. Dem widerspricht Jurist Artinger. „Das gibt keine der einschlägigen Richtlinien und Vorschriften her.” Ein einspuriger Tunnel könne problemlos den bestehenden Busverkehr abwickeln, heißt es in der Untersuchung. Eineinhalb Minuten braucht ein Bus demzufolge, um den Tunnel zu durchqueren. Die beiden Brückenvarianten sind übrigens ebenfalls als einspurige Lösungen geplant. Die Kosten für einen Tunnel seien künstlich hoch gerechnet worden, so Artinger. Abgesehen von der Zweispurigkeit ging die Verwaltung von einer anderen, wesentlich längeren Führung des Tunnels aus. Auch widersprach Artinger dem Einwand der Verwaltung, dass bei Bau des Tunnels große Bereiche des Grieser Spitz zerstört würden. „Die Bohrtechnik lässt den Grieser Spitz völlig unberührt.” Von einem städtebaulichen Monstrum zu sprechen, wie dies Hans Schaidinger in der Vergangenheit getan hat, sei an der Sache vorbei, erklärte Artinger. „Beide Abfahrtsrampen liegen oberhalb der Hochwassermarken und brauchen keine Betonwände.” Sein Fazit: „Sämtliche Argumente gegen einen Tunnel wurden eindrucksvoll und nachhaltig widerlegt.” So soll der Tunnel verlaufen.Günther Riepl, seit über zehn Jahren Verfechter eines Tunnels, bezeichnet die 600.000 Euro für den Brückenwettbewerb als „rausgeschmissenes Geld”. Es sei absehbar, dass weder die Ost- noch die Westtrasse realisiert werden könne, so Riepl. „Wenn die Stadtspitze nicht kapiert, dass die beiden Brücken einen größeren Aufstand verursachen werden als eine Stadthalle am Donaumarkt, dann weiß ich nicht mehr, wo diese Leute bei der Bevölkerung andocken.” Riepl fordert eine Diskussion, die „sachorientiert und nicht politisch-ideologisch gefärbt” geführt werden müsse. Bleibt die Frage, ob die Koalition, die sich einer Machbarkeitsstudie hartnäckig verweigert hatte, bereit ist, nun doch eine solche Diskussion zu führen. Zum Herunterladen: Die Machbarkeitsstudie anzeige1

Rettung durch Hilfspolizei?

Um darauf zu achten, dass städtische Verordnungen eingehalten werden, fehlt der Polizei das Personal. Bereits 2007 hat die Stadt Regensburg deshalb beschlossen, einen Ordnungsdienst zu installieren. Diese städtische Hilfspolizei – zu Beginn sieben Mann hoch – wird voraussichtlich im August ihre Arbeit aufnehmen. Sechs Beamte starten im mittleren Dienst. Als Leiter und Koordinator hat Regensburg […]

Teure Hängepartie

Nach der Entscheidung der UNESCO, die Stadt Regensburg einen Brückenplanungswettbewerb durchführen zu lassen, verspüren die Koalitionäre Rückenwind. In einer aktuellen Pressemitteilung drischt CSU-Fraktionschef Christian Schlegl (im Bild) auf ödp und Freie Wähler ein, die ihre Kritik an den Brückenplänen bekräftigt haben. Die Freien Wähler werden zudem am Montag eine auf eigene Kosten erstellte Machbarkeitsstudie für […]

Bretter, die die Flucht bedeuten

„Fünf Mal am Tag gekickt zu werden, ist fast schon normal”, erzählt einer der jungen Leute, die am Montag mit ihren Skateboards über die Stufen vorm E.ON-Hochhaus am Stadtpark grinden. Gekickt – das heißt vertrieben werden. Insofern scheint Skateboard fahren ein Hobby zu sein, bei dem man sich immer auf der Flucht befindet. Mit Polizei, […]

Fürstin Prysselius’ Kampf für Keuschheit

Was ist jemandem ein Fototermin mit Fürstin Gloria von Thurn und Taxis wert? Diese Frage wird am 12. Juli beantwortet. Dann endet die Online-Charity-Auktion, bei der sich Durchlaucht „für den guten Zweck” versteigern lässt. Den fünf Meistbietenden winkt neben einem Besuch bei den Schlossfestspielen – wo Gloria in der Musicalversion von Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf das Fräulein Prysselius gibt – ein ganz privater Fototermin im fürstlichen Schlossgarten.

CSU: Verhandlungen liegen auf Eis

So schnell hatte wohl kaum jemand damit gerechnet. Keine zwei Wochen nach dem einstimmigen Beschluss des CSU-Kreisvorstandes, Verhandlungen aufzunehmen, um die Fraktion zu einen, wurden diese Verhandlungen auch schon wieder auf Eis gelegt. Dem Beschluss der CSU-Fraktion am heutigen Abend ging eine zum Teil heftig geführte, emotionale Debatte vorraus. Gegen die Stimmen von Franz Rieger […]

Ersatzbrücken: UNESCO hat vorerst keine Einwände/ Schaidinger verwahrt sich gegen Greipl-Kritik (Video)

Am Montagmorgen kam die Nachricht aus Sevilla: Das UNESCO-Welterbekomitee hat keine Einwände zum bisherigen Vorgehen der Stadt Regensburg in Sachen Ersatztrasse. „Wir können damit unseren Planungsprozess mit gutem Gewissen fortsetzen und werden dabei natürlich stets in direktem Kontakt mit der UNESCO bleiben. Einen Fall Dresden wird es in Regensburg nicht geben“, sagt ein zufrieden wirkender […]

Dank an Greipl, Studie zum Tunnel in zwei Wochen

Spätestens am Samstag rechnet die Stadt Regensburg mit einer Entscheidung der UNESCO zum geplanten Brückenwettbewerb. 600.000 Euro will die Stadt ausgeben, um zwei Brückenvarianten – die Ost- und die Westtrasse – untersuchen zu lassen. Nachdem die UNESCO gestern der Stadt Dresden wegen des Baus der Waldschlösschenbrücke den Welterbetitel aberkannt hat, haben sich am Freitag mehrere […]

Regensburger Brückenstreit: UNESCO „keine Oberdenkmalschutzbehörde”

Verliert Dresden seinen Welterbetitel oder nicht? Das ist die spannendste Frage, über die das Welterbekomitee der UNESCO derzeit in Sevilla diskutiert. Gespannt wartet man aber auch in Regensburg auf das Ergebnis der Tagung. Schließlich werden in Sevilla auch die derzeitigen Planungen der Stadt für eine Ersatzbrücke über die Donau diskutiert. Bislang hat sich die UNESCO […]

DGB: Mehr Geld fürs Sozialsystem, nicht für die Ärzte

Mehr Geld fürs Sozialsystem ja, mehr Geld für die Ärzteschaft nein. So lässt sich die Haltung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) auf den Punkt bringen. Bei einem Pressegespräch am Regensburger Bezirksklinikum kritisierte der als Nachfolger von DGB-Bayern-Chef Fritz Schösser gehandelte Dominik Schirmer (im Bild) die Ärzteproteste in Zusammenhang mit der Honorarreform. Gleichzeitig kündigte er verstärkte Streiks […]

Ein Heiligenbildchen als Erinnerung

Seit 2006 gibt es unter dem Dach von pax christi das Projekt Medizinische Hilfe für NS-Opfer auf der Krim. In Zusammenarbeit mit Hana Pfalzova, die das Projekt federführend betreut, veröffentlicht unsere Redaktion in loser Folge Porträts ehemaliger NS-Zwangsarbeiterinnen. Maria Romanovna Pronina wuchs zusammen mit ihrem Bruder Sergej in einer Bauernfamilie in der nördlichen Krim auf. […]

Schulpflicht vor Versammlungsfreiheit?

Schüler, die vergangene Woche an der Demonstration anlässlich des Bildungsstreiks teilgenommen haben, sollen bestraft werden. Das Kultusministerium hat bereits im Vorfeld alle Schulen angewiesen, im Bedarfsfall Verweise zu verteilen. Wer sich wegen Krankheit entschuldigen ließ, kommt mit heiler Haut davon. Wer ehrlich war, dem drohen Sanktionen. So schreibt das Ministerium in einer Dienstanweisung an die […]

Jetzt 55 Stolpersteine in Regensburg
gegen das Vergessen

Zum vierten Male wurden am Samstag, 20. Juni, in Regensburg Stolpersteine in Erinnerung an die NS-Opfer der Stadt im Rahmen der „sozialen Skulptur Stolpersteine“ von Gunther Demnig verlegt. 55 Stolpersteine erinnern nunmehr an von den Nazis deportierte und ermordete Juden, Sinti und Roma und politisch Verfolgten an deren letzten Wohn- oder Arbeitsorten in der Stadt. […]

Todesschüsse: Ergebnisse in „zwei bis drei Wochen“

Viel Neues ist es nicht, was man aus der Pressemitteilung erfährt, die von der Regensburger Staatsanwaltschaft am heutigen Dienstag verschickt wurde. Immerhin so viel: In „zwei bis drei Wochen“ soll der Hergang des tödlichen Polizeieinsatzes vom 30. April rekonstruiert werden können. Der 24jährige Student Tennessee Eisenberg wurde dabei von insgesamt 13 Kugeln getroffen. Seitdem wartet […]

Neues Verwaltungszentrum: Halbe Million für Möbel

„Offen, freundlich und transparent“. So soll sich nach den Worten von Finanzreferent Dieter Daminger die Verwaltung im neuen Bürger-und Verwaltungszentrum präsentieren. Wie berichtet, schlägt dieses Gebäude, das derzeit im Innenhof des Neuen Rathauses entsteht, mit mehr als 50 Millionen Euro ins städtische Kontor. Auf rund 46 Millionen Euro belaufen sich dabei allein die Leasingraten, die […]

Streit um Verwaltungsvorlage: Stadträte beklagen mangelhafte Informationen

Säßen nicht zwei Juristen im Regensburger Finanzausschuss, wäre es vermutlich nicht aufgefallen. In der Sitzung am Donnerstag waren die Stadträte aufgerufen, 120.000 Euro „Architektenhonorar“ bereit zu stellen. Dass es sich lediglich bei der Hälfte der Summe um Honorar handelte, der Rest sich aus aufgelaufenen Zinsen und Kosten für einen Rechtsstreit zusammensetzt, erfuhren die Mitglieder des […]

Die Staatsmacht im Dienst der Atomlobby

Neben der Nostalgie kam auch der Blick in die Zukunft nicht zu kurz: Über 400 Menschen fanden sich am vergangenen Samstag in der Oberpfalzhalle in Schwandorf ein, um an den erfolgreichen Widerstand gegen die Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf – WAA – zu erinnern. Vor 20 Jahren kam das Aus für das Lieblingsprojekt des damaligen Ministerpräsidenten Franz-Josef Strauß. […]

„Wie Sklaven auf dem Markt“

Seit 2006 gibt es unter dem Dach von pax christi das Projekt Medizinische Hilfe für NS-Opfer auf der Krim. In Zusammenarbeit mit Hana Pfalzova, die das Projekt federführend betreut, veröffentlicht unsere Redaktion in loser Folge Porträts ehemaliger NS-Zwangsarbeiterinnen. Inna Bekeškina wurde 1920 als Tochter einer Näherin und eines koreanischen Medizinstudenten geboren. Ihre Eltern trennten sich […]

Umweltzone: Die Stadt leistet Widerstand

Wenn die nicht wollen, wollen wir auch nicht. So kann man die Haltung der Stadt Regensburg in Sachen Umweltzone beschreiben. Gut zwei Jahre ist es her, seit der Stadtrat am 6. März 2007 sich einstimmig dafür ausgesprochen hat, die Regensburger Altstadt zu einer solchen Umweltzone zu erklären. Hier dürfte künftig nur noch fahren, wer über […]

CSU-Verhandlungen: Erste Runde am Montag

Ungeachtet einer teilweise emotionalen Diskussion hat der Kreisvorstand der Regensburg-CSU sich am Dienstagabend zu einer einstimmigen Empfehlung durchgerungen: Es sollen „unverzüglich“ Gespräche aufgenommen werden, mit dem Ziel Armin Gugau, Hans Renter und Martina Dräxlmaier in die Stadtratsfraktion aufzunehmen. Eineinhalb Stunden wurde verhandelt, um diese Empfehlung abzugeben. Damit liegt der Ball im Feld der Stadtratsfraktion. Und […]

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