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spieß-freihoferDie Steilvorlage hat der Gestaltungsbeirat selbst geliefert: Mit seinem Votum zum bunten Haus („optische Lärmbelästigung”) machte sich das Expertengremium (fünf Architekten) nicht gerade beliebt bei der Mehrheit der Regensburger. Vor allem der Ruf, unabhängig von städtischer Einflussnahme zu sein, hat seitdem einige Schrammen erlitten. Da scheint der Antrag der Linken wie die Faust aufs Auge zu passen: Der Beirat soll umgestaltet werden, so die Vorstellung von Irmgard Freihoffer und Richard Spieß (Foto). „Weniger architektenlastig” lautet das Stichwort. Ein Kunsthistoriker, ein Denkmalpfleger und „der Vertreter eines kulturverbundenen Vereins” sollen die Plätze von Architekten einnehmen, deren Anzahl Freihoffer und Spieß auf maximal zwei begrenzt wissen wollen. Am Donnerstag steht der Vorstoß im Stadtrat auf der Tagesordnung. Ob tatsächlich eine Diskussion darüber stattfinden wird, bleibt abzuwarten. Immerhin kommt der Antrag von den Linken. Grund für ihren Vorschlag: Seiner Aufgabe, für eine hohe Qualität in Architektur und Städtebau zu sorgen, erfülle der Gestaltungsbeirat „in vielen Fällen unbefriedigend oder gar ungenügend”. Die Linken zum Gebäude der Englischen Fräulein: "Das Gebäude an sich gibt seine Identität nicht preis – ist es ein Verwaltungsgebäude, ein sakraler Raum, ein Fabrikgebäude, ein Papierlager für die Mittelbayerische Zeitung auf der anderen Straßenseite oder gar eine Gefängniserweiterung der Augustenburg gegenüber? Der sinnliche Eindruck lässt uns als Idioten zurück."Als Beispiele führen die beiden Stadträte das Atrium an der Kumpfmühler Brücke und das neue Schulgebäude der Englischen Fräulein an der Kumpfmühlerstraße an. „In der Ausformung der beiden Gebäude hat der Gestaltungsbeirat mit seiner ausgeprägt architektonischen Bewertung die nähere Umgebung fallen gelassen”, heißt es in dem Antrag. „Sowohl das Atrium als auch das Gebäude der Englischen Fräulein setzen sich in geradezu ignoranter Weise über ihre Nachbarschaft hinweg.” Doch auch die vom Gestaltungsbeirat mitverantworteten Gebäude entlang der Frankenstraße, die im Zug der Rebl-Haus-Diskussion verstärkt in den Fokus gerückt sind, geraten ins Visier von Spieß und Freihoffer. Das Gebäude von Kentucky Fried Chicken und der neue Baumarkt seien in „ihrer Gestaltung ebenfalls unbefriedigend und zeigten eine belanglose, uninteressante Architektur”. Die Linke zum Atrium: "Die Disharmonie zu den benachbarten Gebäuden ist erschreckend und bricht mit dem kollektiven städtebaulichen Zusammenhang."Fazit des Antrags: Um „die einseitige Betrachtungsweise der Architekten” aufzubrechen, sei es notwendig, dass Mitglieder aus anderen Bereichen in den Gestaltungsbeirat aufgenommen werden. Als Kronzeugen führen die beiden Stadträte den Münchner Städteplaner Hans-Joachim Schemel an der mit dem Ausspruch zitiert wird, „dass die Ansprüche der Laien und die Vorstellungen der Architekten hinsichtlich einer ansprechenden Gestalt der gebauten Umwelt weit auseinander liegen”. Die Geschmacksfrage sei aber „nicht durch Wissensvorsprung und Lehrmeinungen zu entscheiden”. Das vielleicht schlagendste Argument, das für den Antrag von Spieß und Freihoffer zu sprechen scheint, hat übrigens der Vorsitzende des Gestaltungsbeirats selbst geliefert. Anlässlich der Diskussion um das bunte Haus hatte Professor Carl Fingerhuth ausgeführt: „Die Frage nach der Gestaltung einer Stadt ist eine öffentliche Frage.” Das sei keine Sache von Experten, Richtlinien und Paragraphen, sondern müsse sich an der Frage messen: Was für eine Stadt wollen die Menschen, die in ihr leben? Was für einen Gestaltungsbeirat er will, entscheidet der Stadtrat am Donnerstag.
1998 wurde das Gremium gegründet. Originäre Aufgabe qua Geschäftsordnung ist die Beratung des Oberbürgermeisters, des Stadtrats und der Verwaltung bei Bauvorhaben, die „aufgrund ihrer Größenordnung und Bedeutung für das Stadtbild prägend in Erscheinung treten”. Ziel: eine Verbesserung des Stadtbilds und der „architektonischen Qualität”. In der Regel alle zwei Monate treffen sich die fünf Architekten zu ihren Sitzungen. In den vergangenen elf Jahren wurden über 200 Bauvorhaben beurteilt. Jährlich fallen dafür zwischen 40.000 und 65.000 Euro Kosten an.

Immer rüder: XXXLutz knöpft sich Zeitung vor!

Kevin Costner war unbewaffnet. Zur Neueröffnung einer Filiale konnte XXXLutz den merklich in die Jahre gekommenen Filmstar gewinnen, um wieder einmal Geld für irgendeinen guten Zweck zu sammeln. Und die Leute bezahlten reichlich Eintritt (25 Euro), um ins Möbelhaus zu kommen und dieses Ansinnen zu unterstützen. XXXLutz kündigte am Ende des Abends schließlich an, noch […]

BayernLB: Verwaltungsräte im Tiefschlaf

Gerät auch der Verwaltungsrat der Bayerischen Landesbank ins Visier der Staatsanwaltschaft? Bereits vergangenen Freitag berichtete die Süddeutsche Zeitung über eine Razzia der Münchner Staatsanwaltschaft im freistaatseigenen Geldinistitut. Hintergrund war der völlig überteuerte Kauf von Anteilen der Hypo Group Alpe Adria (HGAA). Rund 1,7 Milliarden löhnte die BayernLB im Oktober 2007 unter dem damaligen Bankchef Werner […]

„Der Papst tut’s auch!”

Ist da der Wunsch der Vater der Nachricht? Nicht zum ersten Mal wird gemeldet, dass Bischof Gerhard Ludwig Müller Regensburg verlässt. Als Erzbischof von München und Freising wurde er schon gehandelt und musste schließlich Bischof Marx den Vortritt lassen. Von einer Wegbeförderung nach Rom war zuletzt im April die Rede. Dementis („haltlose Gerüchte”) folgten. Müller […]

Kulturpolitik: Was wurde aus den Wahlversprechen?

100.000 Euro pro Jahr würde er voraussichtlich kosten – der Kulturentwicklungsplan (KEP) für Regensburg. Im Koalitionsvertrag von CSU und SPD wurde dieses Ziel für die laufende Stadtratsperiode ausdrücklich fixiert. Nun soll der KEP, angesichts der knappen Finanzlage, auf Eis gelegt werden – das hat Bürgermeister Joachim Wolbergs bereits mehrfach angedeutet. „Wir werden auf Dinge verzichten […]

Sozialticket erneut vertagt

Das Versprechen ist alt. Im September 2008 hatte Sozialbürgermeister Joachim Wolbergs (Foto) erstmals angekündigt, mit dem RVV ein neues Sozialticket für das Regensburger Stadtgebiet auszuhandeln. Ein Ergebnis lässt nach wie vor auf sich warten. Immer wieder war zu erfahren, dass die Verhandlungen sich hinziehen würden. So auch in der Sitzung des Sozialausschusses am Dienstag, wo […]

Heimspiel fürs deutsche Kino

15.000 Euro. In Regensburg haben Medard Kammermeier und seine Mitstreiter mit diesem kleinen Budget ein feines Filmfestival auf die Beine gestellt, das – so die Hoffnung – zu einer regelmäßigen Einrichtung werden soll. Heimspiel heißt es, widmet sich dementsprechend dem deutschen Kino und startet morgen (Mittwoch) um 21 Uhr im Ostentorkino („Das Vaterspiel”). Eine Plattform […]

Einbahnstraßenverkehr

Eine unausgegorene Idee ist es, die einen anderen Gärungsprozess wieder richtig in Schwung bringt: Die Regensburger CSU hat endlich wieder einen Grund gefunden, um zu streiten! Vordergründig geht es dieses Mal um den Plan, die Thundorfer Straße – probeweise – zur Einbahnstraße zu erklären. Oberbürgermeister Hans Schaidinger war mit diesem überraschenden Vorschlag im September an […]

Betreutes Wohnen, bereutes Wohnen?

Die Werbeslogans hören sich lieb und beruhigend an. „Genießen Sie Ihren Lebensabend mit der Sicherheit nicht alleingelassen zu sein!” „Selbständig wohnen und doch geborgen!” Wohnanlagen, die unter dem Label „Betreutes Wohnen” firmieren, erfreuen sich steigender Nachfrage. Die Vorstellung, bis ins hohe Alter möglichst selbstbestimmt zu leben, aber doch nicht auf Hilfestellungen verzichten zu müssen, ist […]

Ostumgehung: Spatenstich abgesagt!

Kein großer Bahnhof am nächsten Freitag. Der Spatenstich für den Weiterbau der Ostumgehung, zu dem auch Innenminister Joachim Herrmann eingeladen war, wurde von der Stadt Regensburg abgesagt. Das Bauvorhaben liegt auf Eis. Grund: Die Bürgerinitiative für eine Einhausung der Osttangente hat es – allen Unkenrufen zum Trotz – tatsächlich geschafft: Binnen fünf Wochen sammelten Christian […]

Der Ordnung eine Chance – machen Sie mit!

Die ersten Einsätze der Außendienstmitarbeiter des Regensburger Ordnungsamts („Ordnungsservice”) sind nicht auf ungeteilte Freude gestoßen. Die Stadtpolizei fotografierte Plakate an Bauzäunen ab, dokumentierte unbotmäßige Kneipenwerbung und anschließend gab es Anrufe vom Ordnungsamt bei den „Übeltätern”. Ob das ein zielführender Beitrag dazu ist, um die Situation in der Altstadt zu verbessern? Fraglich, fraglich. Leiser wird’s dadurch […]

Stadtverwaltung gibt nach: Buntes Haus bleibt bunt!

Das bunte Haus bleibt wie es ist. Die Regensburger Stadtverwaltung will sich wegen der mittlerweile bundesweit bekannten Fassade auf keine gerichtliche Auseinandersetzung einlassen. Das teilt man heute Nachmittag in einer Presseerklärung mit. „Ein bauordnungsrechtliches Einschreiten ist nicht angezeigt, weitere Arbeitskapazität der Verwaltung sollte auf diesen Vorgang nicht mehr verwendet werden”, heißt es im besten Verwaltungsdeutsch. […]

Eine Kastanie verschwindet im Sprachdickicht

Das Thema Malteserkastanie ist endgültig abgehakt. Der Baum wird gefällt. „Das ist Ergebnis ihres einstimmigen Beschlusses”, erklärte Oberbürgermeister Hans Schaidinger am Dienstag den Mitgliedern des Planungsausschusses. Das Dumme: Ein Großteil der Stadträte hatte den Beschluss, den sie am 15. September gefasst hatten, ganz anders verstanden. Ein Blick zurück: Mit den Stimmen von CSU, SPD-Fraktionschef Norbert […]

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Kinder sind verschieden und entwickeln sich in unterschiedlichem Tempo. Viele Eltern überlegen deshalb, auf welche Schule sie ihr Kind schicken sollen, zumal die staatliche Versorgung nicht immer den individuellen Bedürfnissen der Kinder (und Eltern) entspricht. Neben der Staatsschule gibt es immer mehr Privatschulen, die mit individueller Betreuung oder neuen Unterrichtskonzepten werben. Die Herder-Schule in Pielenhofen […]

Neuer DGB-Chef will gleich „in die Bütt”

Wachablösung beim DGB Regensburg. Mit 100 Prozent der Delegiertenstimmen wurde Christian Dietl (re. im Bild) am Wochenende zum Nachfolger von Willi Dürr (links) gekürt. Dürr, der zwölf Jahre lang den Vorsitz für die Region Regensburg inne hatte, war aus Altersgründen nicht mehr zur Wahl angetreten. Er stand in der Vergangenheit für einen Gewerkschaftsbund in Regensburg, […]

Brennpunkt Altstadt: „Griffiger Slogan” gesucht!

Es muss etwas passieren. Darin scheinen sich alle Mitglieder des Aktionsbündnisses „Miteinander leben in der Altstadt” einig zu sein. Was passieren soll, ist indessen weniger klar. Der Interessenkonflikt, den es zu lösen gilt, besteht (im Wesentlichen) zwischen Wohnen auf der einen und Nachtleben in der Regensburger Altstadt auf der anderen Seite. Ein Ausgleich soll her […]

Malteser-Kastanie: Unklarheit über Beschlusslage

Der Planungsausschuss soll sich erneut mit der Malteser-Kastanie befassen. Das fordern Grüne und ödp als Reaktion auf den gescheiterten Rettungsversuch der Verwaltung. Ein Gespräch mit dem Investor, der Löwenbrauerei Passau, hatte zu keiner Einigung geführt. Daraufhin teilte die Stadt mit, dass man nun die vom Investor beantragte Baugenehmigung erteilen und damit das Todesurteil für die […]

Tennessee Eisenberg: Landtagsanhörung ohne Ergebnis

„Fakt ist: Es muss geschossen werden, bis die Gefahr beseitigt ist.” Mit diesem Satz nimmt der Landesvorsitzende der bayerischen Polizeigewerkschaft Hermann Benker die beiden Schützen im Fall Tennesssee Eisenberg in Schutz. Am 30. April war der Student bei einem Polizeieinsatz in Regensburg erschossen worden. Dabei schossen zwei Polizeibeamte ihre Magazine leer. Die Ermittlungen dauern an […]

Offener Brief an Radio Charivari

Der mediale Nachhall zur Demonstration am Samstag und den Blockaden gegen den Neonazi-Aufmarsch ist höchst unterschiedlich aufgefallen. Der Online-Beitrag einer Kollegin beim Radiosender Charivari (hier nachzulesen) hat einen unserer Leser zu einem offenen Brief an die Redaktion veranlasst, den wir hier ungekürzt veröffentlichen. Sehr geehrtes Charivari-Team, als großer regionaler Radiosender haben Sie, so meine ich, […]

Malteser-Kastanie: Die Säge kommt!

Die Stadträte wollten nicht entscheiden. Jetzt wird die Kastanie im Malteser-Biergarten gefällt. Das teilt die Stadt heute via Presseerklärung mit. Sie ist einem Bauvorhaben der Löwenbrauerei Passau im Weg. Ein nochmaliges Gespräch der Verwaltung mit dem Investor konnte daran nichts ändern. Mitte September hatte der städtische Planungsausschuss es allerdings in der Hand, die Kastanie zu […]

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