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Weiß bemützt und blau gewandet wird kommende Woche der Ordnungsdienst in Regensburg seine Arbeit aufnehmen. Eine halbe Million Euro lässt sich die Stadt ihre sieben Ordnungshüter – sechs Mann, eine Frau – kosten, die vor allem in der Altstadt zum Einsatz kommen werden. Oberbürgermeister Hans Schaidinger warb am Freitagvormittag um Verständnis für diese Maßnahme, die bereits vor zwei Jahren vom Stadtrat beschlossen wurde. „Die Bürger sollen das als etwas Positives begreifen.”

Die Verhältnisse im öffentlichen Raum hätten sich in eine Richtung entwickelt, wie man sie vor zehn oder 20 Jahren „nicht gewohnt” war. „Kippen wegwerfen und öffentliches Urinieren sind für einige völlig normal geworden.” Wildes Plakatieren, Lärm und Hundekot nennt Schaidinger als weitere Schwerpunkte, bei denen die Stadt in der Vergangenheit „nicht so intensiv” habe einschreiten können, wie das nötig gewesen wäre. Hier soll nun der Ordnungsdienst gemäß dem Sprichwort „Was Du nicht willst, das man Dir tu …” tätig werden. „Helfen, nicht ahnden”, sei dabei das Ziel. „Zunächst”, so Schaidinger. Es gebe keine Anweisung, möglichst viele Strafzettel auszustellen. Aber „Wer nicht hören will, muss fühlen”, bemüht der Oberbürgermeister ein weiteres Sprichwort.

ordnungsdienst2Was der Ordnungsdienst bringt, wird allerdings erst die Praxis zeigen. Dabei wird sich herausstellen, ob Beamte mit einer Ausbildung zum mittleren Verwaltungsdienst die Kompetenz haben, um den Aufenthalt im öffentlichen Raum für alle Beteiligten positiv zu beeinflussen. Schaidinger nennt das „Training on the Job”. Sollte nicht alles so klappen wie gewünscht, sei man „für Nachkorrekturen offen”. Man mache das schließlich zum ersten Mal.

Derzeit haben die Ordnungsdienstler – neben ihrer Beamtenausbildung – mehrere „Schulungen” absolviert. Ordnungsamtschef Alfred Santfort nennt Ordnungswidrigkeitsrecht, Polizeiaufgabengesetz, „psychologische Schulungen”, „Deeskalationsstrategie” und Selbstverteidigung. Diese „intensive Ausbildung” habe „ungefähr ein halbes Jahr” gedauert. Sollte all das nicht reichen, steht der kommunalen Polizei immer noch Pfefferspray als letztes Mittel der Wahl zur Verfügung. Für Straftaten ist der Ordnungsdienst übrigens nicht zuständig. Das bleibt weiter Aufgabe der Polizei.

Dass immer mehr Uniformierte im Stadtbild mit unterschiedlichen Befugnissen – Polizei, Blaujacken, Sicherheitswacht und nun Ordnungsdienst – auf Unverständnis bei der Bevölkerung stoßen könnten, glaubt Schaidinger nicht. „Die Bürger haben nichts gegen Uniformen. Das stärkt ihr objektives und subjektives Sicherheitsgefühl”. Ohnehin handle es sich bei den weißen Mützen und blauem Outfit nicht um eine Uniform, sondern eine „Dienstkleidung”.

Derzeit ist nicht offiziell daran gedacht, weitere Stellen in diesem Bereich zu schaffen. Schaidinger: „Mehr ist nicht drin.”

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