SOZIALES SCHAUFENSTER

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DSC06194Ein heller Raum im vierten Stock mit Blick über Regensburg, mehrere Monitoren und Stellwände. Es werden Presseerklärungen verteilt, Vertreter von Polizei und Staatsanwaltschaft stehen für alle Fragen zur Verfügung. Polizeipräsident Rudolf Kraus hat eine sorgfältig formulierte Rede vorbereitet: So kann die Öffentlichkeitsarbeit der Ermittlungsbehörden auch aussehen – im Erfolgsfall. Bereits am Montag konnten Polizei und Staatsanwaltschaft vermelden: Die Schläger, die am 26. Dezember einen 36jährigen Mann halb tot geprügelt haben, sind identifiziert. Heute, am Dienstag, findet unter großem Medienrummel eine Pressekonferenz statt. krausKraus spricht in seiner einleitenden, vom Blatt abgelesenen Ansprache von einer Gewalttat „nicht gekannten Ausmaßes”, er zieht Parallelen zu Dominik Brunner, der im September 2009 in der Münchner U-Bahn tot geprügelt wurde. Kraus erinnert daran, dass die Regensburger Polizei allein im Dezember drei schwere Gewalttaten aufgeklärt habe, erwähnt die Wichtigkeit der Videoüberwachung als Mittel zur Aufklärung. Mehrfach spricht der Polizeipräsident die Medien an, deren Berichterstattung maßgeblich zur Aufklärung beigetragen habe. An sie richtet er seinen „herzlichen Dank”, ebenso wie an die Staatsanwaltschaft und die Regensburger Bevölkerung. Kripochef Albert Stürzer bleibt es vorbehalten, die bislang bekannten Details der Gewalttat vom 26. Dezember zu erläutern. Zwei 22- und ein 21jähriger sind es, die von der Polizei dingsfest gemacht werden konnten. Die beiden Haupttäter haben vergangene Woche umfangreiche Geständnisse abgelegt, an deren wesentlichen Aussagen Stürzer zufolge „keinerlei Zweifel” bestehen. Der dritte, er war offenbar nur am Rande an der Tat beteiligt, soll in den nächsten Tagen vernommen werden. Die Kurzbiographien hören der drei hören sich fast gleichlautend an. Als Kinder übersiedelten sie mit ihren Eltern aus Staaten der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland, besuchten in Regensburg die Schule. Einer der drei ist arbeitslos, der zweite in einer ABM-Maßnahme, der dritte macht gerade eine Mechanikerausbildung. Polizeilich bekannt „wegen einiger Vergehen” sind alle drei. Wie kam es zu dem „versuchten gemeinschaftlichen Totschlag” und der „gefährlichen Körperverletzung”, wegen derer die Staatsanwaltschaft gegen die beiden Haupttäter Haftbefehle erlassen hat? Am 25. Dezember trafen sich die jungen Männer, besorgten sich Alkohol an der Tankstelle und saßen bis Mitternacht in einer Wohnung beieinander. Angetrunken, aber nicht betrunken, so die Schilderung der beiden Inhaftierten, zog man dann weiter zum McDonald’s im Defreggerweg. stürzerIm Eingangsbereich geriet das Trio mit dem späteren Opfer und einem 19jährigen aneinander. Ein umgestoßener Cola-Becher gab den Anstoß für ein Wortgefecht, das zu einer Rangelei ausartete. Einer der drei stieß schließlich den 19jährigen zu Boden. Die beiden anderen drängten den 36jährigen auf den Parkplatz und schlugen ihn nieder. Während der eine ihn festhielt, trat der andere auf Kopf und Oberkörper des Mannes ein. Das Ganze dauerte weniger als eine Minute. Als sich mehrere Gäste, die von den Begleiterinnen des Opfers auf die Schlägerei aufmerksam gemacht wurden, dazu anschickten einzuschreiten, flüchtete das Trio. Wie genau die Kripo auf die Spur der drei genommen ist, lässt sich Stürzer nicht entlocken. Es habe zwar – nachdem die Fahndung über Internet, Flyer und Plakate gestartet wurde – zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung gegeben. „Aber niemand konnte einen der Täter direkt identifizieren.” Letztlich scheint es der Fahndungsdruck gewesen zu sein, dem sich die drei schließlich beugten. „Ich konnte nicht mehr schlafen”, „überall hingen Fotos von mir”, „jeder konnte das Video im Internet sehen”, sind einige Aussagen die Stürzer zitiert. Warum die beiden derart auf ihr am Boden liegendes Opfer eintraten, konnten sie offenbar nicht beantworten. Stürzer spricht von einer „spontanen Tat”, einer Eskalation wegen einer Bagatelle. Kripo und Staatsanwaltschaft ermitteln nun weiter. Nach wie vor werden Zeugen gesucht, die die Schlägerei am McDonald’s beobachtet haben. Den beiden Haupttätern drohen Oberstaatsanwalt Wolfhard Meindl zufolge zwei bis 15 Jahre Haft wegen versuchten Totschlags. Handelt es sich bei der Tat tatsächlich um Gewalt in einem bisher nicht gekannten Ausmaß, wie Polizeipräsident Kraus in seiner Eingangsrede ausgeführt hat? Stürzer will sich nicht festlegen. „Es ist häufig nur glücklichen Umständen zu verdanken, dass Schlägereien nicht schlimmer ausgehen.” Und Kraus relativiert: Man müsse hier auch das „Empfinden der Öffentlichkeit” in Betracht ziehen. Zumindest im Erfolgsfall.pk4

Hungerstreik im Flüchtlingslager

Bayerischer Durchschnitt – das sind die beiden Flüchtlingslager in Breitenberg und Hauzenberg (Landkreis Passau). Vor genau einer Woche sind hier 16 Asylbewerber aus Protest gegen die schlechten Lebensbedingungen in einen unbefristeten Hungerstreik getreten. Einer der Hungerstreikenden ist der ehemalige kongolesische Fußball-Nationalspieler Belmond Dituabanza Nsumbu. 2006 schaffte er mit seiner Mannschaft den Einzug ins Viertelfinale des […]

Schlägertrio gefasst!

Die drei Männer, von denen wenigstens einer am 26. Dezember einen 36jährigen brutal zusammengeschlagen haben soll, sind identifiziert. Das hat das Polizeipräsidium Oberpfalz vor soeben mitgeteilt. Gegen zwei von ihnen wurde Haftbefehl erlassen. Am Dienstag will die „Ermittlungsgruppe Defreggerweg” dazu ausführlichere Informationen bekannt geben. Am frühen Morgen des zweiten Weihnachtsfeiertags wurde der 36jährige Landkreisbewohner auf […]

„Ein Haufen Geld ist hier”

Weißwürscht, Bier und Blasmusik. Das erwartet das gemeine CSU-Mitglied von einem Neujahrsempfang. Doch die Zeiten haben sich geändert. Am Sonntag im Haus Heuport zu Regensburg gibt es Schnittchen, Prosecco und Oper. Das wird dennoch goutiert – der Prosecco und die, auf meterlangen Holztabletts in den Saal geschleppten, Käse-, Lachs- und Schinken-Schnittchen sind schließlich kostenlos zu […]

Geheimer Millionen-Deal! Filetgrundstück verschleudert?

Allem Optimismus zum Trotz: Die Wirtschaftskrise hat Regensburg spürbar getroffen. Das Geld ist knapp. Vor diesem Hintergrund sollte man meinen, dass die Stadt über jeden zusätzlichen Euro in der Kasse froh wäre. Eigentlich. Bei einem Grundstücksgeschäft, das in Regensburg vergangenes Jahr über die Bühne gegangen ist, scheint das nämlich nicht die Leitlinie gewesen zu sein. Dabei handelt es sich um ein wahres Filetstück: Direkt an der Donau gelegen, ruhig, idyllisch und dennoch in Fußreichweite zum Welterbe – eine begehrte und gut verkäufliche Lage für Immobilien, deren Preise in Regensburg von Jahr zu Jahr steigen. Das Grundstück dagegen war offenbar zum Schnäppchenpreis zu haben. Nicht für jeden, aber für manche.

Opposition lehnt Haushalt ab

Da sollte SPD-Fraktionschef Norbert Hartl langsam hellhörig werden. In der Regensburger Stadtrats-CSU ist momentan Otto von Bismarck en vogue. Nach dem Oberbürgermeister (in seiner Neujahrsansprache) hat sich auch CSU-Fraktionschef Christian Schlegl (in seiner Haushaltsrede) auf den „großen Staatenlenker” bezogen, der nicht nur ein wahrer Fundus bei der Suche nach Zitaten zu sein scheint, sondern auch […]

Neuer Fall für Gestaltungsbeirat?

Jetzt haben wir den Salat. Das, wovor das Bauordnungsamt so nachhaltig gewarnt hat, ist eingetreten: Das Rebl-Haus hat erste Nachahmer gefunden. Klare „Verstöße gegen anerkannte Gestaltungsprinzipien”, die einer „optischen Lärmbelästigung” gleichkommen finden sich an ersten Regensburger Bäumen. Die „unsensible Disharmonie von Fassaden- und Farbgestaltung” ist deutlich wiederzuerkennen. Handelt es sich bei diesem „buntesten Starenhäuschen Bayerns” […]

Linke: Schaidinger als OB noch tragbar?

Die Fraktionen im bayerischen Landtag sind sich – mit Ausnahme der CSU – einig: Hans Schaidinger soll seinen Posten im Verwaltungsrat der BayernLB niederlegen. Derselben Ansicht ist der Bund der Steuerzahler. Folgenlos. Insofern dürfte die neue Stimme in diesem Chor den Regensburger Oberbürgermeister nicht wirklich kratzen. Heute hat der Regensburger Kreisverband der Linken Schaidinger aufgefordert, […]

FOS/BOS: Einhäusigkeit nicht vor 2025

Seit Freitag ist es raus: Bis die FOS/BOS Regensburg unter einem Dach untergebracht sein wird, vergehen wenigstens noch 15 Jahre. Das teilte Oberbürgermeister Hans Schaidinger Schülern, Eltern und Lehrern bei einer gemeinsamen Gesprächsrunde im Alten Rathaus mit. Der erste Bauabschnitt soll – wie von der Koalition beschlossen – 2013 in Angriff genommen werden. Sollte das […]

Alkohol: Städtische Azubis als Testkäufer

Sich wegrichten, zuschütten, Komasaufen: Die Zahl der Jugendlichen, die diesem „Hobby” frönen nimmt seit Jahren zu, so die Erfahrung von Jugendamtsleiter Günter Tischler. Harter Alkohol ist dabei die bevorzugte Methode, um schon vorm Weggehen entsprechend „vorzuglühen”. Den Stoff bekommen die Jugendlichen entweder von Freunden, die schon über 18 sind oder – in einigen Regensburger Geschäften […]

Ostumgehung: Deutliche Schlappe für BI

Als das abschließende Ergebnis feststeht hat Christian Janele Das Thon-Dittmer-Palais schon verlassen. Er muss eine bittere Niederlage verdauen: Fast 80 Prozent der Regensburger haben dem Ansinnen der BI „Wohngerechtes Verkehrskonzept” nach einer Einhausung der Osttangente eine Absage erteilt. Selbst am Brandlberg, wo die direkten Anlieger der zukünftige Straßen wohnen, stimmte die Mehrheit der Wähler mit […]

FOS/BOS: „Man könnte, wenn man wollte”

„Es ist keine finanzielle Entscheidung, sondern eine rein politische. Das muss jedem klar sein”, sagt Franz Schuster. Am Freitag hat die Schulgemeinschaft von FOS und BOS ihre Mahnwachen vor dem Alten Rathaus wiederaufgenommen. Schuster, Vorsitzender des Elternbeirats, ist überzeugt: „Wenn man wollte, könnte man den Neubau 2011 finanzieren.” Fürs erste allerdings scheint dieses Ziel in […]

Haushalt 2010: „Mutlos” oder „nicht zu toppen”?

Er hätte die Debatte über den Haushalt gern auf die Stadtratssitzung verschoben gesehen. Doch nicht alle Fraktionen mochten dem Wunsch von Oberbürgermeister Hans Schaidinger folgen. Vor allem Jürgen Mistol (Grüne) rechnet bei der Ausschusssitzung am Donnerstag gnadenlos mit den Haushaltsplänen der Regensburger Rathauskoalition ab. Der Haushalt sei „auf hohem Niveau kreditfinanziert”, setze die falschen Prioritäten […]

Ostumgehung: Vertrauen contra Fakten

„Es wird ja leider nicht mehr bestraft, wenn man Unsinn redet.” Die Schlacht um die Mehrheitsmeinung ist in vollem Gange. Noch zwei Tage bis zum Bürgerentscheid zur Einhausung der Ostumgehung. Der Ton wird rauher. Auch bei der Sitzung des Verwaltungs- und Finanzausschusses am gestrigen Donnerstag bestimmte das bevorstehende Bürgervotum kurzzeitig die Debatte. Dabei war es […]

„Zeitbombe Schaidinger”

Für regelrechte Empörung hat das Interview von Hans Schaidinger in der SZ vom Dienstag gesorgt. Schaidinger hatte darin erneut seinen Rückzug aus dem Verwaltungsrat der BayernLB abgelehnt und sich selbst ein sorgfältiges und verantwortungsbewusstes Handeln beim Kauf Hypo Group Alpe Adria (HGAA) bescheinigt. Die Reaktion aus dem bayerischen Landtag kam prompt. FDP-Fraktionschef Thomas Hacker erneuerte […]

Intelligenter bomben mit blöden Worten

„Intelligente Wirksysteme”. Immerhin auf Platz drei – nach „betriebsratsverseucht” und „Flüchtlingsbekämpfung” (ein Bonmot von Bundeskanzlerin Angela Merkel) – hat es diese schmucke Wortschöpfung bei der Wahl zum Unwort des Jahres 2009 gebracht. Intelligente Wirksysteme – das sind Qualitätsprodukte aus deutschen Landen, folgerichtig hergestellt von der „Gesellschaft für intelligente Wirksysteme”. Die Konzerne Diehl und Rheinmetall haben […]

Abschied von der „großen Sause”

Nein. Als seine letzte „große Sause” will Oberbürgermeister Hans Schaidinger den Haushaltsentwurf für 2010 nicht verstanden wissen. Klar: „Wir könnten auch einfach Schulden machen. Kein Problem. Ich brächte ohne Probleme noch ein paar Bauvorhaben durch und würde gefeiert werden”, zeichnet Schaidinger ein mögliches Szenario. Aber – das weiß der Oberbürgermeister: „Das wäre nicht verantwortungsvoll gehandelt.” […]

Nichts falsch gemacht, alles verstanden:
Schaidinger zur BayernLB

„Es kann nicht sein, dass ich jedes Mal davonlaufe, wenn ich einen Fehler gemacht habe”. Oberbürgermeister Hans Schaidinger (CSU) hat nicht vor, aus dem Verwaltungsrat der BayernLB auszuscheiden. Er hat nämlich alles richtig gemacht. Das bekräftigt er in einem Interview in der heutigen SZ (Dienstag). Den Kauf der Hypo Gruop Alpe Adria (HGAA) tut Schaidinger […]

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