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„Fakten, Fakten, Fakten“, so könnte der Untertitel des 13seitigen Dokuments lauten, das die Polizeidirektion Oberpfalz am Mittwoch präsentierte. Mit deutscher Gründlichkeit wird im „Sicherheitsbericht 2009” auf das 1.000stel genau die Entwicklung der Kriminalitätsstatistik im Jahr 2009 für die Oberpfalz beschrieben. Das Erfreuliche: Die Kriminalität insgesamt liegt ausweislich des Berichts auf dem niedrigsten Stand seit zehn Jahren. Die Aufklärungsquote (64,4 Prozent) ist identisch mit der des Vorjahrs. Hauptproblem sind immer noch Eigentumsdelikte, wie etwa Diebstahl, der knapp ein Drittel aller Straftaten ausmacht. Vermögens- und Fälschungsdelikten nehmen zwar ab, allerdings zeigte sich in den letzten Jahren ein Wandel. Der Computerbetrug, z.B. übers Internet bestellte Ware nicht zu liefern, nahm verständlicherweise zu, auch wenn er in der Statistik nicht explizit auftaucht.

Drogenhauptstadt Regensburg

Bei Drogendelikten ist immer noch Cannabis (51 Prozent) der Vorreiter, gefolgt von Amphetaminen (27,1) und Heroin (15,5). Die Aufklärungsquote klingt mit 73,3 Prozent sehr hoch, allerdings erfasst sie nicht die Dunkelziffer. Nur wenige Drogendelikte werden tatsächlich zur Anzeige gebracht. Regensburg ist mit 13 von 20 Drogentoten in in der Polizeidirektion Drogenhauptstadt. Der jüngste Junkie, der sich den goldenen Schuss setzte, war gerade einmal 19 Jahre alt.

Gewalttaten steigen: Ursache Alkohol?

Im Jahr 2009 wurden im Regierungsbezirk Oberpfalz 1.558 Gewaltdelikte angezeigt. Damit wurde der höchste Stand seit zehn Jahren erreicht. Insbesondere schwere und gefährliche Körperverletzungen stechen aus der Statistik heraus. Sie machen vier Fünftel aller Fälle aus. Mit Erklärungen haben die anwesenden Polizisten ihre Schwierigkeiten. „Ich könnte mir einen zunehmenden Wertewandel in der Gesellschaft, als Ursache vorstellen”, so Polizeipräsident Rudolf Kraus. „Vielleicht sind Menschen heutzutage weniger in der Lage Konflikte durch Gespräche zu lösen.“ Der Anteil der unter 21jährigen bei Gewaltdelikten ist mit 39,5 Prozent deutlich höher als bei anderen Straftaten. Als Ursache soll, laut Bericht, „die seit Jahren feststellbare zunehmende Gewaltbereitschaft verbunden mit Alkoholeinwirkung“ in Frage kommen. Gerade Städte mit vielen Diskotheken und Orte, wo schnell hochprozentiger Alkohol verfügbar ist, seien Schauplätze von Gewaltverbrechen. Aufklärungsarbeit in Schulen, die Polizeipräsens in der Innenstadt, auch „ein Verkaufsverbot, wie Innenminister Herrmann es fordert, kann ich mir als Lösung gut vorstellen“, so Kraus.

Verkehr: Risikogruppe Jung und Alt

Bei tödlichen Verkehrsunfällen weist die Statistik einen Rückgang aus. Hauptursache bleibt das Rasen. Gerade junge Erwachsene von 18 bis 24 Jahren neigen dazu gerne mal aufs Gas zu drücken. Senioren, ab 65 Jahren sind Risikogruppe Nummer 2 unter den Verkehrsteilnehmern. Die Zahl der Unfälle, bei denen sie die Verursacher sind, steigt seit Jahren an. Das Positive: Im Jahr 2009 kam es (erneut) zu keinem tödlichen Schulwegunfall. Um gut ein Viertel haben die registrierten „politisch motivierte” Straftaten zugenommen. Links (170) und Rechts (184) halten sich dem Bericht zufolge etwa die Waage. Während von linker Seite vor allem Verstößen gegen das Versammlungsgesetz verfolgt wurden, waren über die Hälfte der rechtsextremen Straftaten Propagandadelikte, wie etwa das Zeigen des Hitlergrußes. Die Bundestagswahl habe dazu geführt, dass es im Zuge von Demonstrationen zu einer Zunahme „politisch motivierter Straftaten” gekommen sei, heißt es in dem Bericht. Insbesondere „linke Extremisten” seien bei Gegendemonstrationen durch ein aggressives Verhalten aufgefallen. Bei Rechtsextremisten findet sich im Bericht keine solche Aufschlüsselung.

Qualitätsverlust durch Umstrukturierung?

Spannend wurde es bei der Frage der Folgen der bayernweiten Umstrukturierung: Am 1. Juni 2009 wurde das Präsidium Niederbayern/ Oberpfalz wurde aufgelöst und der Standort Regensburg beibehalten. Die Folge: Die Qualität der Polizeiarbeit sank in der Wahrnehmung vieler Bürgerinnen und Bürger. So wurden zum Beispiel Polizei und Feuerwehrwagen bei Notrufen in die falsche Richtung geleitet, da sich die Beamten in der Zentrale in der Gegend nicht auskannten. „Wir haben jeden Einzelfall überprüft und Verbesserungen eingeleitet.“, so der leitende Polizeidirektor Michael Liegl. „Ich möchte das nicht beschönigen, aber diese Probleme hatten wir früher auch schon.“ Die Personalsituation der Polizei spielte nur am Rande eine Rolle. Nicht allein die Anzahl und Präsenz der Polizisten sei wichtig, um Straftaten aufzuklären, so Kraus, sondern Spurensicherung, Anzeigen und die Vernehmung. „Zu sagen mehr Polizisten würden eine höhere Quote bringen, wäre spekulativ.“

Geschmacksfrage: Koalition widerspricht Schaidinger

Die Hände blieben unten. Bei der Abstimmung über einen neuen Quartiersplatz an der Holzgartenstraße versagte die Koalition dem Oberbürgermeister am Dienstag die Zustimmung. Die Gestaltung des 2.600 Quadratmeter großen Platzes – Kostenpunkt: 640.000 Euro – stieß bei allen Parteien auf einhellige Ablehnung. Während Jürgen Huber eine künstlerische Komponente vermisst, bezeichnet Günther Riepl (Freie Wähler) den […]

Haushaltsabschluss: Mehr Geld zum Schulden zahlen

Das „Unternehmen Stadt Regensburg” (OB Schaidinger) hatte heute am frühen Morgen zur „Bilanzpressekonferenz” geladen. Wenn man Regensburg mit einem DAX-Unternehmen vergleiche, sei es „im oberen Mittelfeld” anzusiedeln, so der Oberbürgermeister aka Aufsichtsratsvorsitzender des Unternehmens Regensburg. Der „Jahresabschluss” für das Jahr 2009 sei „versöhnlich”. Zwar liegt man mit 95,6 Millionen Euro an Gewerbesteuereinnahmen um gut 14 […]

“Antikatholische Kampagne”: Eine Erwiderung

1. Die Presseerklärung des Regensburger Bischofs “Sexueller Missbrauch und seine antikatholische Instrumentalisierung” soll offenkundig dazu dienen, eine Empörungslawine loszutreten, die sich gegen die berechtigte Kritik am Verhalten der katholischen Kirche wendet. Wir haben es hier mit einem Missbrauch religiösen Einflusses auf naive und blindgläubige Katholiken für machtpolitisch-ideologische Zwecke zu tun. Ziel ist einzig und allein, […]

Sallerner Regenbrücke: Bürgerbegehren grundsätzlich möglich!

Die Nachricht von Oberbürgermeister Hans Schaidinger, dass der Bund die Baulastträgerschaft für die Sallerner Regenbrücke übernimmt, hat vergangene Woche für Aufruhr gesorgt. Schaidinger selbst hat einen Luftsprung gemacht, die Gegner des Brückenbauwerks eine verdrießliche Miene. Der Grund für den Luftsprung: Der Bund würde beim Bau sämtliche Kosten, auch für den Unterhalt, übernehmen. Der Grund für […]

„Der Mensch muss human sein“ – Umfrage zum Missbrauchsskandal

Mit „tosendem Applaus” wurde Bischof Müller heute bei einem spontanen Besuch Domspatzengymnasium begrüßt – heißt es auf der Internetseite des Bistums Regensburg. „Lasst Euch nicht entzweien”, lautet der Aufruf des Bischofs an die Domspatzen. Anlass des Besuchs sei der Bericht des Spiegel gewesen, in dem ein ehemaliger Domspatz von Vergewaltigungen in den 90er Jahren berichtete. […]

Bistum und Wahrheit

„Nachdem er sein Geld bei den Dirnen verprasst hatte, kam er zu seinem Vater zurück, der ihn freudig wieder aufnahm.” Am heutigen Sonntag war es Generalvikar Michael Fuchs vorbehalten, den Gottesdienst im Regensburger Dom zu zelebrieren. Es war an Fuchs, das Gleichnis vom verlorenen Sohn zum zentralen Thema seiner Predigt zu machen. Es war an […]

FOS/BOS-Petition: Abgeordnete machen wenig Hoffnung

Vergangenen Freitag haben Vertreter der FOS/BOS Regensburg in der Landshuter Straße eine Petition an die Landtagsabgeordneten Margit Wild (SPD) und Frau Maria Scharfenberg (Grüne) überreicht. Darin fordern sie den Bayerischen Landtag dazu auf, sich für den einhäusigen Neubau der FOS/BOS stark zu machen. Nach jahrelangen öffentlichen Protesten der Öffentlichkeit sprach sich im vergangenen April der […]

Domspatzen: Vergewaltigungen bis in die 90er

Die Mauer des Schweigens im Bistum Regensburg bröckelt weiter: Heute hat sich gegenüber dem Nachrichtenmagazin Spiegel ein erster Betroffener offenbart, der von sexuellem Missbrauch bei den Regensburger Domspatzen bis in die 90er Jahre hinein berichtet. Körperliche und sexuelle Gewalt seien allgegenwärtig gewesen, so der Ex-Domspatz, der die katholische Eliteschule 1992 verließ.Er selbst sei im Internat […]

MZ: Böses Spiel mit Joachim W.

Joachim W. bekleidet einen hohen Posten in der Regensburger Stadtverwaltung. Er setzt sich dort mit Vehemenz für all jene ein, die nicht mit einer eigenen Stimme für sich eintreten können, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Und: Er ist selbstlos. Um den Koalitionsfrieden zu wahren und die Stabilität dieser Stadt nicht zu gefährden, […]

Die Unbarmherzigkeit der Barmherzigen Schwestern

„Wen Gott liebt, den züchtigt er.” An diesen Spruch kann sich Thomas Bauernfeind (Name geändert) immer noch erinnern. Was die „Barmherzigen Schwestern” dem heute 51jährigen in einem Regensburger Kinderheim angetan haben, würde das Bistum wohl mit dem eigens geschaffenem Euphemismus „pädagogischer Übergriff” bezeichnen. Bis zum Alter von 14 Jahren war Bauernfeind ein Heimkind in der […]

Was Besonderes vom Verdienstkreuzträger

Weiß gedeckte Tische, auf denen blaue Kerzchen brennen, holzvertäfelte Wände, Kellner mit Fliege und schwarzer Livree – es ist ein nobles Ambiente, das der Mittelbayerische Verlag am Mittwoch denen bietet, die dafür sorgen, dass die MZ-Abos pünktlich unters Volk kommen. Die MZ-Logistiktochter PZO (Pressezustellgesellschaft Oberpfalz) bedankt sich heute im Bibliothekssaal der Eckert-Schulen Regenstauf bei den […]

Jetzt gibt’s auch eine Gewaltbeauftragte

Als ob man zuvor nie etwas davon geahnt hätte. Nach Öffentlichwerden der Prügelexzesse in der Domspatzenvorschule in Etterzhausen/ Pielenhofen hat das Bistum Regensburg heute eine Ansprechpartnerin für Opfer von Körperverletzung in kirchlichen Einrichtungen eingesetzt. „Durch dieses zusätzliche personelle Angebot möchte die Diözese Opfern von Körperverletzung in kirchlichen Einrichtungen verstärkt die Möglichkeit geben, erlittenes Leid zur […]

Missbrauchsfälle: Bischof im Clinch mit FDP

Angriff ist die beste Verteidigung. Getreu diesem Motto hat der Regensburger Bischof Gerhard Müller gestern Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger attackiert. Wenn Schnarrenberger behaupte, die katholische Kirche behindere die Aufklärung von Missbrauchsfällen, dann sage sie die Unwahrheit, so Müller. Er forderte Leutheusser-Schnarrenberger auf, für diese Behauptung zurückzunehmen und „ihre Amtsautorität nicht für derartige Übergriffe zu instrumentalisieren”. Der […]

„Großer Bruder” rauscht durch Regensburg

Wer derzeit ein Auto mit Kamera auf dem Dach montiert an sich vorbei rasen sieht, darf sich nicht wundern. Das amerikanische Unternehmen Google View ist in Regensburg unterwegs. Anwohner, die darin eine Verletzung ihrer Privatsphäre sehen, können Bildteile löschen lassen. 2008 hatte Google View damit begonnen, Aufnahmen von Straßenzügen in Deutschland für seine Internetseite zu […]

„Ein Appell an die Nachbarschaftshilfe“

Ab Mittwoch werden an alle Haushalte der Stadt Regensburg Coupons für Wertstoffsäcke verteilt. Die Bürger können damit an gekennzeichneten Ausgabestellen ihre gelben und grünen Säcke abholen. Die Aktion soll der Kostenreduzierung dienen, ob es sich aber rentiert wird sich wohl erst in den kommenden Monaten zeigen. Am Dienstag gab der Rechts- und Umweltreferent Dr. Wolfang […]

IHK-Akademieleiter in U-Haft

Im Zusammenhang mit der Insolvenz der IHK–Akademie Oberfranken ist ein leitender Mitarbeiter der IHK Regensburg ins Visier der Justiz geraten. Geschäftsführer Thomas S. wurde vor wenigen Tagen in U-Haft genommen. Ihm wird zur Last gelegt, unrechtmäßige Subventionen für die mittlerweile insolvent gegangene IHK-Akademie Oberfranken erlangt zu haben. Mit inhaltlich unrichtigen Angaben wurde Geld für diverse […]

Flüchtlingslager: Essenspakete bleiben liegen

Der Ort des Protests ist nur schwer zu finden. Mehrerer Journalisten und ein Kamerateam suchen verzweifelt in der Unübersichtlichkeit der Plattenbaugegend die Hausnummern 14 bis 16. Auf der Suche nach dem Flüchtlingslager Plattlingerstraße, wo heute mehrere Asylbewerber angekündigt haben, die Essenspakete zu boykottieren. Die Fotografen haben Glück. Ganz unscheinbar im Erdgeschoss eines der mehrstöckigen Häuser […]

„Neid auf Joachim Wolbergs: Riskiert CSU den Koalitionskrach?”

Der verschwundene Wolbergs ist wieder aufgetaucht. Die Mittelbayerische Zeitung hatte einen Artikel zu der medialen Omnipräsenz des Regensburger Sozialbürgermeisters von ihrer Online-Seite genommen. Mittlerweile ist ein angepasster, dem Koalitionsfrieden angemessener und den Sozialbürgermeister zufriedenstellender Text nebst neuer Schlagzeile auf der Internetseite der MZ veröffentlicht. Wolli-Foto und Zitate wurde entsprechend abgestimmt. Nun ist der neue Artikel […]

„CSUler kritisieren: Wolbergs zu oft in der Zeitung”

So eine schöne Schlagzeile (siehe Überschrift) hatte just jene Zeitung heute im Internet präsentiert, in der man seit Monaten täglich Fotos unseres rührigen Sozialbürgermeisters betrachten kann. Sei es bei der Sudetendeutschen Landsmannschaft oder beim Karussellfahren mit Flüchtlingskindern, beim 90. Geburtstag von Oma Hilde oder beim Schneeschippen, Straßenkehren und richtig wichtig drein schauen. Täglich können die […]

drin