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Vergangene Woche hat die Studierendenvertretung der Uni Regensburg ihre Mitarbeit im städtischen „Aktionsbündnis Sicherheit und Ordnung in der Altstadt” per offenem Brief aufgekündigt. Man wolle nicht mehr für ein Bündnis herhalten, das „hier vernünftig, verständnisvoll und rational nach Lösungen für Sicherheit und Ordnung in der Altstadt sucht, während dort vertretene Personen in anderen Gremien – wie dem Sozialausschuss – unsachlich, intolerant und voreingenommen argumentieren”, heißt es in dem Schreiben unter anderem. Sozialbürgermeister Joachim Wolbergs, der als einziger im Aktionsbündnis und im Sozialausschuss vertreten ist und sich damit zu Recht angesprochen fühlt, ist darüber gar nicht amüsiert und hat nun dem studentischen SprecherInnenrat in einem gleichfalls offenem Brief geantwortet.
“Eine Frechheit!” Sozialbürgermeister Joachim Wolbergs. Foto: Staudinger
Sehr geehrter Herr Christoph, sehr geehrte Damen und Herren, am 31. März habe ich kurz vor der Sitzung des „Aktionsbündnisses Sicherheit und Ordnung in der Altstadt” Ihr e-Mail erhalten, mit dem Sie Ihre Teilnahme an der Sitzung abgesagt haben. Ich bedaure diesen Schritt und habe Ihr Mail zu Beginn der Sitzung verlesen. Als Begründung führen Sie an, Sie würden in dem Gremium nicht ernst genommen, weil einer Ihrer Vorschläge, nämlich weitere Mülleimer in der Altstadt aufzustellen, nicht umgesetzt wurde. Außerdem weisen Sie darauf hin, dass Sie nicht mit Personen an einem Tisch sitzen möchten, die in anderen Gremien – Sie nennen hier den Sozialausschuss – „unsachlich, intolerant und voreingenommen” argumentieren. Mit diesen Personen können Sie nur mich gemeint haben, da sonst kein Mitglied des Aktionsbündnisses auch Mitglied im Sozialausschuss ist. Das ist auch der Grund, warum ich Ihnen schreibe. Die Stadt Regensburg hat Sie um Mitarbeit im Aktionsbündnis gebeten, weil wir die Interessen der Studentinnen und Studenten in unsere weiteren Überlegungen mit einfließen lassen wollten. Dies gilt auch weiterhin. Die Vertreter des Sprecherrates haben sich auch immer an den Debatten beteiligt und es entspricht nicht der Wahrheit, dass deren Anregungen nicht ernst genommen wurden. Es wurde dies auch bisher von niemandem von Seiten des Sprecherrates behauptet. Auch Sie müssen aushalten, dass nicht jeder Vorschlag umgesetzt werden kann, weil es im Zweifelsfall über die Wirksamkeit von Maßnahmen unterschiedliche Auffassungen gibt. Der Gipfel ist allerdings der Verweis auf die Sitzung des Sozialausschusses. Die Unterstellung, dass dort „unsachlich, intolerant und voreingenommen” argumentiert wurde ist eine Frechheit und ich weise diese Behauptung im Namen aller dort anwesenden Stadträtinnen und Stadträte entschieden zurück. Sie müssen auch ertragen, dass der Stadtrat und seine Ausschüsse ihre Entscheidungen nicht vom Wohlwollen und der Zustimmung der Teilnehmer des Studentischen SprecherInnenrates der Uni Regensburg abhängig machen, sonst könnten Sie den Stadtrat ja ersetzen und an unserer Stelle die Arbeit tun. Sie müssten die Folgen allerdings dann auch verantworten. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass es Ihr Auftrag ist, die Interessen der Studentinnen und Studenten zu vertreten. Ich bin mir sicher, dass die Mehrheit der Studierenden in Regensburg unter dieser Vertretung versteht, dass Sie Einladungen der Stadt zur Mitarbeit nicht ausschlagen, sondern annehmen, um sich für die Interessen der Studenten einzusetzen. Ich glaube auch zu wissen, dass diese Haltung der Studenten nicht davon abhängt, wie sich der Stadtrat und seine Ausschüsse bei Beschlüssen in anderen Zusammenhängen verhalten. Ich fordere Sie deshalb auf und bitte Sie, die Teilnahme am Aktionsbündnis wieder aufzunehmen. Für ein klärendes Gespräch stehe ich Ihnen selbstverständlich gerne zur Verfügung. Einen Termin können Sie jederzeit mit meinem Büro vereinbaren. Mit freundlichen Grüßen Joachim Wolbergs
Die angesprochene Debatte des Sozialausschusses um ein Sozialticket war äußerst hitzig verlaufen. Neben den üblichen Nicklichkeiten zwischen Gegner und Befürwortern, wurde auch ein wenig Sozialneid geschürt und Vorurteile verbreitet. Ex-Sozialbürgermeisterin Petra Betz (CSU) führte etwa an , dass bei Hartz IV-Empfänger „jeder ein Handy und Premiere” (sic!) habe. Eine Studentin, die auf der Zuschauerempore das (beim Studiplenum übliche) Handzeichen  „Komm zum Punkt” machte, wurde schließlich von Sozialbürgermeister Joachim Wolbergs zur Ordnung gerufen.

Ersatztrasse: Greipl kommt!

Das Welterbe-Steering-Committee, rechts Professor Greipl. In punkto Ersatztrasse sind sich die Vertreter in dem Gremium uneins. Foto: Stadt Regensburg Das Thema Ersatztrassen wird wieder heiß. Während vergangene Woche Oberbürgermeister Hans Schaidinger und Landrat Herbert Mirbeth namens der Arbeitsgemeinschaft Lebens- und Wirtschaftsraum Regensburg in einer ausführlichen Pressemitteilung die altbekannten Argumente pro Ersatzbrücke wiederholten, hat der Regensburger […]

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Die Whistleblower-Plattform Wikileaks hat heute ein bedrückendes Video online gestellt. Am 12. Juli 2007 schoss ein US-Kampfhubschraubern über Bagdad auf eine Menschenmenge. Zwölf Zivilisten wurden dabei getötet. Unter den Opfern des Angriffs: zwei Journalisten der Nachrichtenagentur Reuters, Saeed Chmagh und Namir Noor-Eldeen. Das US-Militär wollte das Massaker vertuschen, behauptete, die zwölf Menschen seien bei einem […]

Fliegende Kugeln, Pornographie und eine Pflichtübung

Am Karfreitag hatte es der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller entgegen den Bischöfen in fast allen deutschen Bistümern abgelehnt, die Fürbitten des Trierer Bischofs Stephan Ackermann für die Missbrauchsopfer zu übernehmen und sich damit der Empfehlung von Erzbischof Zollitsch verweigert. Ein Auszug aus den empfohlenen Fürbitten:“Lasst uns beten für die Kinder und Jugendlichen, denen inmitten […]

Abmahnkeule und Namensstreit: Regensburg am 1. April

Endlich! Einigung im Uni-Namensstreit. Die neue TU soll jetzt auf Vermittlung des Regensburger Sozialbürgermeisters nach Joachim Wolbergs benannt werden und … Ok, ok. So schwer zu durchschauen war der April-Scherz nun auch wieder nicht. Insofern kommen wir sofort zum Ernst des Lebens zurück: Kein April-Scherz ist nämlich das Schreiben, das wir heute der Anwaltskanzlei Romatka […]

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Der Protest der Flüchtlinge in Bayern geht weiter. Ein Lichtblick zeigt sich am Horizont: Im bayerischen Landtag passierte vor zwei Wochen eine Neuregelung zur Residenzpflicht den Sozialausschuss. Eine Wende in der bayerischen Asylpolitik? Die von CSU und FDP beantragte Neuregelung wurde von allen Fraktionen getragen. Demnach dürfen sich Flüchtlinge im laufenden Asylverfahren nicht nur im […]

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Heute endet die Ferienspielaktion „Kreativ von Kopf bis Fuß“ im Jugendzentrum Utopia. Eltern und Kinder, die die Veranstaltung verpasst haben, können aber aufatmen. Für die Pfingst- und Sommerferien hat die Stadt Regensburg das Ferienprogramm Funtime – jede Menge Ferien- und Freizeitspaß für Jungs und Mädchen erstellt. „Wenn man selber kocht, gibt das ein Gefühl von […]

Namensstreit um neue Uni!

+++ Vorsicht: Das ist ein April-Scherz! +++Dass es bereits so früh dazu kommt, war nicht abzusehen. Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP) hat am gestrigen Abend Regensburg die Zusage für eine neue Technische Universität in Aussicht gestellt. „Alle einschlägigen Rankings bescheinigen Regensburg ein Bevölkerungswachstum für die nächsten 20 Jahre, insbesondere was Familien anbelangt”, so Heubisch bei einer […]

Fall Eisenberg: Unabhängige Ermittler gefordert

Die scharfe Kritik an den Ermittlungsbehörden ist das eine, die Forderung nach einer grundsätzlichen Reform der juristischen Strukturen in Deutschland das andere. Zur Entscheidung der Generalstaatsanwaltschaft im Fall Tennessee Eisenberg meldet sich nun die Grüne Jugend Oberpfalz in einer aktuellen Pressemitteilung zu Wort. Die Entscheidung von Generalstaatsanwalt Klaus Hubmann, die Einstellung des Verfahrens in Regensburg […]

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„Regelmäßige Präsenz der Gewalt”

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CSU-Schlegl: “Destruktive Kräfte” ausschließen

Da hat Christian Schlegl gut lachen: Nach der Einstellung des Verfahrens gegen Schaidinger, Weber und Welnhofer setzt er Intimfeind Armin Gugau unter Druck. Foto: Staudinger Das Imperium schlägt zurück. Nach der Einstellung des Verfahrens gegen Hans Schaidinger, Gerhard Weber und Peter Welnhofer durch die Regensburger Staatsanwaltschaft fordert CSU-Fraktionschef Christian Schlegl nun den Parteiausschluss der Anzeigenerstatter. […]

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Die Zeiten in den Soldaten aus Regensburg in den Afghanistan-Krieg geschickt wurden, sind vorerst vorbei. Heute gab Oberbürgermeister Hans Schaidinger (CSU) bekannt, dass der Abzug der DivisionSpezielleOperationen (DSO) irreversibel sei. Das gehe aus einem persönlichen Gespräch mit Verteidigungsminister Guttenberg hervor. „Es war ein harter Kampf und wir haben ihn verloren“, gestand Schaidinger, sichtlich enttäuscht über […]

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In Regensburg könnte bald die zweite Technische Universität in Bayern entstehen. Wie heute bei einer Pressekonferenz bekannt wurde, bewarben sich Hochschule und Stadt um den begehrten Platz. Ende Januar gab es von der Landtags-FDP erste Forderungen eine zweite TU zu bauen, um der aktuellen Wirtschaftskrise mit einer Wissenschafts- und technischen Offensive entgegenzutreten. Laut Alexander Schlaak, […]

„Regensburg ist der Gewinner“

Jahrelang zeichnete sich unter der Ägide von Kulturreferent Klemens Unger eine Zweiklassengesellschaft ab. Während Angebote für Erwachsene boomten, zeigte er bei der kulturellen Förderung Jugendlicher wenig Engagement. Das könnte sich dieses Jahr ändern. Zwischen 16. April und 12. Mai soll das Festival „überBrücken“ stattfinden, kostenlos und für jederfrau zugänglich. „Wir hoffen, dass wir ein paar […]

Kinderheim Kallmünz: Die „personifizierte Bosheit” und der Triebtäter

  “Eine Mauer des Schweigens.” Blick vom ehemaligen Kinderheim Laßleben in Kallmünz. Foto: privat Franziska Bühler (Name geändert) hat lange gebraucht, um über das zu reden, was ihr im Kinderheim Laßleben in Kallmünz passiert ist. Sie ist ein Opfer von Hans K., der sie in den 70ern über Jahre hinweg sexuell missbraucht hat. Franziska war […]

Betrugsverdacht gegen OB: Ermittlungen eingestellt

Eine Baustelle weniger für Hans Schaidinger. Die Regensburger Staatsanwaltschaft hat heute das Ermittlungsverfahren – unter anderem wegen „banden- und gewerbsmäßigen Betrugs” – gegen ihn, Bürgermeister Gerhard Weber und den ehemaligen CSU-Kreisvorsitzenden Peter Welnhofer eingestellt. Im vergangenen August hatten sechs Personen, CSU- und CSB-Mitglieder, Strafanzeigen gegen die drei wegen nicht bzw. zu wenig bezahlter Mandatsträgerbeiträge gestellt. […]

drin