Obwohl sie als Zwangsarbeiterin von der Krim nach Deutschland deportiert wurde: Die heute 88jährige Marija Pronina verbindet auch positive Erinnerungen mit den drei Jahren, während derer sie auf dem Bauernhof der Obermeiers in Pirkensee (Landkreis Schwandorf) arbeiten musste. „Jeden Tag hat man miteinander gearbeitet und an einem Tisch gegessen, und Weihnachten habe ich immer ein Geschenk bekommen”, sagt sie. Marija lacht, wenn sie sich an einen heimlichen Kinobesuch in Regensburg erinnert. „Meine Bäuerin hat mir sogar Geld gegeben dafür.“
Sie ist eine Ausnahme. Marija ist die einzige von rund 180 Zwangsarbeiterinnen, die von Hana Pfalzova im Rahmen des bayernweit einmaligen Regensburger Hilfsprojekts auf der Krim betreut werden, die solche Erinnerungen schildert.
Ludwig Obermeier mit einem aktuellen Foto von Marija Pronina.
Dass es vor kurzem – 65 Jahre später – zu einer Art Wiedersehen zwischen Maria Pronina und dem damals zehnjährigen Ludwig Obermeier, jüngster Sohn der Familie, kam, ist eine der kleineren Geschichten, die durch die Ausstellung der „Projektgruppe Zwangsarbeit” im Schwandorfer Städtedreieck in Gang gesetzt wurde. Es ist auch ein Erfolg für Hana Pfalzova, die seit Jahren das Regensburger Hilfsprojekt im Namen von pax christi betreut und in diesem Rahmen die Schicksale von Zwangsarbeiterinnen auf der Krim recherchiert und dokumentiert hat. Pfalzovas Fotografien und Texte hatte Ludwig Obermeier bei der Ausstellung entdeckt und sich an sie gewandt.
Ludwig Obermeier 1942. Foto: privat
Wie es der Zufall wollte, stand Hana Pfalzova gerade vor einer neuerlichen Fahrt auf die Krim, um dort Spendengelder an die betagten Damen zu verteilen. Obermeier gab ihr eine Stapel alter Fotos und etwas Geld für Marija mit.
Marija musste von 1942 bis 1945 als Zwangsarbeiterin auf dem Hof der Obermeiers mitarbeiten, nachdem der ältere Bruder von Ludwig als Soldat eingezogen worden war. Im Gegensatz zu den anderen Zwangsarbeiterinnen, die Marija in Pirkensee kennen gelernt hat, wurde sie menschlich behandelt. „Andere wurden geschlagen, zu den schlechtesten Arbeiten herangezogen und durften oft nicht einmal im Haus schlafen.” Auch das NS-Abzeichen als „Ostarbeiterin” musste Marija nicht tragen. Zum Abschied bekam sie von Ludwig Obermeiers Mutter ein Heiligenbildchen. Sie hat es bis heute aufbewahrt.
Marija Pronina als junges Mädchen in Pirkensee. Foto: privat
Ludwig Obermeier, mit dem wir uns vergangene Woche in Pirkensee getroffen haben, kann sich noch erinnern, wie er mit der damals 20jährige Marija die Kühe auf die Weide getrieben und „ein paar Brocken Russisch” von ihr gelernt hat. „Das ist wie bei uns früher”, sagt Obermeier spontan, als er die Fotos sieht,
die Hana Pfalzova ihm von der Krim mitgebracht hat. Dort lebt Marija Pronina heute unter ärmlichen Bedingungen in einem alten Bauernhaus in der Steppe. Sie hat einen kleinen Kartoffelacker und ein paar Puten. „Sie hat die Familie in guter Erinnerung behalten und sich sehr über die Fotos gefreut”, erzählt Hana Pfalzova.
Wie bei der Ausstellung der Projektgruppe Zwangsarbeit dokumentiert wurde, sind die Städte Maxhütte und Teublitz in wenigstens zwei Fällen dafür verantwortlich, dass die Kinder ehemaliger Zwangsarbeiter im Flick-Werk keine Entschädigung erhielten. Sie verweigerten noch im Jahr 2001 die Herausgabe der entsprechenden Unterlagen.
Das Bauernhaus von Marija Pronina auf der Krim. Foto: Hana Pfalzova
Der Intelektuelle als Mahner: Johano Strasser. Foto: wikipedia „Unter dem Ansturm neoliberaler Propaganda sind nicht nur die Westerwelle-Liberalen, sondern auch die meisten der früher so staatsfrommen Konservativen, sogar manche Sozialdemokraten heute zu veritablen ‚Staatsfeinden’ geworden, und immer häufiger wird aus der modischen Staatsfeindschaft eine mehr oder weniger offene Ablehnung der Demokratie.” Der Autor dieses Satzes […]
„Im Übrigen besteht ein Interesse der Öffentlichkeit daran, über personelle Entwicklungen im Bereich Wirtschaft, insbesondere über den zunehmenden Einsatz von Teilzeitkräften und über den Trend zur Reduzierung von Vollzeitarbeitsstellen anhand konkreter Beispiele informiert zu werden.” So lautet das abschließende Fazit in der Urteilsbegründung des Landgerichts Regensburg, das unserer Redaktion im Rechtsstreit mit dem Möbelkonzern XXXLutz […]
„Ein Scheiterhaufen aus Titanic-Heften wurde bislang noch nicht gesichtet. Eine Frage der Zeit? Die Wellen wegen des aktuellen Covers schlagen hoch. Vergeht sich da gerade ein Bischof oral an Jesus? Man könnte es fast annehmen. Ts, ts, ts. Das findet man bei einer Kirche, die zunehmend damit beschäftigt ist, sich zum Opfer zu stilisieren, freilich […]
Spärlich fließen die Informationen im Regensburger Stadtrat an dessen Mitglieder, vor allem jene, die nicht der regierenden CSU und SPD angehören. Den Stadträtinnen und Stadträten wird vom Oberbürgermeister – Chef der Verwaltung – regelmäßig Auskunft, Einsicht in Gutachten oder Akteneinsicht verweigert. Nur das Stadtratsplenum könne mit Mehrheitsbeschluss derartige Auskünfte verlangen, so die Argumentation von Hans […]
Sachbeschädigung, Beleidigung und Aufforderung zu Straftaten – das sind die voraussichtlichen Tatbestände denen die Regensburger Polizei wegen mehrerer Schmiereien ermittelt, die übers Osterwochenende an der Uni Regensburg entstanden sind. Es geht um den Fall Tennessee Eisenberg. Während der lose Zusammenschluss aus Regensburger Bürgern, der für den 16. 19. April, 19.30 Uhr, zu einem Benefizkonzert in […]
Wirkliche Begeisterung mag bei Karl Heinz Kirchberger nicht wirklich ausbrechen. Der Schulleiter der FOS/ BOS Regensburg hat von der Stadt ein Angebot unterbreitet bekommen, das er – sprichwörtlich – nicht ablehnen kann. Das städtische Angebot: Alle Klassen der BOS, die derzeit im asbestbelasteten Gebäude am Ziegelweg untergebracht sind, können im September 2010 in ein Ausweichgebäude […]
Das Kinderheim Laßleben in Kallmünz: Was dort passiert ist, ist ein weiteres Beispiel dafür, wie lange sexueller Missbrauch totgeschwiegen wird – weil die Opfer sich schämen oder selbst schuldig fühlen. Es ist auch ein Beispiel dafür, wie lange ein Täter unbehelligt bleiben konnte, weil sein Umfeld nichts mitbekam oder nichts mitbekommen wollte. Franziska Bühler (Name […]
Vergangene Woche hat die Studierendenvertretung der Uni Regensburg ihre Mitarbeit im städtischen „Aktionsbündnis Sicherheit und Ordnung in der Altstadt” per offenem Brief aufgekündigt. Man wolle nicht mehr für ein Bündnis herhalten, das „hier vernünftig, verständnisvoll und rational nach Lösungen für Sicherheit und Ordnung in der Altstadt sucht, während dort vertretene Personen in anderen Gremien – […]
Das Welterbe-Steering-Committee, rechts Professor Greipl. In punkto Ersatztrasse sind sich die Vertreter in dem Gremium uneins. Foto: Stadt Regensburg Das Thema Ersatztrassen wird wieder heiß. Während vergangene Woche Oberbürgermeister Hans Schaidinger und Landrat Herbert Mirbeth namens der Arbeitsgemeinschaft Lebens- und Wirtschaftsraum Regensburg in einer ausführlichen Pressemitteilung die altbekannten Argumente pro Ersatzbrücke wiederholten, hat der Regensburger […]
Die Whistleblower-Plattform Wikileaks hat heute ein bedrückendes Video online gestellt. Am 12. Juli 2007 schoss ein US-Kampfhubschraubern über Bagdad auf eine Menschenmenge. Zwölf Zivilisten wurden dabei getötet. Unter den Opfern des Angriffs: zwei Journalisten der Nachrichtenagentur Reuters, Saeed Chmagh und Namir Noor-Eldeen. Das US-Militär wollte das Massaker vertuschen, behauptete, die zwölf Menschen seien bei einem […]
Am Karfreitag hatte es der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller entgegen den Bischöfen in fast allen deutschen Bistümern abgelehnt, die Fürbitten des Trierer Bischofs Stephan Ackermann für die Missbrauchsopfer zu übernehmen und sich damit der Empfehlung von Erzbischof Zollitsch verweigert. Ein Auszug aus den empfohlenen Fürbitten:“Lasst uns beten für die Kinder und Jugendlichen, denen inmitten […]
Endlich! Einigung im Uni-Namensstreit. Die neue TU soll jetzt auf Vermittlung des Regensburger Sozialbürgermeisters nach Joachim Wolbergs benannt werden und … Ok, ok. So schwer zu durchschauen war der April-Scherz nun auch wieder nicht. Insofern kommen wir sofort zum Ernst des Lebens zurück: Kein April-Scherz ist nämlich das Schreiben, das wir heute der Anwaltskanzlei Romatka […]
Der Protest der Flüchtlinge in Bayern geht weiter. Ein Lichtblick zeigt sich am Horizont: Im bayerischen Landtag passierte vor zwei Wochen eine Neuregelung zur Residenzpflicht den Sozialausschuss. Eine Wende in der bayerischen Asylpolitik? Die von CSU und FDP beantragte Neuregelung wurde von allen Fraktionen getragen. Demnach dürfen sich Flüchtlinge im laufenden Asylverfahren nicht nur im […]
Heute endet die Ferienspielaktion „Kreativ von Kopf bis Fuß“ im Jugendzentrum Utopia. Eltern und Kinder, die die Veranstaltung verpasst haben, können aber aufatmen. Für die Pfingst- und Sommerferien hat die Stadt Regensburg das Ferienprogramm Funtime – jede Menge Ferien- und Freizeitspaß für Jungs und Mädchen erstellt. „Wenn man selber kocht, gibt das ein Gefühl von […]
+++ Vorsicht: Das ist ein April-Scherz! +++Dass es bereits so früh dazu kommt, war nicht abzusehen. Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP) hat am gestrigen Abend Regensburg die Zusage für eine neue Technische Universität in Aussicht gestellt. „Alle einschlägigen Rankings bescheinigen Regensburg ein Bevölkerungswachstum für die nächsten 20 Jahre, insbesondere was Familien anbelangt”, so Heubisch bei einer […]
Die scharfe Kritik an den Ermittlungsbehörden ist das eine, die Forderung nach einer grundsätzlichen Reform der juristischen Strukturen in Deutschland das andere. Zur Entscheidung der Generalstaatsanwaltschaft im Fall Tennessee Eisenberg meldet sich nun die Grüne Jugend Oberpfalz in einer aktuellen Pressemitteilung zu Wort. Die Entscheidung von Generalstaatsanwalt Klaus Hubmann, die Einstellung des Verfahrens in Regensburg […]
Der Ordnungsservice kann (entgegen anfänglicher Behauptungen) das Lärmproblem in der Altstadt nicht lösen; das städtische Aktionsbündnis für Sicherheit und Ordnung zeigt erste Auflösungserscheinungen. Die Absage hat es in sich. „Als Gremium, das eng mit sozialen Einrichtungen der Universitätsstadt Regensburg zusammenarbeitet und von diesen tatkräftig unterstützt wird, möchte der SprecherInnenrat nicht mehr herhalten für ein Bündnis, […]
Die Exponenten der verfeindeten Lager: Christian Schlegl, Chef der Fraktion, und Armin Gugau, Chef des Kreisverbands. Foto: Archiv Wenn’s so weiter geht, kann Joachim Wolbergs (SPD) schon mal die Amtskette als Oberbürgermeister anprobieren und vielleicht können sich SPD und die Oppositionsparteien im Stadtrat bald um freiwerdende christsoziale Plätze balgen – in der CSU heißt es […]
Während immer mehr Fälle von Misshandlung und Missbrauch in der katholischen Kirche aufgedeckt werden, beschäftigt die Diözese Regensburg die weltlichen Gerichte, um kritische Medien zum Schweigen zu bringen. Auch unsere Redaktion hat vor zwei Tagen eine Abmahnung der Kanzlei Romatka & Collegen erreicht, die öfter im Auftrag der Diözese tätig wird, mal um die Freiheit […]