SOZIALES SCHAUFENSTER

Entdecke Veranstaltungen in Regensburg Alle Kultur Oekologie Soziales Kino
+++ Update am 9. Juli um 17.30 Uhr: Stadt wollte Stellungnahme unterschlagen +++ Vor wenige Minuten hat uns eine erneute Stellungnahme des Landesamts für Denkmalpflege erreicht. Die Denkmalpfleger im städtischen Welterbe Steering Comitee sprechen sich demnach eindeutig für die Ost- und klar gegen die Westtrasse aus (Die Stellungnahme des Landesamts für Denkmalpflege in voller Länge als PDF-Download.). Das steht im Widerspruch zu Aussagen von Oberbürgermeister Hans Schaidinger im Planungsausschuss. Dort hatte er behauptet, das Steering Comitee und damit auch Greipl hätten Welterbeverträglichkeitsgutachten zugestimmt. Das ist nachweislich falsch.
Update am 13. Juli: Ausweislich des Protokolls der Sitzung des Planungsausschusses hatte Schaidinger lediglich davon gesprochen, dass das Steering Comitee der Verfahrensweise auf dem Weg zum Gutachten zugestimmt habe. Das ist auch richtig. Über das Ergebnis des Gutachtens fand keine Abstimmung statt. Wir entschuldigen uns für die fehlerhafte Darstellung.
Der Vorsitzende des Steering Comitees und Vize-Präsident des Unesco-Expertenrats für Denkmalpflege Icomos, Professor Wilfried Lipp kritisiert Schaidinger scharf. Die Stadt Regensburg habe die Meinung der Denkmalpfleger in der Öffentlichkeit falsch dargestellt. Darüber hinaus sei die eindeutige Stellungnahme auch nicht an die Unesco weitergeleitet worden. Das Vorgehen der Stadt Regensburg habe „Bestürzung und Befremden“ ausgelöst. Lipp will jetzt die Icomos-Zentrale in Paris über Schaidingers Verhalten informieren. Ideengeberin bei diesen Tricksereien der Stadt war offenbar Dr. Brigitta Ringbeck. Die Delegierte der Kultusministerkonferenz bei der Unesco hatte der Stadt geraten, der Unesco die Stellungnahme der Denkmalpfleger vorzuenthalten.
In der Vergangenheit hatte sich bereits Icomos- und Regensburg-Experte Professor Achim Hubel deutlich gegen die Westtrasse ausgesprochen. Auf Druck der Stadt Regensburg legte Hubel damals seinen Posten als Berichterstatter für Regensburg nieder. Auch Journalisten, die über Hubels Kriotik berichtet hatten, wurden seinerzeit von der Stadt scharf angegriffen. ++++
„Die Tendenz, das Risikopotential zu verniedlichen, ist in diesem Gutachten nicht zu übersehen.“ Bayerns oberster Denkmalpfleger, Generalkonservator Egon Greipl, hat eine klare Meinung zum „Welterbeverträglichkeitsgutachten“, das die Stadt Regensburg hat erstellen lassen, um der Unesco ihre Brückenpläne schmackhaft zu machen. Greipl spricht von „Tendenzgutachten“ und bekräftigt: „Das Landesamt für Denkmalpflege lehnt die Westtrasse weiterhin entschieden ab.“ Wesentlicher Punkt: Die Gutachter haben die kritischste Stelle – die Abfahrtsrampe der Brücke zur Altstadt – in ihrer Visualisierung ausgespart. Ein Umstand, der nicht nur Greipl sauer aufstößt.
Bei der Diskussion des Gutachtens am Donnerstag im städtischen Planungsausschuss bezeichnete Günther Riepl das Gutachten als „Märchenbuch mit schönen Bildern“. Die Pläne und Modelle, die von der Stadt in der Vergangenheit bereits veröffentlicht wurden, lieferten da noch einen realistischeren Eindruck. „Das ist eine komplette Themaverfehlung“, so Riepl in Richtung der anwesenden Gutachter. Seine Anfrage nach den Kosten des Gutachtens will die Stadtverwaltung schriftlich beantworten. Im Verbund mit Linke und ödp lehnten die Freien Wähler die Vorlage am Donnerstag ab.
Vergeblich hatte sich Oberbürgermeister Hans Schaidinger zuvor bemüht, die Gemüter zu besänftigen. Die Stadträte müssten nur ein Gutachten zur Kenntnis nehmen und nicht den Bau einer Brücke beschließen, so sein fruchtloser Appell. Das Gutachten liegt aber ohnehin schon seit Mai bei der Unesco. Am 25. Juli wird es bei der Tagung des Welterbekomitees in Brasilia diskutiert.
Doch unabhängig davon, zu welchen Schluss die Unesco kommt: Das Urteil des Landesamts für Denkmalpflege bleibt weiter maßgeblich. „Ein Votum der UNESCO macht eine denkmalrechtliche Erlaubnis weder überflüssig noch ersetzt sie eine solche“, hatte Greipl in der Vergangenheit gegenüber unserer Redaktion erklärt. „Die UNESCO ist keine Oberdenkmalpflege- oder Oberdenkmalschutzbehörde. Ihre Zuständigkeit beschränkt sich ausschließlich auf die Feststellung und gegebenenfalls Aberkennung des so genannten Welterbestatus.“
Marke für das 100jährliche Hochwasser. In unmittelbarer Nähe soll die Abfahrt der Westtrasse entstehen. Ist hier Hochwasserschutz nötig, wenn keine Brücke kommt?
Umso erstaunlicher ist es vor diesem Hintergrund, dass das städtische Amt für Denkmalpflege bei den Planungen für die Ersatztrassen nicht eingebunden ist. Kulturreferent Klemens Unger, in dessen Ressort die Denkmalpflege fällt, nahm zu dem Gutachten ebenso wenig Stellung wie ein Vertreter der unteren Denkmalschutzbehörde. „Das liegt in der Zuständigkeit des Planungs- und Baureferats“, bekräftigt auch eine Sprecherin der Stadt Regensburg. „In diesem Stadium ist das Amt für Denkmalpflege nicht damit befasst.“

Hochwasserschutz so hoch wie Brückenrampe?

Wie eine Brückenrampe zur Altstadt also aussehen könnte und ob eine solche machbar ist, wird sich damit erst nach dem vorgesehenen Architektenwettverb klären – Kostenpunkt: 600.000 Euro. Begründet wird die fehlende Visualisierung der Brückenrampe damit, dass noch nicht klar sei, wie der Hochwasserschutz an dieser Stelle aussehen soll. Ute Hick, Leiterin des städtischen Planungsamtes, hat sich gar zu der Aussage verstiegen, dass der Hochwasserschutz an dieser Stelle genau so hoch werden müsse wie eine eventuelle Brückenrampe. Die Marke für das hundertjährliche Hochwasser unmittelbar an dieser Stelle steht mehrere Meter unterhalb der Straße in einer Böschung.
P.S.: Die Osttrasse über den Gries stuft übrigens auch das Landesamt für Denkmalpflege als unproblematisch ein.

Ersatztrasse I: Mit Tendenzgutachten zum Ziel?

Was Gutachten betrifft, hat die Stadt Regensburg ihre Planungen für eine Ersatztrasse in trockene Tücher gebracht. So scheint es jedenfalls. Sowohl das Welterbeverträglichkeitsgutachten (WEV) wie auch neuerliche artenschutzrechtliche Prüfungen kommen zu dem Ergebnis: Beide Trassen sind machbar. Sowohl im Hinblick auf das Welterbe wie auch im Sinne von Natur- und Artenschutz. Während das WEV-Gutachten am […]

Geh doch rüber!

„Sie agitieren eben in der Tradition, die Sie von drüben haben. Sie sind eine Meisterin der Demagogie.“ „Ihre Kanzlerin war FDJ-Sekretärin für Agitation. Ich komme aus Straubing und bin nicht einmal Mitglied der Partei. Kehren Sie erst einmal vor Ihrer eigenen Tür.“ „Sie brauchen sich gar nicht von Ihrer ideologischen Einstellung zu distanzieren.“ Nein. Wir […]

Bauplatz der Begehrlichkeiten

Es fiel nur wenigen auf: Beim Ostengassenfest der Sozialen Initiativen hatte die Künstlerin Carolina Samson einen Häuserkuchen gebacken – die Ostnerwacht gab’s zum Vernaschen. Ein Sinnbild für die Geschichte des Altstadtviertels, das in der Vergangenheit zahlreichen Begehrlichkeiten ausgesetzt war, in Zuge derer weite Teile der Ostnerwacht „vernascht“ – sprich: abgerissen – wurden.

Stadt: „Unger-Diszi ist erledigt“

Für die Regensburger Stadtspitze ist die Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Kulturreferent Klemens Unger erledigt. Das hat Bürgermeister Gerhard Weber Beschwerdeführer Robert Werner vergangene Woche schriftlich mitgeteilt. Zuvor hatte sich bereits OB Schaidinger hinter seinen umstrittenen Referenten gestellt. Wie berichtet hatte sich Werner unter anderem über die Napoleon-Inschrift in Stadtamhof beschwert. Ebenso verlangte er von der Stadt, Ungers […]

Immer die Radfahrer …

In Regensburg scheint das Verhältnis zwischen Radfahrern und Fußgängern ein schlechtes zu sein. Jedenfalls, wenn man eine aktuelle Pressemitteilung der Stadt Regensburg zum Maßstab nimmt. Von zahlreichen Klagen über Radfahrer auf den Fußgängerstegen an Steinerner und Protzenweiherbrücke ist darin die Rede. Rechtsreferent Dr. Wolfgang Schörnig spricht von einer schriftlichen und zwölf telefonischen Beschwerden. Rücksichtslos, zu […]

Ersatztrasse: 80 Seiten Hochglanz

Harmonische Montage der Westtrasse. Doch wo ist die Abfahrt? Fotos: Stadt RegensburgEine Überraschung ist es nicht: Das von der Stadt in Auftrag gegebene Gutachten zur „Welterbeverträglichkeit“ (WEV) einer Ersatzrasse bestätigt: Eine Ersatztrasse ist welterbeverträglich. Zwei Münchner Gutachterbüros haben gemeinsam mit dem Planungsreferat der Stadt Regensburg die Schokoladenseiten der beiden Brücken herausgearbeitet. Die UNESCO hat das […]

Nazi-Skins: Spucken, treten, prügeln

In Zusammenhang mit der Nazi-Gruppe, die Mittwochnacht einen Barkeeper krankenhausreif geprügelt und gestiefelt hat, sind neue Details bekannt geworden. Zeugenaussagen zufolge haben die fünf Männer zuvor schon in der Roten-Hahnen-Gasse randaliert. Am Freisitz eines Lokals beschimpften sie Gäste und spuckten ihnen vor die Füße, um anschließend zielstrebig in eine Billardkneipe im selben Gebäude zu gehen. […]

Racheakt für Zivilcourage? Neonazis verprügeln Barkeeper

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag griff eine Gruppe von fünf Neonazis ein Lokal in der Regensburger Altstadt an, zerstörte Teile der Einrichtung und ging auf den Barkeeper mit Fäusten und Stiefeltritten los. Der 22jährige musste mit Platzwunden und Prellungen ins Krankenhaus gebracht und dort ambulant behandelt werden. Die Flucht in ein benachbartes Lokal […]

Historischer Stadtkeller: „Eine Hiobsbotschaft jagt die nächste“

Nach dem Einsturz des Stadtkellers ist auch das Nachbargebäude schwer beschädigt. Ende Februar ist ein Teil des historischen Stadtkellers am Galgenberg eingestürzt. Wie Besitzer Thomas Nagler kürzlich gegenüber der Mittelbayerischen Zeitung erklärt hat, wird das Gebäude in Kürze komplett abgerissen. Es sei nicht mehr zu retten. Indessen hat der jahrelange Verfall des Stadtkellers – dem […]

Wallraff nimmt XXXLutz ins Visier

Wer hätte das gedacht. Günther Wallraff nimmt sich jetzt der XXXLutz-Gruppe an. Das hat der Undercover-Journalist vergangene Woche bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der Gewerkschaft verdi in München angekündigt. Er habe gerade in den letzten Monaten „etliche Zuschriften“ von Mitarbeitern der Lutz-Möbelhäuser erhalten, so Wallraff. Er spricht von einem „System, in dem Menschen niedergehalten und […]

Bürgerfest abschaffen?

Was Klemens Unger mit seiner Bürgerfest-Posse bewirken wollte, weiß der Himmel. Öffentlich schwadronierte der Kulturreferent von Terminproblemen und Befürchtungen, 2011 müsse das Fest ausfallen. Bei genauerer Betrachtung offenbarte Ungers Vorpreschen eher Missmanagement in seinem Referat, denn ernsthafte Terminprobleme. Er wurde zurückgepfiffen, Bürgermeister Gerhard Weber organisierte einen Termin – wie fast jedes Mal üblich das letzte […]

Gottessuche eines Neonazis

„Nur mit den Augen des Glaubens können wir verstehen, was da los ist“, ruft Bernhard Fellay von der Kanzel. Der Generalobere der erzreaktionären Piusbruderschaft ist am Wochenende nach Zaitzkofen gekommen, um wieder einmal Priester zu weihen. Drei an der Zahl. 2.500 Katholiken haben sich versammelt, um der vierstündigen Zeremonie beizuwohnen. Diese – von der Bruderschaft […]

SPD: Kampfabstimmung – ums Grußwort

„Ich bedanke mich bei denen, die mich gewählt haben. Warum die anderen mich nicht gewählt haben, weiß ich nicht. Das ist deren Problem. Gewonnen ist gewonnen.“ Margit Wild ist soeben – mit 43 von 64 Stimmen – als Vorsitzende der Regensburger SPD bestätigt worden. Ihre Aussage zu dem eher mäßigen Ergebnis steht für den Zustand […]

Von wegen Schandfleck!

„Das ist der schönste Platz in Regensburg.“ „So etwas sollte man öfter machen.“ „Das muss so bleiben.“ Beim Gassenfest in der Regensburger Ostnerwacht haben viele, vor allem junge Regensburger, den Donaumarkt erst richtig entdeckt. Genauer gesagt: Das Ostermeier-Areal mit seiner Bauruine, die jahrelang als Schandfleck bezeichnet wurde, aber spätestens, seit die Künstlerin Regina Hellwig-Schmid dort […]

Citymail: „Ohne Hartz IV geht es nicht“

Simon Blengl ist Familienvater. Seit gut vier Jahren arbeitet er in Regensburg beim privaten Postzusteller Citymail. Dort verdient er pro zugestellter Sendung zwischen acht und 16 Cent. Das Sortieren der Post muss er zuvor ebenfalls übernehmen – unbezahlt. Akkordarbeit am untersten Level der Lohnskala. In einem „guten Monat“ kommt Blengl auf etwa 1.100 Euro. Citymail […]

„Verrat an den Studierenden“

Um das Klima zwischen Hochschulleitung und Studierenden an der Uni Regensburg scheint es nicht zum Besten bestellt. Bei seiner letzten Sitzung hat es der studentische Konvent abgelehnt, ein Votum zur Verwendung der Studiengebühren abzugeben. Eine Abstimmung darüber fand nicht statt. Stattdessen übt der Konvent in einem Schreiben geharnischte Kritik an der Hochschulleitung und wirft ihr […]

„Rebellieren, ohne asozial zu sein“

Vergangenes Wochenende fand das Regensburger Gothic Treffen 2010 statt. Was mit einer kleinen Gruppe Eingeweihter und einem CD Rekorder vor fünf Jahren begann, fand dieses Jahr seinen vorläufigen Höhepunkt mit einem Dreitagefestival und mehreren hundert Besuchern. „Die meisten haben eine Ausbildung, ein Monatsgehalt, Abitur und sprechen mehr als drei Sprachen“ – Gothic-Fans vorm Dom. Fotos: […]

FOS/BOS: Legebatterie wird (mal wieder) besichtigt

Hat die FOS/BOS schon oft von innen gesehen und kommt nun zur Besichtigung im Auftrag des Landtags: MdL Margit Wild. Foto: Jelinski Ein Ortstermin ist herausgesprungen. Das ist das Ergebnis einer Anhörung zum Neubau der FOS/ BOS Regensburg gestern im Schulausschuss des bayerischen Landtags. Eltern hatten eine Petition beim Landtag eingereicht, in der sie zwei […]

drin