SOZIALES SCHAUFENSTER

Entdecke Veranstaltungen in Regensburg Alle Kultur Oekologie Soziales Kino
Ein Bild aus glücklichen Tagen: Wolbergs und Schlegl beim Abschluss des Koalitionsvertrags. Foto: Archiv
„Koalitionsklima“. Es war der letzten Tagesordnungspunkt bei der Pressekonferenz der Regensburger SPD-Fraktion am Dienstag. Doch das Thema brennt dem Triumvirat Joachim Wolbergs, Margit Wild und Norbert Hartl auf den Nägeln. Allem Lob für CSU-Fraktionschef Christian Schlegl zum Trotz – ihm attestieren die drei einen „fairen Umgang“ – bekennt Wolbergs: „Die CSU ist kein berechenbarer Partner.“ Die Situation werde immer grenzwertiger, das Regieren zunehmend schwierig. „Das sind mittlerweile drei oder vier verschiedene Parteien“, sekundiert SPD-Fraktionschef Hartl. In der Koalition stimme man Entscheidungen ab – dennoch kämen aus der CSU immer wieder Querschüsse. „Das sind skandalöse Zustände“, so Wolbergs. Auf der einen Seite stehe die Partei selbst um CSU-Kreischef Armin Gugau, auf der anderen Seite die CSU-Fraktion um Christian Schlegl. Beide sind sich bekanntermaßen spinnefeind, trotz immer wieder bekundetem Friedenswillen. Innerhalb der Fraktion gebe es wiederum Hermann Vanino und MdL Franz Rieger – die bisweilen von der Fraktionslinie der CSU abweichen und im Ruch stehen, Interna auszuplaudern. Dazwischen gehe Bürgermeister Gerhard Weber ohne Absprache mit der Forderung nach fünf neuen Horten an die Öffentlichkeit, um sich zu profilieren. Und schließlich folgt die Junge Union, die aktuell fast täglich mit Pressemitteilungen gegen Joachim Wolbergs schießt. „Denen ist nichts zu blöd. Das ist völlig Harakiri“, kommentiert der Sozialbürgermeister, noch nicht ahnend, dass am Nachmittag desselben Tages erneut eine Presseerklärung aus der Feder von JU-Chef Michael Lehner in den Redaktionen eintrudelt, die sich erneut mit Wolbergs beschäftigt und ihn zum wiederholtem Mal des unsozialen Verhaltens zeiht. Es geht um die Kindergartengebühren, die FOS/ BOS und das umstrittene Haus der Musik. Wolbergs gehe es nicht um die nächste Generation, heißt es darin. Er setze fahrlässig die Zukunft junger Menschen aufs Spiel und mache sich zu viel Gedanken um teure Imagekampagnen. Dass die Kritik der JU sich gerade beim Thema Gebühren ausschließlich mit der SPD beschäftigt und die CSU dabei außen vor bleibt, lässt tief blicken. „Ich erwarte, dass diese Quertreiber mal an die Leine genommen werden“, so die deutliche Forderung von Wolbergs in Richtung des Koalitionspartners. Erfolg dürfte er mit dieser Forderung kaum haben. CSU-Fraktionschef Schlegl hat keinerlei Einfluss auf die JU – im Gegenteil: Er gerät selbst immer wieder ins Visier von JU-Chef Lehner und dessen Stellvertreter Martin Roloff. Dass dabei immer mal auch CSU-Chef Gugau und MdL Franz Rieger die Feder führen, ist ein offenes Geheimnis. Der seit Jahren andauernde Machtkampf bei den Christsozialen tobt weiter, mal sind die Allianzen klar erkennbar – siehe Partei versus Fraktion. Mal sind sie überraschend. „Schon komisch, dass sich Astrid Freudenstein (CSU-Stadträtin, Anm. d. Red.) plötzlich mit JU-Chef Michael Lehner zeigt“, merkt etwa Margit Wild an. Tatsächlich wäre das bei der Schlammschlacht im Zuge des Kommunalwahlkampfs noch undenkbar gewesen. Damals hieß es noch „gute“ CSU gegen „rechtslastige“ CSU und JU. Damals standen Lehner und Freudenstein bekanntlich auf verschiedenen Seiten, die sich bis aufs Blut bekämpften. Heute demonstriert man bisweilen schon mal traute Eintracht. Freudenstein ist nicht die einzige, die versucht, sich nach beiden Seiten abzusichern.
Angst vor den Auswirkungen des CSU-Zustands auf das SPD-Wahlergebis: Wolbergs, Hartl, Wild.
Wolbergs kritisierte in diesem Zusammenhang die „veröffentlichte Meinung“. Es werde so getan, als ob der Streit in der CSU etwas völlig Normales sei. Die Zusammenhänge würden verschwiegen. Er forderte die Medien auf, sich stärker mit diesem Thema zu beschäftigen. Der Hintergrund der harschen Kritik ist nicht zuletzt die Angst der SPD davor, bei der nächsten Wahl abgestraft zu werden. Denn Zerstrittenheit hin, Zerstrittenheit her: So lange eine Junge Union die Kritik an wenig populären Koalitionsentscheidungen ausschließlich an der SPD übt und die CSU-Fraktion dazu keine Stellung bezieht, so lange sich die Sozis weiter dazu genötigt sehen, über kontroverse koalitionsinterne Diskussionen nach außen Stillschweigen zu wahren und eher populäre Entscheidungen als gemeinsame Leistung von CSU und SPD verkaufen zu müssen und so lange ein zunehmend unbeliebter werdender Oberbürgermeister mit beiden Koalitionspartnern in Verbindung gebracht wird, kann das der Jungen Union, der CSU, ob nun Fraktion oder Partei, und der einen oder anderen christsozialen „Ich AG“ nur recht sein.

Wellers Ansichten

Als der Surrealist Max Ernst das Bild “Die Jungfrau Maria züchtigt das Jesuskind vor drei Zeugen” schuf, konnte er nicht ahnen, dass die Epigonen Mixa und Co noch viel schlagkräftiger sein würden.

„Der Arbeitgeber wäre blöd, mehr zu bezahlen“

„Die Tätigkeit ist extrem schwierig, die Arbeitsbedingungen sind grauenhaft und die Bezahlung ist saumäßig schlecht, aber die Mittelbayerische Zeitung ist hier keine Ausnahme.“ Auch Irene Salberg von der Gewerkschaft verdi hat den offenen Brief des MZ-Zustellers Thomas Reitemeyer an MZ-Herausgeber Peter Esser gelesen.Salberg, die bei verdi für den Fachbereich Medien zuständig ist, spricht von einem […]

Dult: CSU fordert Fremd-Alk-Verbot

Der Kontrolldruck bei den Regensburger Dulten soll erhöht werden. Bereits vor geraumer Zeit hatte CSU-Stadträtin Astrid Freudenstein eine Verordnung gefordert, durch die mitgebrachter Alkohol auf der Dult selbst, aber auch in den angrenzenden Straßen und Plätzen verboten werden soll. Bei Verstoß soll ein Bußgeld drohen. Die Verordnung gebe Ordnungskräften das Recht, das sogenannte „Vorglühen“ zu […]

Am Anfang stand das Militär

Behalten Sie uns in guter Erinnerung! Wir werden Sie nicht vergessen! Adieu und vielleicht auf Wiedersehen. Leben Sie alle wohl!“ Selten sieht man Hans Schaidinger in so emotionaler Stimmung. Mit tränenerstickter Stimme verabschiedet der Oberbürgermeister die Division Spezielle Operationen aus Regensburg. Dann steht er stramm, salutiert und hebt mit ergriffenem Blick das Haupt gen Himmel. […]

„Moloch der Ausnutzung“ – ein MZ-Austräger klagt an

Mit 13 hat er zum ersten Mal die Mittelbayerische Zeitung verteilt. Später arbeitete Thomas Reitemeyer mal als Fahrer, mal als Austräger für die Presse-Zustellgesellschaft Oberfalz (PZO) – Logistiktochter des MZ-Verlags, an der auch der Neue Tag in Weiden beteiligt ist. Reitemeyer ist einer von knapp 3.600 Beschäftigten in dem Unternehmen. Von den Arbeitsbedingungen hat der […]

Misstöne zum Haus der Musik

Nach seinem König-Ludwig-Projekt will Klemens Unger nun auch für das Haus der Musik Mäzene finden. „Ich werde der Verwaltung künftig untersagen, an solchen Debatten teilzunehmen. Das demotiviert meine Mitarbeiter.“ Sichtlich angefressen beschloss Hans Schaidinger am Donnerstag die Diskussion um die Förderanträge für das neu aufgelegte Konjunkturprogramm des Bundes für Welterbestätten. Zwölf Millionen Euro schwer sind […]

Kinderbetreuung: Bürgermeister Weber fordert fünf neue Horte

950 Hortplätze gibt es derzeit in Regensburg. Zu wenig, wissen die Elternbeirätinnen und – beiräte, die Bürgermeister Gerhard Weber am Montag zur Versammlung eingeladen hatte. Am Rande der Diskussion um die geplante Gebührenerhöhung kam denn auch die angespannte Hortsituation zur Sprache. Bei Weber rannten die Eltern damit augenscheinlich offene Türen ein. „Mein Referat hat für […]

Nach Schaidingers Verbalattacken: Stadträtin fordert Entschuldigung

Nach den Verbalausfällen von Oberbürgermeister Hans Schaidinger in der Sitzung des Planungsausschusses vergangene Woche fordert Stadträtin Irmgard Freihoffer eine Entschuldigung. In der Sitzung war dem „Immobilienzentrum Regensburg“ die Baugenehmigung für ein Areal erteilt worden. Bei einem anderen Investor, der Ferdinand Schmack jr. GmbH, zwei Jahre zuvor, hatten die entsprechenden Stellen in der Verwaltung noch alles […]

„Gebührenerhöhung ist Wortbruch“: SPD in der Kritik

“Unglaubwürdig! Unsozial! Wortbruch!” Das Gros der Kritik trifft Sozialbürgermeister Joachim Wolbergs. Die geplante Erhöhung der Gebühren von Kindergärten und Horten in Regensburg stößt auf Widerstand. Wie berichtet, sollen die Kosten für Eltern im kommenden Jahr um 15 Prozent und 2012 und 2013 um jeweils weitere drei Prozent steigen. Von den Grünen und der Jungen Union […]

Das Wappen wappnen

Nürnberg hat sie schon lange, München ist vor ein paar Jahren nachgezogen und nun soll auch Regensburg sie bekommen: eine Wappensatzung. Ein Blick zurück: Vor etwa 700 Jahren tauchen die gekreuzten Schlüssel in Zusammenhang mit Regensburg erstmals auf. Sie sind Symbol des Heiligen Petrus, Schutzpatron der Stadt. Entsprechend sieht denn auch das Wappen Jahrhunderte später […]

Empfehlungen, Einzelfälle und Anfeindungen – Polizeipräsident Kraus zum „Fall Eisenberg“

Für die Staatsanwaltschaft ist der Fall abgeschlossen: Tennessee Eisenberg wurde bei dem Polizeieinsatz am 30. April 2009 mit zwölf Treffern in Notwehr erschossen. Die Generalstaatsanwaltschaft in Nürnberg hat diese Entscheidung bestätigt. Derzeit läuft das Klageerzwingungsverfahren vor dem Oberlandesgericht Nürnberg. Unabhängig vom Ausgang des Verfahrens hatte Polizeipräsident Rudolf Kraus angekündigt, den Einsatz nachzubereiten. Ein Gespräch mit […]

Kinderbetreuung: Stadt erhöht Gebühren um 20 Prozent

Bis zum Jahr 2013 steigen die Gebühren für eine Platz in städtischen Kindergärten und Horten in Regensburg um gut 20 Prozent. Das teilten die beiden Bürgermeister Gerhard Weber (CSU) und Joachim Wolbergs (SPD) am Vormittag bei einer Pressekonferenz mit. Der Löwenanteil der Erhöhung erfolgt zum kommenden Jahr mit einem Anstieg von 15 Prozent, jeweils drei […]

Des Rattenfängers beste Freunde: Gurkentruppen und Wildsauen

Am 8. Juni 2010 unterhielten sich der Moderator Stefan Parrisius und Dr. Michael Weigl zusammen mit Zuhörern live in einem Studio des Bayerischen Rundfunks (Zum Mitschnitt der Sendung). Auslöser für das Thema des Tagesgesprächs auf Bayern2 waren die derzeitigen Verbalinjurien der „zwei kleinen Kinder“ FDP und CSU: „Gurkentruppe gegen Wildsau, kann man so zusammen regieren?“ […]

Ein prima Werbespot und Leise-ist-schön-Lollis

Regensburg zu später Stunde. In den Hauptrollen: Zwei Menschen, „die jeder cool findet“ und „das schützenswerteste Wesen überhaupt“, ein Baby. Es ist ein 47 Sekunden langer Spot von Regisseur Peter Schröder, mit der die städtische Kampagne „Leise ist sch …“ in die nächste Eskalationsstufe geht. Bei einer Pressekonferenz im Szene-Lokal „Heimat“ wirbt Sozialbürgermeister Joachim Wolbergs um Unterstützung für das Projekt, mit dem „gegenseitiges Verständnis geweckt“ und ein „Bewusstseinswandel“ in der Regensburger Altstadt angestoßen werden soll.

Magerer Auftakt der Bildungsproteste

Es war mit eines der größten Polizeiaufgebote bei den Demos für eine bessere Bildungspolitik in diesem und im letzten Jahr. Unnötig groß für die etwa 300 Schüler und Studenten, die am Mittwoch durch die Regensburger Innenstadt zogen. Ein Demonstrant, der mit seiner Kamera filmende Polizeibeamte seinerseits filmte, wurde kurzfristig eingekesselt.

„Zu faul oder unfähig“

Knapp zwei Jahre ist es her, dass Stadtrat und Stadtverwaltung Regensburg ein Bauvorhaben in der Von-Brettreich-Straße in der Nähe der Bischofshof-Brauerei erfolgreich verhindert haben. Investor Ferdinand Schmack wollte dort – erstmals 2005 – mehrere Wohngebäude errichten. „Nicht genehmigungsfähig“, lautete das Urteil der Stadtverwaltung. Am Dienstag wurde nun doch eine Genehmigung erteilt – für einen anderen Investor und unter einigen Ausfälligkeiten des Oberbürgermeisters.

drin