SOZIALES SCHAUFENSTER

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„Kriminalität verbieten“, plakatierte bei der letzten Kommunalwahl Europawahl die Bayernpartei. Ähnlich sinnhaft hört sich die Forderung nach einem Betretungsverbot für die Grünfläche zwischen Regensburger Hauptbahnhof und Albertstraße an. Anlass ist eine Messerstecherei zwischen zwei Männern vergangenen Donnerstag, bei der ein 39jähriger schwer verletzt wurde. Beide waren betrunken. Polizeidirektor Wolfgang Mache (Foto), der in diesem Zusammenhang vom „herumlagernden Volk“ spricht, hat dies nun zum Anlass genommen, um eine Diskussion um Betretungsverbote für „bestimmte Personen“ ins Rollen zu bringen. Mehr als eine populistische Forderung mitten im Sommerloch? Bereits jetzt gibt es eine städtische Satzung zur Benutzung von Grünanlagen. Bereits jetzt kann die Stadt – quasi als Hausherr – „bei wiederholter Zuwiderhandlung“ gegen diese Satzung Betretungsverbote aussprechen. In dieser Satzung findet sich (neben vielen anderen Regelungen) auch das Verbot, „sich in einem Rausch oder ähnlichen Zustand“ in Parks aufzuhalten oder „sich zum Zwecke des Alkoholgenusses aufzuhalten, soweit dadurch die öffentliche Sicherheit oder Ordnung gefährdet werden kann“. Zum anderen: Bereits jetzt hat die Polizei die Möglichkeit, Personalien festzustellen und gegebenenfalls Platzverweise zu erteilen. Und, man glaubt es kaum: Ordnungswidriges oder kriminelles Verhalten lässt sich schon jetzt ahnden. Es ist schließlich verboten. Wenn der Polizei das Personal dafür fehlt, muss die Forderung hier ansetzen und darf nicht in eine völlig überzogene „Law & Order“-Mentalität münden. Im Übrigen: Es ist nicht so, dass in Regensburg noch keine Betretungsverbote ausgesprochen wurden. Seit rund zehn Jahren gibt es dieses Instrument, das „in begründeten Einzelfällen“ auch angewendet wird. Laut Auskunft der Stadt wurden Betretungsverbote etwa gegen notorische Schläger bei der Dult verhängt. Die von Mache erhobene Forderung vermittelt den Eindruck, dass hier ein Problem aufgeblasen werden soll, bei dem es weniger um Schlagworte wie „Angstraum“ oder „polizeilicher Problemraum“ (Mache) geht, sondern darum, das „herumlagernde Volk“ aus dem öffentlichen Blickfeld zu drängen. Das löst zwar keine Probleme, aber wenigstens fällt es weniger Menschen auf, dass es solche Probleme überhaupt gibt. Wozu können Forderungen, wie sie Mache erhebt, führen? Vorstöße a la „saubere Innenstadt“ gab und gibt es andernorts – etwa in Hamburg oder Düsseldorf. Obdachlose, Alkoholiker, Punks etc. sollen raus aus den Innenstädten, um die schöne Atmosphäre nicht zu stören. Ab unter die Brücke. Randgruppen stören das Wohlfühlkonsumklima und erinnern völlig unnötig daran, dass es auch in der Boomtown Regensburg Menschen gibt, die durchs Raster fallen. Schon in der Vergangenheit hatte sich Mache – in Zusammenhang mit dem Lärmproblem in der Altstadt – mit dem Begriff „Verslumung“ (im mit hochpreisigsten Wohnviertel Regensburgs) hervorgetan. Ebenso unpassend ist seine jetzt erhobene Forderung nach Betretungsverboten für bestimmte Personengruppen. Man kann nur hoffen, dass sich die Stadt davon nicht beeindrucken oder auf dumme Ideen bringen lässt.

Wirte-Bündnis: „Nazis werden nicht bedient!“

“Kein Bier für Nazis” heißt es seit 2008 in Darmstadt. In Regensburg haben sich jetzt mehrere Gastronomen zu einem ähnlichen Bündnis zusammengeschlossen. Eineinhalb Monate ist es her, seit mehrere Neonazis ein Café in der Weißen-Lamm-Gasse überfallen und den Barkeeper krankenhausreif geschlagen haben. Schon zuvor hatten die Männer in der Regensburger Altstadt randaliert. Keine zwei Wochen […]

Sommerpause!

Mit einer Reihe von Fragen haben die politischen Vertreter Regensburgs ihren Untertanen hinterlassen, ehe sie sich in ihre wohlverdiente Sommerpause begeben haben. Da ist die Frage nach einer Ersatztrasse. Kommt sie und wenn ja wohin und wann? Wird es einen Architektenwettbewerb geben? Ein Bürgerbegehren gar? Was wird Hans Schaidinger mit seiner angekündigten Intervention bei der UNESCO […]

Platzverweis für Integration

Die Unterkunft in der Plattlinger Straße: Auf ihrem Gelände hat die Regierung ein Nachbarschaftsfest erfolgreich verhindert. Ein Fest, bei dem sich Asylbewerber und Nachbarn besser kennenlernen – ist das eine gute Idee? Ja, dachten sich verschiedene Regensburger Organisationen unter dem Dach der Sozialen Initiativen. Kurzerhand organisierten sie für den 18. September ein interkulturelles Flüchtlings- und […]

Brückenstreit: CSU-Fünferbande fordert Ratsbegehren

Gewohnt uneinig auch in der Brückenfrage: Die CSU-Lager um Christian Schlegl auf der einen und Franz Rieger auf der anderen Seite. Foto: Archiv/ StaudingerSauber! Nach der Anregung von CSU-Fraktionschef Christian Schlegl, doch einen Ideenwettbewerb für die Abfahrtsrampe der Westtrasse durchzuführen, hat nun das andere CSU-Lager gleichfalls einen Vorschlag präsentiert, um Bewegung in den Regensburger Brückenstreit […]

Ideenwettbewerb für Brückenrampe?

Es ist ein durchaus bemerkenswerter Vorschlag, den Christian Schlegl am heutigen Dienstag macht. Nachdem die UNESCO das umstrittene Gutachten zur Welterbeverträglichkeit einer Ersatzbrücke nicht behandelt hat, regt der Fraktionschef der Regensburger CSU nun einen Ideenwettbewerb für die südliche Abfahrtsrampe der Westtrasse an. Er erwarte sich „eine Versachlichung der Debatte, wenn einmal visualisierte Lösungsansätze auf dem […]

Bettenburg am Donaumarkt

Was eine Bedarfsanalyse der Stadt Regensburg ebenso angedeutet hatte wie erste Konzepte des Stadtplanungsamts aus dem Jahr 2007 wird nun zunehmend konkreter: Auf dem Donaumarkt, Filetgrundstück in Besitz der städtischen Tochter Stadtbau GmbH, soll ein Hotel gebaut werden – genauer gesagt, auf dem Rasenkunstwerk am Ostermeier-Gelände. Bei der Stadt wurden dazu bereits Ende 2009 zwei […]

So geht man mit Radlern um…

Kinder sind was unglaubliches! Ich habe das erst gar nicht so realisiert – bis mein Neffe kam. Und es ist schon erstaunlich. Kinder verstehen schon sehr früh sehr viel. So mit eineinhalb – zwei Jahren. Auf jeden Fall bin ich mit Hans unterwegs auf dem Weg in die Allee am Schwimmbad vorbei. Hansi darf schon […]

Ironman (II): Mit zweierlei Maß gemessen

Am Freitag haben wir über das kostspielige Regensburger Sportevent namens Ironman am kommenden Sonntag und die nicht nachzuvollziehenden Milchmädchenrechnungen der Stadtverwaltung berichtet. Da stellt sich so manchem womöglich die schlichte Frage: Wieso eigentlich kauft man sich für teures Geld ein kommerzielles Sportereignis ein, statt längst bestehende, etablierte und überregional bekannte Veranstaltungen zu fördern? Derart überregionale […]

Ironman (I): Abstruse Milchmädchenrechnungen

SPD-Fraktionsvorsitzender Norbert Hartl findet den Ironman „eine super Sache“. Vor allem bezüglich der erhofften Öffentlichkeitswirkung. Bei diesem „internationalen Sportevent“, dessen Vermarktern die Stadt Regensburg Leistungen im Wert von 250.000 Euro spendiert, würden zum Beispiel viele Amerikaner teilnehmen – und diese, so die Hoffnung von Stadtrat Hartl, würden danach in den Staaten kräftig die Werbetrommel für […]

Demontage auf Raten?

„Eine Wahl gewinnt man nicht mit Inhalten, sondern mit Persönlichkeiten.“ Das sagen einige Strategen in der Regen sburger SPD. Die exponiertesten Persönlichkeiten dieser SPD – Bürgermeister Joachim Wolbergs und Landtagsabgeordnete Margit Wild – sind in der Vergangenheit mehrfach aneinandergeraten. Mehrfach kochten die gegenseitigen Animositäten öffentlich hoch. Mehrfach wurde anschließend verkündet, dass man sich mal die […]

Ersatztrasse: UNESCO hält sich (erst mal) raus

Das UNESCO-Welterbekomitee wird sich bei ihrer derzeit laufenden Tagung in Brasilia nicht mit den Regensburger Ersatztrassen-Plänen befassen. Das wurde gestern bekannt. Damit bleibt die Frage, ob die beiden Trassen tatsächlich welterbeverträglich sind, bis auf weiteres ungeklärt. Ein Jahr abwarten – bis zur nächsten Tagung – will Oberbürgermeister Hans Schaidinger nun nicht. Er will direkt Kontakt […]

Unterrichtsfach Krieg

„Jugendoffiziere sind Referenten für Sicherheitspolitik“, sagt Steffen Gärtner. „Wir unterstützen die Lehrer als externe Vortragende bei den Themen Sicherheits- und Verteidigungspolitik.“ Bundeswehr-Hauptmann Gärtner ist einer von 94 hauptamtlichen Jugendoffizieren in Deutschland. Als „wichtige Träger der Öffentlichkeitsarbeit der Bundeswehr“ sollen diese „vor allem im schulischen Bereich“ seit 1958 „einen wesentlichen Beitrag zur politischen Bildung“ leisten, heißt […]

Die Kunst des Entfesselns

+++ Aktueller Hinweis +++Aufgrund einer aktuellen Verlinkung des Wochenblatts Regensburg empfehlen wir folgende Texte zur Hintergrund-Lektüre:Nach Wochenblatt-Attacken: Uni stellt sich hinter ihren Mitarbeiter, 3.6.16Staatsanwaltschaft stellt Verfahren gegen Watchblog ein, 1.6.16“Ein Tiefpunkt des Journalismus in Regensburg”, 23.5.16+++ Aktueller Hinweis Ende +++ Kritische Betrachtungen des nationalen Stipendienprogramms – Ein Beitrag zu den Ursachen und Auswirkungen neoliberaler BildungspolitikDer Bundesrat […]

Verhaltenes Echo auf Friedensdemo

„Es ist absurd, in Afghanistan einen Frieden durch Krieg erzwingen zu wollen.“ Mit dem, was Matthias Zunhammer (Grüne Jugend) am Samstag auf dem Neupfarrplatz formuliert, steht er nicht allein. Eine übergroße Mehrheit in der deutschen Bevölkerung ist – verschiedenen Umfragen zufolge – gegen den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan. An der Demonstration gegen den Krieg […]

Mehr als eine abstrakte Größe

Für vier Tage ist Ernst Holzinger von Israel nach Regensburg gekommen. Länger zu bleiben, wäre „zu aufregend“, sagt der fast 90jährige mehrfach. Sylvia Seifert vom Arbeitskreis Stolpersteine hat Holzinger eingeladen. 15 Stolpersteine werden am Montag von Künstler Gunter Demnig ins Pflaster gehämmert – zwei davon für Holzingers Eltern an ihrem Haus in der Weißenburgerstraße, von […]

„Aronia – Unentdeckte Heilpflanze“

Der kleine, aber feine Regensburger Verlag „edition buntehunde“ (Veröffentlichungen u.a.: „Begegnungen mit ehemaligen ZwangsarbeiterInnen“, Hg. Pax Christi u.a., „Der Wurstkuchlhund“ von Helmut Hoehn oder auch „Lisa … und dann kam ich ins Heim“, Hg. Thomas-Wiser-Haus) hat sich auf kleine Projekte mit regionalem Bezug und abseits des Mainstreams spezialisiert. Mit dem soeben in zweiter Auflage erschienenen […]

Scheiße gelaufen…

Dicke Luft in Tegernheim. Bei einem Gewitter vergangenen Freitag kam es in der Kanalisation in der Regensburger Nachbargemeinde zu einem Rückstau – über 40 Keller liefen nach Angaben der Freiwilligen Feuerwehr voll; die Bewohner standen zum Teil einen halben Meter hoch in Wasser und Fäkalien. Mehrere Feuerwehren – auch aus den Nachbargemeinden – waren acht […]

Traditionspuff zu verkaufen

Es ist ein ungewöhnliches Objekt, das seit geraumer Zeit im Schaufenster eines Regensburger Immobilienmaklers angeboten wird. „Nach Gebot“ heißt es schlicht zum Preis. Wo die Immobilie normalerweise kurz beschrieben wird, steht lediglich die Formel: „Sie kommen als Fremder und gehen als Freund“.

Tipp: Maciejowski in der Ostdeutschen

Noch bis zum 29. August zeigt die Ostdeutsche Galerie eine umfassende Einzelausstellung mit über 60 repräsentativen Werken von Marcin Maciejowski. Der 36jährige ist aktueller Träger des mit 10.000 Euro dotierten Lovis Corinth Preises, der seit 1974 vom Kunstforum Ostdeutsche Galerie und der KünstlerGilde Esslingen vergeben wird. Ein Kunsttipp von Hubert Wiendl.

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