Die Kritik lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig: „Von steigenden Immobilienpreisen befeuert findet ein Ausverkauf Regensburgs statt. Gentrifizierung heißt das Schreckgespenst, das durch die Regensburger Gassen schleicht!“ Es ist die Altstadt-SPD, die mit einer Diskussionsveranstaltung am kommenden Montag einen Trend thematisiert, der erheblich an Dynamik gewonnen hat, seit die Stadt Weltkulturerbe geworden ist – Gentrifizierung. Die Immobilien- und Mietpreise steigen. Viele alteingesessenen Bewohner können sich das nicht mehr leisten, ziehen weg und werden durch zahlungskräftigere Klientel gleichsam „ausgetauscht“. Kritik darn hört man selten, stattdessen werden die steigenden Preise als Ausdruck des Erfolgs und der Prosperität der „Regensburg AG“ bejubelt.
Steinerne: Sanierung dauert ein Jahr länger
Die Steinerne Brücke in Regensburg: Ein Ort voller Ãœberraschungen. Foto: as „Die Steinerne Brücke hält viele Ãœberraschungen bereit“, schlagzeilt die Mittelbayerische Zeitung in ihrer Ausgabe vom Donnerstag. Ganz mir nix, dir nix hat man mit dem Chef des Tiefbaumamts Alfons Swaczyna („Die Steinerne Brücke ist meine Geliebte.“) die brach liegende Brückenbaustelle besucht und dort über […]
Ein Pass, eine Debatte und die Farbe von Wollis Unterhose
Das Sozialticket oder neuerdings der Sozialpass ist ein sensibles Thema. Bei der Diskussion im Sozialausschuss brachte Bürgermeister Wolbergs einen vernünftigen Vorschlag, mit dem fast alle leben konnten. Doch bereits nach der ersten kritischen Wortmeldung flippte der Sozialbürgermeister aus.
Die ruhigste Baustelle der Welt
Die Steinerne Brücke zu Regensburg ist ein Ort voller Missverständnisse. „Erst hat es geheißen, das wird 2010 fertig, dann hat es geheißen 2011 und jetzt weiß bald niemand mehr, ob das überhaupt noch was wird.“ Der Stadtführer schmunzelt, als er mit den Touristen auf der Brücke steht und dort über den mit Planen und Gerüststangen […]
Raschelndes Kleid auf nacktem Beton
Wenn schon ökonomische Abhängigkeiten, so die Logik von La Traviata, dann doch bitte mild gedämpft durch rauschende Partys der Pariser Elite und ordentlich viel zu trinken. Der Preis, der dafür zu zahlen ist, ist selbstverständlich alles andere als gering. Die ungleichmäßige Verteilung von Geld und Macht und die damit verbundenen Freiheiten und Abhängigkeiten sind dann auch zentrale bildliche Motive der von Arila Siegert inszenierten Oper, die am Theater Regensburg noch bis zum 21. Juli zu sehen ist.
Scheinheilige, Heuchler und Demokraten
Die Regensburger CSU hat gewählt und nun steht fest: Knapp 75 Prozent der Delegierten stehen auf der Seite von Armin Gugau und Franz Rieger. Im vorfeld gab es das übliche Schmierentheater zu sehen und zu hören.
Druckerstreik legt Mittelbayerische lahm!
Nimmt man das Schreiben, das da am Samstag im Schaukasten des Verlagsgebäudes der Mittelbayerischen Zeitung hängt, dann war die Hektik groß. Chefredakteur Manfred Sauerer und Verlagsleiter Martin Wunnike entschuldigen sich wortreich dafür, dass es heute keine Mittelbayerische Zeitung gibt, „auch im Namen aller, die sich nicht am Streik beteiligt haben“. „Wir hoffen, Ihnen morgen wieder […]
Hitler, Schwänze, Schnaps und Bier
Seit Donnerstag stehen die so genannten Picasso-Schläger vor Gericht. Im vergangenen Jahr machte ihr Überfall auf einen 22jährigen Barkeeper Schlagzeilen. Ein Wirte-Bündnis gründete sich aus Solidarität mit dem angegriffenem Lokal. Die sechs Neonazis schweigen zu den Vorwürfen. Ansonsten wirken sie wie das fleischgewordene Klischee eines Nazi-Skins. Bezeichnungen wie „Judensau“, „Parasit“, „Kommunistenschwein“ oder „Arschloch“ haben die als Zeugen geladenen Polizeibeamten schon von mehreren der Angeklagten zu hören bekommen.
Ein Fest, neue Räume – und eine ungewisse Zukunft
Die Kinder sehen die PR-Aktion pragmatisch – es ist heiß und sie langweilen sich. Sozialpädagoge Frank Preußner lockt mit Eis, und so wird die Litfaßsäule schließlich fertig. Seit über zehn Jahren plakatiert der a.a.a. einmal im Jahr die runde Werbefläche am Arnulfsplatz, heuer mit einem ganz besonderen Thema: Der Arbeitskreis für ausländische Arbeitnehmer feiert sein […]
Brennpunkt des Misstrauens
Drei Stunden diskutierte Oberbürgermeister Hans Schaidinger am Mittwoch mit Kritikern der Bebauungspläne am Donaumarkt. Am Ende bleibt Misstrauen. Das Wort “Bürgerentscheid” geistert bereits wieder herum.
In eigener Sache: Drei Jahre unabhängiger Journalismus
„Diese Zeitschrift ist ganz ohne Kapital gegründet worden, nicht aus prinzipiellen Gründen, sondern weil kein Kapital da war.“
Was der deutsche Autor und Publizist Erich Mühsam 1911 als Vorwort in der ersten Ausgabe der von ihm herausgegebenen Zeitschrift „Kain“ geschrieben hat, gilt auch für regensburg-digital.de. Seit drei Jahren gibt es unser unabhängiges und chronisch unterfinanziertes Online-Magazin. Und nach wie vor gilt: Wir brauchen Geld. Unterstützen Sie uns jetzt.
„Die Sprache der Straße“ – Druckerstreik beginnt
Den Druckern geht es gut. Zu gut, meinen die Arbeitgeber, die selbst betonen, wie schlecht ihr Geschäft laufe. Sie fordern deshalb: Mehr Arbeit für weniger Geld. Das sei alternativlos und sichere Arbeitsplätze. Betrachtet man aber die Druckereien in der Region, kann es so schlecht nicht laufen. „Argumente zählen bei Tarifauseinandersetzungen nicht“, sagt Gewerkschaftssekretärin Irene Salberg. Sie spricht von einem „Klassenkampf von oben nach unten“.
Icomos-Boss im Visier
„Wer ist Icomos? Eine Vereinigung eitler Besserwisser-Denkmalpfleger, der alle angehören, die als Staatsdiener schon immer für Denkmalpflege zuständig waren?“ Es ist ein Brandschreiben, das am Dienstag im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung erschienen ist. Es geht um die das Beratergremium der Unesco, Icomos, um desssen Seriosität und um einen alten Bekannten in Regensburg: den Präsidenten von Icomos Deutschland, Michael Petzet. Er hatte vor zweieinhalb Jahren maßgeblich dafür gesorgt einen Kritiker an den Brückenplänen der Stadt mundtot zu machen.
Schleierfahnder auf der Dult
Am Freitag ist es wieder so weit: Menschen hüllen sich in seltsame Gewänder aus Loden und Leder, Bier- und Gockerl-Marken werden zur inoffiziellen Währung bei Stadträten, Geistlichen und Geschäftsleuten, Volksvertreter und Ordungskräfte grübeln verwundert darüber nach, aus welchen Gründen in diesen zwei Wochen mehr Besoffene als sonst durch Regensburg stolpern. Die Maidult beginnt und das […]
Filme mutig, Panels harmoniebedacht: Filmfestival „ueber Mut“
Sozialkritische Filme und Diskussionen mit Lokalbezug präsentiert das Regina Kino ab 13. Mai als Spielort des Filmfestivals „ueber Mut“ der Aktion Mensch.
Donaumarkt: Bald kommt die Abrissbirne…
Der Alte Schlachthof war das letzte Beispiel: Interessante und lukrative Flächen entwickelt die Stadt nicht selbst, sondern überlässt das privaten Investoren. Nun geht auch die Vermarktung des Donaumarkts in die entscheidende Phase. Zwar gibt es noch keinen Bebauungsplan, aber die europaweite Investorensuche hat offiziell begonnen. Am kommenden Mittwoch stellt sich Hans Schaidinger den Kritikern der aktuellen Bebauungspläne.
Regensburger Bühne für Mahlers Handpuppe
Ohne den Staatsanwalt wäre der Prozess gegen den Holocaust-Leugner Gerd Walther wohl völlig aus dem Ruder gelaufen. Eine phasenweise völlig überforderte Richterin gewährte dem mehrfach vorbestraften Mann eine offene Bühne. Walther ist indessen kaum mehr als ein Sprachrohr des bekannten Rechtsextremisten Horst Mahler.
Pathologischer Judenhass vor Gericht
Die Berufungsverhandlung gegen den holocaustleugnenden Piusbruder Richard Williamson wirft ihre Schatten vorraus. Am Mittwoch stand Gerd Walther vor dem Amtsgericht in Regensburg. Er brüllte vor gut einem Jahr den Fernsehteams seine Thesen zum Massenmord an den Juden in die Mikros. Am Mittwoch durfte der gerichtsnotorische Antisemit sich über Stunden vor seinen Fans produzieren.
„Wer leichter glaubt, wird schwerer klug“
Er werde in Revision gehen. Er habe nicht nur das Recht, sondern sogar die Pflicht, Atheisten anzugreifen. Er wähnt sich in Besitz der absoluten Wahrheit. In einer Presseerklärung, die an Schärfe nichts zu wünschen übrig lässt hat Bischof Gerhard Ludwig Müller am Dienstag den atheistischen Buchautor Michael Schmidt-Salomon zum wiederholten Mal scharf attackiert. Atheisten bedrohten das im Grundgesetz verankerte Lebensrecht, ließ Müller seinen Sprecher Clemens Neck verkünden. Schmidt-Salomon hat nun auf die Presseerklärung des Bischofs reagiert. Wir veröffentlichen seine Stellungnahme in voller Länge.
Mitläufer Killermann im Visier
Sebastian Killermann oder Hans Weber: In der Diskussion um einen Namenspatron geht es mittlerweile weniger um den Namen, sondern darum, wer schuld an der öffentlichen Debatte trägt. SPD-Fraktionschef Norbert Hartl erwägt, den Vorschlag für NS-Widerständler Weber zurückzuziehen. Unterdessen scheint eine Debatte um den Mitläufer Killermann ins Rollen zu kommen.