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Sechs Varianten für die Sinzinger Nahverkehrsbrücke sind in der Diskussion. Die Ausgangspunkte in Sinzing und Umgebung liegen teils weit auseinander, aber sie münden alle in Regensburg in die Prüfeninger Schloßstraße. (Quelle: Landratsamt)
„Ceterum censeo pontem esse aedificandum.“ – „Im Übrigen bin ich der Meinung, dass die Brücke gebaut werden muss.“ Schließen so in Zukunft alle Reden von Landrat Herbert Mirbeth (CSU) und seinen Nachfolgern? Die Sinzinger Nahverkehrsbrücke hat das Potenzial, zum „Ceterum censeo“ des Landkreises zu werden, selbst wenn sich in der Stadt der Widerstand dagegen verstärkt – und danach sieht es aus. Einen Grünen-Antrag im Regensburger Stadtrat, die Brücke endgültig abzulehnen, war zwar nur von mäßigem Erfolg gekrönt – CSU, SPD, Freie Wähler und Linke hatten den Antrag abgelehnt und so eine klare Stellungnahme der Stadt zur Sinzinger Brücke hinausgezögert; doch die Gegenstimmen werden lauter, ein Konsens im Stadtrat scheint greifbar.

Bedrohtes Idyll

Die Bürger im Stadtwesten haben sich ohnehin klar dagegen positioniert: Ein Aktionsbündnis von Anwohnern spricht sich „für einen lebenswerten Westen gegen die Sinzinger Brücke aus“. Vergangenen Freitag schenkte die Fraktion der Freien Wähler den Bewohnern ihre Aufmerksamkeit: Ludwig Artinger, Kerstin Radler und Hubert Lankes, unterstützt von Joachim Graf (ÖDP), trafen sich mit Anwohnern an der Stelle, wo die Einflugschneise vom Landkreis in die Stadt münden soll. Weite Felder, spielende Kinder, dahinter Wald und Wiesen – dieses Idyll am Stadtrand will das Aktionsbündnis erhalten. Käme die Sinzinger Nahverkehrsbrücke, wäre der Stadtwesten als Naherholungsgebiet verloren, befürchten die Bewohner. Nicht nur das: Die Wohnqualität würde leiden, die Grundstückspreise sinken. Die Anwohner fühlen sich ohnehin langsam veräppelt von dem Dauerbrenner-Thema: Der Gedanke an eine Nahverkehrsbrücke von Sinzing nach Regensburg keimt seit 1923 immer wieder einmal auf. Die West-Bürger wollen endlich Gewissheit.

Schädliche Abschottungspolitik der Stadt?

Der Landkreis hingegen will eine Brücke – und zieht bei der Begründung alle Register: Eine Nahverkehrsbrücke wäre dem Wohlstand Regensburgs zuträglich, der in erster Linie auf der Gesamtheit der Verkehrsverbindungen gründet. Eine Brücke vom Landkreis in den Stadtwesten würde diesen Wohlstand fördern, eine „Abschottungspolitik der Stadt mittel- und langfristig dem Wirtschaftsstandort Regensburg nachhaltig schaden und ihn gefährden“, lässt Mirbeth in einer Stellungnahme mitteilen. Eine „Abschottungspolitik“ käme Gerlinde Beer vom Aktionsbündnis gegen die Brücke nur entgegen: Sie versteht ohnehin nicht, warum die meisten anderen Städte versuchen, den Autoverkehr von der Stadt fernzuhalten, man in Regensburg aber immer wieder dem Auto-Druck nachgebe. Die Sinzinger Brücke sei ohnehin nicht nur für den Nahverkehr da, würde im schlimmsten Fall zur Ausweichstrecke für eine überlastete Autobahn. Für einen strategischen Fehler hält man es im Aktionsbündnis auch, dass Regensburg die Planungen dem Landkreis überlasse. Dort rechne man sich die Zahlen schön: Die Angaben, die den Bewohnern zugetragen werden, schwanken zwischen 12.000 und 6.000 Autos pro Tag. Man müsse nur aufpassen, dass man sich die Brücke nicht irgendwann durch zu geringe Zahlen wegrechne, unkt man bei der Ortsbegehung. In der Tat werkelt der Landkreis fleißig an Gutachten: Sechs verschiedene Varianten werden momentan durchgerechnet. Das jüngste Gutachten vom August kommt auf 6.800 Fahrzeuge pro Tag.

Parteienkonsens ist absehbar

Artinger verteidigt die Untätigkeit der Stadt, schließlich liege das primäre Interesse an der Brücke auf Seiten des Landkreises. Sind die Gutachten fertig, sollen Landkreisvertreter ihr gesammeltes Wissen dem Stadtrat vortragen; dann will sich auch der Stadtrat erneut zum Thema äußern. Ein abschließendes Votum soll „in absehbarer Zeit“ fallen, kündigt Artinger an. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird das klar gegen eine Brücke sprechen: Grüne, ÖDP und FDP sind schon ausweislich ihrer Stimmen vom 15. November dagegen; Artinger und Kollegen halten zwar die Interessen des Landkreises für legitim, zeigten aber immerhin großes Verständnis für die Anwohner. Norbert Hartl (SPD) hatte schon vor Wochen verkündet, die Brücke für nicht notwendig zu erachten, die CSU fordert gar, zwischen Max-Schultze-Steig und Prüfeninger Kloster ein Landschaftsschutzgebiet auszuweisen. Verdichtet sich die Ablehnung einer Sinzinger Nahverkehrsbrücke, bleibt Mirbeth und Nachfolgern tatsächlich nur das „Ceterum censeo“. Damit bezog sich ja ursprünglich Cato auf die Zerstörung Karthagos; das dauerte zwar 118 Jahre – aber am Schluss siegten die Römer.

„NPD-Verbot ist vorbeugender Opferschutz“

„Für diese Morde müssen sich auch die verantworten, die sich seit Jahren gegen ein Verbot nationalistisch-faschistischer Organisationen und Gruppen versperren, die ein Verbot der NPD wegen V-Männern verhindern, die mit vorgeschobenen Gründen wie Meinungsfreiheit die nationalistische und diskriminierende Politik mit Polizeihilfe zu legalisieren versuchen, die gegen diejenigen, die eine faschistische Demonstrationen zu verhindern versuchen, Repressalien […]

Tot ist nur, wer vergessen ist

Klirrende Kälte. Metallenes Klopfen eines Hammers in der winterlichen Kälte. Eine ältere Dame tritt ans Mikrofon, das im schmalen Beraiterweg vor dem Haus mit der Nummer vier aufgebaut ist. Mit zitternder Stimme fängt sie zu erzählen an. Von Johann Igl, dem Vater, den sie nie kennen gelernt hat. Davon, dass er Schneider war, Hilfsmesner in […]

Die Rückseite der Regensburger Postkarte

Benno Hurt, Jurist, Schriftsteller und vor allem auch Fotograf. Ein Fotograf, der mit der „Fotografie der geschönten Bilder“ abrechnet, so Dr. Reiner Meyer, Leiter der städtischen Galerie im leeren Beutel. Vergangene Woche wurde dort eine Ausstellung mit rund 60 Fotos von Hurt eröffnet. Bis zum 29. Januar sind sie in der städtischen Galerie im Leeren Beutel zu sehen.

„Staatsgefährdend, technisch unwirksam, verfassungsfeindlich und nicht durchsetzbar“

Der AK Vorrat macht es vor: Auch in Regensburg lassen sich hochkarätig besetzte Veranstaltungen zur Netzpolitik ins Leben rufen. Das bewies am vergangenen Donnerstag im alten Finanzamt eindrucksvoll die Podiumsdiskussion „Grundgesetz vs Sicherheit“, die die Ortsgruppe des AK Vorrat organisiert hatte (Hier geht’s zur Video-Aufzeichnung). Zwei Europaparlamentarier (beide von der SPD), ein bespitzelter Ex-Aufsichtsrat der […]

Studenten besetzen Regensburger CSU-Zentrale

Sie stehen alle „an der Seite der Studierenden“: SPD, Freie Wähler und Grüne haben ihre Redner/-innen – Margit Wild, Karl Vetter und Florian Eckert – zur Abschlusskundgebung am Domplatz vorbei geschickt. Zum Auftakt der Demonstration am Donnerstag spricht an der Uni Andreas Schmal vom DGB. Selbst der Landtagsabgeordnete Franz Rieger von der CSU hatte sich […]

Kulturpreis für Sachbeschädigung?

MC Wurzlsepp rappt, was das Zeug hält, an die Gäste wird Freibier verteilt und vorne steht Auerbräuwirt Karlheinz Mierswa und verkündet: „Die gesamte abendländische Kultur schaut heute auf Regensburg.“ Die Josef Alzheimer Kulturanstiftung hat am Donnerstag zum zweiten Mal ihren Kulturförderpreis verliehen.

„Gemütlich hier! Wir kommen wieder!“ Besetzung vorerst beendet

Die Besetzung der Regensburger Universitätsverwaltung ist beendet – vorerst. Gegen acht Uhr morgens haben die letzten Studierenden das Gebäude verlassen. Sie haben ein Schild hinterlassen mit den Worten: „Gemütlich hier, wir kommen wieder.“ Gespannt darf man darauf sein, wie viele Studenten sich an der heutigen Demonstration beteiligen, die um 14 Uhr von der Universität zum Domplatz ziehen wird. Die Demo ist Teil bundesweiter Proteste in rund 40 Städten.

Kampf gegen Gentrifizierung: Stadtrat lehnt neue Möglichkeiten ab

Seit der Mieterbund die Debatte losgetreten hat, haben alle Parteien der Gentrifizierung den Kampf angesagt. Zumindest offiziell. Ein mögliches Instrument dagegen will die übergroße Mehrheit im Stadtrat aber nicht haben. Einen Antrag der Grünen für ein Vetorecht bei der Umwandlung von Miet- in Wohneigentum lehnte alle, mit Ausnahme von Grünen und Linken, ab. Eine schlüssige Begründung gab es nicht.

Brückenbrand: 17.500 Euro für schweres Trauma

150.000 Euro Schmerzensgeld? So eine Forderung sorgt für Schlagzeilen. Der Sitzungsraum am Regensburger Landgericht war – auch angesichts entsprechender Vorberichte verschiedener Medien – am Dienstag voll. Am Ende wurde die Sache bei weitem nicht so heiß gegessen, wie sie im Vorfeld gekocht worden war. Von der Forderung profitiert haben allenfalls die Rechtsanwälte.

Mehr oder weniger Opfer

„Volkstrauertag heute muss also auch bedeuten, den Blick über Deutschland hinaus zu weiten und aller Opfer ohne Ausnahme oder irgendeiner Klassifizierung zu gedenken“, erklärte OB Hans Schaidinger beim Volkstrauertag 2010. Ein Jahr später hat sich diese Doktrin geändert. Die 50er Jahre sind in Regensburg wieder das Maß aller Dinge.

„Auf dass die Schafe auf immer Schafe blieben“

Es geschehen noch Zeichen und Wunder: Bei der Firma Pustet, die seit bald zweihundert Jahren Messbücher druckt, ist der Gottseibeiuns zu Gast. Er ist 62 Jahre alt, heißt Andreas Altmann und hat ein Buch geschrieben mit dem schönen Titel: „Das Scheißleben meines Vaters, das Scheißleben meiner Mutter und meine eigene Scheißjugend“. Es handelt vom Gnadenort Altötting, davon, wie man dort in den 50er und 60er Jahren aufgewachsen ist: unter der Fuchtel prügelnder und misshandelnder Gottesmänner, und, im Fall Andreas Altmann: als „Punchingball“ eines gewalttätigen Vaters. Bei der Lesung wurde viel gelacht.

Gedenkpolitik zwischen Missbrauch und Ignoranz

Die Debatte im Kulturausschuss am Donnerstag – anlässlich der umstrittenen Bodenplatte vor dem Colosseum – war Trauerspiel und Exempel zugleich. Trauerspiel, weil eine seit Jahrzehnten anstehende gedenkpolitische Sachentscheidung zu dem ehemaligen KZ-Außenlager erneut in der Mühle der Großen Koalition zermalmt wurde. Exempel war die Debatte für die Gedenkpolitik eines Kulturreferats, das mit Manipulationen und Irrlichtern arbeitet.

Polizei sucht Handy – und findet Pullover

Es liest sich wie eine Szene aus dem Monty Python-Klassiker „Life of Brian“. Am Sonntag vermeldet die Polizeiinspektion Regensburg Süd in ihrem Pressebericht eine Schlägerei vor einer Diskothek im Stadtosten. Darin ist von einem einem „heißblütigen 19jährigen Südländer“ die Rede, der bei einer Prügelei zwei andere Männer verletzt haben soll. Das ist – zumal am […]

Colosseum: Die Platte bleibt!

„Da haben wir den Salat.“ Dieser Überschrift, unter die Stadtrat Jürgen Huber (Grüne) die gestrige Debatte im Kulturausschuss zum ehemaligen KZ-Außenlager Colosseum stellte, ist kaum etwas hinzuzufügen. Zwei Stunden diskutierten die Stadträtinnen und Stadträte am Donnerstag über das Thema. Auf einen einstimmigen Beschluss konnte man sich am Ende nicht einigen. Generell bleibt die Frage, ob eine derartige Diskussion nicht eher geeignet ist, das Thema zu zerreden und Reaktionen a la „Ich kann das nicht mehr hören“ hervorzurufen. Verantwortlich dafür war vor allem ein emotionaler und wenig souveräner Sitzungsleiter.

Parfum vor Gewalt: Bioprof gewinnt Science Slam

Bereits zum zweiten Mal hat der Regensburger Biologie-Professor Joachim Ruther den Regensburger Science Slam für sich entscheiden können. Allerdings fiel das Ergebnis denkbar knapp aus, nur wenig Vorsprung blieb vor dem Zweitplatzierten Henning Müller, Professor für Strafrecht an der Uni Regensburg. Im Mai 2011 von den Studenten Stefan Christoph und Raimund Lehle ins Leben gerufen, […]

Heimspiel – die Dritte!

Am Donnerstag ist das Regensburger Filmfest „Heimspiel“ in seine dritte Runde gestartet. Bis zum 16. November sind wieder die besten deutschen Filme des Jahres samt einigen Regisseuren, Schauspielern, Kameramännern etc. im Kino des Andreasstadels zu sehen. Als besonderes Highlight stehen in diesem Jahr die Werkschau von Casting-Directorin Simone Bär sowie Werke von Roland Klick auf […]

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