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Ursula Caberta ist ehemalige SPD-Bürgerschaftsabgeordnete in Hamburg und leitete 18 Jahre lang, bis zu deren Auflösung, die „Arbeitsgruppe Scientology“ bei der Behörde für Inneres in Hamburg. Nach ihrem „Schwarzbuch Scientology“ von 2007 legte sie 2010 das „Schwarzbuch Esoterik“ vor. „Wir sind auf einem Niveau  angekommen, das endlich ernst genommen werden muss“, konstatiert sie auf S. 12. Dabei gehe es aktuell nicht mehr so sehr um Sekten, sondern um individuelle, selbst zusammengezimmerte Patchwork-Religionen, die ihre Wurzeln häufig im christlich-fundamentalistischen Weltbild haben und durch Intoleranz und Feindbild-Denken auffallen. Caberta setzt sich auch mit den wirtschaftlichen Aspekten der Esoterik auseinander und mit den diversen sogenannten alternativen Heilmethoden.

Ideologien werden unkritisch übernommen

Vieles, was sich bei näherer Betrachtung als rückwärtsgewandte, autoritäre Ideologie entpuppt, ist längst gesellschaftlich anerkannt. Dies nicht zuletzt deshalb, weil gut ausgebildete Therapeuten esoterische Methoden verwenden, Volkshochschulen unkritisch Kurse anbieten oder Prominente, auch Politiker wie Barbara Rütting oder Rainer Langhans, sich öffentlich esoterisch engagieren. Ursula Caberta fordert den Schutz der Verbraucher bezüglich neureligiöser Gemeinschaften und Psychogruppen, die häufig nichts anderes als Deckmäntelchen für organisierten Kindesmissbrauch waren. Ferner fordert sie die Politik nachdrücklich dazu auf, das Heilpraktikergesetz aus dem Jahr 1939 auf den Prüfstand zu stellen, das Menschen ohne medizinische oder psychologische Ausbildung per Verwaltungsakt die Ausübung der Heilkunde erlaubt. Und sie warnt vor den schleichenden gesellschaftlichen Einflüssen des politischen Irrationalismus und des christlich-fundamentalistischen Gedankenguts sowie vor Bezügen von Esoterik und Okkultismus zu rechtsextremen Ideologien.

Esoterik: Christliche Wurzeln

Ihr besonderes Verdienst liegt darin, dass sie aufzeigt, wie stark viele esoterische Visionen in den christlichen Religionen verwurzelt sind (oft beruft man sich ganz direkt auf Jesus oder Maria; global erzeugte Endzeit- oder Weltuntergangsängste finden ihre Vorlagen in den etablierten Religionen) und wie schwer sich gerade die christlichen Kirchen und dadurch auch der Staat mit der Abgrenzung von den Extremisten tun. Caberta hat mit dem „Schwarzbuch Esoterik“, genau wie mit dem „Schwarzbuch Scientology“, gesellschaftlich wichtige Themen aufgegriffen und kritisch Position bezogen. Es mangelt jedoch beiden Büchern an einer klaren, stringenten Argumentation, vieles wirkt willkürlich aneinander gereiht und dient eher der Skandalisierung und Empörung als der fundierten Information und Aufklärung. Häufig bleibt die Autorin für die hergestellten Zusammenhänge die Belege schuldig. Hier würde man sich noch eine Verbesserung der zweifellos verdienstvollen Arbeit der engagierten Expertin wünschen. Ursula Caberta: Schwarzbuch Esoterik. Gütersloher Verlagshaus 2010.
Die CSU hat einen Integrationsbeauftragten

Die große Klappe der Integration

Im Sommer 2011 wurde Bora A. – Sohn türkischer Eltern, 36, seit 2008 CSU-Mitglied, Moslem – vom Kreisverband zum Integrationsbeauftragten gewählt. Seitdem sieht man ihn bei vielen Gesprächen, beim Posieren für Fotos und beim Verteilen von Visitenkarten. Er sucht die Öffentlichkeit und hat Forderungen, von denen seine Partei noch nichts zu wissen scheint.

60. Aschermittwoch der CSU

„Ameisen, Würmer, lauter Irre“: eine Reise ins gelobte Land

Aschermittwoch 2011. Wir befinden uns im gelobten Land, in Gottes eigenem Wahlkreis. Und an diesem Ort politischen Sachverstands erfährt man, dass die Bayern-SPD nur aus Ameisen und Würmern besteht, dass Joachim Gauck der beste Bundespräsident ist, den sich die CSU vorstellen kann und dass es Morde gibt, die dem Ministerpräsidenten nahegehen. Manche zumindest.

Gerichtsnotorischer Arbeitgeber

Etappensieg für Schuma-Beschäftigte

Die Geschäftsführung der Schuma Frucht GmbH muss mit dem Betriebsrat intensiver über deren Recht auf einen Sozialplan diskutieren. Das entschied das Arbeitsgericht Regensburg am Donnerstag. Bemerkenswert: Wie immer erschien Schuma-Chefin Margit Schuster-Lang trotz persönlicher Ladung nicht. Und zum wiederholten Mal hatte das keine Konsequenzen.

„Wir wollen dieses niemals vergessen!“

Babi Jar – eine leere Floskel in der Regensburger Gedenkpolitik

Die Ermordung von 33.000 Juden in der Schlucht von Babi Jar zählt zu den größten Massakern des Zweiten Weltkriegs. Dass Oberbürgermeister Hans Schaidinger bei mehreren Gedenkreden angesprochen hat, dass ein Regensburger daran maßgeblich teilgenommen hat und deshalb 1971 ein „Juden-Mordprozeß“ am hiesigen Landgericht stattfand, erscheint verdienstvoll. Ist es das auch?

Briefe aus der Wagenburg

Diözese an Missbrauchsopfer: Wir bedauern, aber Sie lügen!

UPDATE am 25.02.12: Mittlerweile liegen uns weitere Schreiben der Diözese an Missbrauchsopfer vor. Sie haben alle denselben Wortlaut. Wir haben mehrere Anfragen an die Diözese und die Deutsche Bischofskonferenz gestellt. UPDATE ENDE

„Perfides Nachtreten.“ So nennt die Therapeutin eines Opfers von sexueller Gewalt ein Schreiben der Diözese Regensburg. In wohlgesetzten Worten wird der heute 63jährige Mann darin zum Lügner abgestempelt. Wenn er die Gründe wissen wolle, könne er sich ja an den Anwalt des Bistums wenden, schreibt ihm Generalvikar Michael Fuchs. Wir veröffentlichen den Brief im Original.

Mit Stadtteilgesprächen, Eigenlob und edlen Zielen

Sanfter Wahlkampfauftakt der SPD

Als Wahlkampfauftakt wollen die Spitzen der SPD-Fraktion ihr Jahrespressegespräch am Valentinstag nicht verstanden wissen. Trotzdem ist es einer. Und vieles von dem was da gesagt wird, hört sich auch nach Wahlversprechen an: Gut und nachvollziehbar, wenig konkret und unter zahlreichen Vorbehalten stehend.

Diskussion an der Uni Regensburg

Ehemaliger Neonazi packt aus – nur was?

Die Friedrich-Ebert-Stiftung lädt zur Podiumsdiskussion: Manuel Bauer, ehemaliger aktiver Neonazi, Günther Kohl, Regionalbeauftragter für Demokratie und Toleranz, und Thomas Witzgall, Endstation RECHTS. Und sie sind alle gekommen, die Studenten. Was bleibt ist ein schaler Nachgeschmack und die Frage, wie man sich des Problems „Neonationalsozialismus“ annehmen soll.

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