SOZIALES SCHAUFENSTER

Entdecke Veranstaltungen in Regensburg Alle Kultur Oekologie Soziales Kino
Die zweite Warnstreikwelle der Metall- und Elektroindustrie hat diese Woche Regensburg erreicht. 3.500 Beschäftigte demonstrierten am Donnerstag für 6,5 Prozent mehr Gehalt, unbefristete Übernahme der Azubis und die stetig steigende Leiharbeit. „Keine Spaltung der Belegschaft. Weg mit der Leiharbeit“, steht auf einem Transparent. Die Forderungen einiger Arbeiter gehen sogar noch über das hinaus, was die IG Metall fordert, nämlich den „Missbrauch der Leiharbeit zu beenden“. In der aktuellen Tarifauseinandersetzung der Metall- und Elektroindustrie hat diese Woche die zweite Warnstreikwelle Regensburg erreicht. Bereits am Donnerstag wurde die Maschinenfabrik Reinhausen bestreikt. Für etwa eine Stunde stand im Werk in der Falkensteinstraße die Produktion still, etwa 100 Mitarbeiter waren dem Aufruf der Gewerkschaft gefolgt.

3.500 im Warnstreik

Am Freitag vor dem Regensburger BMW-Werk waren es – nach Angaben der IG Metall – 3.500 Beschäftigte, neben BMW auch von Continental, Siemens, Schneider (Sachsenwerk) und Infineon, die dem Aufruf der Gewerkschaft gefolgt waren. Die Stimmung ist kämpferisch. Ein Meer aus Blaumännern und roten IG Metall-Fahnen. Trillerpfeifen, Rufe, Beifall. Auf der Bühne bringt das Duo Borke & Pheel die Forderungen der Streikenden in Rap-Form. Im Zentrum stehen 6,5 Prozent mehr Gehalt, eine unbefristeten Übernahme aller Auszubildenden und mehr Mitsprache der Betriebsräte beim Einsatz von Leiharbeitern.

„Das Gesicht der Leiharbeit“

Und gerade BMW sei das „Gesicht der Leiharbeit“, wettert der Regensburger Betriebsratsvorsitzende Werner Zierer. Ein Drittel aller bayerischen Leiharbeiter arbeiten demnach bei BMW, etwa 2.500 allein im Regensburger Werk. Genaue Zahlen hat auch der Betriebsrat nicht: Wie viele Leiharbeiter etwa über Werkverträge am Fließband stehen und etwa die Hälfte dessen verdienen, was ein „normaler“ BMW-Beschäftigter erhält, gibt die Werksleitung nicht bekannt. „Da verhandeln wir bereits seit Monaten erfolglos mit dem Unternehmen“, so Zierer. Auch die Gewerkschaft sehe ein, dass Leiharbeit in einem gewissen Rahmen notwendig sei, um Flexibilität zu gewährleisten. Was aber BMW mache sei „vielleicht legal, aber auf keinen Fall fair.“

Neoliberale Ideologie

In dieselbe Kerbe schlägt auch Michael Hecker (IG Metall Jugend). Gerade junge Arbeitnehmer seien von Leiharbeit und Werkverträgen betroffen. Die Zukunft einer ganzen Generation werde neoliberaler Ideologie geopfert. Aktuell bieten die Arbeitgeber 3,5 Prozent mehr bei einer Laufzeit von 14 Monaten. „Das gleicht nicht einmal die Preissteigerungen aus“, kritisiert der Regensburger IG Metall-Vorsitzende Olaf Scholz. Dass die Arbeitgeber sich zur Forderung nach unbefristeter Übernahme und mehr Mitsprache bei der Leiharbeit noch nicht einmal geäußert hätten, sei eine Provokation. „Der Missbrauch der Leiharbeit muss aufhören“, so Scholz unter Beifall und Pfiffen der Anwesenden. Dies sei aber weniger auf juristischem Weg, sondern nur im Tarifkampf möglich, sagt dazu der Betriebsratsvorsitzende Zierer. Tatsächlich bietet das privatwirtschaftlich finanzierte ZAAR-Institut der LMU München Beratungen für Arbeitgeber an, um Vereinbarungen zu Leiharbeit mit legalen Mitteln zu umgehen.
Teurer Ermittlungsspaß

Dem Flipsdieb auf der Spur

7,19 Euro. So viel sind die Süßigkeiten wert, die vor einem Jahr aus einer Regensburger Tankstelle geklaut wurden. Geschätzte 2.000 Euro kostete jetzt das Verfahren gegen einen Mann, der den Aufnahmen, die eine Überwachungskamera von dem Täter gemacht hat, nicht einmal entfernt ähnlich sieht.

OB macht Druck übers Ministerium

Ersatzbrücke: Greipl ist an allem schuld

Persönliche Motive.“ „Unwürdiges Spiel.“ Weil das Landesamt für Denkmalpflege eine Westrasse nun auch im neue Gutachten ablehnt, das eigentlich dazu gedacht war, der UNESCO die Zustimmung zu einem Brückenbau abzuringen, hat sich die Koalition auf Generalkonservator Egon Greipl eingeschossen. Oberbürgermeister Hans Schaidinger macht nun über das Wissenschaftsministerium Druck auf Bayerns obersten Denkmalpfleger.

Das „Problem“ Griechenland

Über Eurozwänge und Luxussteuer

Samstagabend im griechischen Restaurant „Perivoli bei Vasilis“ in Stadtamhof. An der Wand hängt das Bild eines Dorfes an der griechischen Küste, aus einem Radio klingt griechische Musik. Wäre der Anlass für die Veranstaltung, zu der ein Regensburger Bündnis aus GEW, attac und Die Linke eingeladen haben, nicht so ernst, könnten fast Urlaubsgefühle aufkommen. Doch allen anwesenden Gästen ist die Brisanz bewusst: Das „Problem“ Griechenland.

Zu wenig Rassismus, zu wenig Gewalt

Führungs-Trio verlässt NPD

Arier-Nachweis in Gefahr? Existenzrecht Israels anerkannt? Keine offene Zusammenarbeit mit Terroristen? Das geht nun wirklich nicht – in einem offenen Brief haben heute drei führende Köpfe der NPD Oberpfalz ihren Austritt aus der rechtsextremen Partei bekannt gegeben: Robin Siener (Vorsitzender Regensburg), Daniel W. (Vorsitzender Oberpfalz) und Simon Preisinger (Vorsitzender Tirschenreuth).

Museum für Bayerische Geschichte

Agilolfinger meets Messerschmitt

Etwas berauscht vom Weltkulturerbe-Ruhm liest sich die kürzlich veröffentlichte Bewerbungsschrift Regensburgs für das „Museum für Bayerische Geschichte“. Als Symbiose aus wirtschaftlichem Fortschritt und Demokratie finden sich darin die Messerschmitt-Werke.

Die Reise der Regensburger Ballonauten

Unruhen in Chemnitz

Mit einem Riesenfussball reisten die Regensburger Jakob Schmid und Franz Berzel 1932/ 33 kreuz und quer durch Deutschland – wir veröffentlichen das Tagebuch der beiden Ballonauten.

Eisenberg-Stück „zwölf zu null“

Unerwartet unvoreingenommen

Am Montag veröffentlichte regensburg-digital (basierend auf der Generalprobe) eine Kritik des Stücks „zwölf zu null“, das derzeit noch am Regensburger Unitheater läuft. Hier nun eine etwas andere Sicht der Dinge in einem Gastbeitrag von Loyd Spencer zur Uraufführung am Sonntag.

Zwölf Kugeln, zwölf Fragen, drei Jahre

Nach drei Jahren behauptet Benedikt Schindler, Mitbegründer der Initiative „12 Kugeln, 12 Fragen“, zwar, dass sich die Fragen zum Thema „Tennessee Eisenberg“ geändert hätten. Erledigt hat sich der Fall des beim Polizei-Einsatz getöteten Studenten immer noch nicht. Und viele Leute, die am Sonntag bei der Demonstration zum Jahrestag teilgenommen hatten, stellen die alten Fragen immer noch. Beantwortet sind sie nämlich immer noch nicht.

Ansichten eines ödp-Stadtrats

Konkurrenz des Gedenkens

Als “Häppchen” zwischen der Nicht-Diskussion um den Nicht-Skandal der Falsch-Abrechnung ging es im letzten Stadtratsplenum auch um die Regensburger Gedenkkultur. Angestoßen von ÖDP-Stadtrat Eberhard Dünninger stritten sich der honorable Professor a. D., OB Hans Schaidinger, der dritte Bürgermeister Joachim Wolbergs und Richard Spieß um Gedenktafeln, die Rolle des SPD-Bürgermeisters und der Privatperson Wolbergs und ganz am Rande auch um die Aktivitäten Verfassungsschutzes.

drin