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Brutale Gewalt bei Polizeieinsatz?

Faustschläge auf den Hinterkopf

Mehrmals soll ein Polizeibeamter bei einer Festnahme auf einen am Boden liegenden Mann eingeschlagen haben. Das wollen zwei Passanten Ende April in Regensburg beobachtet haben. Jetzt sollen Ermittler der Kripo Amberg die Vorwürfe aufklären.

Was ist bei dem Polizeieinsatz tatsächlich passiert? Einer der Zeugen hat die Situation mit seiner Handykamera aufgenommen.

Die Regensburger Polizei muss sich mit den Vorwürfen von zwei Passanten beschäftigen, die einen Einsatz auf der Nibelungenbrücke beobachtet haben. Demnach soll ein Beamter bei einer Festnahme brutal auf einen am Boden liegenden Mann eingeprügelt haben. Die beiden haben eidesstattliche Versicherungen abgegeben, die unserer Redaktion vorliegen und die wir – mit deren Einverständnis – an das Regensburger Polizeipräsidium weitergeleitet haben. Was war passiert? Bei der Polizei ist für den 25. April, gegen 15 Uhr, ein Einsatz auf der Nibelungenbrücke registriert. Ein Anrufer habe die Beamten zu einem in der Nähe liegenden Gebäude gerufen, so ein Polizeisprecher. Im Garten liege ein junger Mann, der sich mit einem Messer am Arm schneide. Eine Streife und ein Krankenwagen wurden zu der Adresse geschickt. Der 24jährige Mann war zwischenzeitlich auf der Nibelungenbrücke angekommen, wo die Streife auf ihn traf. Die beiden Beamten – ein Mann und eine Frau – nahmen den offenbar verwirrten Mann fest. „Es ging darum, zu verhindern, dass er sich selbst verletzt.“ Bei der Festnahme habe der Mann Widerstand geleistet. Ihm wurden Handschellen angelegt und er wurde ins Bezirksklinikum gebracht. So weit der offizielle Einsatzbericht.

„Ich konnte die Schläge laut und deutlich hören“

Was die beiden Passanten gesehen haben wollen, sorgt nun auch für interne Untersuchungen bei der Regensburger Polizei. Die beiden waren auf der Nibelungenbrücke unterwegs und bekamen den Einsatz zufällig mit, sahen – zunächst aus einiger Entfernung – Krankenwagen und Sanitäter, Polizeifahrzeug und -beamte, den Festgenommenen. Die eine Zeugin, eine junge Frau, schreibt in ihrer eidesstattlichen Versicherung, sie habe nichts wahrgenommen, „was auf einen Angriffs- oder Fluchtversuch des Festgenommenen hätte schließen lassen“. Der zweite Zeuge spricht von „trägen Bewegungen“, mit denen der Mann offenbar Widerstand geleistet habe. „Der Polizist hat daraufhin recht laut gemeint, er habe jetzt keine Lust mehr, zu diskutieren, und ihm die Beine weg gezogen.“ Ob der Mann bereits Handschellen trug oder nicht, als er zu Boden ging, darüber gehen die Schilderungen der beiden Zeugen auseinander. Einig sind sie sich aber, dass sich der Beamte anschließend hingekniet, gebrüllt und dem Mann mehrere Faustschläge auf den Hinterkopf gegeben haben soll. Vielleicht fünf Meter vom Geschehen entfernt seien sie gewesen, als das passierte. „Die Schläge waren so stark, dass ich sie laut und deutlich hören konnte“, so die junge Frau. Die Polizeibeamtin habe das Ganze ebenso teilnahmslos beobachtet, wie die beiden Sanitäter. „Ich habe noch gerufen, er solle aufhören, aber anscheinend hat mich niemand wahrgenommen“, schreibt der zweite Zeuge.

Interne Ermittlungen eingeleitet

Beim Polizeipräsidium zeigt man sich von den Schilderungen betroffen. „Wenn das zutrifft, wäre das heftig“, so ein Sprecher. Man werde dem auf jeden Fall nachgehen. Dafür seien einerseits interne Ermittlungen eingeleitet worden. Um eine unabhängige Untersuchung zu gewährleisten, wurden zusätzlich Beamte der Kripo Amberg mit der Sache betraut.
OB macht Druck übers Ministerium

Ersatzbrücke: Greipl ist an allem schuld

Persönliche Motive.“ „Unwürdiges Spiel.“ Weil das Landesamt für Denkmalpflege eine Westrasse nun auch im neue Gutachten ablehnt, das eigentlich dazu gedacht war, der UNESCO die Zustimmung zu einem Brückenbau abzuringen, hat sich die Koalition auf Generalkonservator Egon Greipl eingeschossen. Oberbürgermeister Hans Schaidinger macht nun über das Wissenschaftsministerium Druck auf Bayerns obersten Denkmalpfleger.

Das „Problem“ Griechenland

Über Eurozwänge und Luxussteuer

Samstagabend im griechischen Restaurant „Perivoli bei Vasilis“ in Stadtamhof. An der Wand hängt das Bild eines Dorfes an der griechischen Küste, aus einem Radio klingt griechische Musik. Wäre der Anlass für die Veranstaltung, zu der ein Regensburger Bündnis aus GEW, attac und Die Linke eingeladen haben, nicht so ernst, könnten fast Urlaubsgefühle aufkommen. Doch allen anwesenden Gästen ist die Brisanz bewusst: Das „Problem“ Griechenland.

Zu wenig Rassismus, zu wenig Gewalt

Führungs-Trio verlässt NPD

Arier-Nachweis in Gefahr? Existenzrecht Israels anerkannt? Keine offene Zusammenarbeit mit Terroristen? Das geht nun wirklich nicht – in einem offenen Brief haben heute drei führende Köpfe der NPD Oberpfalz ihren Austritt aus der rechtsextremen Partei bekannt gegeben: Robin Siener (Vorsitzender Regensburg), Daniel W. (Vorsitzender Oberpfalz) und Simon Preisinger (Vorsitzender Tirschenreuth).

Museum für Bayerische Geschichte

Agilolfinger meets Messerschmitt

Etwas berauscht vom Weltkulturerbe-Ruhm liest sich die kürzlich veröffentlichte Bewerbungsschrift Regensburgs für das „Museum für Bayerische Geschichte“. Als Symbiose aus wirtschaftlichem Fortschritt und Demokratie finden sich darin die Messerschmitt-Werke.

Die Reise der Regensburger Ballonauten

Unruhen in Chemnitz

Mit einem Riesenfussball reisten die Regensburger Jakob Schmid und Franz Berzel 1932/ 33 kreuz und quer durch Deutschland – wir veröffentlichen das Tagebuch der beiden Ballonauten.

Eisenberg-Stück „zwölf zu null“

Unerwartet unvoreingenommen

Am Montag veröffentlichte regensburg-digital (basierend auf der Generalprobe) eine Kritik des Stücks „zwölf zu null“, das derzeit noch am Regensburger Unitheater läuft. Hier nun eine etwas andere Sicht der Dinge in einem Gastbeitrag von Loyd Spencer zur Uraufführung am Sonntag.

Zwölf Kugeln, zwölf Fragen, drei Jahre

Nach drei Jahren behauptet Benedikt Schindler, Mitbegründer der Initiative „12 Kugeln, 12 Fragen“, zwar, dass sich die Fragen zum Thema „Tennessee Eisenberg“ geändert hätten. Erledigt hat sich der Fall des beim Polizei-Einsatz getöteten Studenten immer noch nicht. Und viele Leute, die am Sonntag bei der Demonstration zum Jahrestag teilgenommen hatten, stellen die alten Fragen immer noch. Beantwortet sind sie nämlich immer noch nicht.

Ansichten eines ödp-Stadtrats

Konkurrenz des Gedenkens

Als “Häppchen” zwischen der Nicht-Diskussion um den Nicht-Skandal der Falsch-Abrechnung ging es im letzten Stadtratsplenum auch um die Regensburger Gedenkkultur. Angestoßen von ÖDP-Stadtrat Eberhard Dünninger stritten sich der honorable Professor a. D., OB Hans Schaidinger, der dritte Bürgermeister Joachim Wolbergs und Richard Spieß um Gedenktafeln, die Rolle des SPD-Bürgermeisters und der Privatperson Wolbergs und ganz am Rande auch um die Aktivitäten Verfassungsschutzes.

Nicht-Thema hält Stadtrat in Atem

“Eigentlich” wollte niemand mehr drüber reden. Dennoch diskutierte das Stadtratsplenum über den “Abrechnungsskandal”. Schelte gab es – ohne Namen, versteht sich – für “die Berichterstattung”, die Diskussionen angeschürt hätte, wo gar keine wären. Immerhin gab sich eine der Falsch-Abrechnerinnen reumütig – obwohl die Mehrheit wohl keinen Grund zur Reue sieht.

Frisch, fromm, fröhlich, frei zum “eigenbetriebsähnlichen Regiebetrieb”

„Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein“ – Oberbürgermeister Hans Schaidinger erteilt dem liberalen Luftschloss von Horst Meierhofer für das Jahn-Stadion eine Absage und übt sich in letzter Zeit immer öfter in Bescheidenheit. Es gibt kein Hotel, es gibt keine Konzerte, sondern ganz pragmatisch Fußball und vermietbare Logen und Foyer – und eine Gesellschaftsform, die zumindest bislang finanziell vernünftig und verwaltungstechnisch praktikabel klingt.

 
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