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Allem öffentlichen Widerspruch der Stadt Regensburg zum Trotz: der Eiserne Steg ist seit dem 15. Februar ein Denkmal. Auswirkungen auf die Ersatzbrücken-Pläne hat diese Entscheidung allerdings nicht.

Der Eiserne Steg, im Hintergrund eine Fotomontage der geplanten Westtrasse. Für deren Bau müsste das neue Denkmal wohl abgerissen werden. Fotomontage: Stadt Regensburg

Seit dem 15. Februar ist es offiziell: Der Eiserne Steg steht in der Liste bayerischer Denkmäler. Anfang Dezember hatte die Stadt Regensburg eine entsprechende Ankündigung des Landesamts für Denkmalpflege heftig kritisiert. Der Leiter des städtischen Amts für Archiv- und Denkmalpflege, Dr. Heinrich Wanderwitz, bezeichnete die Begründung des Landesamts im Rahmen einer Sitzung des Kulturausschusses als „hingerotzt, fehlerhaft und schlampig“. Die Erstellung eines Gegengutachtens wurde beschlossen. Kulturreferent Klemens Unger kündigte an, die Münchner Behörde aufzufordern, ihrer Einschätzung zu überarbeiten. Das alles hat offenbar nicht mehr rechtzeitig geklappt.

„Keine fachlich begründeten Hinweise“

Von der Stadt habe es „keine fachlich begründeten Hinweise, inhaltlichen Ergänzungen oder Korrekturen, die sich auf die Denkmaleigenschaft beziehen und eventuell hätten geprüft werden müssen“, so Beate Zarges, Sprecherin des Landesamts. Nun ist die Eintragung endgültig. Ungeachtet dessen werde es aber von der Stadt noch eine Stellungnahme ans Landesamt gebe, so Stadtsprecherin Juliane von Roenne-Styra. Direkte Auswirkungen auf die Pläne für eine eventuelle Ersatzbrücke an dieser Stelle über die Donau („Westtrasse“) hat die Eintragung indessen nicht. Dafür, wie die Stadt mit ihrem neuen Denkmal umgeht, ist sie als Untere Denkmalschutzbehörde selbst zuständig. Insofern könnte der Eiserne Steg nach wie vor abgerissen werden, sollte er einer solchen Brücke im Weg stehen. „Der Steg hat bei allen Planungen für eine Ersatztrasse schon immer eine Rolle gespielt“, so von Roenne-Styra. „Durch die Eintragung in die Denkmalliste hat sich nichts Wesentliches geändert.“

Wann kommt die UNESCO?

Auf Ablehnung stößt die Westtrasse sowohl beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege wie auch beim UNESCO-Denkmalrat ICOMOS. Man warte nun nach wie vor auf eine Delegation der UNESCO und deren abschließende Einschätzung zu dem umstrittenen Bauvorhaben, so Roenne-Styra. Den Besuch einer solchen Delegation hat die UNESCO bereits im Juli 2011 angekündigt. Seitdem scheint man bei der Stadt nichts mehr von den Welterbewächtern gehört zu haben. „Wir wissen nicht, wann sie kommen.“
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