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Die Reise der Regensburger Ballonauten

Volksfest, bei uns Dult genannt

Mit einem Riesenfussball reisten die Regensburger Jakob Schmid und Franz Berzel 1932/ 33 kreuz und quer durch Deutschland – wir veröffentlichen das Tagebuch der beiden Ballonauten. Dieses Mal kommen sie nach Dresden. Von Freithal ab am 9. Juli 32. Immer wieder weiter heißt unsere Parole, was bringt uns Dresden? Wir werden es schon noch sehen! So im Laufe des Nachmittags kamen wir in die herrliche Kunststadt Dresden, wunderbare Bauten einfach schön. Leider sind der größte Teil der Bevölkerung furchtbar spießbürgerlich, die sind bestimmt nicht wert in einer so schöne Stadt zu wohnen. Überhaupt haben wir die Feststellung gemacht, das wir hauptsächlich von den Armen der Ärmsten am besten unterstützt wurden, die so genannten besseren Herrschaften sahen uns bestimmt für nicht ganz einwandfrei an. Wir werden aber solchen Leuten schon zeigen, das einfache Leute auch ihren Stolz und festen deutschen Charakter besitzen. Von Samstag den 9. Juli bis Sonntag den 10. Juli übernachteten wir an der Elbe unter der Augustbrücke. Am Sonntag bekamen wir dann einen Hofraum zum unterstellen. Abends fuhren wir mit einem Dampfer zur Vogelwiese (Volksfest, bei uns Dult genannt). Hier war Hochbetrieb, haben einen großen Spaß erlebt. Kam da ein Tiroler mit Würstchenkasten umgehängt daher, ich frug ihn wo bist du denn her? Da gab er mir zur Antwort „Was meinste, hallo sächsischer Bayer.“ Die umstehenden Leute lachten natürlich über diesen Reinfall des angeblichen Bayers. Wir sind aber dann auch schön eingegangen, hauptsächlich Franz kamen wir in ein echtes Bayerisches Bierzelt wo eine richtige Münchner Kapelle spielte hinein und Franz hatte nämlich die Kartentasche umgehängt. Da rief ein Münchner Musiker zu uns her: „Zu der Maß Bier braucht ihr zwei Landkarten?“. Ein mords Gelächter aller Anwesenden kam vom Stapel, nun ich war gleich schlagfertig und sagte wieder „Für Bier brauchen wir es net, aber zum Geld suchen“. Da hatte wir die Lacher wieder auf unserer Seite. Es war ein ganz netter Abend. Am Montag Abend, als wir wieder Geschäftsschluß machten, nahmen wir im Gasthaus Stadt Bautzen Quartier, die Wirtsleute waren sehr gute Menschen. Abends besuchten wir so ein Tingel-Tangel Lokal. Eintritt frei, dafür so ein kleines Glas Bier 45 Pf.. So was darf natürlich in Regensburg nicht sein, da würde die öffentliche Sicherheit gefährdet werden. Uns hat es nichts ausgemacht, es war ganz nett. Die Sportvereine waren soweit recht zuvorkommend nur „Guts-Muts“ lies zu wünschen übrig. Das erkennt man in meinem Reisebuch. Im allgemeinen ist die Bevölkerung sehr zuvorkommend, nehmen aber mehr schöne Worte in den Mund, als aus innerer Überzeugung. Geschäftlich hätte es besser sein sollen, prozentuell war Chemnitz besser.

Mehr über die Ballonauten

Der Ball soll wieder rollen: Das Ballonauten-Projekt Zur Seite des Ballonauten-Projekts Alle bisher veröffentlichten Tagebuch-Einträge

Die Reiseroute

Ostengassenfest

Ein Fest im geschundenen Viertel

Es war vermutlich das letzte Mal, dass die Rasenfläche am Donaumarkt der Öffentlichkeit zur Verfügung stand. Beim Ostengassenfest konnten die Besucher die Atmosphäre dieses Viertels wieder einmal kennenlernen. Geplante Luxusbuden und das Bayernmuseum werden der Gemütlichkeit dort aber bald ein Ende bereiten.

Pseudo-Prominenz ohne Rückgrat

Fürstliches Dschungelcamp

Schlossfestspiele: Der fürstliche „Überraschungsgast“ Viktor Orbán erregt weiter die Gemüter. Zumindest bei manchen. Betrachtet man aber, wen Gloria in der Vergangenheit von den Festspielen profitieren ließ, ist Orbáns Einladung nur konsequent. Dem Gros der Pseudo-Prominenz ist das egal.

Kulturausschuss: Stadtarchiv und Koordnationsstelle in der Kritik

Unger und Wolbergs gehen auf Distanz

Klemens Unger ist ja gerne mal der Prügelknabe für alles Mögliche, was im Kulturbereich in Regensburg schief läuft. Häufig fällt es dem Kulturreferenten auch schwer, sich aus den Miseren, die ihm – sei es zu Recht oder zu Unrecht – angedichtet werden, rauszuwinden. Ganz anders in der letzten Sitzung des Kulturausschusses: Diplomatisch, aber unmissverständlich distanziert sich Unger von den personellen Problemfällen seines Hauses, allen voran von Dr. Martin Angerer. Der ist in letzter Zeit vor allem durch Abwesenheit und eine weiße Seite im Jahresbericht 2011 des Kulturreferats aufgefallen. Schützenhilfe bekam Unger dabei von Bürgermeister Joachim Wolbergs, der ungewöhnlich deutliche Worte fand.

A weißes Blattl Papier

Dass man im Kulturreferat manchmal vor dem Nichts steht, mag den einen oder anderen Kritiker nicht mehr überraschen. Dass man diese Tatsache allerdings frank und frei einräumt und sichtbar im Jahresbericht zur Schau stellt, ist als frappierender Akt der Ehrlichkeit zu bewerten. Nachzusehen im Jahresbericht 2011. Nachlesen wäre etwas schwierig…

Bayern-Museum

Wettern gegen Schiffe, Rampen und Spekulanten

Das wird super (meint die Stadt). Das wird ein Krampf (meinen Bürgerinitiativen). Das wird schon gut und wenn es schlecht wird, dann kann ich nix dafür (mein Richard Loibl). 2018 soll das Museum für bayerische Geschichte am Donaumarkt eröffnet werden. Darüber, wie dieses Museum und dass Umfeld aussehen wird, wurde am Donnerstag diskutiert. Mit viel Verve und ohne Annäherung.

Sozialer Wohnungsbau

Das Jammern der Bauträger

Da könnten einem fast die Tränen kommen: Mit dem Bau von Wohnungen scheint man in Regensburg einfach kein Geld verdienen zu können. Die hohen Energiestandards, barrierefrei soll heute alles sein, womöglich noch hochwertiges Material und dann will die Stadt die Bauträger noch mit einer Sozialwohnungsquote von 15 Prozent belasten. Da bleibt doch kaum noch was zum Leben übrig.

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