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„Kulturelle Teilhabe für alle“

Nach Kritik: Freier Eintritt bei Kulturfest

Das Kulturfest im Stadtpark soll nun wirklich ein Fest für alle Regensburger werden. Die Stadt hat die deftigen Ticketpreise gekippt. Ab sofort heißt es: Eintritt frei. „Kulturelle Teilhabe für alle“ lautet das Jahresmotto, das die Stadt Regensburg dieses Jahr ausgegeben hat. Und nach heftiger Kritik (unter anderem hier) gilt dieses Motto nun auch für das vom Kulturreferat initiierte „Kulturfest im Stadtpark“. Bei einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz ging Bürgermeister Joachim Wolbergs am Montag mit der Nachricht an die Öffentlichkeit: Der Eintritt an allen vier Tagen (28. Juni bis 1. Juli) wird kostenlos sein. Nächsten Montag können die Tickets zwischen zehn und 18 Uhr bei der Touristinfo abgeholt werden. Bereits gekaufte Tickets werden erstattet. Wer keine Karte hat, darf es sich abseits der Tribünen gemütlich machen.

„Wir haben überlegt, komplett abzusagen.“

Zunächst waren tägliche Eintrittspreise zwischen 20 und 39 Euro vorgesehen, aber: „Die Kritik von außen hat uns nicht unbeeindruckt gelassen“, so Wolbergs. „Wir haben zunächst überlegt, das Fest komplett abzusagen.“ Aus Fairness gegenüber den Beteiligten – insgesamt 800 Musiker und Tänzer sollen an den vier Tagen auf der Bühne stehen – haben man sich aber schließlich dagegen entschieden. Für das „Kulturfest im Stadtpark“ nimmt die Stadt 300.000 Euro in die Hand, 80.000 davon sollten aus Eintrittsgeldern gedeckt werden. Dieses Defizit soll nun unter anderem durch Einsparungen bei Technik und Bühnenaufbauten sowie durch Spendendosen gedeckt werden. Ob das klappt, ist noch ungewiss. Leicht zerknirscht zeigte sich am Montag Kulturreferent Klemens Unger, der die Veranstaltung federführend organisiert hat. Das Eingestehen von Fehlern überließ er dem Bürgermeister. Zu wenig geredet habe man mit den Kulturschaffenden nicht. „Gerade weil wir so viel geredet haben, wurde das Fest eben nicht abgesagt.“ Außerdem habe man „geguckt, wie das andere Städte machen“ und veranstalte jetzt ein „Fest in fröhlicher und legerer Atmosphäre“, eben ganz gemäß dem Jahresmotto „kulturelle Teilhabe für alle“. Weshalb dieses Motto nicht von Anfang an angelegt und bedacht hat, dass selbst ein Eintrittspreis von 20 Euro (in den letzten beiden Reihen) nicht unbedingt „alle Regensburger“ miteinbezieht, dazu äußerte Unger sich nicht.

Eintrittspreise „objektiv nicht zu hoch“

Reinhard Söll (Odeon Konzerte), der von der Stadt mit der Organisation des Events betraut wurde, bezeichnete die zunächst vorgesehenen Eintrittspreise als „objektiv nicht zu hoch“. Auch hätte man, allein schon aufgrund von 800 Beteiligten, die Verwandte, Freunde und Bekannte mitgebracht hätten, kein Problem damit gehabt, die Tickets zu verkaufen. Überall gebe es zudem Veranstaltungen, die sich nicht jeder leisten könne, so Joachim Wolbergs. „Da darf man auch bei der Stadt keinen anderen Maßstab anlegen. Wir machen das schließlich mit Steuergeldern.“ Das komplett kostenlose Jazz-Weekend sei da kein Maßstab. Dort würden Technik und Bühnen schließlich ehrenamtlich organisiert und aufgebaut.

Programm: „Nächstes Mal anderer Fokus“

Doch langer Rede kurzer Sinn: Nun läuft auch das – so das Motto – „von Regensburgern für Regensburger“ organisierte Kulturfest im Stadtpark gratis. Die ebenfalls geäußerte Kritik, dass dabei dieses Mal fast ausschließlich klassische Musik (Carmina Burana, symphonische Blasmusik) zum Zuge kommt, nehme man zur Kenntnis, so Wolbergs. „Sollten wir so etwas noch einmal machen, wird es einen anderen Fokus geben.“
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Mit einem Riesenfussball reisten die Regensburger Jakob Schmid und Franz Berzel 1932/ 33 kreuz und quer durch Deutschland – wir veröffentlichen das Tagebuch der beiden Ballonauten.

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Das „Problem“ Griechenland

Über Eurozwänge und Luxussteuer

Samstagabend im griechischen Restaurant „Perivoli bei Vasilis“ in Stadtamhof. An der Wand hängt das Bild eines Dorfes an der griechischen Küste, aus einem Radio klingt griechische Musik. Wäre der Anlass für die Veranstaltung, zu der ein Regensburger Bündnis aus GEW, attac und Die Linke eingeladen haben, nicht so ernst, könnten fast Urlaubsgefühle aufkommen. Doch allen anwesenden Gästen ist die Brisanz bewusst: Das „Problem“ Griechenland.

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Museum für Bayerische Geschichte

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Etwas berauscht vom Weltkulturerbe-Ruhm liest sich die kürzlich veröffentlichte Bewerbungsschrift Regensburgs für das „Museum für Bayerische Geschichte“. Als Symbiose aus wirtschaftlichem Fortschritt und Demokratie finden sich darin die Messerschmitt-Werke.

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