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Universitäre Wahl-Farce

Demokratische Spielwiese gewählt

Mit knapp 50 Mitgliedern ist er fast so groß wie der hiesige Stadtrat: der studentische Konvent der Universität Regensburg. Er wählt den SprecherInnenrat, der anschließend ein Semester lang den stolzen Etat von 20.000 Euro – immerhin ein Euro pro Studierenden – verwalten darf. Der Konvent darf immerhin schlaue Beschlüsse fassen. Interessieren muss das keinen. Und das tut es auch nicht. Vergangene Woche war es nun mal wieder so weit: Die Studierenden durften an die Urne, um ihre VertreterInnen zu wählen: den knapp 50 Köpfe starken Konvent. Am heutigen Montag nun jubiliert der Studentische SprecherInnenrat in einer Pressemitteilung darüber, dass eine „große Mehrheit (…) gegen Studiengebühren und für mehr studentische Mitbestimmung“ votiert hätte. Große Mehrheit? Das ist bei einer Wahl, die von der (studentischen) Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet stattfand, schon etwas gewagt: Gut 86 Prozent haben kein Stimmzettelchen in die Urne geworfen. Das kann man aber, wenn man will, durchaus als Votum für mehr Mitbestimmung, vielleicht als bewussten Boykott, auslegen, denn zu sagen hat dieser Konvent, zu dessen Wahl da vergangene Woche aufgerufen wurde, überhaupt nichts. Null. Nada. Und es ist durchaus erstaunlich, dass man das, was da abläuft, tatsächlich als Demokratie bezeichnet, zumal an einer Universität. Studierende dürfen im Konvent zwar – ganz wie der Regensburger Stadtrat – nach Herzenslust Anträge einbringen, darüber debattieren und Beschlüsse fassen. Die sind aber dann – um etwa den SDS an der Uni zu zitieren – für die Universitätsleitung und Hochschulverwaltung so bindend „wie für den Papst Leserbriefe in der Mittelbayerischen Zeitung“. Will der Studentische SprecherInnenrat von seinem Etat etwas ausgeben, muss er das bei der Hochschulleitung beantragen und sei es der Kauf eines neuen Kugelschreibers. Dass es mit Mittelgenehmigungen für all zu kritische Veranstaltungen schon mal schwierig werden kann, bestätigen Generationen von Teilnehmern auf diesen pseudodemokratischen Spielwiesen des Freistaats Bayern. Im Gegenzug werden Studiengebühren (nicht nur) an der Uni Regensburg entgegen der Empfehlungen des studentischen Konvents verteilt. Der darf dazu zwar etwas sagen, zuhören muss aber keiner. Die „Großen“ in der Hochschulleitung wissen schließlich besser, was für die Studierendenschaft gut ist, als irgend so ein Studi-Gremium, das man doch nur der Form halber ins Gesetz geschrieben hat. Bayern ist das letzte Bundesland ohne verfasste Studierendenschaft und damit ohne Mitbestimmung, die diesen Namen verdient. Das gefährdet den reibungslosen Ablauf einer zunehmend auf Berufsausbildung getrimmten Lehre. Zukünftige Lehrer, Professoren und – wenn es besonders gut läuft – „Entscheider“ soll bitteschön nicht all zu sehr von Demokratie und Mitbestimmung und solchem Gewese behelligt werden. Wer braucht das schon… Ach ja: Die Mehrheit im Konvent hat nach der letzten Wahl übrigens die Bunte Liste. Die sind schon lange gegen Studiengebühren und für mehr Mitbestimmung – das Ergebnis ist bekannt.

Kein Herz für Kittels Weihnachts-Romantik

Es weihnachtet sehr: Mitten im Sommer diskutiert der Stadtrat über Peter Kittels “Romantischen Weihnachtsmarkt”. Und hart und unerbittlich, wie die Burschen und Mädels aus den Parteien nun mal sind, haben sie kein Herz für arme Unternehmer. Stattdessen verlangen sie – eiskalt und erbarmungslos – fast 3.500 Euro von Kittel. Das muss ein harter Schlag für den Weihnachtsmarkt-Giganten sein – bei geschätzt über einer Million Euro Einnahmen!

Einsicht in die Notwendigkeit

Für Oberbürgermeister Hans Schaidinger ist es ein „Ritt auf der Rasierklinge“, das Gezerre um das alte Jahnstadion. Ernster Miene und bedauernden Tonfalls versuchte er, die Stadträte darauf vorzubereiten, dass sie nun eine halbe Million Euro in die Hand nehmen müssen, damit der Jahn die Lorbeeren seines Erfolges ernten und in der zweiten Bundesliga spielen kann. Eine halbe Million Euro – das kostet die Sanierung des alten Jahnstadions. Ein Stadion, das noch zwei, vielleicht drei Jahre vor sich hat.

Kriegsende in Regensburg: Teil III

Geschichtsklitterung im wissenschaftlichen Gewand

Mit der Publikation „Kriegsende in Regensburg. Die Revision einer Legende“ (2012), muss die bislang gültige Darstellung der letzten Kriegstage in Regensburg nach Robert Bürger (1983) als widerlegt gelten. Doch wie kam es dazu, dass Bürgers Geschichtsklitterung Eingang in die Wissenschaft fand? Teil III unserer Serie zum Kriegsende in Regensburg.

Stau im Hirn

Wenn sich der Kalk im Kopf akkumuliert

Sowohl die Redaktion als auch Paul Casimir Marcinkus waren und sind der Meinung, dass die Glosse, die sich mit Gabriele Mayers Kinokritik beschäftigt, nach dem dritten Satz als Polemik zu erkennen ist. Selbst in so einem altbackenen Lexikon wie Gero von Wilperts „Sachwörterbuch der Literatur“ ist die Polemik verewigt, und zwar mit der Definition: „Austrag […]

Kriegsende in Regensburg: Teil II

Legendenbildung und Wunderglaube im Kontext der Kapitulation

Mit der bereits vorgestellten Publikation „Kriegsende in Regensburg. Die Revision einer Legende“ muss die bislang gültige Darstellung der letzten Kriegstage in Regensburg nach Robert Bürger (1983) als widerlegt gelten. Falls es überhaupt Sinn macht von einem „Retter Regensburgs“ zu sprechen, wäre dieser Titel einem anderen zuzusprechen: Major Othmar Matzke. Teil II unserer Serie.

Kriegsende in Regensburg

Widerlegte Geschichtsklitterung

Peter Eiser und Günter Schießl haben Ende April 2012 mit „Kriegsende in Regensburg. Die Revision einer Legende“ das verdienstvolle Ergebnis ihrer langjährigen Recherchen bzw. Forschungen vorgelegt. Die Autoren untersuchen und – um es vorweg zu nehmen – dekonstruieren die bislang gültige Darstellung der letzten Kriegstage in Regensburg. Teil I unserer dreiteiligen Serie.

Kriegsende in Regensburg

Recherchen zu Wunderglaube und Geschichtsklitterung

Der Wehrmachtsmajor Robert Bürger hat Regensburg vor der Zerstörung durch die amerikanischen Truppen gerettet: Mit dieser Legende hat das kürzlich erschienene Buch „Kriegsende in Regensburg. Die Revision einer Legende“ gründlich aufgeräumt. Unser Autor Robert Werner hat das Buch ausführlich besprochen und ist den Gründen für die willfährig unterstützte Geschichtsklitterung Bürgers nachgegangen. In einer dreiteiligen Serie veröffentlichen wir seine Ergebnisse, die wir hier zunächst kurz zusammenfassen.

Morgen, Regensburg!

Ein deutlicher Schatten

„Ich trinke immer auf den Weltfrieden.“ Hunderte, wenn nicht gar tausende Male gibt Phil Connors diesen Trinkspruch zum Besten, um seine Arbeitskollegin Rita (Andi McDowell) ins Bett zu kriegen. Doch so oft er es auch versucht – es will nicht klappen.

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