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Die Sonne scheint angenehm warm an diesem Frühlingsnachmittag, ideal für ein nettes Gespräch über die ersten Entwicklungen der Transition Town Bewegung in Regensburg. Während ihre beiden Kinder auf dem Spielplatz im Dörnbergpark den Sandkasten umgraben, steht Birgit Kociper Rede und Antwort zu der von ihr ins Leben gerufenen Initiative für eine Transition Town Regensburg. (Regensburg-Digital vom 13.05.2012).

Hat die Transition-Town-Initiative in Regensburg angestoßen: Birgit Kociper. Foto: Johannes S. M. Anema

Birgit, du schreibst momentan deine Master Arbeit in Physik und musst dich als Mutter um die Kinder kümmern. Bleibt da wirklich noch Zeit und Kraft, die Welt zu verbessern? Meine Kinder sind beide in Kindergarten, bzw. Krabbelstube. Außerdem haben wir momentan ein Au Pair-Mädchen, das viel Arbeit abnimmt. Ich hatte ursprünglich vor, die ganze Sache erst nach Abschluss meiner Arbeit richtig aktiv anzugehen. Nun wächst die Bewegung aber so schnell, dass ich dabei bin beides – Studium und Engagement – unter einen Hut zu kriegen, vor allem weil mein Mann mich sehr unterstützt. Die nächsten großen Schritte und Veranstaltungen organisiere ich aber trotzdem erst nachdem mein Master im Herbst abgeschlossen ist. Vielleicht zunächst ein paar Worte über die Ziele der Transition-Town-Bewegung, auch in Bezug auf Regensburg. Das Ziel der globalen TT-Bewegung ist die Krisenfestigkeit einer Region durch Gemeinschaften und mehr Miteinander. Das betrifft soziale, wirtschaftliche und energiepolitische Aspekte. Unsere Städte sind nicht auf die größten Herausforderungen vorbereitet, die uns bevorstehen: den Klimawandel und die Verknappung der fossilen Brennstoffe. Diese Herausforderungen sieht man in der TT als Chance, kreative Wege zu lokaleren und widerstandsfähigeren Strukturen zu gehen und einen höheren regionalen Selbstversorgeranteil an Nahrung und Energie zu erreichen. Es geht um eine positive Vision einer lebenswerten Zukunft, in der wir innerhalb der Kapazitäten des Ökosystems Erde leben: Wie würde Regensburg in 20 Jahren aussehen, wenn wir erfolgreich unabhängig vom Erdöl wären? Was würdest du sehen wenn du zur Tür rausgehst? Was wir uns nicht vorstellen können, wird auch nicht Realität. Ein Anliegen ist es, in Regensburg Projektgruppen für die Umgestaltung der Stadt in allen Bereichen zu schaffen: Energie, Mobilität, Wohnen, Nahrung, Gesundheit, …. In Transition Towns entsteht dann daraus ein konkreter „Energiewende-Aktionsplan“ – der sogar in einigen Städten in den Stadtentwicklungsplan der Kommune integriert wird. Ein Knackpunkt ist dabei die Herangehensweise. Transition Town ist keine Protestbewegung, es geht um ein positives Handeln, in lokalen Gemeinschaften. Das ist der große Unterschied zu anderen Bewegungen. Dabei geht es nicht um Idealismus oder rein um Umweltschutz. So wie bisher können wir nicht mehr lange weitermachen, weil sich die Rohstoffe verknappen, bei gleichzeitigem, weltweitem Wachstum des Konsums. Unser Alltag muss unabhängiger von dem verschwenderischen Umgang von Energie und endlichen Rohstoffen werden. Seit deinem Vortrag im Lederer Mitte Mai ist ja nun schon etwas Zeit vergangen und in der Öffentlichkeit merkt man noch keine große Veränderung. Ist die Aufbruchsstimmung schon wieder verpufft? Ganz im Gegenteil. Eine feste Steuerungsgruppe, die den Kern der Bewegung bildet, hat sich bereits kurz nach dem Vortrag gebildet und sogar ein erster„Stammtisch“, der konkrete Themen, wie z.B. Urban Gardening angehen will, hat sich gegründet. Außerdem wurden Kontakte zu Regensburger Initiativen und Netzwerken geknüpft, wie dem DonauThaler und dem BüFa (Bündnis für erneuerbare Energien). Die TT-Bewegung soll sich eben aus vielen verschiedenen Bereichen und Projekten zusammensetzen und entwickeln. Demnächst soll ein Film über die gesamte Bewegung in einem Regensburger Kino gezeigt werden, am 28./29. Juli findet auf dem Höllbachhof ein „Training for Transition“ statt, bei dem man Veranstaltungsmethoden und produktive Gruppentechniken lernt, und im Herbst sind wir im Programm des Evangelischen Bildungswerks vertreten. Es tut sich also einiges.

Transition Town: Sich vorbereiten und vernetzen, bevor die Krise da ist.

Du hast den DonauThaler erwähnt, ein Regionalgeld, das schon einige Zeit existiert, jedoch noch nicht wirklich viele Bürger erreichen konnte. Warum soll es nun besser laufen? Bei Regionalgeld spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Man muss wissen, was die Unternehmer interessiert. Denn die werden eher anhand von Aufwand, Nutzen und nicht aus ethischen Beweggründen entscheiden, ob sie sich einer Sache anschließen. Das ist ja auch einigermaßen verständlich. Kein Unternehmer will der erste sein, wenn er das System noch nicht kennt. Daher versuchen wir nun viele Mitmacher aus verschiedensten Geschäftsbereichen zu sammeln. Diese Geschäfte sind dann erst Akzeptanzstellen, wenn eine „kritische Masse“ erreicht ist und es daraufhin einen großen offiziellen Startschuss für den DonauThaler gibt. Die Transition Town will außerdem langfristig die Akteure vor Ort miteinbinden und zusammenführen. Es wäre z.B. sehr sinnvoll, diesen DonauThaler mit den bereits existierenden Tauschnetzen und der geplanten Lebensmittelkooperative (bio-coop) zu vernetzen, um so schon ein funktionierendes System zu schaffen, in dem man Dienstleistungen, Waren und Nahrungsmittel mit diesem DonauThaler „tauschen“ kann. Warum bekommt man in der Öffentlichkeit noch so wenig von alle dem mit? Es hat keinen Sinn, überhastet und mit halben Sachen vorzupreschen. Da wartet man lieber bis sich das Engagement etwas gefestigt und auch auf verschiedene Macher verteilt hat. Dann kann man mit einem überzeugenden Konzept und ersten sichtbaren Aktivitäten an die Öffentlichkeit treten. Ohnehin erleben wir momentan einen enormen Zulauf an Interessierten, die vor allem durch Mund-zu-Mund-Propaganda davon erfahren haben, so dass wir momentan genug damit zu tun haben, die Strukturen für das keimende Engagement zu organisieren. Du benutzt in deinen Antworten immer „Wir“ und „die Bewegung“. Nun ist es aber doch dein Verdienst, dass sich hier offenbar etwas entwickelt. Im Moment ist es meine Vision und die von einigen, die sich angeschlossen haben. Es soll aber die Vision von vielen werden und damit Schritt für Schritt Realität. Es ist sicherlich wichtig für so ein Vorhaben einige starke Zugpferde zu haben. Trotzdem bleibt der Anspruch, dass sich daraus später ein Selbstläufer entwickelt. Schließlich ist es alles andere als ein starres System. Jede Transition Town entwickelt sich anders, da sie an die Region angepasst wird und sich auch immer wieder neue Menschen daran beteiligen. Aber das Ziel ist doch allen gemein. Dennoch klingt es nach einer Herkulesaufgabe. Die Frage, die sich dabei aufdrängt: Ist die Gesellschaft wirklich bereit für einen solch extremen Lebenswandel? Wir werden gezwungenermaßen irgendwann alle darüber nachdenken müssen, wie die Zukunft gestaltet werden soll. Der Wandel kommt so oder so. Denn die Welt verändert sich allein schon durch künftige Krisen. Mit Blick auf die Gesellschaft wird in den nächsten Jahren ein Kipppunkt erwartet, an dem einer größeren Gruppe endlich bewusst werden wird, was auf dem Spiel steht. Daher müssen wir jetzt schon ein Fundament schaffen, auf dem aufgebaut werden kann, und warum sollte Regensburg dabei nicht mitmachen?

Kein Herz für Kittels Weihnachts-Romantik

Es weihnachtet sehr: Mitten im Sommer diskutiert der Stadtrat über Peter Kittels “Romantischen Weihnachtsmarkt”. Und hart und unerbittlich, wie die Burschen und Mädels aus den Parteien nun mal sind, haben sie kein Herz für arme Unternehmer. Stattdessen verlangen sie – eiskalt und erbarmungslos – fast 3.500 Euro von Kittel. Das muss ein harter Schlag für den Weihnachtsmarkt-Giganten sein – bei geschätzt über einer Million Euro Einnahmen!

Einsicht in die Notwendigkeit

Für Oberbürgermeister Hans Schaidinger ist es ein „Ritt auf der Rasierklinge“, das Gezerre um das alte Jahnstadion. Ernster Miene und bedauernden Tonfalls versuchte er, die Stadträte darauf vorzubereiten, dass sie nun eine halbe Million Euro in die Hand nehmen müssen, damit der Jahn die Lorbeeren seines Erfolges ernten und in der zweiten Bundesliga spielen kann. Eine halbe Million Euro – das kostet die Sanierung des alten Jahnstadions. Ein Stadion, das noch zwei, vielleicht drei Jahre vor sich hat.

Kriegsende in Regensburg: Teil III

Geschichtsklitterung im wissenschaftlichen Gewand

Mit der Publikation „Kriegsende in Regensburg. Die Revision einer Legende“ (2012), muss die bislang gültige Darstellung der letzten Kriegstage in Regensburg nach Robert Bürger (1983) als widerlegt gelten. Doch wie kam es dazu, dass Bürgers Geschichtsklitterung Eingang in die Wissenschaft fand? Teil III unserer Serie zum Kriegsende in Regensburg.

Stau im Hirn

Wenn sich der Kalk im Kopf akkumuliert

Sowohl die Redaktion als auch Paul Casimir Marcinkus waren und sind der Meinung, dass die Glosse, die sich mit Gabriele Mayers Kinokritik beschäftigt, nach dem dritten Satz als Polemik zu erkennen ist. Selbst in so einem altbackenen Lexikon wie Gero von Wilperts „Sachwörterbuch der Literatur“ ist die Polemik verewigt, und zwar mit der Definition: „Austrag […]

Kriegsende in Regensburg: Teil II

Legendenbildung und Wunderglaube im Kontext der Kapitulation

Mit der bereits vorgestellten Publikation „Kriegsende in Regensburg. Die Revision einer Legende“ muss die bislang gültige Darstellung der letzten Kriegstage in Regensburg nach Robert Bürger (1983) als widerlegt gelten. Falls es überhaupt Sinn macht von einem „Retter Regensburgs“ zu sprechen, wäre dieser Titel einem anderen zuzusprechen: Major Othmar Matzke. Teil II unserer Serie.

Kriegsende in Regensburg

Widerlegte Geschichtsklitterung

Peter Eiser und Günter Schießl haben Ende April 2012 mit „Kriegsende in Regensburg. Die Revision einer Legende“ das verdienstvolle Ergebnis ihrer langjährigen Recherchen bzw. Forschungen vorgelegt. Die Autoren untersuchen und – um es vorweg zu nehmen – dekonstruieren die bislang gültige Darstellung der letzten Kriegstage in Regensburg. Teil I unserer dreiteiligen Serie.

Kriegsende in Regensburg

Recherchen zu Wunderglaube und Geschichtsklitterung

Der Wehrmachtsmajor Robert Bürger hat Regensburg vor der Zerstörung durch die amerikanischen Truppen gerettet: Mit dieser Legende hat das kürzlich erschienene Buch „Kriegsende in Regensburg. Die Revision einer Legende“ gründlich aufgeräumt. Unser Autor Robert Werner hat das Buch ausführlich besprochen und ist den Gründen für die willfährig unterstützte Geschichtsklitterung Bürgers nachgegangen. In einer dreiteiligen Serie veröffentlichen wir seine Ergebnisse, die wir hier zunächst kurz zusammenfassen.

Morgen, Regensburg!

Ein deutlicher Schatten

„Ich trinke immer auf den Weltfrieden.“ Hunderte, wenn nicht gar tausende Male gibt Phil Connors diesen Trinkspruch zum Besten, um seine Arbeitskollegin Rita (Andi McDowell) ins Bett zu kriegen. Doch so oft er es auch versucht – es will nicht klappen.

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