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„Neues von KLAU-TV!!!“

Internet-Pranger für Ladendiebe

Im Kampf gegen Ladendiebe greift ein Regensburger Geschäft zu fragwürdigen Mitteln: Es veröffentlicht Videos seiner Überwachungskameras im Internet.

„Neues von KLAU-TV!!! Wer kennt diese reizenden Leute?“, steht groß am Schaufenster von Corvus Wohnitäten. Im Kampf gegen Ladendiebe greift das Geschäft in der Regensburger Goliathstraße zu ungewöhnlichen und fragwürdigen Mitteln: Inhaber Felix Schilling veröffentlicht Videos seiner Überwachungskameras im Internet und präsentiert die entsprechenden Aufnahmen auch im Schaufenster.

„Anzeige erstatten bringt nichts“

„Ich weiß, dass es Leute gibt, die damit Probleme haben, aber mein Masochismus hat Grenzen“, sagt Schilling uns am Telefon. Der Schaden, der ihm jedes Jahr durch Diebstähle entstehe sei groß genug und heute wegen Ladendiebstahls Anzeige zu erstatten, wenn man nicht Name und Adresse des Täters habe, bringe nichts. „Das kostet den Steuerzahler nur Zeit und Geld.“ Beim Polizeipräsidium sieht man Schillings Vorgehen kritisch. Dabei gehe es nicht in erster Linie um den Ladendieb, sondern vor allem die übrigen Personen, so ein Sprecher. Immerhin gebe es das Recht am eigenen Bild. „Vielleicht will auch jemand, der zum Beispiel Schulden hat nicht, dass jemand sieht, dass er dort gerade einkauft.“

Auch auf der Facebook-Seite des Geschäfts für Wohnaccessoires ist bereits eine rege Diskussion über dieses Vorgehen entstanden. Die einen verweisen auf Datenschutz und die Verletzung der Persönlichkeitsrechte. Andere teilen das Video auf Facebook munter weiter und bedauern etwa, „dass in Deutschland mittlerweile eher die Täter als die Opfer geschützt werden“.

„Der Dieb kann gerne Anzeige erstatten“

Schilling sieht das gelassen. Jeder wisse, dass es in dem Geschäft Kameras gebe, die Nachricht von „KLAU-TV“ hänge außerdem im Schaufenster. „Außerdem ist das Ganze anwaltlich abgeklärt.“ Der Dieb könne gern Anzeige erstatten, wenn er wolle. „Da freu ich mich drauf.“ Und was die übrigen Kunden betrifft: Es stehe jedem frei, in den Laden zu kommen oder nicht. „Wenn uns jemand eine bessere Möglichkeit sagt, wie wir dieses Problem lösen sollen, gerne.“

Ostengassenfest

Ein Fest im geschundenen Viertel

Es war vermutlich das letzte Mal, dass die Rasenfläche am Donaumarkt der Öffentlichkeit zur Verfügung stand. Beim Ostengassenfest konnten die Besucher die Atmosphäre dieses Viertels wieder einmal kennenlernen. Geplante Luxusbuden und das Bayernmuseum werden der Gemütlichkeit dort aber bald ein Ende bereiten.

Pseudo-Prominenz ohne Rückgrat

Fürstliches Dschungelcamp

Schlossfestspiele: Der fürstliche „Überraschungsgast“ Viktor Orbán erregt weiter die Gemüter. Zumindest bei manchen. Betrachtet man aber, wen Gloria in der Vergangenheit von den Festspielen profitieren ließ, ist Orbáns Einladung nur konsequent. Dem Gros der Pseudo-Prominenz ist das egal.

Kulturausschuss: Stadtarchiv und Koordnationsstelle in der Kritik

Unger und Wolbergs gehen auf Distanz

Klemens Unger ist ja gerne mal der Prügelknabe für alles Mögliche, was im Kulturbereich in Regensburg schief läuft. Häufig fällt es dem Kulturreferenten auch schwer, sich aus den Miseren, die ihm – sei es zu Recht oder zu Unrecht – angedichtet werden, rauszuwinden. Ganz anders in der letzten Sitzung des Kulturausschusses: Diplomatisch, aber unmissverständlich distanziert sich Unger von den personellen Problemfällen seines Hauses, allen voran von Dr. Martin Angerer. Der ist in letzter Zeit vor allem durch Abwesenheit und eine weiße Seite im Jahresbericht 2011 des Kulturreferats aufgefallen. Schützenhilfe bekam Unger dabei von Bürgermeister Joachim Wolbergs, der ungewöhnlich deutliche Worte fand.

A weißes Blattl Papier

Dass man im Kulturreferat manchmal vor dem Nichts steht, mag den einen oder anderen Kritiker nicht mehr überraschen. Dass man diese Tatsache allerdings frank und frei einräumt und sichtbar im Jahresbericht zur Schau stellt, ist als frappierender Akt der Ehrlichkeit zu bewerten. Nachzusehen im Jahresbericht 2011. Nachlesen wäre etwas schwierig…

Bayern-Museum

Wettern gegen Schiffe, Rampen und Spekulanten

Das wird super (meint die Stadt). Das wird ein Krampf (meinen Bürgerinitiativen). Das wird schon gut und wenn es schlecht wird, dann kann ich nix dafür (mein Richard Loibl). 2018 soll das Museum für bayerische Geschichte am Donaumarkt eröffnet werden. Darüber, wie dieses Museum und dass Umfeld aussehen wird, wurde am Donnerstag diskutiert. Mit viel Verve und ohne Annäherung.

Sozialer Wohnungsbau

Das Jammern der Bauträger

Da könnten einem fast die Tränen kommen: Mit dem Bau von Wohnungen scheint man in Regensburg einfach kein Geld verdienen zu können. Die hohen Energiestandards, barrierefrei soll heute alles sein, womöglich noch hochwertiges Material und dann will die Stadt die Bauträger noch mit einer Sozialwohnungsquote von 15 Prozent belasten. Da bleibt doch kaum noch was zum Leben übrig.

Gegen das Totschweigen

Domspatzen gründen Missbrauchs-Archiv

Die Mauer des Schweigens in der Diözese Regensburg will eine Gruppe ehemaliger Domspatzen nun durchbrechen. Vergangenes Wochenende trafen sie sich im Altmühltal und brachten ein Archiv auf den Weg, in dem sie möglichst viele Fälle sexuellen Missbrauchs dokumentieren und veröffentlichen wollen. Dem eben nach Rom beförderten Gerhard Ludwig Müller bescheinigen sie: „Er hat es nicht mehr verdient, als ‘Seelsorger’ bezeichnet zu werden.“

Serie: Die Reise der Regensburger Ballonauten

Die politischen Sachsen

Nach eineinhalb Monaten Pause setzen wir unsere Ballonauten-Serie fort. Mit einem Riesenfussball reisten die Regensburger Jakob Schmid und Franz Berzel 1932/ 33 kreuz und quer durch Deutschland. Zwischenzeitlich haben das Fußball-Magazin Elf Freunde und das Magazin MUH sich in längeren Berichten der beiden Ballonauten angenommen. Wir in loser Folge veröffentlichen das Tagebuch der beiden Ballonauten.

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